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Citizen Science: Projekte für Freizeitforscher

EyeWire
Laienforschung im Überblick | Die Internetseiten Bürger schaffen Wissen und Citizen Science Germany geben eine gute Übersicht über Projekte, an denen Sie sich momentan beteiligen können. Ebenso die englischsprachige Seite Zooniverse.
Im Dickicht der Neurone | Beim EyeWire-Projekt des MIT in Cambridge (USA) arbeiten Hobbyforscher und Profis gemeinsam an einer 3-D-Karte der Netzhaut. Das Spiel übt eine enorme Anziehungskraft aus: Allein im Juni 2014 haben die freiwilligen Helfer 209 470 dieser winzigen Würfelausschnitte übertragen – und so 13 Neurone vollständig kartiert!
Musik hören | Warum bleiben bestimmte Melodien beharrlich in unserem Kopf? Um herauszufinden, wie Ohrwürmer entstehen, haben britische und niederländische Forscher gemeinsam ein Onlinespiel entwickelt. Aufgabe der Spieler ist es dabei, Lieder zu erkennen. Wird ein Stück stumm geschaltet, sollen sie mitsummen und dann entscheiden, ob die Melodie wieder an der richtigen Stelle einsetzt.
Kinder zum Lachen bringen | Wann entwickeln Kinder Humor? Psychologen der University of London wollen das herausfinden. Das Problem: Im Labor lassen sich Kleinkinder kaum zum Lachen bringen. Dafür haben die Forscher die Seite Babylaughter ins Leben gerufen. Engagierte ­Eltern können auf der Homepage notieren, wann ihr Kind das erste Mal gelacht hat – und Videos ihres lachenden Kindes an die Forscher senden. Schon mehr als 1400 Freiwillige aus 25 Ländern haben sich beteiligt.
Gedanken von der Front | 1,5 Millionen Seiten Tagebucheinträge verfassten britische Soldaten an der Westfront im Ersten Weltkrieg. Ihre Erlebnisse, ihre Ängste und Sorgen, aber auch Informationen zum Standort und der Garnison schlummern in diesen ungelesenen Seiten. Mit Hilfe von Freiwilligen kategorisieren das britische Nationalarchiv und das Imperial War Museum in London die Flut an Seiten, um mehr über das Leben an der Front zu erfahren.
Hell statt dunkel | Unsere Nacht erhellt sich zunehmend: Weltweit steigt die künstliche Beleuchtung bei Nacht pro Jahr um sechs Prozent. Welche Auswirkungen das auf unsere Gesundheit und die Ökosysteme hat, ist weit gehend unbekannt. Mit der App Verlust der Nacht für Android-Smartphones können Laien Berliner Wissenschaftlern bei der Messung der "Lichtverschmutzung" helfen. Dafür registrieren sie mit ihrem Smartphone, welche Sterne von ihrem Standpunkt aus zu sehen sind.
Bauchgefühl für Zahlen | Wie verändert sich das "Bauchgefühl" beim Abschätzen von Zahlenmengen im Lauf des Lebens? Das will der US-amerikanische Psychologe Justin Halberda herausfinden. 100 000 Freiwillige im Alter von 11 bis 85 Jahren haben ihm bereits bei seinem Projekt geholfen.
Wetter der Vergangenheit | Beim Projekt Oldweather übertragen Freiwillige in enormer Fleißarbeit alte Wetteraufzeichnungen aus Logbüchern in die Datenbank des US-amerikanischen Wetterdienstes, um mehr über das Klima der Vergangenheit zu erfahren. Bisher haben die "Citizen Scientists" schon 59 744 Seiten ausgewertet.
Proteine puzzeln | Bei dem Computerspiel Foldit versuchen Laien, die dreidimensionale Struktur von Proteinen am Rechner so zusammenzusetzen, dass diese einen möglichst energiearmen Zustand einnehmen – wie auch in der Natur. Dank der Hobbyforscher wurde bereits die Struktur eines Proteins aufgeklärt, das bei Rhesusaffen Aids auslösen kann!
Ordnung für Kunstfans | Kunstbegeisterte können beim Projekt ARTigo der Universität München Gemälde im Netz mit Schlag­wörtern versehen. So helfen sie den Forschern, eine übersichtliche Datenbank der Werke zu erstellen.

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