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Interview: Der Stoff, aus dem das Vergessen ist

Mit zunehmendem Alter merken wir uns Dinge schlechter. Daran beteiligt sind vermutlich spezielle Botenstoffe, wie die Züricher Hirnforscherin Isabelle Mansuy in einem Tierexperiment herausfand. Sie erklärt, was Menschen von Mäusen lernen können.
Isabelle Mansuy

Frau Professor Mansuy, wäre es nicht fantastisch, wenn wir gar nichts vergessen würden? Wir müssten einmal Gelerntes nie mehr auffrischen!
Die Vorstellung klingt erst einmal verlockend. Aber in Wahrheit wäre es ein Fluch. Viele Dinge sind ja unwichtig, zum Beispiel was wir vor einer Woche gefrühstückt haben. Was wir im Ge­dächtnis behalten, sollte einen Sinn ergeben. Der russische Psychologe Alexander Luria beschrieb in den 1970er Jahren einen Mann, der sich an ­jeden Tag seines Lebens erinnern konnte, auch an sämtliche Kindheitserlebnisse, die oft mit starken Emotionen verknüpft waren. Doch er empfand sein immenses Gedächtnis als sehr belastend. Seine Erinnerungen überschwemmten ihn geradezu, er konnte sie weder ordnen noch kontrollieren. Wenn wir vergessen, blenden wir Nebensächliches aus und lassen Unangenehmes hinter uns. Vergessen ist also genauso wichtig wie Erinnern ...

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  • Quellen

Baumgärtel, K. et al.: Control of the Establishment of Aversive Memory by Calcineurin and Zif268. In: Nature Neuroscience 11, S. 572-578, 2008

Franklin, T. B. et al.: Epigenetic Transmission of the Impact of Early Stress across Generations. In: Biological Psychiatry 68, S. 408-415, 2010

Franklin, T. B. et al.: Influence of Early Stress on Social Abilities and Serotonergic Functions across Generations in Mice. In: PLoS One 6, e21842, 2011

Genoux, D. et al.: The Proteine Phosphatase 1 is a Molecular Constraint on Learning and Memory. In: Nature 418, S. 970-975, 2002

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