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Porträt: Der Mann am Genschalter

Der Molekularbiologe Rudolf Jaenisch vom Bostoner MIT erforscht seit bald 40 Jahren das Verhalten von Viren, Genen und Stammzellen.
Rudolf Jaenisch
Acht Uhr morgens. Ich stehe am Empfang des Bostoner Whitehead Institute for Biomedical Research des Massachusetts Institute of Technology (MIT) und bin stolz, frühzeitig vor Ort zu sein. Eine Stunde vor einem Gespräch mit dem Molekularbiologen Rudolf Jaenisch will ich dessen Labor besichtigen. Aber dort herrscht trotz Morgenstunde längst Hochbetrieb. Und natürlich ist auch Jaenisch schon da, außerdem die Pressesprecherin des Whitehead Institute. Im Eilschritt überholt der Forscher uns beide auf dem Korridor, nickt kurz, eine Schwingtür fliegt auf. Einen Atemzug später kommt der Forscher durch eine andere wieder heraus, dann hastet er weiter den Gang entlang.

Als der weltweit anerkannte Stammzellforscher und Epigenetikexperte später fotografiert wird – über ein Mikroskop gebeugt, im Kühlraum, in seinem Büro –, will er das Geknipse bald hinter sich bringen. Auch als er über seine Arbeit zu erzählen beginnt, spricht er schnell, allerdings ohne ein rasches Ende zu suchen. Es ist eben eine langer Weg entlang den Stationen seines bisherigen Lebens: von der Kindheit in Schlesien über das Münchner Max-Planck-Institut für Biochemie bis hin zur Professur am Whitehead Institute am MIT, wo er seit einem Vierteljahrhundert sein geistiges Zuhause gefunden hat.

Es waren Mäuse, die Jaenisch Anfang der 1970er Jahre den Weg für seine Forschung wiesen. In das Genom von Mäuseembryos hatte er als junger Molekularbiologe DNA eines Tumorvirus eingeführt. Doch statt Krebs zu entwickeln, passierte nichts; die Tiere erkrankten nicht. Auch wenn er das Geheimnis nicht sofort lüften konnte, war es doch klar, dass die Tumorgene deaktiviert...

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Gehirn&Geist – Demenz - Abschied vom Ich

Jährlich gibt es in Deutschland auf Grund der alternden Bevölkerung immer mehr Menschen mit einer Demenz. Den Großteil der Fälle macht Morbus Alzheimer aus. Erst 2023 gelang der Demenzforschung ein vermeintlicher Durchbruch für neue Medikamente gegen den stetigen kognitiven Abbau im Gehirn. Welchen Nutzen bringen diese therapeutischen Antikörper und für wen sind sie geeignet? Vergesslichkeit wird oft mit beginnender Demenz in Zusammenhang gebracht, dabei gibt es auch die normale Vergesslichkeit. Erfahren Sie, was alles zur Neurodegeneration beiträgt und wie man diese Prozesse verlangsamen oder gar verhindern kann.

Gehirn&Geist – Völlig losgelöst

Manche Menschen berichten von Situationen, in denen sie kurzzeitig das Gefühl hatten, über ihrem physischen Körper geschwebt zu sein. Was steckt hinter diesen außerkörperlichen Erfahrungen? Außerdem: Neue Waffen gegen Demenz bei Morbus Alzheimer. In der Serie »Alkohol« geht es um Alternativen es zur Abstinenz, um die Sucht zu besiegen. Die spezielle Trainingsmethode Neuroathletik stellt das Gehirn in den Fokus und soll Höchstleistungen herauskitzeln. Wie können sich Stalking-Opfer schützen? Welcher Zusammenhang besteht zwischen multipler Sklerose und Bakterien im Darm?

Spektrum Kompakt – Alzheimer – Ursachen und Therapien

Fachleute weltweit machen Fortschritte dabei, Morbus Alzheimer besser zu verstehen. Die Suche nach den Wurzeln der Neurodegeneration und einem Weg, sie zu stoppen, gehen dabei Hand in Hand – und die Bemühungen haben erstmals Medikamente hervorgebracht, die das Vergessen verlangsamen können.

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