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Kommentare - - Seite 247

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Überwindung des Dualismus-Problems

    22.05.2018, Ernst Sauerwein
    Vielen Dank für den interessanten Artikel! Die mathematische Analyse des Emergenzphänomens lässt auf ein Kalkül hoffen, anhand dessen entschieden werden kann, welche Skalenebene für eine Beschreibung am besten geeignet ist. Dazu folgende Anmerkungen:

    - Die Argumentation, die Teilchenpfade im LHC wären vollkommen deterministisch und vorhersagbar, ist mindestens missverständlich. Wie die Welleninterferenz einzelner Teilchen mit sich selbst am Doppelspalt zeigt, ist die Bahn eines Quantenteilchens nicht nur unvorhersagbar, es gibt sie gar nicht. Insbesondere ist unvorhersagbar, wo ein Teilchen detektiert wird. Die Bedeutung der neuen Theorie liegt woanders: Oft wird behauptet, dass erst durch die Quanten-Unbestimmtheit Bewusstsein und freier Wille ermöglicht würde. Die neue Theorie zeigt aber, dass es dessen gar nicht bedarf.

    Ergänzung zum Beispiel von Romeo und Julia:
    Jährlich wandern große Mengen Stickstoff Kanadas Flüsse nach oben (chemisch gebunden – nicht etwa als Gas in Folge des Auftriebs)! Wie das geht? In Form von Lachsen! Für diese ‚offenen Systeme’ gibt es keinen Widerspruch zu Naturgesetzen wie etwa dem Entropiesatz. Das Beispiel mahnt zur Vorsicht bei der Beurteilung der Naturgesetzlichkeit, wenn komplexe Systeme wie Organismen beteiligt sind. Wie man sieht wird zur Erklärung quasi ‚ganzheitlich’ eine ganz andere (makroskopische) Beschreibungsebene als die (mikroskopische) molekulare herangezogen, ohne dass irgendwo ein Widerspruch entstünde.

    - Es ist erstaunlich, dass Emergenzphänomene unter Physikern so wenig Beachtung finden. Dabei ist die Thermodynamik als eine auf mikro- und makroskopischer Skala physikalische Theorie Paradebeispiel für Emergenz. Ausgehend von der Mechanik elastischer Stöße zwischen den Atomen/Molekülen ergibt sich die Zustandsgleichung aus einer statistischen Analyse des Gases als Vielteilchensystem, und die Temperatur als emergente Größe (ähnlich: Phasenübergänge). Paradox ist dabei, dass die mikroskopische Ebene zeitlich um-kehrbar ist, die makro¬skopischer Ebene aber nicht, wie etwa das Mischen von heißem und kaltem Wasser. Die genaue Analyse zeigt dabei eine beim Übergang zur makroskopischen Ebene subtile Änderung der Fragestel-lung, also kein Widerspruch. Dies zeigt, wie vermöge Emergenz trotz mikroskopischer Determiniertheit mak-roskopisch ‚freier Wille’ möglich sein kann und was genau damit gemeint ist (verschiedene Bedeutung von ‚Ursache’ mikro- und makroskopisch). Das Beispiel der Thermodynamik zeigt, dass eine mikroskopische Beschreibung nicht falsch, aber schlichtweg unpraktikabel ist (Kenntnis von Ort und Impuls aller Gasteilchen ist unmöglich, außer bei sehr kleinen Ensembles).

    Vielleicht lässt sich mit der Theorie die alte Streitfrage klären, wann Evolution auf Gruppenebene stattfindet, wann auf Individuenebene, und wann auf Ebene der egoistischen Gene. Wird sie ein quantitatives Maß liefern, das zeigt ob wie weit das behauptete Hyper-Individuum die optimale Beschreibung des Ameisenstaates ist?
  • Korrekte Berechnung?

    22.05.2018, Reiner Weber
    Sind die genannten 550 Gt für das gesamte Leben auch nur der Kohlenstoffanteil? Sie schreiben, dass Pflanzen 450 Gt auf die Waage bringen und dies seien 70%. Von was? 70% von 550 sind 385.
    Ich bitte um Aufklärung.
    Stellungnahme der Redaktion

    Tippfehler: Knapp 80% laut Paper - ich korrigiere den Fehler.

    Danke

  • Hinweis

    22.05.2018, Eric
    Wahrlich bedrohlich. Arbeite selber an einem Staudamm und die Kraft der Wassermassen realisiert man eigentlich erst bei geöffnetem Überlauf so richtig.

    Ich denke aber das im Text ein kleiner Fehler ist und das Kraftwerk eher 2,46 GW-Leistung liefern soll.
  • Leider ungenau

    22.05.2018, Karin Willen
    Sie schreiben: Es« ist die Erwartungshaltung, die – oft zusammen mit dem Placeboeffekt – tatsächlich, ja, wirklich körperlich wirkt. Aber eben nicht »energetisch«.
    Also liebe Autorin, das habe ich in meinem Studium des Placebo-Effekts anders gelernt! Meines Wissens ist genau die Erwartungshaltung ein Teil des Placebo-Effekts! Auch wenn ich vielem inhaltlich zustimmen kann: Hilfreicher wäre auch ein zusätzlicher kritischer Blick auf die Qualität vieler Studien gewesen. Denn die Wissenschaftsseite entpuppt sich oft auch nur als scheinwissenschaftlich. Angesichts dessen verteidige ich gern die alte Weisheit: "Wer heilt, hat recht."
  • Wissenschaftliche Karrieren?

    21.05.2018, Rainer aus dem Spring
    "Man kann ganze Dissertationen oder gar wissenschaftliche Karrieren mit der Berechnung mathematischer Integrale verbringen."

    Ich fürchte das galt vielleicht im 17. und 18. Jahrhundert, aber mit Sicherheit nicht heute.

    Programme wie Mathematica oder Maple können wunderbar formal integrieren und selbstverständlich gilt Integrieren unter Mathematikern als Handwerkszeug. Daß dies Almanach immer noch brillante Ideen erfordert, ist allerdings unbestritten.

    Mathematiker interessieren sich i.A. nicht die Lösung konkreter Einzelfälle - Physiker und Ingenieure können vermutlich wesentlich besser solche Probleme lösen.

    Mathematiker fragen sich eher, ob und welche (evtl. sehr abstruse) Funktionen integrierbar sind, aber nicht, wie man diese geschickt berechnet.

    Schönen Gruß,

    Rainer aus dem Spring
  • Reine Züchtigungsanstalten

    21.05.2018, Mirkan Öcal
    Ja, ich bin selber betroffen, wurde einmal wegen "mittelschwerer Depression" in der Anstalt eingesperrt. Ich finde im Gegenteil zum letzten Absatz dieses Artikels, dass Psychiatrien in der Öffentlichkeit viel zu gut wegkommen, das drückt sich zum Beispiel wie in diesem Artikel darin aus, dass man ihr pseudomedizinisches Selbstverständnis für bare Münze nimmt. Zudem wird in den "seriösen" Artikeln meist aus der (Selbst-)Wahrnehmung der Pfleger und Psychiater berichtet, was rein von der Form schon die Kritik von "Patienten" delegitimiert.
    Es mag noch so "strenge Kriterien" geben, jemanden mit Zwang einweisen zu dürfen, diese Kriterien werden aber zum Beispiel niemals ausschließen, jemanden, der sich selbst töten möchte, einzusperren (wie es bei mir der Fall war). Es ist, als würde man ein Verbot, sich scheiden zu dürfen, damit rechtfertigen: "Aber das Gesetz kommt erst zum Zuge, wenn sich eine Person wirklich, wirklich scheiden lassen will. Vorher nicht." Um die Diskussion dieser Frage kommt man auch mit Gewalt nicht herum. Ebenso wird bei den Zahlen über Zwangseinweisungen, Fixierungen etc. ausgeblendet, welchen Effekt die Drohung mit solchen Demütigungen überhaupt hat. Es kann sein, dass diese "selten" passieren (mir wird es hoffentlich auch nie wieder angetan werden), aber das liegt an Abschreckung, nicht an "Heilung"; nur weil man seiner wirksamen Drohung nicht folgen muss, heißt das nicht, dass man nicht gedroht hat. Dass man selbst die Schilderungen ehemaliger "Patienten" nicht viel gelten lässt (laut der im Artikel zitierten Studie "fühlte sich nur ein Drittel umfassend aufgeklärt", lies, "hatte Verständnis für die Unterbringung"), spricht Bände über das Wesen der Psychiatrie.
    An der Rhetorik aber erkennt man am klarsten, wie feindlich die Psychiatrie dem Interesse der „Patienten“ ist, sonst müsste sie diese nicht mit solcher überwältigen. Wenn man ein Problem mit seiner Einweisung habe, gehöre das zum "Krankheitsbild". Wenn man vor der Einweisung einen unliebsamen Willen bekundet hat, kann der nicht „selbstbestimmt“ gewesen sein. Wenn man ungerne Artikel im "Spektrum" liest, liegt auch das an "dunklen Kräften". Nirgendwo ist die Psychiatrie einem eine Erklärung schuldig, man soll sich gefälligst wieder einkriegen, sonst wird man auf unbestimmte Zeit so lange gedemütigt, "bis man geheilt ist".
    Psychiatrien gehören abgeschafft, für bedrohliche Menschen gibt es Gefängnisse, für besorgte Angehörige gibt es Aufklärung. Ihre Kontrollsucht sollte man nicht demagogisch ausnutzen, um arme Teufel in die Irrenanstalt zu sperren.
  • Zukunft der Menschheit ----> egal?

    21.05.2018, Gerald
    "Entsprechend riskiert man mit einer solchen Untersuchung erhebliche diplomatische Verwicklungen,"
    Das muss mir mal einer erklären. Entweder ist das Ozonloch so gefährlich, dass es das Ende der Menschheit bedeuten kann, wenn wir mit den FCKW weiter machen, oder es ist alles viel harmloser und wir riskieren lieber keinen Ärger mit China. Ja China! Wieso sagt das niemand?
    Für mich war dieses Ozon das erste und einzige Beispiel in der Menschheitsgeschichte, wo alle Menschen eingesehen haben, dass rum sauen jetzt keine weitere Option darstellt, sonst geht es am Ende allen an den Kragen und nun produziert irgendein Schurke wieder und wir befürchten "diplomatische Verwicklungen"!
  • F5 auch in Deutschland möglich

    21.05.2018, Markus Kraffczyk
    29. Juni 1764 Woldegk (Mecklenburg)
    23. April 1800 Hainichen (Sachsen)
  • erstaunliche Asymmetrie

    20.05.2018, Runkelstoss
    Beide Operationen, Differenzieren und Integrieren sind ja eigentlich, symmetrisch. Die eine Operation ist die Umkehrung der jeweils anderen Operation.
    Woher dann die unterschiedlichen Schwierigkeiten bei der Lösung.
    Wenn man diffreneziert, berechnet man eine spezielle Eigenschaft, z.B. die Steigung, einer gegebenen Funktion. Die steckt aber in der Funktion schon drin. Durch Integration hingegen, will man aus einer speziellen Eigenschaft einer Funktion, die Funktion selber herleiten, die diese Eigenschaft hat. Vom 'Teil' zum 'Ganzen', sozusagen.
  • Berichtigungen zum Artikel: "Handwerk und hohe Kunst"

    20.05.2018, Heis Wernerberg
    Der Beitrag "Handwerk und hohe Kunst" stellt das Rechnen in der Differential-und Integralrechnung in einer Form dar, welche fuer das Jahr 1820 angemessen gewesen waere, aber nicht fuer das Jahr 2018.

    Beide Behauptungen, naemlich dass
    - differenzieren ein Handwerk ist
    als auch
    - integrieren eine Kunst ist
    sind falsch.

    Es gibt heute noch viele Funktionen deren Ableitungen wir nicht kennen. Z.B. die Ableitung der
    Besselschen Funktion nach dem Parameter wurde erst vor zwei Jahren gefunden. Siehe http://blog.wolfram.com/2016/05/16/new-derivatives-of-the-bessel-functions-have-been-discovered-with-the-help-of-the-wolfram-language/.

    Und integrieren ist nach den Arbeiten von Ritt und Risch aus den 50er und 60-er Jahren des 20. Jahrhunderts
    auch nicht anderes als Handwork (wenn auch sehr abeitsintensives Handwerk). Siehe https://en.wikipedia.org/wiki/Risch_algorithm.

    Es ist traurig, dass noch heute Lehrbuecher veroeffentlicht werden, welche
    diese mittlwerweile ueberholten Anschauungen weiter verbreiten.
  • Das Beste kommt am Schluss

    20.05.2018, Roland Schröder
    Die Rezension endet mit den Worten: "Wer sich darauf einlässt und die notwendigen Voraussetzungen mitbringt (sprich sehr solide Kenntnisse der Schulmathematik ebenso wie Interesse und Ausdauer), wird tatsächlich erfahren, dass Mathematik schön ist. Allerdings spricht das Buch wegen dieser Voraussetzungen wohl vor allem solche Leser an, die bereits von der Schönheit der Mathematik überzeugt sind."
    Eine alte Weisheit anders ausgedrückt: "Den Königsweg zur Mathematik gibt es nicht."
  • Kontra

    20.05.2018, erik
    Hallo libertador
    Homöopathika werden OHNE INDIKATION vertrieben! Sie verstehen. Oder?

    https://de.wikipedia.org/wiki/Indikation
    Das zur Abhilfe. M. f. G. Erik
  • Nur 8,5 Tonnen?

    20.05.2018, Ingo
    Wenn 4000 Nilpferde 8,5 Tonnen ablassen , dann lässt ein Nilpferd wieviel ab ? Genau 2,125Kilogramm. Scheint mir ein bisschen wenig ...
    Stellungnahme der Redaktion

    Die Nilpferde koten wohl nicht nur im Wasser, sondern ebenso an Land - ich habe die Daten nochmal verglichen: Es sind tatsächlich 8,5 Tonnen, die täglich ins Wasser gehen. Da es sich auch um pflanzliche Kost handelt, ist die Dichte relativ gering, das Volumen jedoch größer...

  • Niedergang der Großsäuger teilweise etwas anders

    19.05.2018, Steffen Seidel
    Niedergang am Ende der Eiszeit:

    Es ist wohl so, dass am der Niedergang der Großsäuger am Ende der letzten Eiszeit der Mensch weit weniger beteiligt war als immer unterstellt. In Norwegen soll sich zumindest in einigen Tälern ein Baumbestand die ganze Eiszeit durch erhalten haben. So konnten bei wärmerem Klima die Wälder sich nicht nur von Süden sehr rasch ausdehnen. Viel schneller als die großen Pflanzenfresser die Pflanzen wegfressen konnten. Mammuts hätten (vorausgesetzt der Wald wäre ihnen nicht suspekt gewesen) viele Bäume niedertrampeln können, wie es heute Elefanten in Afrika tun. Diese schaffen sich damit ihr eigenes, für sie und viele Grasfresser vorteilhaftes, Ökosystem. Da der Lößboden, den die zurückweichen Gletscher hinterließen, extrem fruchtbar war, konnten aber Bäume und Sträucher in Rekordzeit wachsen. Mit dem Abfressen junger Triebe und Schösslinge kamen die Pflanzenfresser (die Steppenbewohner waren) nicht mehr hinterher. Ihr Lebensraum wurde immer kleiner. Für einen Riesenhirsch mit seinem gigantischen Geweih wäre auch eine lockere aber hohe Hecke ein undurchdringliches Hindernis gewesen. Selbst wenn er sich einen hinreichenden Lebensraum erhalten hätte, so wäre er dort gefangen gewesen und hätte sich irgendwann nicht mehr fortpflanzen können. (Zur Brunftzeit, die nur einmal im Jahr ist, tragen Hirsche ohnehin immer ein Geweih.) Anderen Großtieren wäre es ähnlich ergangen.

    Da Quellen, Weiher-, See-, Bach- und Flussufer besonders stark zugewachsen wären, gäbe es auch, außer in felsigem Gelände, das ebenfalls ein Hindernis gebildet hätte, kaum freie Tränken.

    Bei Überflutungen hätten eingekesselte Gruppen oft nicht ausweichen können.

    Schlimmer noch, der Wald und besonders der Waldrand ist ein ideales Versteck für Raubtiere, sich zu nähern eine tödliche Gefahr. Steppentiere die nicht ausweichen können sind eine leichte Beute. Die Beutegreifer dagegen hätten ein Gebiet leerräumt und um dann weiterzuziehen. Es hätte eine Weile gedauert, bis auch ihnen die Nahrung ausgegangen wäre.

    Nur der Wald wächst immer schneller weiter.

    Das Überleben von Mammutgruppen, auf Inseln vor der Küste Sibiriens, bis in die Pharaonen-/Pyramidenzeit, legt zusätzlich einen nur geringen Einfluss des Menschen nahe. Diese hätten die Inseln mit Kajaks, die es schon lange gab, auch zuvor bereits leicht erreichen können.

    Neuzeit: Niedergang der Bisons

    Bei den Bisons in Amerika ist der Einfluss des Menschen massiv aber vielschichtiger als allgemein angenommen. Die „europäischen Eroberer“ haben die Bisons fast ausgerottet, um den Indianern die Nahrungsgrundlage zu entziehen. (Die Ernährung der Eisenbahnarbeiter war eher ein schöner Nebeneffekt.)

    Die Bisonpopulation beim Eintreffen der Europäer in der Prärie war aber nur deshalb so groß, weil erstens die eingeschleppten Krankheiten sich weitaus schneller ausbreiteten als Trapper und Siedler und möglicherweise mehr als 60% der Prärieindianer, die Bisons gejagt hätten daran bereits gestorben waren. Mangels Pferden und Feuerwaffen erlegten die Indianer dabei meist schwache Tiere und hielten so den Bestand gesund. (Schwache oder kranke Tiere findet man überwiegend am Rand einer Herde oder leicht abseits. Sie sind leichter und ungefährlicher zu erlegen, als die im Haupttrupp. Der kann sonst schon mal komplett umschwenken und Jäger, besonders solche ohne Pferde, mit tödlicher Sicherheit zertrampeln. Bei einer Stampede, einem panischen Davonlaufen der Herde, kann man eine Chance haben, bei einem gezielten Angriff nicht.)( Ich möchte nicht, selbst mit Geländewagen, von zweitausend oder mehr wütenden Bisons angegriffen werden. Es gab im Fernsehen mal einen Reisebericht, indem man sah, wie es einem Unimog mit Kastenaufbau [5 Tonner] erging, und da griff nur ein einzelner großer Bison-Bulle an. )

    Zweitens haben die Indianer die Bisons quasi gezüchtet. Sie haben jedes Jahr die Prärie inklusive heranwachsender Büsche und Bäume abgebrannt. Dadurch wurde der Boden gedüngt. Die äußerst großflächigen Brände erzeugten dabei ergiebige Regenfälle. (Wenn Feuer sehr groß/flächendeckend sind, geben die dann bis in sehr große Höhen getragenen Rußpartikel gute Kondensationskeime auch für geringste, dort immer vorhandene, Luftfeuchtigkeit.) Die schnell wachsenden Gräser fanden ideale Bedingungen. Die Bisons auf ihrem Zug nach Norden dadurch frisches, junges Gras und offenes Land. Zugleich düngten sie mit ihren Exkrementen die Prärie erneut und sorgten damit dafür, auch auf dem Rückweg nach Süden genug Futter zu finden.

    Die Bisonpopulation konnte dadurch stark anwachsen. Ohne menschliche Hilfe wäre sie bei weitem nicht so groß geworden.
  • Ist das schon Satire oder nur traurig?

    19.05.2018, Jasper
    Ich weiß nicht so recht, ob ich lachen oder weinen soll. Ein großes Problem, riesige ökologische Schäden, klimawandelverstärkende Effekte und die Abschaffung der Ursache wird nicht einmal in Betracht gezogen. Nicht einmal fällt das Wort "vegetarisch" oder "vegan", obwohl es nicht wirklich ein Geheimnis ist, dass dies auch gut Funktionieren würde. Klar, Fleisch essen ist nett, aber einen Sklaven haben auch. Trotzdem haben wir diese Hürde genommen, als wir erkannten, dass die Annehmlichkeiten die Nachteile irgendwo doch nicht wert sind. Die Diskussionen hier erinnern mich eher an Menschen, die in einem brennenden Haus sitzen und Kühlungsmaßnahmen durch luftigere Kleidung oder Eisbeutel erwägen, anstatt das Gebäude zu verlassen.
    Es ist ja bekannt, dass es auch mal dauern kann, bis Menschen ihre Gewohnheiten ändern und die richtigen Konsequenzen ziehen (wann wurde noch gleich das Frauenwahlrecht eingeführt und Homosexualität entkriminalisiert?), aber ich fürchte, in diesem Fall ist uns der Luxus längerer Debatten und moralisch-konservativer Aufschreie verwehrt. Curse you, status-quo-bias!
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