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Persönlichkeit: Sag mir, was du magst, und ich sage dir, wer du bist!

Brahms oder Beatles, Braque oder Bauhaus - aus den ästhetischen Vorlieben eines Menschen schließen wir intuitiv auf seine Persönlichkeit. Zu Recht, sagen Psychologen!
Psychologische Beweisaufnahme
Ein Freund von Ihnen hat Sie in seine neue Wohngemeinschaft eingeladen. Während er eine Jazzplatte auflegt, schauen Sie sich um: ein ­Regal mit anspruchsvoller Literatur, ein Kunstdruck von Mondrian. Die Mitbewohnerin Ihres Gastgebers ist nicht zu Hause, doch auf dem Weg zur Küche werfen Sie einen verstohlenen Blick in ihr Zimmer: Monets Seerosen hängen hübsch ge­rahmt an der Wand, davor ein CD-Ständer mit Musik aus den aktuellen Charts, und auf dem Boden liegen Klatschmagazine und DVDs der Fernseh­serie "Friends".
Was verraten diese Details über die Charaktere der beiden WG-Mitglieder? Wenn Sie die psychologische Forschung zu Rate ziehen, kommen Sie zu folgendem Schluss: Statistisch gesehen dürfte Ihr Gastgeber mit seiner Zimmernachbarin nicht viel gemeinsam haben. Seine kulturellen Vorlieben deuten auf eine Persönlichkeit mit hoher Offenheit für neue Erfahrungen und hoher emotionaler Stabilität hin. Sie hingegen dürfte weit weniger offen für Neues und emotional eher instabil sein, außerdem extravertiert und verträglich.
Worauf gründen sich diese Vermutungen? Seit einigen Jahren beleuchten zahlreiche Forscher weltweit den Zusammenhang zwischen ästheti­schen Vorlieben und Persönlichkeitsmerkmalen. Die wohl größte Untersuchung dieser Art stammt aus dem Jahr 2009 ...

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Literaturtipps

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