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Kommentare - - Seite 213

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  • Es ist noch komplizierter und komplexer!

    25.07.2018, ndray
    Mich wundert es immer wieder, dass zum einen wissenschaft und forschung gleichgesetzt werden und zum anderen, dass wissenschaft meist naturwissenschaft, die für die fakten zuständig ist, aber nicht geisteswissenschaft, die für moralisch-ethische einwände und bedenken zuständig ist, einschließt.

    Im bezug auf die gentechnik heißt das für mich als geisteswissenschaftler, dass man nicht alles, was möglich ist, auch so ohne weiteres machen können sollte, sondern: Der nachweis muss erbracht werden, dass neue methoden sicherer sind als bereits etablierte aber evtl. weniger genaue bzw. vorhersagbare. Und dieser nachweis muss der gestalt sein, dass berechtigte einwände zweifelsfrei ausgeräumt werden können. In diesem prozess müssen aber dann auch die etablierten methoden neu bewertet werden und gegebenenfalls als veraltet fallen gelassen werden können. Also forschung für erkenntnisgewinn und bewertung der erzielten ergebnisse durch die wissenschaftsgemeinde.

    Aber es ist ja noch komplexer, denn auf dem gebiet der gentechnik mag das crispr-cas-system zielgenauer und vorhersagbarer sein als andere methoden, was das verändern des genoms angeht. Aber da hört ja die abschätzung der eingriffe in die natur nicht auf. Wie sind die ökologischen konsequenzen zu bewerten, was bedeutet es bei nahrungsmitteln für den menschlichen organismus usw? Auch dies muss in die erforschung und die bewertung alles einfließen.

    Und dann sind grundsätzliche bedenken moralisch-ethischer natur noch nicht einmal zur anwendung gekommen. Wollen wir als menschheit designer-babies oder ähnliches. Müssen pflanzen so gestaltet sein, dass auch ohne großkonzerne eigenständig saatgut erzeugt werden kann, damit die bauern auch wieder unabhängiger werden etc? Können wir zunächst all dies wollen und ihm letztlich sogar zustimmen?

    Schnellschüsse sind hier sicherlich nicht angebracht, wie der mais gegen den maiszünsler (aber eben nicht nur gegen diesen) zeigt, als beispiel aus der gentechnik. Oder aus einem anderen bereich, die neonikotinoide oder glyphosat mit ihrer verheerenden wirkung auf die insektenwelt. Also wissenschaft und forschung, an die arbeit, vieles muss bewiesen werden und zwar zweifelsfrei und für jeden neuen GVO aufs neue.
  • Wohlstand erfordert Rücksichtslosigkeit

    25.07.2018, Peter M.
    Rücksichtslosigkeit fehlt als Element der Untersuchung völlig. Ab einen bestimmten Grad des Wohlstands ist diese jedoch erforderlich, um mehr Wohlstand zu erlangen (z. B. Ausbeutung, Egoismus, etc.). Religion hat stets ein oder mehrere höhere Wesen zum Inhalt, denen der Gläubige Rechenschaft schuldet. Das ist mit einem unbedingten, rücksichtslosen Streben nach Wohlstand unvereinbar. Religion bedeutet im übrigen nicht seinen Verstand oder die Verantwortung für das eigene Leben abzugeben, sondern sich einer Gesellschaft und einem größeren Zusammenhang als das einzelne Ich verpflichtet zu wissen.
    Wohlstand entstand darüber hinaus aus der Industrialisierung und technischen Weiterentwicklung. Damit hat Säkularisierung überhaupt nichts zu tun. Letztere ist zufällig zur selben Zeit.
    Und dann noch das: Jeder möge bitte selbst entscheiden, ob ein religiöses Leben ihm/ihr gut tut. Ein gutes und reichhaltiges Leben und gute eigene Versorgung kann (und soll) dabei ruhig angestrebt werden! Rücksichtslosigkeit ist dagegen wogl weniger erstrebenswert...
  • Es ist nicht so klar, wie der Autor behauptet

    25.07.2018, Dr. Ralf Buengener
    Der Autor scheint überzeugt zu sein, dass mit CRISPR-CAS veränderte Organismen keinerlei Unterschied zu Organismen mit anders erzeugten Mutationen aufweisen. Allerdings zeigen neue Forschungsergebnisse z. B. dass die Methode bevorzugt solche Zellen verändert, denen bestimmte Proteine zur DNA-Reparatur fehlen und dass nicht immer nur genau die gewünschten Stellen im Erbgut verändert werden sondern auch andere. Welche Auswirkungen das hat, ist noch unklar.
    Insofern ist es vernünftig zunächst festzustellen, ob die entstehenden Pflanzen wirklich unbedenklich sind. Nichts anderes haben die Richter beschlossen.
    Stellungnahme der Redaktion

    Das ist korrekt. Allerdings könnte man einerseits in dem Fall das Verfahren wohl nicht verwenden. Und zum anderen wäre das wiederum ein Argument dafür, Mutagenese-Verfahren grundsätzlich zu regulieren. Denn für Zufallsmethoden gilt das ja erst Recht.

  • Wasn ist denn eine Wissenschaftliche Weltanschauung genau?

    25.07.2018, Tim
    Der Meinung des Autors bzgl. der gerichtlichen Entscheidung stimme ich zu. Allerdings ist die abschließende Aussage des Autors

    "Es wird Zeit, dass die Wissenschaft die eigene, ihr zugrunde liegende Weltanschauung offensiv verteidigt: Dass sachliche Argumente auf der Basis von Daten und Analysen nach wie vor die beste Grundlage für gesellschaftliche Entscheidungen sind."

    einfach nur Blödsinn. Die Wissenschaft kann einigermaßen "wahre" Erkenntnisse gewinnen. Aber Entscheidungen müssen IMMER auf Basis eines Weltbildes bzw. unter Berücksichtigung von persönlichen, kulturellen oder religiösen Überzeugung und Anschauungen getroffen werden.

    Warum darf man einen mehrfachen, psychisch kranken Vergewaltiger nicht einfach erschießen? Rein "wissenschaftlich" ist es einfacher, billiger, vorbeugender etc. als ihn ein Leben lang wegzusperren? Was sagt denn die Wissenschaft zu der Menschenwürde? Empirische Antworten bitte;)
    Stellungnahme der Redaktion

    Zum Beispiel ist die Annahme, dass "empirische Antworten", also durch wissenschaftliche Methoden gewonnene Erkenntnisse, überhaupt relevant für das Handeln sind, Teil eines modernen naturwissenschaftlich geprägten Weltbildes. Danke für die Demonstration.

  • Gentechnisch verändert

    25.07.2018, docMario
    GVO steht für "gen_technisch_ veränderter Organismus" und unterliegt strengen Regularien. Im Grunde muss der Hersteller eines GVO nachweisen, dass die eingebrachten Gene am neuen Platz sicher sind und keine schädlichen Wirkungen entfalten. So weit, so sinnvoll. Bei den neuen molekulargenetischen Methoden wird nur gar kein Fremdmaterial eingebracht.. d.h. die Maispflanzen leuchten z.B. nicht plötzlich grün, weil ein "Glühwürmchen-Gen" in sie verpflanzt wurde... in dieser Hinsicht ist das Urteil also inkonsequent... wenn eine ähnliche Mutation auch natürlichen Ursprungs sein könnte, ist die Pflanze kein GVO...
    Die Verpflichtung zum Nachweis, dass ein Produkt sicher ist, sollte dennoch gefordert werden! Ich denke, das haben die Richter mit ihrem Urteil auch beabsichtigt.. allerdings trifft dies auch auf Neuzüchtungen zu, die mittels konventioneller Zuchtmethoden erzeugt wurden!
  • Gericht

    25.07.2018, libertador
    Ich habe den Eindruck, dass im Artikel mehr vom Gericht erwartet wird als diese leisten sollen. Es geht im Wesentlichen um die Interpretation von Gesetzen und Richtlinien. Ich denke die Entscheidung des Gerichtes gibt die Entscheidung zurück zur Politik. Argumentativ nachvollziehbar ist es, da gezielte Eingriffe mit herkömmlichen Verfahren ja ebend nicht möglich sind.
    Ob das inhaltlich vollständig sinnvoll ist, ist eine andere Frage.
    Stellungnahme der Redaktion

    Das sehe ich genauso. Das Gericht hat entschieden was es zu entscheiden hatte, aber auf einer inhaltlich überraschend widersprüchlichen Basis.
    Ich verstehe gerade nicht so recht, inwiefern ich Ihrer Meinung nach vom Gericht zu viel erwarte.

  • Alternativen?

    25.07.2018, Kathrin Bauer
    Natürlich ist der Tod dieser Kinder tragisch. Aber mir ist nicht ganz klar, weshalb die Ärzte hier in den Kommentaren verurteilt werden.
    Es kommt offensichtlich vor, dass die Plazenta von Frauen nicht ordentlich durchblutet wird, was die Entwicklung der ungeborenen Kinder beeinträchtigt. Also versuchen Wissenschaftler ein Mittel dagegen zu finden, um auch diesen Kindern eine bestmögliche Entwicklung zu ermöglichen. Zunächst wurden dazu Studien an Tieren durchgeführt und als diese erfolgreich abgeschlossen waren, wurde eine Studie an Menschen durchgeführt. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass dabei (vorsehbare) Fehler gemacht wurden.
    Was ist an der Studie also falsch? Dass versucht wurde, eine Lösung zu finden und Kindern zu helfen?
    Welche Alternativen zum Vorgehen der Forscher gäbe es denn? Soll man die Studie an Männern oder nicht-schwangeren Frauen durchführen? Welchen Sinn hätte das? Oder wäre es besser, einfach zu sagen "Tja, Pech"? Wie genau stellen Sie sich ethische Forschung in diesem Bereich vor? Wie hätten die beteiligten Forscher hier vorgehen sollen, um das zu verhindern?
    Das heißt nicht, dass in Namen der Wissenschaft alles okay ist. Aber in dem Fall sehe ich kein Fehlverhalten.
  • Der Garten dient der Erholung

    25.07.2018, Dr. Wolfgang Willmann
    In meinem Garten erhole ich mich. Er dient nicht dazu, dass sich darin Insekten oder Unkräuter erholen.
  • sosohoho

    25.07.2018, Donneur
    @ ADamSDolphin: Nein, b ist nur Element der rationalen Zahlen. Wenn b^2>=2 gelten soll, muss b element der reellen Zahlen sein, oder der irrationalen Zahlen. Bzw. b^2>=2 kann nie eintreten, wenn b nur den rationalen Zahlen angehört. Ein leerer Schnitt zeigt, dass die dargestellte Zahl irrational ist. Ansonsten würde es ein kleinstes Element geben, welches dann rational ist.
  • Aufreger ohen Sachkenntniss

    25.07.2018, Hans Werner
    Bevor man hier gegen die Ärzte hetzt, sollte man wissen, dass diese Studien bei der zuständigen Behörde und Ethikkommission angemeldet und genehmigt werden müssen. Vor der Durchführung an Menschen gab es Tierversuche. Weil diese erfolgversprechend waren, wurde die Genehmigung erteilt.
    Bei so einer Studie (und bei Arzneimitteln generell) wird immer das Risiko-Nutzen-Verhältnis betrachtet.
    Eine Plazentainsuffizienz kann gravierende Folgen, wie Tod oder Behinderung des Kindes, nach sich ziehen, daher ist es gut, dass auf diesem Gebiet geforscht wird. Natürlich ist der Tod der Kinder schrecklich, aber die Bewertung des Handelns der Ärzte sollte doch den Profis überlassen werden.
  • Heute zusätzliche Alternativen

    25.07.2018, Joachim Falken
    Autor: "Unklar ist auch, ob sich Erkenntnisse aus den 1980er Jahren so problemlos auf das 21. Jahrhundert übertragen lassen."

    Natüürlich nicht, den heute haben wir andere Alternatien (Solar, Wind), die in den 80er Jahren noch nicht bzw. nicht zu niedrigen Preisen zur Verfügung standen.
  • Zivilisatorischer Irrglaube...

    25.07.2018, Geri
    "Die Wissenschaftler der FUNAI fanden keine Hinweise auf Metalltöpfe, Macheten oder moderne Kleidung. Dennoch wirkten die Mitglieder der als Moxihatetema bezeichneten Gemeinschaft gesund und wohlgenährt"
    -
    Nein, nicht dennoch - deswegen!
    Der alte zivilisatorische Irrglaube, dass indigene Stämme unterernährt und im Mangel leben würden. Das Gegenteil ist der Fall - sonst hätten sie nicht, wie unsere eigenen Vorfahren, Jahrzehntausende überlebt...
  • Nein, genau richtig...

    25.07.2018, Götz Warnke
    ist dieser Bericht, zumal es den genauen Ort in Rondonia nicht nennt. Es wird hier viel zu gern vergessen, was in Brasilien lief und seit Jahrzehnten läuft: die Ermordung von Indigenen und die Abholzung des Regenwaldes. Menschenrechte? Klimakatastrophe? Scheißegal, Hauptsache: "for a good steak!"
  • Bienen Tod

    25.07.2018, Diane de Reynier
    Ich wohne in Brunnthal, Bayern und hab einen Garten. Ich kann viele Pestiziden nicht kaufen, die für BIO-Landwirte erlaubt sind, weil diese zu gefährlich sind. Am Rande des Dorfes sterben die Bienen zu Hunderten weil sie sich in der Landwirtschaft vergiften, und weil die Imker die ganze Honigproduktion den Bienen wegnehmen und diese im Winter mit unzulänglichem Zuckerwasser ernähren.
  • [OT] Hinweis nach Beitragserstellung

    25.07.2018, Jörg Malek
    Hallo Redaktion,

    es wäre sinnvoll, dem Leser nach Absenden seines Kommentars einen gut sichtbaren Hinweis zu zeigen, dass sein Beitrag erst nach Sichtung online gestellt wird (und dass das durchaus ein paar Tage dauern kann) sowie eine Benachrichtigung per E-Mail darüber erfolgt. - Das würde solche Doppelpostings vermeiden.
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