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Meeressäuger: Wer hält unter Wasser am längsten die Luft an?

Cuvier-Schnabelwale brechen gleich zwei Rekorde. Diese Walart geht auf die tiefsten und längsten Tauchgänge aller Meeressäuger.
Cuvier-Schnabelwal, Ziphius cavirostris

Mit Hilfe des satellitengestützten Systems ARGOS fanden Gregory Schorr von der Cascandia Research Collective und seine amerikanischen Kollegen heraus, dass Cuvier-Schnabelwale besonders tief und lange tauchen können. Dazu untersuchten die Forscher drei Jahre lang die Tauchgewohnheiten von acht Individuen dieser Tierart in der Nähe der südkalifornischen Küste. Es stellte sich heraus, dass der längste Tauchgang über zwei Stunden andauerte, genauer gesagt 137 Minuten, und der tiefste in knapp drei Kilometer Tiefe reichte.

Satellitengekoppelte Sonden auf der Rückenflosse lieferten die nötigen Daten. Ein Sensor fungierte als Tiefenmesser, ein Weiterer als Fühler für Nässe beziehungsweise Trockenheit. Vor allem mit dem nass/trocken Sensor konnten die kurzen Luftholphasen erfasst werden.

Der braungrau, seitlich weiß gefärbte Cuvier-Schnabelwal (Ziphius cavirostris) kann ausgewachsenen bis zu sieben Meter groß und bis zu drei Tonnen schwer werden. Von den größeren Walen unterscheidet er sich durch ihre langgezogene Schnauze. Cuvier-Schnabelwale leben in kleinen Gesellschaften von bis zu sieben Tieren in sozialen Gruppen zusammen. Zu ihrer Beute gehören Kalmare und Fische.

Das bevorzugte Habitat der Schnabelwalart in der küstenfernen Tiefsee macht die Beobachtung der Tiere äußerst schwierig. Es ist deshalb nur sehr wenig bekannt über deren Verhalten und Verbreitung. Schon in früheren Studien war aber beobachtet worden, dass die Tiere sehr tief und lange tauchen können. Als Rekordhalter unter den Säugetieren galt bisher aber der Südliche Seeelefant (Mirounga leonina), der nachweislich 2388 Meter tief tauchen und dabei zwei Stunden die Luft anhalten kann.

Anders als die Seeelefanten holt der Schnabelwal aber sogar nach sehr langen Tauchzügen gerade einmal zwei Minuten lang an der Oberfläche Luft, bevor er wieder abtaucht. Die Seeelefanten regenerieren sich dagegen deutlich länger.

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