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News: Starben Dinosaurier aufgrund von Weibchenmangel aus?

Drei Wissenschafter haben eine neue Theorie aufgestellt, warum die Dinosaurier ausgestorben sind: Männchenüberschuss.

David Miller und Jonathan Summers von der britischen Universität Leeds sowie ihr amerikanischer Kollege Sherman Silber vom St. Luke's Hospital in Saint Louis gehen davon aus, dass Klimaveränderungen durch Meteoriteneinschläge am Ende der Kreidezeit vor 65 Millionen Jahre das Geschlechterverhältnis der Riesenechsen verändert hätte. Ihr Argument: Bei Krokodilen wird das Geschlecht des Nachwuchses nicht genetisch, sondern durch die Temperatur bestimmt; sind die Eier einer höheren Temperatur ausgesetzt, schlüpfen mehr Weibchen.

Bei Dinosauriern könnte es eine ähnliche Geschlechtsbestimmung gegeben haben, sodass durch einen klimatischen Temperatursturz der Anteil männlicher Tiere anstieg und der der Weibchen sank. Nach Berechnungen der drei Wissenschaftler wäre die Population nach etwa 50 Generationen zusammengebrochen – was einem Zeitraum von schätzungsweise 500 bis 1000 Jahren entspräche –, wenn sich das Geschlechterverhältnis auf 80 Männchen zu 20 Weibchen verschoben hätte.

Andere Wissenschaftler bleiben skeptisch. Niemand wisse, wie bei Dinosauriern das Geschlecht bestimmt wurde. Außerdem, so betont der Paläontologe Norman MacLeod vom Londoner Naturhistorischen Museum, standen die Dinosaurier den heutigen Vögeln verwandtschaftlich näher, und bei diesen legen die Gene das Geschlecht fest.

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  • Quellen
Fertility & Sterility 81: 954–964 (2004)

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