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Metallurgie: Dem Eisen auf der Spur

Seit dem 8. Jahrhundert v. Chr. wird Eisen in Europa gefördert, verhüttet und spätestens seit keltischer Zeit auch gehandelt. Besondere Isotope und chemische Analysen verraten nun, welche Wege Erz und Metall einst nahmen.
Papstpalast in Avignon

Wo immer Menschen lernten, Eisen aus Erzen zu gewinnen, um daraus Werkzeuge und Waffen zu formen, beeinflusste diese Technologie die kulturelle Entwicklung nachhaltig. So prägte ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. die nach dem ersten Fundort im heutigen Österreich benannte Hallstatt-Kultur ganz Mitteleuropa. Eherne Rüstungen symbolisieren geradezu unser Mittelalter, dessen Ende nicht zuletzt durch eine Weiterentwicklung der Eisentechnologie besiegelt wurde: Mit Kanonen und Handfeuerwaffen ausgerüstete Söldnertruppen bedeuteten das Aus für die Ritterheere. Aber auch andere Kennzeichen des Mittelalters basierten maßgeblich auf dem Metall: Verband man bereits in der Antike Steine und Werkstücke mit eisernen Klammern und Dübeln, so benötigte die Architektur der Gotik zusätzlich Querstangen, Anker und Armierungen daraus, um ihre filigranen Säulen, Maßwerkfenster und Portale zu stabilisieren.

Zu allen Zeiten diente Eisen überdies zur Demonstration von Macht und Wohlstand der gesellschaftlichen Eliten. Das Wissen, auf welche Weise es produziert, gehandelt und genutzt wurde, vermittelt Altertumsforschern daher Einblicke in die ökonomische und politische Situation früherer Gesellschaften. Archäologische Methoden wie Ausgrabung und Stilvergleich liefern dafür wichtige Informationen, die zudem mehr und mehr durch naturwissenschaftliche Verfahren ergänzt werden.

So arbeiten französische und deutsche Forscher daran, die in Metallfunden enthaltenen chemischen Bestandteile zu identifizieren. Gerade so genannte Spuren- und Nebenelemente können Aufschluss darüber geben, woher das Eisen ursprünglich stammt. Nichtmetallische Einschlüsse im Metall liefern ebenfalls derartige Hinweise und verraten außerdem einiges über den jeweiligen Herstellungsprozess. ...

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