Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Kernspintomografie: Der mobile Kernspin-Scanner

Durch raffinierte Tricks schrumpft der zimmergroße Kernspintomograf auf handliche Größe. Die tragbare Version der mächtigen Maschine kann die chemische Zusammensetzung und innere Struktur unterschiedlichster Objekte analysieren - von Mumien über Autoreifen bis zu Kunstwerken.
Mobiles Kernspinresonanz-Spektroskop
Vielleicht wurden Sie selbst oder ein Bekannter schon einmal in einen Kernspintomografen geschoben. Das ist ein ziemlich unangenehmes Erlebnis. Der Patient liegt in der engen Röhre eines zimmergroßen Geräts, das mit gewaltigem Getöse starke Magnetfelder erzeugt. Doch der diagnostische Wert der Hochkontrastaufnahmen, welche die Maschine von den Geweben im Körperinneren herstellt, rechtfertigt die Unbequemlichkeit. Das zu Grunde liegende Prinzip, die Kernspinresonanz oder fachsprachlich NMR (für nuclear magnetic resonance), erlaubt eine Fülle weiterer Anwendungen. Forscher können damit die chemische Zusammensetzung von Materialien und die Struktur wichtiger Biomoleküle ermitteln, ohne die untersuchten Objekte zu beschädigen.

Seit Langem wünschen sich Ärzte und Wissenschaftler handliche, mobile NMR-Geräte. Beispielsweise käme Sanitätern ein helmartiger Kernspintomograf sehr gelegen, der bereits im Rettungswagen Blutgerinnsel im Gehirn eines Schlaganfallpatienten aufzuspüren vermag. Mit einem kompakten NMR-Spektroskop könnten Kunstexperten die Farben von Gemälden analysieren und dadurch alte Meisterwerke von modernen Fälschungen unterscheiden.

Zwar sind die Forscher noch weit davon entfernt, den handgroßen Tricorder aus der Fernsehserie "Raumschiff Enterprise" zu bauen, der alles sofort scannt und analysiert. Doch 1993 legten mein früherer Doktorand Peter Blümler und ich am Max-Planck-Institut für Polymerforschung in Mainz die Grundlage für ein tragbares NMR-Gerät. Schließlich fabrizierten wir einen kleinen Apparat zur Materialerprobung, der an Ort und Stelle nützliche Befunde liefern kann. Seither haben auch andere Forscher zahlreiche Anwendungen der mobilen Kernresonanz für chemische Analysen und bildgebende Verfahren entwickelt...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Europaparlament nimmt Renaturierungsgesetz an

In Straßburg wurde das weltweit erste Gesetz für eine umfassende Renaturierung geschädigter Ökosysteme verabschiedet. Was genau das für die europäische Landschaft bedeutet, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von »Spektrum – Die Woche«. Außerdem: was Cholesterin so gefährlich macht.

Spektrum - Die Woche – Übersehene Mädchen

Die Diagnose ADHS wird deutlich öfter bei Jungen als bei Mädchen gestellt, doch spiegelt das tatsächlich die Realität wider? Was steckt hinter dem Geschlechterbias? Außerdem in der aktuellen »Woche«: ein Experteninterview zum Cyberkrieg, der hinter den blutigen Kulissen in Nahost stattfindet.

Spektrum - Die Woche – Wie Tiere Katastrophen erspüren

Tieren werden beinahe übersinnliche Fähigkeiten nachgesagt. Dass sie Erdbeben frühzeitig erspüren, hieß es schon in der Antike. Sind all diese wiederkehrenden Beobachtungen Unsinn? Das fragen wir in dieser »Woche«. Außerdem beackern wir das Feld der Phi-Mesonen, die ungeahnte Kräfte wirken lassen.

Schreiben Sie uns!

1 Beitrag anzeigen

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.