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Heliosphäre: Sonnensystem verbiegt galaktisches Magnetfeld

An der Übergangszone zwischen der Heliosphäre um unsere Sonne und dem umgebenden interstellaren Medium werden die galaktischen Magnetfeldlinien stärker abgelenkt als vermutet. Zudem dellt sich die ausgedehnte Sonnensystem-Blase bei der Bewegung durch die Milchstraße zu einer stromlinienförmigen Form ein. Dies modellierten Wissenschaftler um Merav Opher und seine Kollegen genauer als zuvor mit Hilfe von Messdaten der alten Sonde Voyager 1, die noch immer vom äußersten Rand des Sonnensystems sendet, und bodengestützten galaktischen Magnetfeldanalysen.

Heliosphäre verbiegt Magnetfeldlinien | Die interstellaren Magnetfeldlinien werden durch die Heliosphäre ausgebeult als vermutet.
Die von Voyager gemessene Magnetfeldrichtung an der Heliosphärengrenze hatte zunächst nicht mit Beobachtungen der Wanderung interstellaren Wasserstoffs überein gestimmt, nach denen die Feldlinien in der Milchstraße parallel zur Ebene der galaktischen Spiralarme verlaufen sollten. Nun konnten Opher und seine Kollegen von der George-Mason-Universität in Fairfax diese Unstimmigkeiten in ihrem neuen Modell beheben. Demnach werden die interstellaren Magnetfeldlinien an der Heliosphäre um teilweise rund 60 Grad von der üblichen Ausbreitungsrichtung ab.

Die Ausbreitungsrichtung des für das Magnetfeld entscheidenden interstellaren Plasmas verlaufe zudem ohnehin nur grob und im Mittel entlang der Spiralarmebene der Milchstraße, kommentiert Randy Jokipii von der Universität von Arizona. Der hydromagnetische Teilchenfluss könne lokal teilweise erheblich durch Turbulenzen gestört werden, und genau dies geschehe auch nahe der Heliosphäre. Als Gegenreaktion zerre das Magnetfeld die Sonnenblase in eine asymmetrische Form. (jo)

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