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Onkologie: Krebstherapie: Heilen mit Elektrizität

Heidelberg.Seit kurzem setzen Ärzte eine neues Verfahren gegen Tumoren ein, die irreversible Elektroporation. Dabei führen sie Elektroden in den Körper des Patienten ein, platzieren diese in der Nähe des Tumors und verabreichen dann kurze, aber sehr starke elektrische Pulse. Mit dem Ergebnis, dass die Membranen der Tumorzellen durchlöchert werden, woraufhin die Zellen absterben. In der Aprilausgabe von "Spektrum der Wissenschaft" berichten drei Mediziner über das neue Verfahren.
Operation eines Prostatatumors mit irreversibler Elektroporation (IRE)

Die irreversible Elektroporation erfordert weder den Einsatz eines Skalpells noch eine Bestrahlung oder Erhitzung des Körpergewebes. Ihr großer Vorteil ist, dass sie die Zwischenzell-Anteile des Gewebes schont. So lässt sie etwa das "Gerüst" von Blutgefäßen unversehrt, zerstört aber Tumoren, die die Gefäße umwuchert haben. Wichtige Organ-, Gefäß- und Nervenstrukturen bleiben so erhalten, und typische Nebenwirkungen der Tumorbehandlung – insbesondere Entzündungen, Vernarbungen und Wundschmerzen – werden minimiert.

Das neue Verfahren eignet sich besonders zum Bekämpfen solcher Tumoren, die sich mit anderen Methoden nur unzureichend oder gar nicht mehr behandeln lassen. Ärzte in Deutschland setzen es bereits gegen Prostatakrebs ein und erzielen damit vielversprechende Heilungserfolge.

Abdruck honorarfrei bei Quellenangabe: Spektrum der Wissenschaft, April 2014
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