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Sidereus Nuncius - Geschichte einer Fälschung

Im Januarheft 2012 von "Sterne und Weltraum" erschien der Artikel "Die Geschichte von Galileos O – Ein Forschungsbericht zum Sidereus Nuncius" von Horst Bredekamp. Der Berliner Kunsthistoriker berichtete in diesem Aufsatz über seine Interpretation eines wenige Jahre zuvor auf dem Buchmarkt in New York aufgetauchten Exemplars des "Sternenboten" von Galileo Galilei. Bredekamps "Geschichte von Galileos O" fußte – natürlich – auf der wohlbegründeten Annahme, das dieses Buch authentisch sei. Erst im Nachhinein ergaben sich Indizien, die auf eine Fälschung hinwiesen. In einem aufwändigen Projekt nahm eine internationale und interdisziplinär zusammengesetzte Forschergruppe das zweifelhafte Exemplar erneut unter die Lupe.

Das Ergebnis: Das New Yorker Exemplar des "Sidereus Nuncius", kurz auch SNML genannt, ist gefälscht. Was als wissenschafts- und kunsthistorische Sensation begann, endete in einer bitteren Erkenntnis – und als Kriminalfall.

Über die Geschichte, wie die Fälschung in einer langwierigen Untersuchung nachgewiesen wurde, informiert Sie der Beitrag "Der gefälschte Sternenbote" in unserer Märzausgabe 2013. Horst Bredekamp selbst kommt in einem Interview unter dem Titel "Eine neue Dimension der Fälschung" ausführlich zu Wort. Wegen des großen Interesses stellen wir die PDF-Version beider Artikel kostenfrei zur Verfügung. Und beide Beiträge können Sie in voller Länge online auf unserer Website lesen.

Auch wenn Ihnen der Bericht über ein gefälschtes Buch in SuW etwas randständig erscheinen mag: Wir sind es unseren Lesern schuldig, zur sachlichen Aufklärung dieses Falls beizutragen. Zum einen, weil der damalige Forschungsbericht zum "Sidereus Nuncius" korrigiert werden muss, zum anderen, weil gegenwärtig auf den Feuilleton-Seiten der Tages- und Wochenpresse viel Unsachliches zu diesem "Fälschungsskandal" zu lesen ist.

Und: Vielleicht haben ja auch Sie ein wertvolles Buch in Ihrer Bibliothek? Ich wünsche Ihnen, dass es echt ist.

Herzlichst, Ihr

Uwe Reichert

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