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Brennpunkt: Stürmische Sternenwinde

Mit dem neuen Infrarot-Interferometer Amber gelangen hoch aufgelöste Beobachtungen des sterbenden Sterns Eta Carinae, die sehr starke Sternenwinde enthüllen. Das Interferometer kombiniert das von drei Teleskopen des Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte eingefangene Infrarotlicht und erreicht so eine etwa 16-fach höhere Auflösung als jedes einzelne der VLT -Teleskope mit jeweils 8,2 Metern Spiegeldurchmesser.

Der veränderliche Stern Eta Carinae zeichnet sich durch eine hohe Leuchtkraft aus, seine Masse wird auf etwa das Hunderfache der Masse unserer Sonne geschätzt. Vor 160 Jahren schleuderte der Stern in einem gewaltigen Ausbruch Materie weg, die nun den Homunculus-Nebel bildet. Die innerste Region dieses Nebels wird durch einen sehr dichten Sternwind dominiert, der den eigentlichen Stern vollständig verhüllt. Die Amber-Beobachtungen zeigen, dass dieser dichte Sternwind nicht kugelförmig ist, sondern eine eindeutig längliche Struktur aufweist. Eine solch auffällige Abweichung von der Kugelsymmetrie zeigt sich sowohl bei Beobachtungen im Kontinuumslicht als auch bei M essungen im Licht einer charakteristischen Wasserstoff-Emissionslinie.

Die beiden Regionen, aus denen die Kontinuums- und die Linienstrahlung stammen, unterscheiden sich in ihrer Ausdehnung merklich voneinander. Während der Sternwind im Kontinuum eine Ausdehnung von 1,5 Milliarden Kilometer aufweist, konnte mit Amber für die Zone der Linienemission eine etwa doppelt so große Ausdehnung gemessen werden. Insgesamt bestätigen die Amber-Beobachtungen, dass die extrem hohe Materieabströmung des massereichen Zentralsterns von Eta Carinae an den Polen deutlich stärker ausfällt als in der Äquatorebene.

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