Direkt zum Inhalt

Meteorologie: Superschnelle Regentropfen

Amerikanische Wissenschaftler haben frühere Beobachtungen bestätigt, wonach Regentropfen vielfach schneller zur Erde fallen, als das physikalisch möglich zu sein scheint. Von den kleinen unter ihnen bewegen sich bis zu 60 Prozent mit überhöhter Geschwindigkeit. Stürzt ein Regentropfen zur Erde, wirken Schwerkraft und Luftwiderstand auf ihn ein. Zunächst wird der Tropfen beschleunigt, wobei sein Gewicht kontant bleibt, der Luftwiderstand hingegen wächst. Ab einem gewissen Tempo halten sich beide die Waage, so dass keine weitere Beschleunigung stattfindet. Die jetzt erreichte Endgeschwindigkeit hängt von der Größe des Tropfens ab: je größer, desto schneller.

Doch wie Forscher schon vor Jahren feststellten, bewegen sich kleine Tröpfchen oft mit einem Tempo deutlich oberhalb dieses Limits – ein Befund, der zunächst als Messfehler verworfen wurde. Michael Larsen vom College of Charleston (USA) und seine Kollegen fanden das Ergebnis aber nun bestätigt. Das Team wertete die Daten von 22 Niederschlagsmessern aus, die bei sechs verschiedenen Regenschauern insgesamt 1,5 Millionen Tropfen analysierten. Fazit: Ein bis zwei Drittel aller Tröpfchen, die Durchmesser um 0,3 Millimeter aufweisen, bewegen sich um mindestens 30 Prozent schneller als theoretisch möglich.

Als Grund vermuten die Wissenschaftler Zusammenstöße in der Luft. Wenn große Tropfen kollidieren, könnten sie zerplatzen – und die kleinen Bruchstücke mit dem ursprünglichen Tempo weiterfliegen, bis sie auf ihre eigene Maximalgeschwindigkeit abgebremst sind. Falls das zutrifft, müsste es weit häufiger zu Zusammenstößen kommen als gemeinhin angenommen.

Kennen Sie schon …

Spektrum Kompakt – Dürre in Europa

Mehrere trockene und heiße Jahre in Folge haben auch in einst wasserreichen Regionen Europas zu teils extremer Dürre geführt. Intensive Bewässerung in der Landwirtschaft verschärft die Situation zusätzlich.

Spektrum - Die Woche – Strom speichern mit Eisen, Natrium und Schwerkraft

Diesmal werfen wir einen Blick in die Zukunft: auf die Speicherung von Strom. Welche Technik kommt als Lösung für dieses Schlüsselproblem der Energiewende in Frage? Und wir werfen einen Blick zurückWas haben wir gelernt aus gut zwei Jahren Pandemie? Wir haben sechs Fachleute um Einschätzung gebeten.

Spektrum - Die Woche – E-Fuels: Zu schade fürs Auto

Benzin, das mit Strom chemisch hergestellt wird – kann das sinnvoll sein? Viele finden es besser, den Strom direkt zu nutzen. Ebenso kontrovers geht es beim Thema Insekten zu, die jetzt in Lebensmitteln auftauchen dürfen. Die gute Nachricht: Man kann sie sich auch bloß ins Gesicht schmieren.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

  • Quelle

Larsen, M. L., Kostinski, A. B., Jameson, A. R.: Further Evidence for Super-terminal Raindrops. In: Geophysical Research Letters, doi:10.1002/2014GL061397, August 2014

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.