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Geologie: Gigantische Einschlagzone eines Meteoriten entdeckt?

Forscher sind mitten in Australien möglicherweise auf die Spuren eines gewaltigen Meteoriteneinschlags gestoßen. In einem Gebiet, das mehrere hundert Kilometer durchmisst, treten Anomalien im irdischen Magnet- und Schwerefeld auf. Bohrungen im Untergrund fördern unter anderem Quarzkörnchen zu Tage, deren Kristallstruktur auf die frühere Einwirkung großer Kräfte und Temperaturen hinweist. Seismische Messungen deuten auf Brüche in der Erdkruste hin, die sich bis in 20 Kilometer Tiefe erstrecken. Laut den Forschern lassen sich diese Befunde auf verschiedene Weise erklären – unter anderem mit einem Meteoriteneinschlag. Auf der Erdoberfläche sind zwar keine Kraterspuren erkennbar. Doch laut Datierungsmessungen im umliegenden Gestein könnte sich der Impakt vor hunderten Millionen Jahren ereignet haben. Es wäre somit nicht verwunderlich, wenn der Krater heute von der Oberfläche verschwunden wäre.

Die Wissenschaftler um Andrew Glikson von der Australian National University in Canberra vermuten, dass der aufprallende Meteorit – wenn es einer war – vor dem Bodenkontakt in zwei Teile zerbrach, von denen jeder einen Durchmesser von mindestens zehn Kilometern aufwies. Gemeinsam erzeugten sie augenscheinlich eine riesige Impaktzone, die selbst den Chicxulub-Krater an der mexikanischen Küste in den Schatten stellt. Dieser hat einen Durchmesser von "nur" 180 Kilometern, ist ebenfalls verschüttet und wird mit dem Aussterben der Dinosaurier am Ende der Kreidezeit in Verbindung gebracht. Auch der mutmaßliche Doppeleinschlag in Australien könnte seinerzeit verheerende Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt gehabt haben, geben die Forscher zu bedenken. Wann genau er stattfand, haben sie allerdings nicht ermitteln können.

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  • Quelle

Glikson, A. Y. et al.: Geophysical Anomalies and Quartz Deformation of the Warburton West Structure, Central Australia. In: Tectonophysics 643, S. 55 – 72, 2015

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