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Kommentare - - Seite 265

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Enttäuschend

    05.04.2018, Stella Marten
    Ich habe den Film vorhin gesehen. - Aufgrund der Empfehlung hier. Ich schließe mich ihr nicht an. Gar nicht "intellektuell" sind im Film ein vorkommender Monsterbär und das Viech, das in der Hüte schließlich niedergeschossen wird, nachdem es eine Mitstreiterin zerfleischte: eine hässliche, Kreatur mit halb nacktem Schädelknochen und Schleimfäden zwischen den Zähnen ist wahrlich weder originell noch nötig in diesem Plot. Es ist einfach nur ein Element "von der Stange", wenn man Horror verbreiten will. Ich würde sagen: billig! Die Chefin der Truppe dringt - natürlich - bis ins Herz des Unverstehbaren vor und wird dort "fantastisch" aufgelöst. Ach ja. Höchstens mittelklassig ist zum einen die Tatsache, dass sie es auf jeden Fall mal bis dahin schafft, und zum anderen die bunten Lichtfetzen, in die sie sich verwandelt. Richtig öde ist das Ende: In den Augen des Paares Lena und Kopie Ihres Mannes sieht man die fremde Intelligenz leuchten. Wow, was für ein grandioser Einfall, der ist ja noch nie dagewesen ... Insgesamt ist es schade, denn der Film enthält originelle Ideen. Die werden aber nicht durchgehalten. An "Artificial Intelligence" kommt er nicht annähernd heran. Es reicht eben nicht, ein paar gute Ideen gekonnt in Szene zu setzen. Das macht noch keinen in sich guten Film aus, sorry.
  • Dummheit

    05.04.2018, Wenk
    Tierisches Verhalten nach menschlicher Moral zu beurteilen zeigt die Dummheit des Journalisten in mehreren Wissensfeldern - wenn es Ironie gewesen sein sollte, wird der Text dadurch auch nicht besser. Größe, Verhalten, Farben und eine große Anzahl weiterer Eigenschaften einer Art entstehen über Ausleseprozesse, menschliche Charakterzüge und Bewertungen spielen in evolutionären Abläufen keine Rolle, sondern nur die Durchsetzungsfähigkeit in ökologischen Systemen.
  • Unendlich minus Unendlich = Pi?

    05.04.2018, Ralf Fischer
    Ein anderer Leser hat diese Aussage schon als Effekhascherei bezeichnet. Ich meine, sie suggeriert für einen Nichtmathematiker auch etwas Falsches! Warum? Auf der linken Seite der Gleichung steht einen Rechenoperation (minus) und auf der rechten Seite eine Zahl, nämlich Pi. Naive Gemüter könnten daraus vermuten, dass Unendlich einen ZAHL sei – und das ist falsch!

    Wenn Unendlich eine reelle Zahl wäre, dann müssten für sie die Gesetzte der Algebra gelten, d.h. aus Unendlich + 1 = Unendlich müsste folgen: 1 = 0, was ja wohl keiner für richtig hält!
  • Hund

    05.04.2018, Miri
    Ich sehe einen hund
    Stellungnahme der Redaktion

    Das kann man wohl auch. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! ;-)

  • Renormierung

    05.04.2018, K. Fönig
    Schöner Artikel.

    Hab selber nie verstanden warum bei der Motivation von Beyond-Standard-Model-Theorien soviel Wert auf "Natürlichkeit" gelegt wurde. Es gibt bessere Argumente dafür.

    Wenn ein Parameter der Theorie renormiert wird, ist
    "log(lambda) - log(lambda) = 0 für lambda gegen Unendlich" cool
    aber
    "lambda^2 - lambda^2 = 0 für lambda gegen Unendlich" soll mal garnicht gehen. Bei letzterem muss unbedingt ne neue Theorie her...
  • Zeitangaben im Artikel

    05.04.2018, Michael Klein
    Da muss etwas durcheinander gegangen sein.
    "Datiert werden die Wirbeltier-Fossilien auf die Epoche des späten Holozäns, vor etwa 4200 bis 1000 Jahren. "
    "Aus dem späten Pleistozän (vor etwa 11 500 Jahren) "
    Klingt ein wenig creationistisch.
    mfg
    M. Klein
    Stellungnahme der Redaktion

    Klingt komisch, ist aber so ... Die hier erwähnten Fossilien sind tatsächlich nur wenige tausend Jahre alt - und damit nur wenig älter als der Artikel selbst ;)

    Beste Grüße, jd/Redaktion

  • Fehler?

    05.04.2018, Florian A.
    Soweit mir bekannt nimmt das Elektron beim Sprung auf ein höheres Energieniveau Energie auf und gibt diese beim Rücksprung auf das Ursprungsorbital wieder in Form eines Photons ab. Sind Sie sich sicher, dass dies Energieabgabe bei Antimaterie bereits bei Aufnahme der Energie geschieht?
    Stellungnahme der Redaktion

    Danke für den Hinweis - die Passage war in der Tat etwas verknappt und missverständlich. Wir haben sie nun ausführlicher formuliert, der Text sollte jetzt korrekt sein.

  • Eine Studie hat ergeben ...

    05.04.2018, Robert Orso
    Ich bin wirklich ein unbedingter Befürworter von guter wissenschaftlicher Arbeit, aber bei manchen Studien frage ich mich schon, ob sie wirklich nötig für einen nachhaltigen Erkenntnisgewinn sind.

    Die Affen baden also, weil sie sich dabei wohl fühlen. Wie überraschend.

    Ist eigentlich die Schlussfolgerung "aus den gleichen Gründen wie die Menschen" bereits ausreichend wissenschaftlich belegt, oder fußt die "Entspannungs Hypothese" beim badenden *Menschen* nur auf einer subjektiven Einzelmeinung?

    Die nächste Studie soll bestimmt ergründen, warum diese Affen Nahrung zu sich nehmen und was die Gründe für oder gegen die Wahl eines bestimmten Nahrungsmittels sind.

    Ein Blick in meine Kristallkugel zeigt: Sie sind hungrig und Nahrungsaufnahme verbessert diesen Zustand. Dabei werden bestimmte Nahrungsquellen bevorzugt, weil sie besser schmecken oder leichter verträglich sind.

    Aber so eine wilde Spekulation ist natürlich unwissenschaftlich und muss erst durch mehrere unabhängige Studien bewiesen werden, ehe man sie ernsthaft in Erwägung ziehen kann.
    Stellungnahme der Redaktion

    Nicht so viel Sarkasmus bitte. Es wäre zum Beispiel auch denkbar gewesen, dass die heißen Bäder die Affen zwar stressen, aber gegen Parasiten helfen.

  • was ist mit dem Raum?

    05.04.2018, mhwse
    es geht um Teilchen ob man diese besser als Feld (vermutlich) betrachten sollte - um punktförmige Massen (Elektron ..) um Quanten im Kern "Glounen" und Quarks - die durch ihre Eigenbewegung - dort die Masse festlegen.

    Die Frage ist aber hier schon - wird das stillschweigend akzeptiert? - dass die Quarks Teilchen sein sollen, die sich durch den Raum bewegen - und dabei nur Masse vermitteln - ohne Energieverlust.

    Jedes Elektron verliert Energie wenn es im Raum(!) schwingt - das ist Elektromagnetismus - das überträgt Information und ist die Grundlage der Relativitäts-Theorie.

    In der Informatik beschäftigt man sich ja wenig mit Feldgleichungen.
    Dafür aber mit Algebren.

    In vielen Algebren - wird - zuallererst(!) die Dimension in der z.B. Objekte bewegt werden können - festgelegt.

    Anders als der Physiker - offensichtlich - darf der Informatiker den Raum nicht vernachlässigen - muss ihn festlegen - die Granulariät definieren ..

    was ist unterhalb der Granaularität - dürfen Objekte "herausfallen".

    Darf es Objekte geben, die 2 Orte zugleich inne haben?

    in einer "guten" Algebra nicht, denn solche Objekte könnte man nicht mehr einzeln handhaben z.B. einzeln "löschen". (man würde implizit immer beide löschen ..) - in der (Quanten-)Physik (eine Sonderalgebra ..) ist das möglich!

    Was die Physiker immer vernachlässigen: ist die Eigenschaft Raum.
    Man nimmt den Raum als "Gottgegeben" - was in einer Naturwissenschaft einen grundsätzlichen Fehler darstellt.

    Erst wenn man den Raum versteht in dem die Felder wirken - kann man begründen warum die Felder so sind, wie sie sind ..

    Es ist also nicht die Frage, ob oder warum Felder in kleinen Abständen aus dem Rahmen laufen "Grenzwertproblem der Numerik" - sondern, (und das ist eigentlich offensichtlich) - ab welchen Grenzwerten - die Frage nach den in mikroskopischen Abständen weniger werdenden Raumpunkten (Plancklänge! wie ja richtig im Artikel erwähnt ..) die die Berechnung zwangsweise zur Ungenauigkeit zwingen ..

    Wenn man eine bessere (vorhersagbarere) Formelsammlung will, muss man nach der Definitionsmenge für den Raum fanden .. und dessen Algebra erforschen .. ggf. gibt es für Gravitation und (bzw. ist das nur eine andere Art von - Gravitation) dunkle Materie eine Art "Raumdeformation ohne "sichtbare" Teilchen" - dann eine weit bessere Erklärung ..
  • Beinflussung der Masse des Higgs-Teilchens durch die Messapparatur

    05.04.2018, Thomas Reinert
    Hat schon jemand überlegt, ob die Größe und das Format der Messapparate einen Einfluss auf die gemessene Energie der Higgs-Bosonen hatte? "Kleiner" Apparat - kleine Energie. "Großer" Apparat - wie im Artikel beschrieben - große Energie? Könnten Higgs-Teilchen auch in anderen Anlagen gemessen werden, die kleiner als CERN sind? Und wenn ja - welche Energie würden sie da haben? Hat man ggf. schon welche entdeckt aber wegen der Masse an anderer Stelle verortet? Ich bin kein Physiker, aber finde die Teilchenphysik faszinierend genug um auch als Laie in Zeiten der Suche nach Lösungen eine Idee vorzutragen.
  • Verwirrt

    05.04.2018, Michael W
    Ich bin kein Befürworter der Homöopathie und somit verstehe ich Ihre Stellungnahme zu meinem Kommentar nicht. Haben Sie meinen Kommentar verstanden?
    Stellungnahme der Redaktion

    Wir haben nicht verstanden, was Sie mit "Erfolgen" bzw. "teilweise vorhandenen Erfolgen" der H. meinen. Daher ja auch unsere Nachfrage. Eine belegbare Wirksamkeit über den Placeboeffekt etc. hinaus meinen Sie offensichtlich nicht. Was aber dann? Dass die Patienten das oft ausführliche Gespräch beim H. als wohltuend empfinden und dies positive Wirkungen hat? Um das zu erklären, braucht man keinen "gesteigerten Placeboeffekt".

    Mit freundlichen Grüßen, d. Red.

  • badender Japan-Makak

    05.04.2018, Martin Schade
    Ich wüßte gern, wie sich die Makaken danach abtrocknen. Gibt es dort einen starken Föhn, mit dem sie ihr Fell durchpusten? Ansonsten dürfte es unter dem nassen Pelz richtig kalt sein.
    Stellungnahme der Redaktion

    Das habe ich mich tatsächlich beim Schreiben auch gefragt, insofern muss ich da passen. Ob in japanischen Badehäusern auf mysteriöse Weise Handtücher verschwinden?
    Vielleicht etwas ernsthafter vermutet: Eventuell ist das Fell nahe an der Haut so fettig, dass es nicht benetzt wird und ein Luftpolster bleibt.

  • Eigentlich ist es ganz einfach ...

    05.04.2018, Michael W
    Würden Homöopathen gar keine Erfolge haben, wäre die H. nach über 200 Jahren vergessen. Da das angenommene Wirkprinzip mit Sicherheit nicht existiert - ich schreibe bewußt "mit Sicherheit" und nicht mit 99,9 prozentiger Wahrscheinlichkeit, denn ich halte es nicht für hilfreich, sich bei allem und jedem ein philosophisches Hintertürchen offen zu halten - muss etwas anderes für die teilweise vorhandenen Erfolge verantwortlich sein. Dieses Etwas ist m.E. ein gesteigerter Placeboeffekt. Je stärker an das System Homöopathie geglaubt wird, umso effektiver wird das Placebo wirken. Durch negative Berichte über H. werden einige Patienten einer harmlosen Therapie beraubt. Leider ist die Therapie nicht immer harmlos, denn lange nicht alle Krankheiten lassen sich mittels Placebo heilen. Schön wäre es, wenn der Behandler um den alleinigen Placeboeffekt weis und die H. dementsprechend einsetzt. Nur kann auch dies nicht optimal funktionieren, denn sobald der Behandler nicht vom Wirkprinzip der H. überzeugt ist, wird das Glaubenssystem geschwächt.
    Die Problematik ist mit anderen Glaubenssystem eng verwandt, denn die teilweise vorhandene heilende Wirkung von Gebeten ist ebenfalls belegt.
    Stellungnahme der Redaktion

    Welche Erfolge meinen Sie? Dass in zeitlicher Nähe zu homöopathischen Behandlungen mitunter Besserungen/Heilungen auftreten, ist kein Wunder. Denn viele Erkrankungen, vor allem im Zusammenhang mit Infektionen, verschwinden nach einer gewissen Zeit von selbst wieder – unabhängig davon, ob in der Zwischenzeit eine homöopathische, schulmedizinische oder gar keine Behandlung stattgefunden hat. Und den Placebo-Effekt können nicht nur homöopathische Mittel für sich in Anspruch nehmen, er tritt ebenso bei schulmedizinischen Mitteln und überhaupt bei jeder Intervention auf, die einen psychosozialen Kontext hat. Ein belegbarer Erfolg wäre es nur, wenn homöopathische Mittel in methodisch sauberen Studien (kontrolliert, randomisiert, doppelverblindet etc.) den Beweis erbrächten, dass sie über Spontanheilungen, über den Placeboeffekt, über zeitweilig verminderte Symptome etc. hinaus wirken. Das haben sie aber leider nicht.

    Mit freundlichen Grüßen, d. Red.

  • Roboter fördern Gewohnheit

    05.04.2018, Vero F.
    "[...] Gegen diese Haltung gibt es jedoch Bedenken, weil damit ein gesellschaftlich geächtetes Verhalten gewissermaßen gewohnheitsrechtlich legitimiert und salonfähig würde. [...]"
    So sehe ich das auch, denn diese Art von Roboter fördern m. E. die Gewohnheit. Und ich denke, das ist eigentlich nichts Neues, sondern wurde bereits erforscht - ich glaube, mit Hunden. Ist dieser Umstand nicht auch vergleichbar mit den Experimenten rund um Pawlow (Stichwort Pawlowscher Hund). Beruhen nicht auch andere Dinge auf diesem Prinzip? Wenn man Drogensucht bekämpft, dann läuft das Ziel meist darauf hinaus, dass a) der Stoff wie hier im Beitrag benannt, substituiert wird, aber der Konsum eben auch mit der Zeit minimiert wird. Das ist hier bei diesen Puppen nicht der Fall bzw. nicht gegeben, da es keine Kontrolle gibt, die Minimierung sicherstellt. Oder wollen Sie sich etwa, insbesondere bei Kindersexpuppen, etwa auf Selbstkontrolle des Anwenders der Puppe verlassen?
    Zudem: Therapie wäre es, wenn ein Therapeut dabei wäre, der gezielt Verhalten, was anderen schadet, entgegenwirkt. Kinderpornographie im Darknet wird ja auch nicht als Therapie bezeichnet. Ein wichtiger Punkt der Therapie besteht, denke ich, auch darin, dass ein Nicht-Süchtiger oder Nicht-Anhänger einer schadhaften Sache einschätzt, ob es sich um eine Sucht/schadhafte Sache handelt oder nicht. Jemand der davon "abhängig" ist oder einer Sache anhängt, die anderen Schaden zufügt, kann das sicherlich nicht einschätzen, dass dieses Handeln schadhaft ist bzw. wird er sicherlich keinen Wert darauf legen, ob es so ist oder was er damit bewerkstelligt, wenn die Belohnung, die auf ihn wartet, für ihn selbst mehr Wert besitzt bzw. wichtiger ist als das Gegenüber...
    Zusammenfassend: Mit den Puppen wird Verhalten substituiert und das ohne konkrete Handlungen, die auf eine Minimierung des schadhaften Verhaltens abzielen, was unter anderem auch bedeutet, es gibt keinen Anreiz dafür das schadhafte Verhalten zu reduzieren, und ohne die Möglichkeit, dass eine Einschätzung durch Personen erfolgen kann, die dazu fähig oder befähigt sind, eine Handlung/ Situation für schadhaft oder nicht schadhaft zu befinden.
  • Danke für die

    05.04.2018, M.Michael
    Hallo Herr Fischer,

    erstmal vielen Dank für die ausführliche Stellungnahme!

    Kurz vorweg, da Sie meine politischen Präferenzen natürlich nicht kennen können, will ich sie Ihnen gerne verraten: Russland ist so ziemlich das letzte Land, in dem ich leben möchte! Ich bin als gebürtiger West-Berliner von Geburt an ausreichend indoktriniert, um mich den USA um ein vielfaches verbundener zu fühlen. Was mich antreibt ist die Suche nach Erkenntnis, auch wenn diese manchmal schwer zu ertragen ist - ich denke, diese Eigenschaft teilen Sie als Wissenschaftler mit mir.

    Ebenfalls freut mich Ihre offene Antwort, dass die "meisten von mir genannten Aspekte ja keineswegs brisante neue Erkenntnisse sind, sondern öffentlich zugänglich in der relevanten Literatur. Dass die NATO-Staaten sich in den letzten 20 Jahren näher mit den Substanzen befasst haben, ist nahe liegend". Denn das steht diametral zu der ursprünglichen Aussage Ihres Artikels, dort heißt es "Die Wahrscheinlichkeit, dass Dritte tatsächlich Zugang zu den neuen Kampfstoffen haben, gilt als gering". Dann können wir diesen Punkt abhaken. Das war mir wichtig, weil ich es nicht mag, wenn valide Optionen aus rein ideologischen Gründen ausgeschlossen werden - das hat schon bei Galileo schlecht funktioniert.

    Ihren persönlichen Verdacht bzgl. der CWC teile ich ausdrücklich.

    Ich gebe Ihnen auch absolut Recht, dass die NATO ein gewisses Interesse daran hat, Überläufern schon aus Rekrutierungsgründen ein langes und schönes Leben zu wünschen. Ihre Schlussfolgerung, dass allein aus diesem Grund (einen anderen nennen Sie nicht) nur noch Russland als Täter in Frage kommt, teile ich nicht - ich halte dies sogar für ein denkbar schwaches Argument. Sie sagen es doch selbst: Die hat NATO hätte in diesem Fall kein (!) Interesse an einem öffentlichkeitswirksamen Umnieten! Warum aber stellen sich dann alle führenden Politker von NATO-Staaten in die Kameras und veranstalten einen riesigen, medialen Wirbel - wenn es doch im Interesse läge, die Sache unter den Teppich zu kehren?

    Denn demgegenüber steht ein Schwarzes Loch (im Sinne von massivst gravierend) von Interesse, das da lautet: Geld und Kontrolle. Mit dem Verkauf von russischen Luftabwehrraketen an die Türkei, einem NATO-Mitglied, hat Putin eine rote Linie überschritten, die eines der wichtigsten Monopole der USA in ihrem Kern erschüttert. Das Interesse der NATO-Kernländern, insbesondere der USA, die Rüstungsexporte zu kontrollieren und einheitliche, vor allem technisch kompatible Systeme zu haben, ist absolut essentiell. Sollte das Beispiel Türkei bei anderen NATO(affinen) Ländern Schule machen, würde das nicht nur tausende Milliarden an Rüstungsexporten bedrohen, es würde auch die Schlagkraft der NATO als Ganzes unterminieren. Ich denke wir können uns schnell darauf verständigen, dass das Interesse der USA, dieses Szenario zu verhindern, fast ALLE anderen Interessen bei weitem überragt.

    Wie "unterbindet" man nun möglichst effektiv sämtliche aufkeimenden Absichten NATO(affiner) Staaten, sich ebenfalls wie die Türkei beim russischen Militärarsenal zu bedienen? Zumal eine direkte Agitation gegen die Türkei aus geopolitischen Gründen (zumindest derzeit) ausgeschlossen ist. Ganz einfach: Indem man Russland durch einen massiven internationalen "Zwischenfall" so deutlich isoliert, dass jeder, der auch nur im Entferntesten daran denkt, dem türkischen Beispiel zu folgen, sofort selbst massivst isoliert wäre. Und bei allem Wohlwollen gegenüber ausländischen Doppelagenten - für so einen "diplomatischen Zwischenfall" opfert man dann doch lieber einen Russen, als einen Amerikaner, nicht?

    Das erklärt dann nicht nur den (in Anbetracht der Gefährlichkeit der verwendeten Stoffe) noch glimpflichen Ablauf des Attentats. Es erklärt auch, weshalb sich fast alle wichtigen NATO-Kernländern fast überschlagen haben, um ihre Solidarität zu bekunden, obwohl es noch keine Beweise gibt. Und es erklärt den medialen Wirbel um die Sache, den es nach Ihrer Theorie ja gar nicht geben dürfte!

    Und ja, ich weiß sehr wohl, dass meine Theorie auch nur eine von vielen möglichen (Verschwörungs)theorien ist. Genau wie das Narrativ, dass Putin aufgrund seiner Wiederwahl so eine Aktion durchzieht oder "Botschaften" an andere Agenten senden will. So ist das in der Wissenschaft: Man stellt Theorien auf und versucht, diese mit Untersuchungsergebnissen zu veri- oder falsifizieren. Wenn es aber allein um Plausibilität geht (und sorry, etwas anderes liefern Sie mir leider auch nicht!), dann erscheint mir meine Theorie um einiges nachvollziehbarer. Zumal die Zeiten von (Doppel-)Agenten eh dem Ende zugehen und sich das Spionagegeschäft immer weiter digitalisiert.

    Vielleicht erfahren wir irgendwann, was wirklich passiert ist. Bis dahin heißt es, wachsam bleiben und unseren Rechtsstaat verteidigen, nach außen UND innen.

    Nichts für Ungut und beste Grüße,
    M. Michael

    Addendum: Na ein Glück sind Sie kein Staatschef :). Denn ich finde, Leute wie Edward Snowden dürfen ruhig noch etwas länger leben!
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