Ernährung: Fleisch aus dem Labor
Auch der Weg zum Kunstfleisch führt über ganz normales Nutzvieh wie Kuh, Schwein oder Huhn [1]: Ihre embryonalen Stammzellen sind recht leicht zu vermehren, allerdings nur schwer dazu zu bringen, sich zu Muskelzellen zu entwickeln [2]. Alternativ lassen sich adulte Stammzellen nach einer Biopsie des Muskelgewebes gewinnen. Sie sind aus dem entnommenen Gewebe heraus zwar nur schwer zu züchten, haben aber den Vorteil, schon in die gewünschte Entwicklungsrichtung vorprogrammiert zu sein [3]. Wissenschaftler kultivieren die Stammzellen in einem Wachstumsmedium, um sie stark zu vermehren. Dann veranlassen sie sie dazu, sich zu Muskelzellen zu differenzieren [4]. Auf Gerüsten angeordnet bilden die Zellen Muskelfasern: Einwirkende Spannungskräfte trainieren die Zellen, so dass sie größer werden. [5]. Am Ende entstehen dünne Muskelfaserstreifen, die man weiter verarbeitet - etwa zu Würstchen oder Hackfleisch; Steaks können bei diesem Prozess nicht entstehen.
- 1Das Nutztier Kuh als Stammzellspender. Auch Schweine oder Hühner sind geeignet.
- 2Adulte Stammzellen aus Gewebeproben: Vorprogrammiert, wachsen aber langsam
- 3Embryonale Stammzellen wachsen schnell, werden aber nur mit Aufwand zu Muskelzellen
- 4Ein Wachstumsserum sorgt für schnell blühende Zellkulturen
- 5Die Heranwachsende Muskelfasern stützt ein rahmenartiges Gerüst
- 6Die Fleischernte kann zu Würstchen oder Hack verarbeitet werden
Schreiben Sie uns!