Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Medizin: Autismus: Neue genetische Fährten

Mutationen an vielen verschiedenen Stellen im menschlichen Genom können zu Autismus beitragen. Neue Studien zeigen, dass Betroffene nicht selten eine ungewöhnliche Kopienzahl von Genen oder größeren DNA-Abschnitten aufweisen. Oft tritt die Veränderung sogar völlig neu auf.

Autismus hat meist genetische Ursachen, wie Untersuchungen an Familien mit betroffenen Kindern und Zwillingsstudien an den Tag brachten. Das gilt ebenfalls für die anderen Störungen des autistischen Spektrums wie etwa das Asperger-Syndrom. Doch welche Gene genau mit Autismus zusammenhängen, in welcher Weise sie verändert sind und welche Auswirkungen das genau hat, ist weniger klar. Forscher haben zwar schon mehr als 80 verdächtige Erbanlagen entdeckt, eindeutige Beziehungen fanden sie bisher allerdings nur in den vergleichsweise wenigen Fällen, in denen die Krankheit zusammen mit einer anderen genetisch bedingten Störung einhergeht. Dazu zählt etwa das Fragile-X-Syndrom, bei dem ein Gen auf dem X-Chromosom mutiert ist. Betroffene sind oft geistig behindert, und manche von ihnen werden autistisch.

Nachdem Forscher um die Jahrtausendwende das menschliche Genom entziffert hatten, konzentrierten sie sich zunächst darauf, Mutationen einzelner Nukleotide ("Buchstaben") des Erbmaterials zu katalogisieren. Anhand solcher so genannter SNPs (Einzelnukleotidpolymorphismen, englisch: single nucleotide polymorphisms) wollten sie die genetischen Ursachen von häufigen und komplexen Krankheiten wie Krebs oder eben auch von Entwicklungsstörungen wie Autismus aufspüren.

Doch die Hoffnung trog. Offenbar gehen nur wenige – und dann oft auch noch seltene – Krankheiten auf einzelne mutierte Nukleotide zurück. Ihre Hintergründe waren zudem meist bereits bekannt, wie etwa bei der Mukoviszidose...

Kennen Sie schon …

Gehirn&Geist – Musikalität

Manche Menschen können schon mit vier meisterhaft Klavier spielen, anderen fällt es zeitlebens schwer, im Takt zu klatschen. Was bestimmt, wie musikalisch wir sind? Welche Rolle spielen dabei die Gene, welche das Elternhaus, und wie wichtig ist eisernes Üben? Außerdem: Wenn Geiseln Zuneigung für ihre Peiniger entwickeln, ist schnell die Rede vom »Stockholm-Syndrom«. Handelt es sich dabei wirklich um krankhaftes Verhalten, wie der Ausdruck »Syndrom« suggeriert? Nach Überzeugung einiger Mediziner bekämpft Botox nicht nur Falten, sondern auch Depressionen. Es gibt aber Kritik an dieser Theorie. Wie gesund ist Yoga wirklich? Der Psychologe Holger Cramer erforscht die Wirkung von Yoga auf Körper und Geist und deckt dabei ebenso die Grenzen auf. Im Gehirn repräsentieren einzelne Neurone jeweils bestimmte Zahlen. Ein bislang unbekannter Mechanismus könnte dafür sorgen, dass dieser Zahlensinn bis zur Anzahl von vier kaum Fehler macht.

Spektrum - Die Woche – Stephen Hawking lag mit Schwarzen Löchern falsch

Aufruhr in der Physik: 60 Jahre lang wurde die Theorie der unendlich großen Schwerkraft im Kern von Schwarzen Löchern allgemein angenommen. Nun sorgt der Mathematiker Roy Kerr für Zweifel. Lag Hawking falsch? Außerdem in der »Woche«: Warum es für manche Menschen unmöglich scheint, »Nein« zu sagen.

Spektrum der Wissenschaft – Evolution

»Evolution - Das Leben bahnt sich seinen Weg« nimmt Sie mit in die Frühzeit unserer Erde und wirft einen neuen Blick auf die Evolution. Wo entstand das Leben? Wie werden die Ökosysteme der Zukunft aussehen? Welch kulturellen Überreste von Tieren gibt es? Wie beeinflusst die Umwelt neben den Genen das Erscheinungsbild von Lebewesen?

Schreiben Sie uns!

2 Beiträge anzeigen

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.