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Kommentare - - Seite 291

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Theodor Kissels faszinierender Beitrag zu Ovid

    12.02.2018, B. Janssen
    Im Lateinunterricht wurde mir vor vielen Jahrzehnten abverlangt, mich durch einige Kapitel der Metamorphosen zu ackern. Geschadet hat mir diese Uebung offen gestanden nicht, aber leider mutet die blass gewordene Erinnerung eher wie einstige Tortur als denn erleuchtende Offenbarung an.
    Schade, dass mir und meinen Klassenkameraden damals nicht die erklaerenden Hintergrundinformationen zu gesellschaftlichen und politischen Zusammenhaengen der Causa Ovid verfuegbar waren. Bestimmt haette der Lateinunterricht mehr Interesse bei mir geweckt und mein Verstaendnis fuer die Bedeutung Ovids und anderer Klassiker geschaerft.
    Meinen herzlichen Dank an den Autor!
  • Neuronale Netze und Schach (früher Ansatz)

    11.02.2018, Dr. Reinhard Munzert
    Der Triumph der Künstlichen Intelligenz ist natürlich ein Erfolg des biologischen Gehirns. KI bietet auch eine Spielwiese für den menschlichen Geist; ebenso wie Schach. Schach ist schon lange ein Paradigma der klassischen KI-Forschung. Ich habe es 1988 spekulativ auf die neue Betrachtung künstlicher Intelligenz mittels neuronaler Netze angewandt.

    Noch ganz ohne künstliche neuronale Netze grübelten Neuronenverbände in meinem Gehirn damals über mögliche Neuro-Schachcomputer nach: Es ging um neuronale Architektur, neuronale Netze, Musterkennung nach Menschenart, selbständiges Lernen, assoziatives Gedächtnis und künstliche "Intuition".

    Daraus entstand ein Artikel, der in der Fachzeitschrift "Computerschach und Spiele" veröffentlicht wurde. "Neuro-Schachcomputer - Spekulationen über zukünftige Generationen schachspielender Automaten" (1988, Nr. 5, S. 33-35). Dieser Artikel nahm einiges von dem vorweg,  was Chess engine Giraffe, DeepMind und Google dann Jahrzehnte später beeindruckend verwirklicht haben.

    2016 wurde mein Artikel  aufgrund seiner  Aktualität (27 Jahre später) im Netz wieder veröffentlicht.
  • Utopie ist keine Lösung für konkrete Probleme

    11.02.2018, Dr. Wolfgang Epple
    Der Artikel von O'Neill et al. enthält zwar spekulative Anteile, was die Autoren auch einräumen - er ist jedoch weit weg von einer lähmenden Dystopie. Wer die Probleme der Menschheit (und des gesamten planetaren Systems einschließlich der Rahmenbedingungen für Leben, auch außermenschliches) auf Energie reduziert, wird dem kritisierten Artikel nicht im Ansatz gerecht. Was den im Kern "wahren" und eher beunruhigenden Trend der Ergebnisse auszeichnet, ist die Bestätigung dessen, was auch ohne neue normative Setzung eines wie auch immer auslegbaren Gerechtigkeitsbegriffes längst ersichtlich und an vielen Fakten erhärtet ist: Der "entwickelte" Teil der Menschheit feiert ein Fest des Wohlstandes, das (frei nach Hans Jonas) im erdgeschichtlichem Maßstab kurz ausfallen dürfte, und das extrapoliert auf das gesamte Menschheitskollektiv den Planeten überfordert.
    Die "Unterentwickelten" und "Armen" halten die planetarischen Grenzen (noch) ein, ohne sich dessen vermutlich bewusst zu sein - und mit dem medial geschürten und nicht unberechtigten Wunsch, endlich aufschließen zu können. Teilhabe an den über Bedürfnisse hinaus befriedigten (künstlichen) Bedarfen ist jedoch nach derzeitigem Kenntnisstand verknüpft mit der Überstrapazierung der Naturgüter.
    Bei aller Fragwürdigkeit und Notwendigkeit formelhafter Begriffsbildung ist das der Wert dieser Arbeit von O'Neill et al.: Den (längst bekannten) Zusammenhang von sozialer und "ökologischer" Frage auf globaler Ebene verschärft aufzuzeigen.
    Immerhin klingt in den Kommentaren auch jene zutiefst menschliche Fähigkeit zu echtem Altruismus an, der wohl Voraussetzung sein dürfte für das Einlassen auf einen neuen Gesellschaftsvertrag des gesamten Menschheitskollektives. Statt Utopien dürften Ansätze gefordert sein, die sowohl die sozialen wie die biophysikalischen Parameter ernsthaft und vor allem wirklichkeitsnah berücksichtigen.
    Was nützte der Menschheit schließlich die Freigebigkeit der Sonne hinsichtlich Energie auf einem durch sie selbst verödeten Planeten. Wenn es nichts Lebensgrundlegendes mehr zu verteilen bzw. gemeinsam zu genießen gäbe, wäre die Frage nach Gerechtigkeit obsolet.
  • nicht ganz einverstanden

    11.02.2018, Detlef Horchler
    Dem scheint die Beobachtung zu widersprechen, dass die Rotationsbewegung der Sterne im Kern einer Galaxie mit den Keplerschen Gesetzen übereinstimmt. Erst ab einem bestimmten Abstand vom Zentrum (der möglicherweise konstant ist) bewegen sich die Sterne schneller als vorausberechnet, s. spektrum.de/news/der-anfang-vom-ende-dunkler-materie/1437827 .
    Trotzdem scheint auch mir das Postulat der dunklen Materie etwas an den Haaren herbeigezogen zu sein.
  • Kleine Richtigstellung

    11.02.2018, Fritz Denoth
    Ich danke dem Autor für ein unterhaltsames Buch zu einem oft zu trocken behandelten Thema. Auch gratuliere ich Herrn Pilous zu seiner sorgfältigen, differenzierten Rezension des Inhalts, mit der ich weitgehend einig gehe.

    Der von Herrn Pilous relativ breit formulierte Hinweis auf eine Unterlassung des Autors im Zusammenhang mit der Grösse von Insekten und der Leistungsfähigkeit ihrer Tracheen, scheint mir allerdings unbegründet. An einer späteren Stelle des erwähnten Kapitels (5.3) zitiert Herr Spielmann eine amerikanische Studie, die bei Käfern mit längeren Gliedmassen eine deshalb schlechtere Versorgung mit Sauerstoff nachgewiesen hat. Verfügen die Sauerstoffmoleküle bei höheren Temperaturen über mehr kinetische Energie, oder ist ihre Konzentration erhöht, sind die Tracheen durchlässiger und grössere Käfer daher wahrscheinlicher. Eine Grafik (Abb. 5.8) schlägt dann auch eine Brücke zwischen dem erdgeschichtlich höchsten Sauerstoffgehalt der Atmosphäre und dem Vorkommen der grössten Insekten im bisherigen Verlauf der Evolution. Beide finden sich während des Karbons (356 Mio - 299 Mio b.p.).

    Wo ich aber mit Herrn Pilous völlig einig gehe: die überraschende Breite der behandelten Beispiele animiert den Leser dazu, hinter alltäglichen Phänomenen mathematisch beschreibbare Gesetzmässigkeiten nicht nur zu vermuten, sondern dank Herrn Spielmann auch tatsächlich zu sehen.
  • Glosse.

    10.02.2018, gnaddrig
    @ Karol Homeyer: So richtig luftig leicht finde ich diese Humboldthafenbrücke auch nicht. Aber immerhin, die Bögen sind nicht so "schwer" wie bei der kritisierten Ilmtalbrücke (die ich übrigens so schlimm gar nicht finde).

    Und dann die gelobte Göltzschtalbrücke - dass das die größte Ziegelsteinbrücke der Welt ist, ist ja schön. Aber hübsch ist sie deshalb noch lange nicht, sie passt sich auch nicht so richtig in die Landschaft ein. Eigentlich ist dieses Bauwerk mit Herrn Schlaichs Diktum treffend beschrieben: "Zu viele und zu schwere Bögen."
  • Ach ja: Alter und Gedächtnis

    10.02.2018, Heinrich Sauer
    Ich bin, im Vergleich zum vortragenden alt (64) und habe noch ein wenig Gedächtnis. Deshalb erinnere ich das Wort Hungerkünstler und auch die Novelle? "Ein Hungerkünstler" von Kafka.
    IMHO muss ein _wissenschaftilcher_ Beitrag zum Thema "Wie lange überlebt ein Mensch ohne Hungern?" Hungerkünstler erwähnen (sh. wikipedia).
    Schade: Ein wenig Reputation ist nun futsch.
    NB: Kafka kann auch als Humorist gelesen werden. Sein Hungerkünstler hungerte, weil ihm einfach nichts schmeckte.

    Gruß HS
  • Tippfehler?

    10.02.2018, Heinrich Sauer
    IMHO ist statt ungulatorisch undulatorisch gemeint.

    Gruß H.S.
    Stellungnahme der Redaktion

    Gut aufgepasst (im Gegensatz zum Autor) - dankeschön!

    Beste Grüße
    Jan Osterkamp (Der Autor)

  • Könnte die Gravitation selbstreferenziell sein?

    10.02.2018, Dr. Ekkard Brewig
    Das Gravitationsgesetz zieht traditionell nicht in Betracht, dass es wahrscheinlich erst durch den Massenhintergrund zustande kommt. Wenn man eine kleine Rückkopplung einbauen könnte - oder müsste - würde es in der Nähe großer Massenansammlungen die Materie stärker binden als in (sehr) großen Entfernungen - genau das, was angeblich die "dunkle Materie" tut.
  • Reine Wahrscheinlichkeit...

    10.02.2018, Andreas Metzger
    Wenn man das Problem nach den Regeln der Wahrscheinlichkeitsrechnung anschaut, so mag es eine beliebig geringe Wahrscheinlichkeit von 1:'Unendlich' gegeben haben, die dazu geführt hat, das wir hier leben.
    Nach unserem Verständnis ist das Universum unendlich lang, unendlich breit und unendlich hoch.

    Bei dem vielen Platz muss es einfach mindestens eine (wahrscheinlich sogar mehrere) weitere Erde geben!
  • Satire?

    09.02.2018, Karol Homeyer
    Ich kenne mich in Berlin nicht aus und musste nach der "Humboldhafenbrücke" des hochgelobten Herrn Schlaich googeln. Für den Fall, dass andere die Brücke auch nicht kennen, hier ein Link:
    https://ndtponton.files.wordpress.com/2008/11/cimg02671.jpg
    Erkennen Sie auch "die Gabe, aus Stahl und Beton luftig leichte Brücken zu bauen" ? Von dem Punkt an habe ich den Rest des Artikels als Glosse betrachtet
  • das ist absolut korrekt

    09.02.2018, rap
    Jesus (Mensch, ok, ganzheitlich.. :) vollkommener Mensch, Kurzform) hat 40 Tage nichts gegessen (Matthäus 4,2).
    Es steht aber nichts davon da dass er nichts getrunken hätte...

    PS die 120 (hm, 12.. mal 10) Jahre die in 1. Mose 6,3 als Maximalalter festgelegt werden (die werden dann quasi final mit dem Beginn von 2. Mose erreicht) sind auch beobachtbar, etc...
  • Brückenpracht in Frankreich

    09.02.2018, Oliver Dorsch
    Die TGV Brücken im Rhone tal sind (verglichen mit unserer Betonästhetik) EIne pracht. Selbst bei den AUTOBAHNBRÜCKEN bei mulhouse oder in Zentralfrankreich versucht der Konstrukteur ein wenig Esprit umzusetzen. Es mag nicht in jedem einzelnen Fall zutreffen, aber es scheint doch einen Unterschied zu machen, ob man in der Tradition Louis IV oder kaiser Wilhelm aufwächst :-)
  • Danke Herr Weigel,

    09.02.2018, Sebastian Kurtz
    diese untertänige Kriecherei, als die man diesen Artikel leider bezeichnen muss, wird den Dilemmata welche neoliberale/konservative Politiker für gesellschaftsförderlichen Fortschritt bedeuten, leider nicht im Mindesten gerecht.
    Mit dieser Personalie ist ein weiter so zur marktkonformen Bildung vorprogrammiert, und ein Wissenschaftsblatt singt auch noch ein Hohelied darauf.
    So sehr ich SdW für seine wissenschaftlichen Beiträge schätze, im politischen Diskurs ist leider unkritische Obrigkeitshörigkeit angesagt.
  • Sehr interessant

    09.02.2018, Eugen Ordowski
    Ist schon sehr interessant - für die einen eine Katastrophe, für die anderen, so etwas , wie eine Wiederbelebung.
    Mußte gerade an eine andere Katastrophe (Stromausfall)denken:
    https://www.n-tv.de/politik/dossier/Baby-Boom-im-Muensterland-article332699.html
    (Dabei in mich hinein lächeln)
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