Schlaf: Was tun bei Schlafstörungen?
Der Schlafforscher Michael Schredl untersucht vor allem Albträume – von ihnen werden Kinder viel öfter geplagt als Erwachsene. Wer sich tagsüber vor vielem fürchtet oder unter Stress leidet, scheint auch mehr schreckhafte Träume zu haben. "Das kann Angst vor schlechten Schulnoten sein, aber auch Streit in der Familie oder mit Freunden. Oder wir sorgen uns um jemanden, den wir gern haben", erklärt der Wissenschaftler, der am Zentralinstitut für seelische Gesundheit in Mannheim ein Schlaflabor betreibt. Eine Methode, um gegen wiederkehrende Albträume vorzugehen, kennt der Forscher auch: Man denke sich ein neues Ende der Geschichte aus, in welchem man der Gefahr aktiv begegnet. Das übt man jeden Tag ein paar Minuten lang gedanklich ein, bis sich der Traum entsprechend verändert.
Bei vielen Kindern und Jugendlichen wird auch das Einschlafen zum Problem. Dabei gibt es einige einfache Regeln, betont der Schlafforscher Tilmann Müller von der Universität Münster. Etwa: eine regelmäßige Routine beim Zubettgehen und tagsüber viel Bewegung an frischer Luft. Diese und 12 weitere Tipps zur richtigen »Schlafhygiene« sind auf der Homepage von Spektrum neo abrufbar unter www.spektrum-neo.de/schlafregeln.
Zum Hintergrund: Das Schlaflabor am Mannheimer Zentralinstitut für Seelische Gesundheit ist eins von über 300 solcher Einrichtungen in Deutschland. Die Labore werden überwiegend zur Diagnose von Schlafstörungen genutzt, aber auch wissenschaftliche Studien finden darin statt. Obwohl Forscher bislang schon eine ganze Menge darüber herausgefunden haben, was im Schlaf passiert, ist vieles immer noch rätselhaft. Etwa: Warum können Menschen ohne Schlaf nicht lange überleben? Warum brauchen manche mehr Schlaf als andere? Besonders wenig erforscht ist bislang der Schlaf von Kindern und Jugendlichen – denn ihre Teilnahme an Studien im Schlaflabor ist schwierig.
Abdruck honorarfrei bei Quellenangabe:
Spektrum neo, Nr. 4, Der menschliche Körper
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