Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
Zu meiner Studienzeit glänzte der Prof durch Veröffentlichungen in wiss. Zeitschriften und Anerkennung unter Fachkollegen - heute brilliert der Prof durch gigantische Exzerpte für die Bürokratie der Geldverteilung, erst für die Antragstellung, dann für permamente Berichte, die man sich schneller aus den Fingern zu saugen hat, als die Forschung voranschreiten kann. Wie Gelder verwendet werden müssen, schreiben meist die Bürokraten vor und nicht die wissenschaftlichen Notwendigkeiten - und es sind genügen Bürokraten in der Verwaltungspipeline, falls mal eine Abteilung hier versagen sollte. In den meisten Projekten, die ich kenne, wird fast ein Drittel der Mittel durch Verwaltungsaufgaben verbrannt, und auch sonst kommt weniger rum, als es könnte. Schön geredet wird das dann von Leuten, die sich in der Selbstverwaltung tummeln und nur zu Festreden in den Hörsäälen auftauchen.
Das ist doch ein alter Hut, zwar immer noch aktuell, aber dennoch... Denn bereits 1992 oder 1993 hatte die deutsche Zeitschrift GEO dazu einen Artikel.
Stellungnahme der Redaktion
Werter Anonym,
ja, GEO hatte darüber schon in den 1990er Jahren berichtet. Aber seitdem haben sich viele neue Erkenntnisse ergeben, die im Text beschrieben werden.
Das ist eine gute Frage. In der aktuellen Studie spritzten die Forscher den Wirkstoff den Mäusen zunächst noch einfach in die Schwanzvene. Ein Medikament für Patienten soll aber einmal oral eingenommen werden, um dann über die Darmwand in den Kreislauf zu gelangen. Aus dem Blut wird der Wirkstoff dann nach und nach durch die Nieren in Blase und Harnleiter gefiltert. Derzeit testen die Wissenschaftler in pharmakokinetischen Studien mit künstlich hergestellten Membranen, wie der Wirkstoff aufgebaut und konzentriert werden muss, um am Ende in der nötigen Konzentration die Harnweginfekte bekämpfen zu können.
Mit freundlichen Grüßen, Katharina König (Redaktion Spektrum.de)
SDW ist eine hervorragende wissenschaftliche Zeitschrift und erreicht ein großes, breit gefächertes, Publikum. Umso wichtiger sollte es der Redaktion daher sein, dass auch scheinbar triviale Begrifflichkeiten wissenschaftlich exakt verwendet werden. Auch in diesem Heft finden sich leider wieder Begriffe, die nicht sauber angewendet werden. Wie aber sollen unsere Studenten und die breite Leserschaft von SDW wissenschaftlich argumentieren lernen, wenn in Ihrem Heft selbst unkritisch mit verschieden Begrifflichkeiten umgegangen wird. Der sehr interessante Artikel beherbergt einige Fehler, die wahrscheinlich bei der Übersetzung des Textes aus dem Englischen entstanden sind.
S. 23: „….produziert der Embryo aus eigenen Zellen den Trophoblasten ….“ Nicht der Embryo produziert den Trophoblasten, sondern nach der Befruchtung entsteht über das Blastomerenstadium die Morula. Die späte Morula enthält zwei verschiedene Zelltypen, den Embryoblast, aus dem die Strukturen des Embryos hervorgehen und den Trophoblasten, aus dem die Plazenta und weitere Hilfsstrukturen hervorgehen.
S. 23: „embryonaler Zellen in direktem Kontakt mit der Schleimhaut …“ Es handelt sich hier weder um embryonale Zellen, noch um die Gebärmutterschleimhaut im ursprünglichen Sinne. Wiederum sind es hier Trophoblastzellen und außerdem hat die Gebärmutterschleimhaut in der Kontaktzone die sogenannte Dezidua ausgebildet.
S. 23: „Gegen Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels weist die Plazenta dafür ein reich verzweigtes Netz mütterlicher Blutgefäße auf, das an das dort entstehende embryonale Blutgefäßnetzwerk andockt. In dem Bereich oberhalb der Basalplatte der Plazenta existieren keine mütterlichen Blutgefäße, sondern vom Trophoblasten ausgekleidete Räume, durch die das mütterliche Blut fließt (der intervillöse Raum). Die embryonalen Blutgefäße befinden sich in den Trophoblastzotten. Somit gibt es kein „Andocken“.
S. 25 „Thymusdrüse“ Der Thymus ist keine Drüse im eigentlichen Sinn! Das würde nämlich bedeuten, dass er exokrin oder endokrin ein Produkt bildet (Sekret oder Inkret). Im Vordergrund steht hier aber, dass er ein primäres lymphatisches Organ darstellt, das der Reifung und Selektion der T-Lymphozyten dient.
ich vermag Ihrer Argumentation nicht ganz zu folgen. Dass sich konsequenter Hedonismus und pflichtbewusste, selbstlose Opferbereitschaft für "höhere" Ziele prinzipiell widersprechen, ist ja zunächst nur eine logische Tatsache. Um es mal krass zu formulieren: Niemand kann bei klarem Verstand gleichzeitig Selbstmordattentäter und Diesseits-orientierter Genussmensch sein. In weniger krassen Fällen verhalten sich die Menschen - wie bei vielen anderen Angelegenheiten auch - ambivalent. Zwischen den beiden Extremen existiert sicher ein ganzes Spektrum von Mischformen. Wahrscheinlich verhalten sich aber hedonistische Einstellungen komplementär zu selbstloser Opferbereitschaft: Je mehr jemand konsequenter Hedonist ist, desto weniger wird er bereit sein, sich selbstlos zu opfern. Das kann man jedoch nur für jedes Individuum getrennt betrachten und nicht pauschal und klischeehaft für ganze Völker.
Bezüglich des Irrglaubens habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt. Keineswegs würde ich solchen Leuten gegenüber das Argumentieren aufgeben. Aber Sie schrieben ja: "Ein Hedonist hätte gegnüber den zahlreichen Anhängern dieses Irrglaubens kein Argument gegen sadistische Praktiken - an Untermenschen, versteht sich - in der Hand." Hätten denn Andere hier bessere Argumente gegen Anhänger eines Irrglaubens - also Leuten, die zumindest in einer Ansicht irrational sind - in der Hand? Ich glaube nicht. Damit ist das aber kein Problem einer hedonistischen Argumentation, weil die Argumente der Anderen vor dem gleichen Problem stehen - nämlich jemanden, der offensichtlich in einem bestimmten Punkt irrational ist, durch rationales Argumentieren zu überzeugen.
Hajo Dasting-Hussner
Stellungnahme der Redaktion
Ich merke, dass die Diskussion inzwischen über Kanitscheiders Werk (und meine Besprechung desselben) weit hinausgeht. Kann eine Gesellschaft aus lauter Hedonisten überhaupt funktionieren? Oder muss nicht wenigstens der Regierungschef ein Pflichtmensch sein? Oder muss man den Begriff der "Lust" so ausweiten, dass Lust auch der empfindet, der weitreichende Entscheidungen trifft, z. B. das Zusammenleben einer ganzen Gesellschaft maßgeblich gestaltet? Solche Typen gibt es ja, aber die sind von Kanitscheiders Hedonisten weit entfernt.
Kanitscheiders Hedonist, so wie ich ihn verstehe, hat eine deutliche Abneigung gegen die Beschäftigung mit gesellschaftlichen Fragen überhaupt. Der zieht nicht nur nicht in den Krieg, der trennt auch seinen Müll nicht. Und sich im Namen der Freiheit gegen seinen Fürsten erheben tut er auch nicht – ist ja alles lästig, und sein persönliches Vergnügen findet er auch unter einem (milden) Tyrannen (Typ deutscher Duodezfürst) im eigenen Garten. Hier halte ich Kanitscheiders Bild vom Hedonisten für zumindest unvollständig. Und das habe ich, ich gebe es zu, am landläufigen Stereotyp vom Franzosen und vom Amerikaner festgemacht. Mit einzelnen Individuen zu argumentieren ist schwierig. Da kommen einem immer persönliche Bekannte in den Sinn, und die will man nicht vorführen, und sich selbst schon gar nicht.
Das mit der Rationalität ist schwierig, weil es vom Standpunkt des Betrachters abhängt. Der Sadist, der es für erlaubt hält, Frauen zu quälen, weil er sie für grundsätzlich minderwertig hält, handelt in seinem Denksystem rational. Ein klassischer Pflichtethiker hat in seinem Vorschriftenkatalog auch ein Verbot, Untermenschen zu quälen. Das folgt ganz rational aus seinen Grundsätzen. Wie weit der Sadist dieser Rationalität zu folgen bereit ist – das ist wieder ein sehr weites Feld.
Der Autor zeigt vor allem in seiner Abbildung der kosmischen Geschichte, wie sich unter Zugrundelegung des allgemein anerkannten kosmischen Standardmodells des Kosmos in der fernen Zukunft entwickeln könnte und beschreibt einige mögliche kosmische Phänomene. Bei der Zeit von einer Billion Jahren verliert sich das Ganze dann allerdings in der Finsternis, das ist konsequent, denn der Schwerpunkt gilt der fernen Zukunft der Sterne. Aber gerade hier wird es doch erst richtig interessant – vorausgesetzt, man erweitert den Blickwinkel und beschäftigt sich komplexer mit der Zukunft des Kosmos. Beaknntlich dehnt der sich ja unter dem Einfluss der dunklen Energie aus und die sichtbare Energie ballt sich gleichzeitig – wahrscheinlich unter entscheidender Mitwirkung der Dunklen Materie – zusammen. Erkenntlich wird das an der Bildung von Galaxienhaufen und Galaxiensuperhaufen. Die Kollision von Galaxien wird verschiedentlich beschrieben und auch die Kollision der Milchstraße mit der Orion-Galaxie vorausgesagt. Grob zusammengefasst wird das dazu führen, dass sich der Kosmos im Verlauf eines längeren Zeitraums immer mehr ausdehnt und gleichzeitg immmer leerer wird. Durch die Kollision der Galaxien gibt es über den Raum verteilt eine Reihe von isolierten Materieverdichtungen. Innerhalb dieser Verdichtungen aus Staub- und Gaswolken, Sternen unterschiedlichster Art, zum Teil mit Planeten und Schwarzen Löchern, werden sich in chaotischen Prozessen die unteschiedlichsten Entwicklungen ereignen, letztendlich wird der Prozess der Materieverdichtung im Ergebnis jeweils zur Bildung eine gingantischen Schwarzen Lochs führen, das alle Materie – wahrscheinlich auch die Dunkel Materie aus der Zusammenballung aufsaugt. Aus ehemals über den Kosmos verteilten Zusammenballungen von Materie verbleiben an ihrer Stelle gigantische Schwarze Löcher. Nach diesem Prozess wird im Kosmos für sehr lange Zeit nicht viel Aufregendes geschehen, es wird einfach nur finster sein.
Das ist aber nicht das Ende der Entwicklung. Die Schwarzen Löcher verlieren bekanntlich durch die Hawking-Strahlung Energie. In Abhängigkeit von ihrer Größe zieht sich der Energieverlust über eine langen Zeitraum hin, beschleunigt sich aber zunehmend und endet in einer dem Urknall ähnlichen Explosion. Die Analogie ist gegeben, liegt doch im Inneren eines Schwarzen Lochs ein Zustand vor, der sich physikalisch derzeit noch nicht beschreiben lässt, eine Singularität, vergleichbar mit der Urknallsingularität. Wenn aber zu Grunde gelegt wird, dass der Kosmos ein geschlossenes System ist, in dem Energie nicht verloren gehen kann, dem aber auch von außen keine Energie zugeführt werden kann, dann verteilt sich die Gesamtenergie, die beim Urknall freigesetzt wurde und die – in welcher Form auch immer – Grundlage des kosmischen Geschehens ist, auf die Gesamtheit der Schwarzen Löcher. Energieanteile, die auf Photonen, Neutrinos und andere kosmische Bestandteile entfallen, sind in der Gesamtbilanz zu berücksichtigen. Das hat zur Folge, dass die durch die Schwarzen Löcher verursachten Urknalle im Miniformat um Größenordnungen schwächer ausfallen als der Urknall, dem die Entstehung des Kosmos zu verdanken ist. Dennoch sind Analogien unverkennbar. Ein Schwarzes Loch vernichtet Materie, bringt aber bei seinem exprosionsartigem Zerfall neue Materie hervor, in Schwarzen Löchern wird Materie neu geboren. Was aber geschieht nach dem Miniurknall? Entsteht ein Minikosmos, ein Raum im Raum, oder wenn man es komplex betrachtet Räume in einem Raum – Minimultiversen? Man könnte sie auch als Universen der zweiten Generation bezeichnen. Doch jetzt wird es erst richtig interessant: Wie wäre es, wenn unser Universum ein Universum der zweiten Generation der vielleicht sogar einer noch späteren Generation ist? Dann könnte man unter Zugrundelegung des oben geschilderten Mechanismus müheleos von der Existenz einer Vielzahl von Paralleluniversen in einem Überraum ausgehen und man hätte auch eine Erklärung für die Zeit vor dem Urknall, Erklärungsansätze dafür, was vor dem Urknall geschah. Die Stringtheoretiker, die Anhänger der Schleifenquantengravitation oder auch der M-Theorie sollte es freuen, gäbe es doch eine solide Grundlage für ihre Theorien, die bekanntlich zwingend von der Existenz von bis zu elf Dimensionen ausgehen und die Existenz von Paralleluniversen voraussagen. Die Dunkle Materie hat in diesem Modell ihren Platz, auch wenn sie zunächst und so lange, bis wir verstehen, was in der Zeit zwischen dem Urknall und der Entkopplung der Gravitaion von der hypothetischen Urkraft geschah, ein dunkles Geheimnis bleibt. Anders könnte es mit der dunklen Energie sein. Es ergibt sich die Frage, ob die beschleunigte Expansion des Kosmos von innen, also aus dem Kosmos heraus verursacht wird und sich mangels anderer Erklärungen nur durch eine mysteriöse Energie erklären lässt, oder ob sie auf den Einfluss eines Überraums und der darin wirkenden Kräfte zurückzuführen ist. Diese Varinate ist keinesfalls unrealistisch, wenn man elfdimensionale Denkansätze zulässt. Dann wäre unser Kosmos allerdings im thermodynamischen Sinn kein geschlossenens System, ein Umstand, der weit reichende Konsequenzen haben könnte.
Das in wenigen Worten grob skizzierte Modell erscheint vielleicht manchem etwas simpel, aber es steht nicht im Widerspruch zum Standardmodell der Kosmologie und ist als Beitrag von der Spielwiese zu betrachten, den wie heißt es in dem Artikel so schön: Die ferne Zukunft ist (darüber hinaus) eine intellektuelle Spielwiese, auf der die Forscher die Folgen ihrer Theorien und Beobachtungen erproben können. Man kann den Satz sicher ergänzen, so dass er lautet: Die Ursachen für die Entstehung des Kosmos und dessen ferne Zukunft sind …
Eine Schwäche des Modells ist aber bei aller Logik unübersehbar: Selbst wenn es vor der Entstehung des Kosmos Vorgängergenerationen – wie viele auch immer – gab und die Entstehung unseres Kosmos darin die Ursache hat, dann muss es dennoch irgendwann einmal einen Anfang gegeben haben, und was war davor? Bekanntlich ist keine Folge ohne Ursache. Das Gleiche gilt für das Ende. Irgendwann einmal wird sich die verfügbare Energie nach diesem Modell so weit verteilt haben, dass sie nicht einmal mehr für den kleinsten Urknall ausreicht. Was wird dann? Welche Folgen hat diese Ursache?
Zum Schluss bleibt eigentlich nur die Frage: Wozu das Ganze, und was haben wir als Menschen damit zu tun? Wenn sich diese Frage auch kaum befriedigend beantworten lässt, so sollten wir deshalb nicht verzweifeln, sondern uns freuen, dass wir in der Lage sind, uns auf dieser intellektuellen Spielweise zu betätigen.
Mein Mann sagt oft, auch bei widrigem Wetter, er fühle sich mit seinem Auto verwachsen. Er ist ein sicherer Fahrer, der in seiner 50-Jährigen Fahrpraxis nur einen Unfall hatte.
Ein Instrument zu spielen, empfinde ich ebenso als Verlängerung bzw. Erweiterung durch und mit meinen manuellen Fähigkeiten.
Habe beim Lesen des Artikels darüber nachgedacht und hineingespürt, inwieweit das Drücken der linken Maustaste bereits die Bewegung eines Körperteils bedeuten könnte, das die Schrift auf dem Bildschirm scrollt. Interessant - es ist so.
gegen eine Veröffentlichung über das Auftreten einer Infektion ist im Prinzip nichts einzuwenden. aber manche Medien gehen mit einem solchen Thema einfach etwas reißerisch um und erzeugen so eine innötige Panikstimmung. eine sachliche Aufklärung ist auf jeden Fall angebracht
Sehr geehrter Fritz Kronberg, Sie schreiben "ihre lautstark bekundeten ethischen Gründe". Das nenne ich eine Unterstellung. Wo haben Sie das gelesen? Ich zum Beispiel möchte einfach nicht, dass meiner Arbeit in der Forschung die Grundlage entzogen wird. Wie ich "lautstark" verkünde (z.B. aktuell hier http://t.co/nC69wlsY) habe ich eine ganz eigennützige Motivation: ich möchte nicht, dass Hochstapler, Betrüger und Blender das Entwerten, was ich unter großen Entbehrungen jahrelang hochgehalten habe. Na gut, nennen Sie es meinetwegen Ethik. Ihre Aussage, man würde sich auf politische Prominenz bei der Dokumentation beschränken, zeigt allerdings, dass Sie sich mit der Materie offensichtlich nicht beschäftigt haben, oder einen veralteten Stand haben (Juni 2011?). Mit freundlichen Grüßen Martin Klicken
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Habe einen Rechenfehler gefunden und konnte die 1/3 nachvollziehen. Dennoch zwei Nachfragen:
1) Statt der -2/3 in der NA-Strategie erhalte ich -4/3 - wo liegt der Fehler? Hier meine verkürzte Rechnung: Pfad 1 (KDB): 1/2 * (-3) = -3/2 Pfad 2(KDK->Paar K verschwindet; D; Spieler B räumt ab): 1/2*1/3 * 3 = 1/2 Pfad 3(KDK->Paar K verschwindet; B; Spieler B gibt an A ab, A räumt ab) = 1/2 * 2/3 * (-1) = -1/3 Summe der Pfade: -3/2 + 1/2 - 1/3 = -4/3
2) Verstehe ich das richtig, dass die Tabelle auf Seite 46 oben links den Wert einer Stellung für die im Diagramm angegebene optimale Strategie angibt?
Danke und Gruß Bernd Block
Stellungnahme der Redaktion
1) Ich finde keinen Fehler in dieser Rechnung. Also dürfte -4/3 der korrekte Wert der NA-Strategie sein.
2) Die Tabelle gibt den Wert jeder Stellung für die jeweils optimale Strategie an. Das Diagramm illustriert, wie diese Werte zustande kommen, für eine Teilmenge aller Stellungen, insbesondere warum der Wert der Stellung (3, 2) = 1/3 ist.
Ich finde den Artikel an einigen Stellen etwas ungenau und kann leider einige Stellen auch nicht nachvollziehen. Beispiel (S. 45 oben): " ... hat er eine Chance von 1/3, beide Paare zu gewinnen [...], sonst verliert er beide Paare". Das stimmt meiner Meinung nach nicht, da - wie in der Zeichnung zu sehen, auch im Fall des Bauern noch der Lucky Shot möglich ist. Aus diesem Grund frage ich mich, ob die Rechnung (ebenfalls Seite 45) richtig ist, dass im (3,2) Fall der Wert für NN 1/3 und der für NA -2/3 beträgt. Wäre dankbar, wenn mir das jemand erklären kann.
Stellungnahme der Redaktion
Bernd Block hat Recht. Der Text lässt an dieser Stelle den Fall aus, dass Bruno zwei Buben aufdeckt. Dieser Fall ist im Diagramm richtig dargestellt.
Die Rechnung von S. 45 habe ich soeben noch einmal nachvollzogen. Ich habe auch 1/3 herausbekommen. Allerdings muss man präzisieren (was leider so genau auch nicht im Text steht), dass der "Wert" eines Spiel gleich der Anzahl Kartenpaare ist, die ich mehr habe als mein Spielpartner.
Wenn ich - als einer der 100 bekl. Mönche - 99 Mönche mit Klecksen sehe, dann weiß ich, dass jeder dieser 99 anderen Mönche min. 98 Mönche mit Klecksen sieht. Somit weiß jeder dieser 99, dass jeder andere Mönch weiß, dass min. 97 Mönche mit Klecksen existieren. Alle theoretischen Gedankenspiele mit weniger als 97 sichtbaren Klecksen können also ausgeschlossen werden. Mache ich einen Denkfehler?
Stellungnahme der Redaktion
Sie machen keinen Denkfehler. Aber noch dürfen Sie sich für unbekleckst halten. Denn aus dem Verhalten der anderen ist nichts zu erschließen, das diese Hypothese widerlegen könnte.
Prof. Dullemond erläutert 3 Mondentstehungstheorien. Davon – da ist sich die Wissenschaft einig – kommen 2 nicht in Frage. An der 3. „Theorie“ – er betont das Wort immer wieder – wurde über 3 Jahrzehnte gearbeitet und sie entstammt einer Simulation, bei der die Erde mit einem marsgroßen Planeten Theia zusammenstößt und in Folge der Mond entsteht: Giant Impact. H. Zaun schrieb 2006 in http://www.welt.de/wissenschaft/article149624/Sonde-stuerzt-gezielt-auf-den-Mond.html dazu: „Viele Forscher sind von dieser Entstehungsgeschichte des Erdtrabanten überzeugt, doch es gibt auch Skeptiker, die nicht glauben, dass der Mond aus dem Schoß der Erde geboren wurde.“ Die Forschung geht weiter und es gibt bereits mehrere Erkenntnisse gegen den Giant Impact. Im Endergebnis muss eine neue Theorie her, die den neuen Erkenntnissen Rechnung trägt. In http://www.sterne-und-weltraum.de/alias/mondforschung/schaerferer-blick-auf-die-entstehung-des-mondes/1146877 heißt es dazu: „Doch Wissenschaftler aus den USA und der Schweiz decken nun auf, dass gewisse Aspekte der Mondentstehung noch nicht vollständig verstanden sind.“ - und sie führen Beispiele an. Die Untersuchung und Vergleich der Titan-Isotopenverhältnisse in Erd-, Mondgestein und dem von Meteoriten stützen die Ergebnisse. Eine weitere Schlussfolgerung: „Die offensichtliche Möglichkeit ist, dass der Großteil des Mondgesteins irdischer Natur ist; dies lässt sich jedoch nicht mit den Ergebnissen aufwändiger Computersimulationen der Kollison von Urerde und Theia vereinen.“ Die Wissenschaftler um Junjun Zhang von der Universität Chicago kommen im Fachjournal „Nature Geoscience“ zu dem Schluss, dass der Mond demnach ein geochemischer Zwilling der Erde ist. Weiter schreiben sie: „In jedem Falle schränken die Ergebnisse mögliche Theorien zur Entstehung des Mondes zukünftig stark ein und müssen berücksichtigt werden.“ Im Frühjahr 2006 begann die Auswertung der Sonde »Stardust« und dazu schrieb spektrumdirekt/ AH vom 14.3.06 einen kurzen Bericht: »Stardust« überrascht Forscher. Hier wurden Fakten festgestellt, die eigentlich bei der Entstehung des untersuchten Schweifsternes Wild 2 nicht möglich wären. Man fand „...auch Gesteinsmaterial, das sich nur unter sehr hohen Temperaturen bildet.“ Man war bisher von kalter Bildung ausgegangen und fand Metallverbindungen, die in einem noch „unverstandenen Mechanismus“ bei über 1000°C entstanden waren. Der Projektwissenschaftler Bernard Foing in http://www.welt.de/wissenschaft/article150387/Entstehungstheorien_zum_Mond_muessen_neu_diskutiert_werden.html : „Die mit 'SMART-1' angestellten Messungen stellen die Theorien des gewaltsamen Entstehens des Mondes und seiner Entwicklung in Frage.“ Der ESA-Sprecher Bernard von Weyhe dazu: „Die verschiedenen Entstehungstheorien des Mondes müssen neu diskutiert werden.“ Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine führende Theorie (hier Giant Impact) durch weitere Forschung langsam ihre Führung verliert – und dann endgültig einer neuen Theorie, die noch mehr aus der Praxis begründet wird, weichen muss.
Wenn Friedrich Hirzebruch 1998 daran erinnerte, dass der Aderlass deutscher Wissenschaft in der Nazi- Zeit durch Flucht und Vetreibung vieler Forscher sich nie wiederholen düfte, so ist ihm nicht nur zuzustimmen, sondern auch die Frage zustellen, wo denn die Forscher (sogar aus dem Bereich der Naturwissenschaften) aus der ehemaligen DDR nach der Wiedervereinigung 1990 geblieben sind, die zwar nicht direkt aus Deutschland vertrieben wurden, sondern durch Schließung und/ oder Umstrukturierung der früheren Institute und sonstiger Forschungseinrichtungen der DDR mit oft fragwürdigen Argumenten entlassen wurden.
Viel Aufwand für ... ja, was eigentlich?
27.06.2012, Gilbert BrandsSaharastaub für Amzonien
27.06.2012, anonymWerter Anonym,
ja, GEO hatte darüber schon in den 1990er Jahren berichtet. Aber seitdem haben sich viele neue Erkenntnisse ergeben, die im Text beschrieben werden.
Mit freundlichen Grüßen
Daniel Lingenhöhl
Redaktion Spektrum.de
Oral? Injektion? Katheter?
26.06.2012, MeckesHallo Herr Meckes,
Das ist eine gute Frage. In der aktuellen Studie spritzten die Forscher den Wirkstoff den Mäusen zunächst noch einfach in die Schwanzvene. Ein Medikament für Patienten soll aber einmal oral eingenommen werden, um dann über die Darmwand in den Kreislauf zu gelangen. Aus dem Blut wird der Wirkstoff dann nach und nach durch die Nieren in Blase und Harnleiter gefiltert. Derzeit testen die Wissenschaftler in pharmakokinetischen Studien mit künstlich hergestellten Membranen, wie der Wirkstoff aufgebaut und konzentriert werden muss, um am Ende in der nötigen Konzentration die Harnweginfekte bekämpfen zu können.
Mit freundlichen Grüßen,
Katharina König
(Redaktion Spektrum.de)
Scheinbar triviale Begrifflichkeiten
26.06.2012, Hellmuth Zöltzer, KasselS. 23: „….produziert der Embryo aus eigenen Zellen den Trophoblasten ….“
Nicht der Embryo produziert den Trophoblasten, sondern nach der Befruchtung entsteht über das Blastomerenstadium die Morula. Die späte Morula enthält zwei verschiedene Zelltypen, den Embryoblast, aus dem die Strukturen des Embryos hervorgehen und den Trophoblasten, aus dem die Plazenta und weitere Hilfsstrukturen hervorgehen.
S. 23: „embryonaler Zellen in direktem Kontakt mit der Schleimhaut …“
Es handelt sich hier weder um embryonale Zellen, noch um die Gebärmutterschleimhaut im ursprünglichen Sinne. Wiederum sind es hier Trophoblastzellen und außerdem hat die Gebärmutterschleimhaut in der Kontaktzone die sogenannte Dezidua ausgebildet.
S. 23: „Gegen Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels weist die Plazenta dafür ein reich verzweigtes Netz mütterlicher Blutgefäße auf, das an das dort entstehende embryonale Blutgefäßnetzwerk andockt.
In dem Bereich oberhalb der Basalplatte der Plazenta existieren keine mütterlichen Blutgefäße, sondern vom Trophoblasten ausgekleidete Räume, durch die das mütterliche Blut fließt (der intervillöse Raum). Die embryonalen Blutgefäße befinden sich in den Trophoblastzotten. Somit gibt es kein „Andocken“.
S. 25 „Thymusdrüse“
Der Thymus ist keine Drüse im eigentlichen Sinn! Das würde nämlich bedeuten, dass er exokrin oder endokrin ein Produkt bildet (Sekret oder Inkret). Im Vordergrund steht hier aber, dass er ein primäres lymphatisches Organ darstellt, das der Reifung und Selektion der T-Lymphozyten dient.
Meine Antwort
24.06.2012, Hajo Dasting-Hussnerich vermag Ihrer Argumentation nicht ganz zu folgen. Dass sich konsequenter Hedonismus und pflichtbewusste, selbstlose Opferbereitschaft für "höhere" Ziele prinzipiell widersprechen, ist ja zunächst nur eine logische Tatsache. Um es mal krass zu formulieren: Niemand kann bei klarem Verstand gleichzeitig Selbstmordattentäter und Diesseits-orientierter Genussmensch sein. In weniger krassen Fällen verhalten sich die Menschen - wie bei vielen anderen Angelegenheiten auch - ambivalent. Zwischen den beiden Extremen existiert sicher ein ganzes Spektrum von Mischformen. Wahrscheinlich verhalten sich aber hedonistische Einstellungen komplementär zu selbstloser Opferbereitschaft: Je mehr jemand konsequenter Hedonist ist, desto weniger wird er bereit sein, sich selbstlos zu opfern. Das kann man jedoch nur für jedes Individuum getrennt betrachten und nicht pauschal und klischeehaft für ganze Völker.
Bezüglich des Irrglaubens habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt. Keineswegs würde ich solchen Leuten gegenüber das Argumentieren aufgeben. Aber Sie schrieben ja: "Ein Hedonist hätte gegnüber den zahlreichen Anhängern dieses Irrglaubens kein Argument gegen sadistische Praktiken - an Untermenschen, versteht sich - in der Hand." Hätten denn Andere hier bessere Argumente gegen Anhänger eines Irrglaubens - also Leuten, die zumindest in einer Ansicht irrational sind - in der Hand? Ich glaube nicht. Damit ist das aber kein Problem einer hedonistischen Argumentation, weil die Argumente der Anderen vor dem gleichen Problem stehen - nämlich jemanden, der offensichtlich in einem bestimmten Punkt irrational ist, durch rationales Argumentieren zu überzeugen.
Hajo Dasting-Hussner
Ich merke, dass die Diskussion inzwischen über Kanitscheiders Werk (und meine Besprechung desselben) weit hinausgeht. Kann eine Gesellschaft aus lauter Hedonisten überhaupt funktionieren? Oder muss nicht wenigstens der Regierungschef ein Pflichtmensch sein? Oder muss man den Begriff der "Lust" so ausweiten, dass Lust auch der empfindet, der weitreichende Entscheidungen trifft, z. B. das Zusammenleben einer ganzen Gesellschaft maßgeblich gestaltet? Solche Typen gibt es ja, aber die sind von Kanitscheiders Hedonisten weit entfernt.
Kanitscheiders Hedonist, so wie ich ihn verstehe, hat eine deutliche Abneigung gegen die Beschäftigung mit gesellschaftlichen Fragen überhaupt. Der zieht nicht nur nicht in den Krieg, der trennt auch seinen Müll nicht. Und sich im Namen der Freiheit gegen seinen Fürsten erheben tut er auch nicht – ist ja alles lästig, und sein persönliches Vergnügen findet er auch unter einem (milden) Tyrannen (Typ deutscher Duodezfürst) im eigenen Garten. Hier halte ich Kanitscheiders Bild vom Hedonisten für zumindest unvollständig. Und das habe ich, ich gebe es zu, am landläufigen Stereotyp vom Franzosen und vom Amerikaner festgemacht. Mit einzelnen Individuen zu argumentieren ist schwierig. Da kommen einem immer persönliche Bekannte in den Sinn, und die will man nicht vorführen, und sich selbst schon gar nicht.
Das mit der Rationalität ist schwierig, weil es vom Standpunkt des Betrachters abhängt. Der Sadist, der es für erlaubt hält, Frauen zu quälen, weil er sie für grundsätzlich minderwertig hält, handelt in seinem Denksystem rational. Ein klassischer Pflichtethiker hat in seinem Vorschriftenkatalog auch ein Verbot, Untermenschen zu quälen. Das folgt ganz rational aus seinen Grundsätzen. Wie weit der Sadist dieser Rationalität zu folgen bereit ist – das ist wieder ein sehr weites Feld.
Christoph Pöppe
Intellektuelle Spielwiese
22.06.2012, Lothr Lücke, MagdeburgDer Autor zeigt vor allem in seiner Abbildung der kosmischen Geschichte, wie sich unter Zugrundelegung des allgemein anerkannten kosmischen Standardmodells des Kosmos in der fernen Zukunft entwickeln könnte und beschreibt einige mögliche kosmische Phänomene. Bei der Zeit von einer Billion Jahren verliert sich das Ganze dann allerdings in der Finsternis, das ist konsequent, denn der Schwerpunkt gilt der fernen Zukunft der Sterne. Aber gerade hier wird es doch erst richtig interessant – vorausgesetzt, man erweitert den Blickwinkel und beschäftigt sich komplexer mit der Zukunft des Kosmos. Beaknntlich dehnt der sich ja unter dem Einfluss der dunklen Energie aus und die sichtbare Energie ballt sich gleichzeitig – wahrscheinlich unter entscheidender Mitwirkung der Dunklen Materie – zusammen. Erkenntlich wird das an der Bildung von Galaxienhaufen und Galaxiensuperhaufen. Die Kollision von Galaxien wird verschiedentlich beschrieben und auch die Kollision der Milchstraße mit der Orion-Galaxie vorausgesagt. Grob zusammengefasst wird das dazu führen, dass sich der Kosmos im Verlauf eines längeren Zeitraums immer mehr ausdehnt und gleichzeitg immmer leerer wird. Durch die Kollision der Galaxien gibt es über den Raum verteilt eine Reihe von isolierten Materieverdichtungen. Innerhalb dieser Verdichtungen aus Staub- und Gaswolken, Sternen unterschiedlichster Art, zum Teil mit Planeten und Schwarzen Löchern, werden sich in chaotischen Prozessen die unteschiedlichsten Entwicklungen ereignen, letztendlich wird der Prozess der Materieverdichtung im Ergebnis jeweils zur Bildung eine gingantischen Schwarzen Lochs führen, das alle Materie – wahrscheinlich auch die Dunkel Materie aus der Zusammenballung aufsaugt. Aus ehemals über den Kosmos verteilten Zusammenballungen von Materie verbleiben an ihrer Stelle gigantische Schwarze Löcher. Nach diesem Prozess wird im Kosmos für sehr lange Zeit nicht viel Aufregendes geschehen, es wird einfach nur finster sein.
Das ist aber nicht das Ende der Entwicklung. Die Schwarzen Löcher verlieren bekanntlich durch die Hawking-Strahlung Energie. In Abhängigkeit von ihrer Größe zieht sich der Energieverlust über eine langen Zeitraum hin, beschleunigt sich aber zunehmend und endet in einer dem Urknall ähnlichen Explosion. Die Analogie ist gegeben, liegt doch im Inneren eines Schwarzen Lochs ein Zustand vor, der sich physikalisch derzeit noch nicht beschreiben lässt, eine Singularität, vergleichbar mit der Urknallsingularität. Wenn aber zu Grunde gelegt wird, dass der Kosmos ein geschlossenes System ist, in dem Energie nicht verloren gehen kann, dem aber auch von außen keine Energie zugeführt werden kann, dann verteilt sich die Gesamtenergie, die beim Urknall freigesetzt wurde und die – in welcher Form auch immer – Grundlage des kosmischen Geschehens ist, auf die Gesamtheit der Schwarzen Löcher. Energieanteile, die auf Photonen, Neutrinos und andere kosmische Bestandteile entfallen, sind in der Gesamtbilanz zu berücksichtigen. Das hat zur Folge, dass die durch die Schwarzen Löcher verursachten Urknalle im Miniformat um Größenordnungen schwächer ausfallen als der Urknall, dem die Entstehung des Kosmos zu verdanken ist. Dennoch sind Analogien unverkennbar. Ein Schwarzes Loch vernichtet Materie, bringt aber bei seinem exprosionsartigem Zerfall neue Materie hervor, in Schwarzen Löchern wird Materie neu geboren. Was aber geschieht nach dem Miniurknall? Entsteht ein Minikosmos, ein Raum im Raum, oder wenn man es komplex betrachtet Räume in einem Raum – Minimultiversen? Man könnte sie auch als Universen der zweiten Generation bezeichnen. Doch jetzt wird es erst richtig interessant: Wie wäre es, wenn unser Universum ein Universum der zweiten Generation der vielleicht sogar einer noch späteren Generation ist? Dann könnte man unter Zugrundelegung des oben geschilderten Mechanismus müheleos von der Existenz einer Vielzahl von Paralleluniversen in einem Überraum ausgehen und man hätte auch eine Erklärung für die Zeit vor dem Urknall, Erklärungsansätze dafür, was vor dem Urknall geschah. Die Stringtheoretiker, die Anhänger der Schleifenquantengravitation oder auch der M-Theorie sollte es freuen, gäbe es doch eine solide Grundlage für ihre Theorien, die bekanntlich zwingend von der Existenz von bis zu elf Dimensionen ausgehen und die Existenz von Paralleluniversen voraussagen. Die Dunkle Materie hat in diesem Modell ihren Platz, auch wenn sie zunächst und so lange, bis wir verstehen, was in der Zeit zwischen dem Urknall und der Entkopplung der Gravitaion von der hypothetischen Urkraft geschah, ein dunkles Geheimnis bleibt. Anders könnte es mit der dunklen Energie sein. Es ergibt sich die Frage, ob die beschleunigte Expansion des Kosmos von innen, also aus dem Kosmos heraus verursacht wird und sich mangels anderer Erklärungen nur durch eine mysteriöse Energie erklären lässt, oder ob sie auf den Einfluss eines Überraums und der darin wirkenden Kräfte zurückzuführen ist. Diese Varinate ist keinesfalls unrealistisch, wenn man elfdimensionale Denkansätze zulässt. Dann wäre unser Kosmos allerdings im thermodynamischen Sinn kein geschlossenens System, ein Umstand, der weit reichende Konsequenzen haben könnte.
Das in wenigen Worten grob skizzierte Modell erscheint vielleicht manchem etwas simpel, aber es steht nicht im Widerspruch zum Standardmodell der Kosmologie und ist als Beitrag von der Spielwiese zu betrachten, den wie heißt es in dem Artikel so schön: Die ferne Zukunft ist (darüber hinaus) eine intellektuelle Spielwiese, auf der die Forscher die Folgen ihrer Theorien und Beobachtungen erproben können. Man kann den Satz sicher ergänzen, so dass er lautet: Die Ursachen für die Entstehung des Kosmos und dessen ferne Zukunft sind …
Eine Schwäche des Modells ist aber bei aller Logik unübersehbar: Selbst wenn es vor der Entstehung des Kosmos Vorgängergenerationen – wie viele auch immer – gab und die Entstehung unseres Kosmos darin die Ursache hat, dann muss es dennoch irgendwann einmal einen Anfang gegeben haben, und was war davor? Bekanntlich ist keine Folge ohne Ursache. Das Gleiche gilt für das Ende. Irgendwann einmal wird sich die verfügbare Energie nach diesem Modell so weit verteilt haben, dass sie nicht einmal mehr für den kleinsten Urknall ausreicht. Was wird dann? Welche Folgen hat diese Ursache?
Zum Schluss bleibt eigentlich nur die Frage: Wozu das Ganze, und was haben wir als Menschen damit zu tun? Wenn sich diese Frage auch kaum befriedigend beantworten lässt, so sollten wir deshalb nicht verzweifeln, sondern uns freuen, dass wir in der Lage sind, uns auf dieser intellektuellen Spielweise zu betätigen.
Auto und Klavier als Körperteil
22.06.2012, Christina Mundt-BeiselEin Instrument zu spielen, empfinde ich ebenso als Verlängerung bzw. Erweiterung durch und mit meinen manuellen Fähigkeiten.
Maus als Körperteil
22.06.2012, Heinrich Wördemannbloss keine Panikstimmung aufkommen lassen!
21.06.2012, Dr.Hans-Joachim ScheelVorgeblich lautstark bekundete ethische Gründe
21.06.2012, Martin KlickenSie schreiben "ihre lautstark bekundeten ethischen Gründe". Das nenne ich eine Unterstellung. Wo haben Sie das gelesen? Ich zum Beispiel möchte einfach nicht, dass meiner Arbeit in der Forschung die Grundlage entzogen wird. Wie ich "lautstark" verkünde (z.B. aktuell hier http://t.co/nC69wlsY) habe ich eine ganz eigennützige Motivation: ich möchte nicht, dass Hochstapler, Betrüger und Blender das Entwerten, was ich unter großen Entbehrungen jahrelang hochgehalten habe. Na gut, nennen Sie es meinetwegen Ethik. Ihre Aussage, man würde sich auf politische Prominenz bei der Dokumentation beschränken, zeigt allerdings, dass Sie sich mit der Materie offensichtlich nicht beschäftigt haben, oder einen veralteten Stand haben (Juni 2011?).
Mit freundlichen Grüßen
Martin Klicken
Nachfrage
21.06.2012, Bernd Block1) Statt der -2/3 in der NA-Strategie erhalte ich -4/3 - wo liegt der Fehler? Hier meine verkürzte Rechnung:
Pfad 1 (KDB): 1/2 * (-3) = -3/2
Pfad 2(KDK->Paar K verschwindet; D; Spieler B räumt ab): 1/2*1/3 * 3 = 1/2
Pfad 3(KDK->Paar K verschwindet; B; Spieler B gibt an A ab, A räumt ab) = 1/2 * 2/3 * (-1) = -1/3
Summe der Pfade: -3/2 + 1/2 - 1/3 = -4/3
2) Verstehe ich das richtig, dass die Tabelle auf Seite 46 oben links den Wert einer Stellung für die im Diagramm angegebene optimale Strategie angibt?
Danke und Gruß
Bernd Block
1) Ich finde keinen Fehler in dieser Rechnung. Also dürfte -4/3 der korrekte Wert der NA-Strategie sein.
2) Die Tabelle gibt den Wert jeder Stellung für die jeweils optimale Strategie an. Das Diagramm illustriert, wie diese Werte zustande kommen, für eine Teilmenge aller Stellungen, insbesondere warum der Wert der Stellung (3, 2) = 1/3 ist.
Christoph Pöppe
Fehler im Artikel
21.06.2012, Bernd BlockBeispiel (S. 45 oben):
" ... hat er eine Chance von 1/3, beide Paare zu gewinnen [...], sonst verliert er beide Paare".
Das stimmt meiner Meinung nach nicht, da - wie in der Zeichnung zu sehen, auch im Fall des Bauern noch der Lucky Shot möglich ist.
Aus diesem Grund frage ich mich, ob die Rechnung (ebenfalls Seite 45) richtig ist, dass im (3,2) Fall der Wert für NN 1/3 und der für NA -2/3 beträgt. Wäre dankbar, wenn mir das jemand erklären kann.
Bernd Block hat Recht. Der Text lässt an dieser Stelle den Fall aus, dass Bruno zwei Buben aufdeckt. Dieser Fall ist im Diagramm richtig dargestellt.
Die Rechnung von S. 45 habe ich soeben noch einmal nachvollzogen. Ich habe auch 1/3 herausbekommen. Allerdings muss man präzisieren (was leider so genau auch nicht im Text steht), dass der "Wert" eines Spiel gleich der Anzahl Kartenpaare ist, die ich mehr habe als mein Spielpartner.
Christoph Pöppe, Redaktion
Bei 100 beklecksten Mönchen nur drei statt 100 Glockenschläge nötig?
21.06.2012, Michael BrigantAlle theoretischen Gedankenspiele mit weniger als 97 sichtbaren Klecksen können also ausgeschlossen werden.
Mache ich einen Denkfehler?
Sie machen keinen Denkfehler. Aber noch dürfen Sie sich für unbekleckst halten. Denn aus dem Verhalten der anderen ist nichts zu erschließen, das diese Hypothese widerlegen könnte.
Christoph Pöppe, Redaktion
Zweifel an gängiger Theorie
20.06.2012, Klaus DeistungDie Forschung geht weiter und es gibt bereits mehrere Erkenntnisse gegen den Giant Impact. Im Endergebnis muss eine neue Theorie her, die den neuen Erkenntnissen Rechnung trägt.
In http://www.sterne-und-weltraum.de/alias/mondforschung/schaerferer-blick-auf-die-entstehung-des-mondes/1146877 heißt es dazu: „Doch Wissenschaftler aus den USA und der Schweiz decken nun auf, dass gewisse Aspekte der Mondentstehung noch nicht vollständig verstanden sind.“ - und sie führen Beispiele an. Die Untersuchung und Vergleich der Titan-Isotopenverhältnisse in Erd-, Mondgestein und dem von Meteoriten stützen die Ergebnisse. Eine weitere Schlussfolgerung: „Die offensichtliche Möglichkeit ist, dass der Großteil des Mondgesteins irdischer Natur ist; dies lässt sich jedoch nicht mit den Ergebnissen aufwändiger Computersimulationen der Kollison von Urerde und Theia vereinen.“
Die Wissenschaftler um Junjun Zhang von der Universität Chicago kommen im Fachjournal „Nature Geoscience“ zu dem Schluss, dass der Mond demnach ein geochemischer Zwilling der Erde ist. Weiter schreiben sie: „In jedem Falle schränken die Ergebnisse mögliche Theorien zur Entstehung des Mondes zukünftig stark ein und müssen berücksichtigt werden.“
Im Frühjahr 2006 begann die Auswertung der Sonde »Stardust« und dazu schrieb spektrumdirekt/ AH vom 14.3.06 einen kurzen Bericht: »Stardust« überrascht Forscher. Hier wurden Fakten festgestellt, die eigentlich bei der Entstehung des untersuchten Schweifsternes Wild 2 nicht möglich wären. Man fand „...auch Gesteinsmaterial, das sich nur unter sehr hohen Temperaturen bildet.“ Man war bisher von kalter Bildung ausgegangen und fand Metallverbindungen, die in einem noch „unverstandenen Mechanismus“ bei über 1000°C entstanden waren.
Der Projektwissenschaftler Bernard Foing in http://www.welt.de/wissenschaft/article150387/Entstehungstheorien_zum_Mond_muessen_neu_diskutiert_werden.html : „Die mit 'SMART-1' angestellten Messungen stellen die Theorien des gewaltsamen Entstehens des Mondes und seiner Entwicklung in Frage.“ Der ESA-Sprecher Bernard von Weyhe dazu: „Die verschiedenen Entstehungstheorien des Mondes müssen neu diskutiert werden.“
Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine führende Theorie (hier Giant Impact) durch weitere Forschung langsam ihre Führung verliert – und dann endgültig einer neuen Theorie, die noch mehr aus der Praxis begründet wird, weichen muss.
"Vertreibung" von Wissenschaftlern auf moderne Art
20.06.2012, Gerd Löffler