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Kommentare - - Seite 66

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • "Katzen sind immernoch wilde Tiere"

    19.05.2022, Ds
    Ich finde es äußerst amüsant, wenn die Katzenbesitzer mit dem plumpen Argument kommen, dass es "die Natur der Katze ist", frei herum laufen zu müssen, da es "dem Instinkt entspricht".

    Zu gerne wird vergessen, dass die heutige Hauskatze so viel von ihrem wilden Vorfahren gemeinsam hat wie ein Hauskaninchen zum wilden Kaninchen. Es gibt schon Gründe, warum wir unsere Hunde nicht frei herum laufen lassen, nur weil sie angeblich noch immer die wilden Instinkte von Wölfen haben. Wieso man dann Katzen das Privileg noch immer zu gesteht ist mir schleierhaft.

    Die Katze ist nicht auf die Jagd angewiesen. Sie wird Zuhause mit Futter verwöhnt und braucht nicht hungern. Ihr Instinkt sagt, dass sie jagen müssen, doch sie wissen nicht mehr wieso. Wie auch, wenn sie es nie von ihren Müttern lernen, die es selbst nie müssten. Daher endet es damit, dass die Katze ein Tier angreift und im besten Fall sofort tötet statt es qualvoll zu verletzen, schauen es sich an und lassen es liegen, weil sie danach nichts damit anfangen können. Pure Langweile.

    Britische Studien und Beobachtungen an mehreren Freigänger haben ergeben, dass etwa nur 10 Prozent der erlegten Beute von diesen gefressen oder vor der Haustür des Besitzers abgelegt wird. Für jede tote Maus, die vor der Tür liegt, liegen neun weitere Vögel, Kleinsäuger, Reptilien oder Amphibien irgendwo tot oder sterbend herum.

    In anderen Gegenden sind Katzen allein für das Aussterben von mindestens neun Vogelarten verantwortlich; der Stephenschlupfer wurde sogar von einer einzigen Katze ausgerottet. Nur als Erinnerung, dass Katzen ja "nur häufige Tiere jagen".

    Und das Argument, dass man Streuner nur kastrieren muss und wieder frei lassen kann: Glückwunsch, der Kater kann nicht mehr für Nachwuchs sorgen, aber er ist immer noch da und jagt fröhlich weiter und verbreitet Krankheiten.

    Ich bin sicherlich keiner, der sich Zustände wie in Australien wünscht, wo die einzige Möglichkeit zum Schutz der Artenvielfalt darin besteht, Streuner zu jagen, aber es wird endlich Zeit, dass die wahre Tierquälerei aufhört und man die Leute aufklären sollte, dass HAUSKatzen NICHT nach draußen gehören und sich daran gewöhnen können.
  • Vergebliche Leibesmühe

    19.05.2022, Bernd
    Manche Beiträge in diesem Forum zeigen, dass es sinnlos ist, einen solchen Artikal zu veröffentlichen. Es gibt sogar ein ganzes Buch darüber - aber dennoch immer noch Menschen, die die Logik dahinter einfach nicht verstehen, warum es besser ist, sich umzuentscheiden, egal mit wieviel Beispielen man kommt. Dabei ist gerade das 100-Türen Beispiel das überzeugendste.
    Jeder, der die Lösung anzweifelt aber etwas Programmierkenntnisse hat, möge es bitte selbst ausprobieren - und wird dann überrascht und im besten Fall auch überzeugt sein.
  • Falsche Formulierung

    19.05.2022, Jens
    Ich glaube, hier liegt eine irreführende Beschreibung vor. Die "zwei Minuten" werden ja nie erreicht. Insofern ist die Frage, was nach "genau zwei Minuten" passiert, Nonsens.

    Das wäre das Gleiche, als würde ich sagen: das Weltall ist unendlich. Wo befinde ich mich, wenn ich am Ende angekommen bin? Es gibt ja per definition kein Ende.

    Wenn wir das auf die Glühbirne beziehen und mal das ganze physikalische Drumherum ignorieren: gehen wir davon aus, wir hätten eine Ultra-High-Speed-Kamera, die "unendlich" schnelle Bildfolgen ermöglichen würde. Gehen wir davon aus, sie würde dieses An-Aus-Wechselspiel filmen. Wir würden den Film parallel anschauen, allerdings würde die Kamera jede Sequenz auf die gleiche Geschwindigkeit "dehnen". Springen wir an die Stelle des Films, wo der Wechsel "an-aus" nach einer Sekunde erfolgt. Der nächste Wechsel erfolgt in einer halben Sekunde. Die Kamera würde diesen Wechsel nur in halber Geschwindigkeit ablaufen lassen, also dauert es wieder eine Sekunde. Die nächste nur noch in Viertelgeschwindigkeit usw. Der Film würde unendlich weiterlaufen und der Zeitstempel des Films würde irgendwann bei 1,99999...9 Minuten stehen, aber niemals (!!!!) die 2 erreichen. Also kann es keine "2 Minuten" geben, nach denen "irgendwas" passiert sein soll.
  • Alle möglichen Situationen

    19.05.2022, Florian
    "Betrachtet man alle möglichen Situationen, die beim Ziegenproblem eintreten können, erkennt man, dass ein Strategiewechsel in sechs von neun Fällen zum Gewinn führt und nur in drei von neun, wenn man nicht wechselt."
    Ich habe mal alle möglichen Situationen durchgespielt.
    Wie viele Situationen sind möglich?
    Der Preis steckt hinter einer von 3 Türen.
    Es wird eine von 3 Türen ausgewählt.
    Eine von 3 Türen wird geöffnet.
    3 * 3 * 3 = 27
    Es gibt also 27 mögliche Zustände. Allerdings wird niemals die gewählte Tür geöffnet, noch die mit dem Preis. Das wären 15 Zustände, die wegfallen, und 12, die übrig bleiben. In 6 davon befindet sich der Preis hinter einer nicht gewählten Tür und die letzte Tür wird geöffnet. In 3 davon befindet sich der Preis hinter der gewählten Tür und die letzte Tür wird geöffnet. In den letzten 3 Situationen befindet sich der Preis hinter der gewählten Tür und die vorletzte Tür wird geöffnet.
    Fazit:
    Bei den Überlegungen zum Ziegenproblem werden die 2 Zustände, ob die eine Ziege aufgedeckt wird oder doch die andere, als lediglich 1 Zustand gesehen. Und folglich ändert sich damit die gesammte Wahrscheinlichkeit.
  • Falsche Formulierung

    19.05.2022, Jens
    Ich glaube, hier liegt eine irreführende Beschreibung vor. Die "zwei Minuten" werden ja nie erreicht. Insofern ist die Frage, was nach "genau zwei Minuten" passiert, Nonsens.

    Das wäre das Gleiche, als würde ich sagen: das Weltall ist unendlich. Wo befinde ich mich, wenn ich am Ende angekommen bin? Es gibt ja per definition kein Ende.

    Wenn wir das auf die Glühbirne beziehen und mal das ganze physikalische Drumherum ignorieren: gehen wir davon aus, wir hätten eine Ultra-High-Speed-Kamera, die "unendlich" schnelle Bildfolgen ermöglichen würde. Gehen wir davon aus, sie würde dieses An-Aus-Wechselspiel filmen. Wir würden den Film parallel anschauen, allerdings würde die Kamera jede Sequenz auf die gleiche Geschwindigkeit "dehnen". Springen wir an die Stelle des Films, wo der Wechsel "an-aus" nach einer Sekunde erfolgt. Der nächste Wechsel erfolgt in einer halben Sekunde. Die Kamera würde diesen Wechsel nur in halber Geschwindigkeit ablaufen lassen, also dauert es wieder eine Sekunde. Die nächste nur noch in Viertelgeschwindigkeit usw. Der Film würde unendlich weiterlaufen und der Zeitstempel des Films würde irgendwann bei 1,99999...9 Minuten stehen, aber niemals (!!!!) die 2 erreichen. Also kann es keine "2 Minuten" geben, nach denen "irgendwas" passiert sein soll.
  • Eigentlich recht einfach ...

    19.05.2022, Jens
    ... wenn man drüber nachdenkt. Zunächst hatte ich das Problem überhaupt nicht verstanden. Ich dachte mir, das muss doch irgendwo ein Fehler sein, oder die Berechnung geht von zwar theoretisch richtigen, aber letztlich falschen Annahmen aus. Und die Sache mit den Farbschichten fand ich nicht überzeugend, man könnte ja eine Farbe mit der Dicke "Null" annehmen.

    Die Sache ist allerdings viel einfacher, wenn man drüber nachdenkt: der Innendurchmesser der Tröte wird irgendwann "Null" (in der Länge unendlich), er trägt also nichts mehr zum Volumen bei, das Volumen ist aufgebraucht.

    Der Außendurchmesser wird zwar auch "Null", aber diese Null zieht sich jetzt bis in die Unendlichkeit weiter. Wenn man - ähnlich einem Punkt, der auch keine Fläche hat, sondern theoretisch unendlich klein bzw. nicht vorhanden ist - davon ausgeht, dass es einen "Stab" mit dem Durchmesser "0" geben könnte, der trotzdem irgendwie "existiert", dann wäre klar, dass die Außenfläche dieses Stabs, wenngleich de facto nicht vorhanden, irgendwie doch unendlich groß werden muss. So, wie ein Punkt zwar auch "Farbe" verbrauchen würde (wollte man ihn anmalen), aber eigentlich gar keine Fläche hat.

    Das ist für unser Gehirn nur eben nicht zu verarbeiten, genausowenig wie die Unendlichkeit des Weltalls (oder das Verstehen dessen, was dahinter liegt? oder was vor dem Urknall war, oder ...).
  • Das Wissen des Moderators ist der Schlüssel

    19.05.2022, Karen
    NUR! wenn der Moderator weiß, dass er eine Tür mit Ziege dahinter öffnet, erhöht sich die Chance durch den Wechsel! Das gilt dann auch für 1:99.
  • Mathematisch nicht korrekt

    19.05.2022, Sma
    Das ist falsch. Das Schaubild gibt an, dass Tür 2 und Tür 3 zusammen 2/3 ergeben. Anschließend überträgt man das fehlende Drittel einfach auf Tür 2. Das ist keine Mathematik, sondern Willkür. Würde ich definieren, dass Tür 1 und Tür 3 zusammen 2/3 ergeben und ich wähle Tür 1, dann offenbahrt Tür 3 eine Ziege und könnte ich ebenso "mathematisch" darstellen, dass meine gewählte Tür jetzt eine Chance von 2/3 hat und ein Wechsel demnach schlechter wäre. Auch das zweite Schaubild "verheimlicht" die Tatsache, dass immer eine Ziegentür geöffnet wird und die Bedingungen sich daher ändern. Das ist schlicht keine Mathematik.
  • Die Wahrscheinlichkeit liegt bei 50%

    19.05.2022, Saman Khaladj-Nia
    Die Tabelle ist Falsch und nicht komplett.
    Beispiel wenn ich die 1 Wähle:
    Der Preis kann in 2 sein, ich wähle 1, der Moderator öffnet 3 (in Tabelle angegeben)
    Der Preis kann in 3 sein, ich wähle 2, der Moderator öffnet 2 (in Tabelle angegeben)
    in der nächsten Konstellation kann es 2 Möglichkeiten geben, in der Tabelle ist aber nur eine angegeben und in den Berechnungen berücksichtigt:
    Der Preis kann in 1 sein, ich wähle 1, der Moderator kann Tür 2 öffnen, aber auch Tür 3

    Somit beträgt die Wahrscheinlichkeit zu gewinnen, wenn man sich umentscheidet, bei 2/4, wenn man sich nicht umentscheidet ebenfalls bei 2/4.

    Das ist auch logisch...
  • Milane gehen auch

    19.05.2022, Dieter
    Bei uns fliegen Milane in Giebelhöhe durchs Wohngebiet. Seitdem gibt es erkennbar weniger Katzen. Gestern ist wieder so ein hübsches, junges Kätzchen mit Halsband aus der Hecke gekrochen und hat Schuppenecke, Anhänger und Schubkarre vollgep***t und anschließend ins Gemüsebeet gek***t. Guten Appetit dem Milan!
  • Amish vs Katniss in Monte Kater Carlo...

    18.05.2022, Paul S
    Bevor ich ein paar Wochen auf meine Katze aufpasse, gehe ich lieber einmal wählen, dann hat sich die Sache erledigt. In Polen werden Katzen vom Marderhund erledigt, der eigentlich aus Sibirien kommt, doch in Europa als Pelzgemüse eingeführt wurde und in den 1960 auch nach Deutschland eingewandert ist. Angeblich. Vielleicht gibt’s auch andere Gründe, warum ich dort viel weniger Katzen sehe als früher. Irgendwas erzieht die Viecher zu Stubentigern um, auf die harte Tour, über Selektionsdruck – ohne dass der Mensch mehr machen musste, als den üblichen Mist zu bauen. Mist bauen ist natürliches Verhalten aller Lebewesen, damit kommt die Natur nicht nur zurecht, sie ist darauf angewiesen, um sich stets an sich selbst und wechselnde Umweltbedingungen anzupassen. Jeder Fehler ist ein Experiment, das genauso Unfähiges aussortiert, wie Neues hervorbringt. Mit den entsprechenden Wahrscheinlichkeiten, weswegen wir auch immer viele Versager brauchen – einer dieser Versager wird Einstein heißen, weil er zufällig auf eine Weise versagt, die besser funktioniert, als das bisherige Richtig machen.

    Katzen sind Opfer ihres Fortpflanzungs-Erfolgs, die lokal amtierende Natur macht nicht genug Überschuss weg, da müssen wir entgegenwirken. Ich sehe aber keinen Sinn in Tierquälerei. Lieber sterilisieren als abschießen und vergiften, und wenn schon, dann so, dass es nicht weh tut. Nicht mal Kastrieren macht so viel Sinn wie Sterilisieren, schließlich halten Kater andere Kater vom Paaren ab, so wirken die Unfruchtbaren wie ein laufendes Verhütungsmittel. Mit stark eingeschränkter Wirksamkeit, ich weiß auch nicht, ob eine Massenvasektomie nicht teurer würde als Massenentmannung, doch selbst Kastration ist besser, als die Viecher abzuschießen. Kann man einen Kater eigentlich mit Antibabypillen laden? Warum soll ich die Katzen für Geld einfangen und spritzen, wenn der das umsonst macht? Wenn dann irgendwo Verhütung oder Abtreibung verboten wird, sieht man gelegentlich ein Mädel die Büsche durchstöbern und Miez, miez, miez rufen... Kopfkino, aus. Bevor es noch interessant wird und vom Thema ablenkt.

    Bleibt auch die Frage der artgerechten Tierhaltung. Wenn eine Katze nur die Wohnung kennt, ist es vielleicht nicht so schlimm, sie darin festzuhalten, solange man ihren Bedürfnissen gerecht wird – das Biest will jagen, spielen, kämpfen. Doch wenn sie normalerweise als Freigänger unterwegs ist, wird Einsperren zur Tierquälerei. Wer das verlangt, soll auch all die Schuhe putzen, in denen jetzt Katzenkacke landet, die kommen jetzt alle ins Rathaus. Was nützt mir ein langes, gesundes Leben, wenn ich dafür das Leben opfern muss? Wenn ich Vampir spielen will, rennt die schwarze Katze auf dem Friedhof rum, mit in den Sarg will sie nur zwischendurch. Katzen sind keine Menschen, sie sind einfach zu dumm, sich einreden zu lassen, der Goldene Käfig wäre das Gleiche wie Freiheit, um dann doch in den Goldenen Käfigen Frust-Amok zu laufen, wie wir es derzeit alle tun. Ganze Spezies verrecken derzeit an unserer Blödheit, müssen wir auch noch die Katzen mit reinziehen?

    Wenn's zum Konflikt Vogel gegen Katze kommt, gibt’s keine richtige Entscheidung, da geht’s nach Sympathie. Für uns ist beides ja nur Deko, der Natur ist es egal. Es gibt Gründe, warum der seltene Vogel selten ist, offensichtlich ein Auslaufmodell, eine Art Amish, der eine Lebensweise durchhält, die in der bestehenden Umwelt nicht viel Sinn macht, die aber wieder sinnvoll werden könnte, wenn sich die Umwelt ändert. Seine Rolle im Ökosystem dürfte von kompetenterem Geflügel übernommen worden sein, das jetzt in Massen produziert wird, und uns gerade deswegen genauso am Popo vorbeigeht, wie die Katzenflut. Ästhetisch gesehen, füllen sich die Papiercontainer jede Woche mit Bildern, die schöner sind, als die Mona Lisa, doch eben Massenware. Ob jemandem die seltene Kunst im Louvre wichtig ist, oder das massenproduzierte Kuschelkissen auf dem eigenen Sofa, das ist erst mal eine Frage des persönlichen Geschmacks. Kann es aber nur eines für alle geben, sind Konflikte vorprogrammiert.

    Schutz bedrohter Tierarten ist eine Modeerscheinung – wir halten's fünf Minuten durch, bis wir uns wichtigere Probleme gemacht haben, danach sind wir sehr vielen Katzen(besitzern) auf den Sack gegangen, und die Piepmatze sind trotzdem weg. Nachhaltigkeit ist anders, da schafft man zum Beispiel große Gebiete, die man möglichst in Ruhe lässt, bis vielleicht auf ein paar Förster oder eine skrupellose Holzfirma, die ausreichend viel kaputt macht, um den Waldbrand zu ersetzen. Natürlich werden sich Naturschutzgebiete mit den von Menschen besiedelten vernetzen, Spezies werden migrieren, die Natur wird sich wandeln und immer wieder neu anpassen. Die Übergänge zwischen Zivilisation und Natur waren schon immer fließend, und sie müssen fließender werden, kein Krieg der Welten, sondern Hybridisierung. Für uns bedeutet das, ein bewussteres Zusammenleben, Integration, Cyborgisierung der Häuser und Städte – also das, was wir schon machten, wenn wir einen Park als grüne Lunge einsetzen, nur weitergedacht. Die Welt wandelt sich nun mal, wir müssen Funktionen übernehmen, die sonst andere Spezies erledigen, wie die Kontrolle der Katzenpopulation. Solange es Vögel gibt, die schnell als Ersatz für den Dodo of the Day einspringen können, brauchen wir das nicht. Und selbst wenn wir alle Vögel ausrotten, bringt die Natur früher oder später Flugkatzen oder Marderflughunde auf den Markt. Die Gefahr besteht nicht im Kaputtmachen, sondern im Zu-viel-Kaputtmachen, denn jedes Mal, wenn wir eine Nahrungskette sprengen, bricht Chaos aus, und allzu viel Chaos auf einem Haufen sprengt uns mit weg. Die Natur erholt sich auf jeden Fall, fragt sich nur, wie sehr es weh tut. Wenn wir sie nicht besiegen können, müssen wir uns mit uns verbünden, denn sonst werden wir nicht nur von ihr besiegt, sondern auch von Leuten, die das tun. Keinen Mist zu bauen, reicht für den Joberhalt, wer die Karriereleiter aufsteigen will, muss dem Boss in den Arsch kriechen können, und der Boss heißt Evolution. Und der gab uns auch Erdöl, spaltbare Atome, Hände für Werkzeuge und den Verstand - was wir damit anfangen, ist unsere Sache.

    Ich mag Vielfalt und ich mag Katzen, doch mir ist die Katze im Haus lieber als die Haubenlerche auf dem Dach. Vögel sind hübsch, viele Vogelarten sind hübscher, doch Katzen sind Familie. Mit selbstzerstörerischen Familien kenne ich mich aus, leider ist Kastration nicht immer eine Option, doch wenn man schon zu drastischen Maßnahmen greifen muss, dann mit Anästhesie. Ich weiß auch als Erfahrung, es nützt nicht viel, Dinge zu ändern, die sich mit aller Kraft nicht ändern wollen. Früher oder später werden wir die Katzen in Ruhe lassen, sie werden sich vermehren, räudig, hungrig und verzweifelt werden, in jede ökologische Nische strömen, die ihnen einfällt, Kannibalen werden, Otter jagen, erkämpfen sich jedes Leben, das sie können, und teilen sich in verschiedene Spezies auf, die sich nach und nach auseinander entwickeln. Dass sie aussterben, ist eher unwahrscheinlich. Wir haben hier ein Erfolgsmodell, eine Investition in die Ökosysteme der Zukunft. „Katze“ ist ein Wort wie „Vogel“, auch wenn nur die Hauskatzen und nicht die Löwen mit gemeint sind. „Haubenlerche“ ist ein Wort wie „Anonymes Versuchsobjekt im Käfig 08/15 im Tierversuchslabor der Kosmetikindustrie“. Wenn Sie nur einen Geldschein haben und nur einmal wetten können, auf wen setzen Sie?

    Die Natur braucht ihre Haubenlerchen und all die anderen Versager, der Schwund der Artenvielfalt macht mir Sorgen. Zu schnell, zu viel, neue Chancen, doch zu wenige Bewerber. Der Mensch kann nicht alle Lücken in den Nahrungsketten selber füllen, auch wenn „Mensch“ ein Wort ist, wie „Säugetier auf Koks“ - wir können alles, nur leider viel zu gut, der Rest der Welt kommt mit der Anpassung nicht hinterher. Doch wir müssen die Natur als Ganzes betrachten, ihr genug Luft lassen, dass es ihre Versager unter sich ausmachen können. Wenn ich einen einzelnen Versager retten will, der keine Zukunft hat, schnappe ich mir ein Slum-Kind, das eine Müllkippe durchwühlt. Auch eine Sympathieentscheidung, wo es keine objektiv richtige Wahl gibt. Ob's eine richtige Wahl gibt, wenn wir uns lieber um Haubenlerchen und Katzen streiten, statt uns um Slumkinder zu kümmern, hängt davon ab, welche Weltanschauung Sie sympathisch finden. Objektiv betrachtet, gibt’s keinen Wert-Unterschied zwischen Ihnen, mir, Katzen, Slumkindern und Haubenlerchen. Wenn wir die Macht haben, wählen wir unter den Verdammten, wen wir erlösen wollen, doch wir müssen damit fertig werden, dass wir damit auch die wählen, die in die Verdammnis gehen.

    Das Spiel endet mit einem ausgestorbenen Piepmatz, der höchstens als tiefgekühlte DNA-Probe überdauert und irgendwann aus dem Reagenzglas wiederkommt, Überlebensstrategie sibirisches Mammut. Wir können's hinauszögern, vielleicht geschieht ja doch ein Wunder. Und weil wir die Katzenpopulation schon aus Sympathie für die Kuschelkiller begrenzen müssen, kommen die Lösungen beider Probleme einander zumindest entgegen. Wenn man jetzt aber sehr viele Katzen und ihre Besitzer einsperren und mit Vorschriften und Bußgeldern drangsalieren muss, nur, um dem ästhetischen Empfinden Anderer entgegen zu kommen, entsteht das Problem, dass die eine Seite auf Kosten der anderen profitiert. Kompromiss ist anders.
  • Schluss mit den altmodischen Ansichten

    18.05.2022, Mareike
    Total richtig was geschrieben wurde. Es ist ein Unding, dass man immer noch der veralteten Klischeevorstellung anhängt, Katzen müssen völlig frei schalten und walten können. Deswegen juckt es mich aber um so mehr, das da so ein unsauberen Vergleich mit reingekommen ist. Ist ja nett, dass kontrollierte Tiere älter werden, aber bitte nicht einmal den Durchschnitt und als Vergleich das Höchstalter angeben 😐
    Und schade, dass sie den wirklich einfachen Satz: "man kann auch den eigenen Garten katzensicher machen", so dass die marodierenden Katzenhorden, welche ganze Einrichtungen schreddern auch echt Quatsch sind, wenn man ein modikum an Aufwand betreibt, nicht eingebracht haben.
  • Wenig Katzen = viele Vögel

    18.05.2022, J. H.
    Wir leben mitten in einer Großstadt in einem Block, der von quasi von 4-spurigen Straßen umrahmt ist und viele Grünflächen und Bäume hat. Dadurch dass Katzenbesitzer hier ihre Haustiere nicht rauslassen (viel Verkehr auf den großen Straßen), haben wir hier eine viel größere Vogeldichte als in jedem Vorort, Dorf oder Kleinstadt, in denen ich je gelebt habe (bin auf dem Land aufgewachsen). Nur weil es hier keine freilaufenden Katzen gibt.
  • Anmerkung zur Lösung (2)

    18.05.2022, Helmut Wiesmann
    Die Angabe der Ankunftszeit wurde mittlerweile korrigiert, allerdings ohne - wie sonst bei dieser Rubrik üblich - einen entsprechenden Hinweis im Text.

    Bei der Berechnung taucht bei "s = 450 m" nach wie vor ein m auf als Abkürzung für Seemeile. "m" ist allerdings die Abkürzung für Meter, nicht für Seemeile. Bei "a = 1 sm/h²" wird Seemeile dagegen korrekt mit sm abgekürzt.
  • Keine richtigen Rätsel im herkömmlichen Sinne

    18.05.2022, Rurik Doherr
    Das gleiche gilt auch für das eine Streichholzrätsel dessen Ziel es ist eine 25 zu legen - das geht mit 12 Streichhölzern wenn man die römische 25 (XXV) legt.
    Meiner Meinung nach ist ein Rätsel dann gelungen wenn es eine richtige Lösung gibt. Zumindest sollten die Randbedingungen so gewählt werden, dass nur eine Lösung valide ist. Ansonsten kann man ja alles machen
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