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News: Mechanismus der Nebenwirkung von Lipobay aufgeklärt

Eine finnische Arbeitsgruppe hat den Mechanismus aufgeklärt, der die tödlichen Nebenwirkungen des Wirkstoffes Cerivastatin auslöste. Die Firma Bayer hatte im vergangenen Jahr den unter den Namen Lipobay oder Baycol vertriebenen Cholesterinsenker vom Markt genommen, nachdem es bei der Kombination mit dem ebenfalls Cholesterin senkenden Präparat Gemfibrozil zu etwa 500 Fällen von Muskelschwäche gekommen war, wovon 100 tödlich endeten.

Nach Angaben von Pertti Neuvonen von der University of Helsinki erhöht Gemfibrozil, auf dem Markt unter dem Namen Lopid, bei manchen Patienten die Konzentration von Cerivastatin um das Fünf- bis Sechsfache, vereinzelt sogar um das Zehnfache. Auch andere Statine, wie Simvastatin, werden in ihrer Konzentration – und damit in ihrer Toxizität – durch Gemfibrozil gesteigert, allerdings in geringerem Maße, sodass eine vorsichtige Therapie mit beiden Substanzen nach Ansicht der Wissenschaftler noch vertretbar erscheint.

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  • Quellen
Clinical Pharmacology & Therapeutics 72(6): 685–691 (2002)

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