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Kommentare - - Seite 115

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Eine schöne Geschichte

    02.01.2020, Thomas Schuler
    „wenn man unter anderem darauf verzichtet zu erklären, welcher Mechanismus in der Natur in der Lage wäre, etwas wie das Fliegen zu erfinden“

    Der Mechanismus ist seit langem bekannt, und besteht aus 2 Teilen:
    1. Variation (durch Mutation, sexuelle Fortpflanzung, Neuanordnung von Genen)
    2. Selektion (Überlebensdruck, nicht jeder Nachkomme kann sich fortpflanzen)
    Ausführlicher erklärt hier:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Evolution

    Vögel sind nicht die einzigen Tiere, die fliegen können. Man braucht auch keine Federn dazu. Und es gibt auch heute Tiere, die (noch) nicht sehr gut fliegen können (eher gleiten oder taumeln), und die trotzdem in ihrem Lebensraum überleben.

    „Die Reduktion der Zehenstrahlen wie auch die Entstehung von Federn sind aktuell Gegenstand kontroverser Debatten.“

    Die Debatte dreht sich aber nicht darum, ob Federn überhaupt durch Evolution entstehen konnten, sondern wie genau diese Entwicklung ablief.
    Federn sind multifunktionale Teile.
    Die Frage war, ob die Federn sich hauptsächlich im Zuge der Verbesserung von Flugeigenschaften entwickelten, oder ob andere Eigenschaften wie Isolierung zuerst wichtig waren.
    Hier eine Zusammenfassung der Debatte:
    https://www.nationalgeographic.de/tiere/ein-wunder-der-evolution-wie-die-natur-die-feder-erfand

    „Die Daten lassen auch andere plausible Deutungen beziehungsweise Geschichten zu“
    Es währe schön gewesen, wenn Sie diese anderen Deutungen erklärt oder verlinkt hätten. So bleibt dem Leser keine Möglichkeit, diese anderen Deutungen zu debattieren.

    „Warum wird dem Leser eine so seichte Geschichte kritiklos präsentiert?“

    Empfinden Sie den Artikel als seicht, weil der Artikel die Mechanismen der Evolution als bestätigt voraussetzt, und diese deshalb nicht mehr begründet?
    Für mich ist der Artikel ein populärwissenschaftlicher Einblick in den aktuellen Stand der Forschung. Wer sich für die wissenschaftlichen Primärquellen interessiert: Sie sind verlinkt.
  • Unüberlegt extrapoliert

    02.01.2020, Bernhard Himmer
    Lieber Herr Ebert!

    Ich schlage Ihnen vor das alte aber gute Buch von Klaus Stierstadt "Atommüll, wohin damit?" zu lesen und, anstatt Lobbyismus zu betreiben, die Sache wirklich differenrziert zu betrachten. Ich bin Physiker und entsetzt von derartiger Oberflächlichkeit, aber auch privat betroffen, da meine Mutter in Österreich aufgrund kontaminierter Maronenröhrlinge (erinnern Sie sich an den Ostwind und den Regen während Tschernobyl?) Darmkrebs entwickelte (Caesium reichert sich sowohl in der Pilz-Huthaut als auch in der Darmschleimhaut an) und daran verstarb. Die Opfer der Radioaktivität sind nicht statistisch exakt erfassbar und Ihre auf nur wenigen (leider nicht unabhängigen) Quellen beruhende Abschätzung ist reiner Kernkraft-Lobbyismus! Ich bin froh, dass ich diesen auf Spektrum nun nicht mehr lesen muss.

    Mit freundlichen Grüßen

    Bernhard Himmer
  • Ernsthaft?

    02.01.2020, Hans
    Ich bin zwar auch ein Freund der atomkraft, aber die präsentierten Fakten erscheinen mir etwas plumb bzw sehr an den Haaren herbeigezogen. Und diese ganzen Pauschalisierungen. Wenn Atommull nach 100 Jahren harmlos wäre, dann gäbe es die Diskussion gar nicht. Cyanide bauen sich auch sehr gut ab, sind ja hochreaktiv. Insgesamt erwarte ich von einem Kabarettist nicht mehr. Von einem Physiker jedoch schon. Frau Dr an der Spitze der Nation wurde das nicht durchgehen lassen. Die Zahl der Toten mit Spät Folgen durch Chernobyl halte ich für maßlos untertrieben. Hier gibt es eine schöne Serie dazu, deren Zahlen traue ich eher. Insgesamt wird Atomkraft so verharmlost wie zu ihrer Einführung. Da fühlt man sich verarscht und wählt grün. Natürlich ist Atomkraft eine tolle Sache, nur die Umsetzung ist etwas kompliziert. Eigentlich nur als staatliche Aufgabe machbar. Privaten Unternehmen ist die Gefahr nicht immer das wichtigste Kriterium im Betrieb. Aber wenn die Befürworter solch plumpe lobhudelei betre, dann wird das in Deutschland nichts mehr.
  • Ach?

    02.01.2020, Gerrit Haase
    Die das geschrieben haben, von denen Sie gründlich abgeschrieben haben, verschweigen einiges. So existieren Kernkraftwerke meiner Meinung nur aus einem Grund, um waffenfähiges Plutonium zu produzieren. Da das ganze Verfahren dermaßen kostspielig und ineffizient ist, wird das alles schöngeredet, mit dem "Abfallprodukt" Wärme lässt sich prima eine Turbine zur Stromerzeugung antreiben, usw. siehe oben.
    Aber das geht am Kern des Themas weit vorbei.
    Wir haben keine Bomben, wir brauchen keine Bomben, wir wollen keine Bombe, ganz zu schweigen davon, dass wir die Bombe gar nicht haben dürften, selbst wenn wir sie gerne hätten.
    Deshalb brauchen wir auch keine Plutoniumproduktion. Und zur Stromerzeugung gibt es reichlich effizientere und nachhaltigere Lösungen. Und bis wir die ausreichend angeschafft haben kaufen wir sowieso den billigen Atomstrom unserer Nachbarn.
    Ich also verstehe gar nicht, warum Sie hier diesen Beitrag veröffentlicht haben, müsste doch zumindest als Werbung gekennzeichnet sein, oder wollen Sie behaupten, dass Sie das tatsächlich aus Überzeugung, ganz ohne Sponsoren so sehen, wie Sie das dargelegt haben?

    Und Hysterie zu diesem Thema kann ich auch nicht sehen, es ist eine auf Prinzipien basierte Entscheidung, die schon vor langer Zeit in dieser Gesellschaft mit demokratischen Mitteln getroffen worden ist. Dies heutzutage infrage zu stellen ... sinnlos, auch wenn einige versuchen, den gesellschaftlichen Konsens zu bezweifeln.
  • Birnen mit Äpfeln vergleichen

    01.01.2020, Ferdinand
    Folgendes im Artikel ist meiner Meinung nach schlichtweg falsch: »Nach 100 Jahren sind praktisch keine ernsthaften Verseuchungen durch atomare Endlager mehr möglich.« Dies trifft ja nur auf einen Teil des Atommülls zu. Hochradioaktiver Atommüll und dessen Endlagerung über mehrere 100 000 Jahre ist meiner Meinung nach das no go der Kernkraft.
    Fusion ja ok, aber nicht mit Uran und Plutonium.
    Aus basta jetzt!!!
  • Wenigstens einer

    01.01.2020, Fritz Kronberg
    Da hat sich tatsächlich mal einer mit einiger Prominenz sachlich mit dem Thema auseinander gesetzt. Ich fürchte, Sie werden mit Haßmails von den Hardcore-Grünen zugeschüttet werden. Ich hoffe, daß Ihnen nichts Schlimmeres passiert.
  • Risikobewertung, Medien

    01.01.2020, Gerd Kistner
    Solide Risikobewertungen sind in Deutschland nicht en vogue und nicht erwünscht. Unsere Medien feiern lieber emotionale Entgleisungen der Frau Bundeskanzlerin, die für gute Presse und gut organisierte Massenzustimmung sorgen. Wissenschaft muß der guten Sache dienen, sonst ist sie umstritten und nicht hilfreich. Kernenergie ist nur ein Bereich. Mit Bioenergie, Windkraft und Photovoltaik allein wird die Energiewende ein Rohrkrepierer bleiben. Antigentechnikhysterie und Agrarwende sind weitere Beispiele dafür, wie medial versucht wird, Fehlentwicklungen mit einem wissenschaftlichen Anstrich zu versehen. Dubiose, unzureichend geprüfte Quellen und schöngerechnete Modelle einerseits, Verschweigen gut geprüfter wissenschaftlicher Resultate andererseits.
  • Verseuchte Landstriche

    01.01.2020, Aschi Schweizer
    Anzahl direkte Todesofer können erst zum Vergleich herangezogen werden wenn Kernwaffen verwendet werden. Das Plutonium dazu wird aus den Brennstäben der AKW nach Gebrauch aufbereitet. In dichtbesiedelten Gebieten in Europa müssten zu viele Landflächen bei einem GAU geräumt werden für Jahrzehnte oder länger. Nach Teilkernschmelze in Lucens CH tritt erst nach Jahrzehnten verseuchtes Quellwaser zu Tage?
  • Das wäre schön...

    01.01.2020, Peter Silberg
    ... tun wir aber offensichtlich nicht.

    Gerade als Physiker sollte man kein cherry picking betreiben, sondern auch Atomkraft-kritische Quellen für seine Analysen zur Hand nehmen, um sich unvoreingenommen ein Bild zu machen.
    Der IPPNW geht sowohl bzgl Fukushima als auch bzgl. Tschernobyl von ganz anderen Opferzahlen aus. Bzgl. Fukushima erwähnt Herr Ebert leider nicht, dass UNSCEAR seine Schätzungen auf Grundlage von Zahlen der Atomindustrie errechnete, statt Daten von unabhängigen Forschungseinrichtungen zu berücksichtigen. Die UN-Institution selbst räumt in ihrem Bericht gravierende »Unsicherheiten« ein (siehe https://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Info/Gesundheitliche_Folgen_von_Fukushima_Update_2015.pdf, bzgl. Tschernobyl:
    https://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Atomenergie/Gesundheitliche_Folgen_Tschernobyl.pdf)

    »Russischen Angaben zufolge sind über 90 Prozent der Liquidatoren Invaliden (krank und arbeitsunfähig). Überträgt man das auf die Gesamtzahl der Liquidatoren (600 000 bis 1 000 000), dann muss man mit 540 000 bis 900 000 Invaliden alleine aus dieser Menschengruppe rechnen. Liquidatoren altern vorzeitig. Sie erkranken überdurchschnittlich an verschiedenen Krebserkrankungen, an Leukämie, an somatischen und psychischen Erkrankungen, ein sehr hoher Anteil hat Katarakte. Aufgrund der langen Latenzzeiten wird für die kommenden Jahre noch eine erhebliche Zunahme der Krebserkrankungen erwartet.

    Prof. Lengfelder kommt zu der Einschätzung, dass bis zum Jahr 2006 50 000 bis 100 000 Liquidatoren gestorben sind. Die Erbgutveränderungen bei Kindern von Liquidatoren und Menschen, die in belasteten Gebieten leben, »werden zu einer Belastung künftiger Generationen führen, deren Umfang man überhaupt noch nicht abschätzen kann.«

    Daher ist es wohl sinnvoll, wenn Herr Ebert ein letztes Mal seine leider schlecht recherchierten Extrapolationen bei spektrum.de veröffentlicht hat. Das geht sicher besser bzw. sachlich fundierter.
  • Glücklicherweise der letzte Beitrag

    01.01.2020, Christoph
    »Nach 100 Jahren sind praktisch keine ernsthaften Verseuchungen durch atomare Endlager mehr möglich.«

    Ein Diplomphysiker sollte wissen, dass dies schlimm falsch ist.
  • Am Problem vorbei

    01.01.2020, W. Neumann
    Das Problem ist nicht die Erzeugung von Strom mit Kernkraft, sondern die Beseitigung des dabei anfallenden Mülls. Noch gibt es weltweit kein "Endlager". Und was bei uns lagert, rostet bereits jetzt durch, ganz toll!
  • Atomkraft und ihre Gefahren

    01.01.2020, Beate Winzer
    Lise Meitner, die tatsächliche »Mutter« der Atombombe, warnte stets vor der atomaren Bombe, warb aber für die zivile Nutzung. Leider lässt sich aber genau das nicht trennen; wer Plutonium herstellt, hat eine Bombe. Das aber ist die Waffe der Waffe, es gibt keinen Schutz vor ihr. Auch Uranmantelgeschosse und TNT-Sprengstoffe sind solche Waffen, auch wenn es längst andere Waffen gibt, die Thermobomben sind weiterentwickelt, damit können Menschen sprichwörtlich gegrillt werden, während ihre Umgebung keinen Schaden erleidet. Doch noch immer reicht nichts an die Atombombe heran; allein die Tatsache, dass der Iran im Besitz dieser Technologie ist, erfüllt mich mit Schrecken. Deutsche Physiker, die dem Faschisten Nasser eine solche bauen wollten, waren unverantwortlich und genau das ist der Grund, weshalb jeder und jede diese Technologie in das Museum mit der Abteilung: Absolutes Grauen, verbannt.
    Zudem benötigt auch die schwache Strahlung- schade eigentlich, dass Physiker so geschichtslos sind, das wurde an Menschen, an Häftlingen erprobt, welche Dosimetrie erforderlich ist, um keinen Krebs auszulösen- immer noch ein Endlager. Und es darf nicht heimlich gelagert werden, sondern muß jederzeit gut zugänglich sein. Wo aber wäre der Standort? In Sachsen, weil das Bundesland Rechtskonservative und Schlimmeres beherbergt, die alle Kernenergie bevorzugen? Sie wären sicher ohne Zweifel alle Gegner eines Endlagers. All das gehört aber in die Debatte. Daher bin ich dafür, lieber leistungsstarke Windräder zu entwickeln als die Gefahren einer atombewaffneten Armee in den Händen von Faschisten zu diskutieren. Und es gibt in ganz Europa Faschisten und Antisemiten. Und in aller Welt. Doch in Europa und im Nahen Osten, der so eng zu Europa gehört, häufen sie sich besonders entsetzlich. Ach und die Technologie in den Händen des Irans und womöglich sogar in denen der AFD, ist eine reale Bedrohung die nicht abgetrennt erörtert werden kann.
  • Viele kluge Gedanken über die "Exkremente menschlicher Existenz"

    01.01.2020, Frank Michael Männicke
    Moin und alles Gute für den Rest des Jahres,

    empfinde die Gedanken von Herrn Ebert als durchaus nachdenkenswert. Aus meiner Sicht aber nicht als Pro-Atomenergie-Aussage, sondern als Aufforderung, wesentlich intensiver über diese Exkremente menschlicher Existenz nachzudenken. Dazu gehört, die gesamten Kreisläufe zu betrachten... auch Uran muss erst durch menschliche Arbeit der Natur entrissen werden, Anreicherungsprozesse kosten Energie und erzeugen menschenfendliche Abfälle (siehe aktuell UAA Gronau mit dem Verschiffen von Atommüll nach Russland...)... von dem Aufwand für Abklingbecken usw. bei abgebrannten Kernbrennstäben... Von Kohle und Erdöl für die Energeigewinnung muss man sicher nicht diskutieren...

    Dazu gehört auch, das Technlogien für die erneuerbaren Energien oft auch noch nicht der Weisheit letzter Schluss sind und der entwickelnde Mensch eigentlich immer die Kreisläufe des Materials zuende denken müsste....

    Deshalb scheinen mir solche Denkansätze, wie ein C2C - cradle to cradle - eher geignet, alle die von Herrn Ebert geschilderten Fragen zukunftsicher zu lösen... oder so etwas, wie Urban mining ...

    Es bleibt viel zu tun... es hilft aber auch nicht, die Technologien nach dem Grad ihrer Schädlichkeit zu wichten... Es geht ja immerhin auch um Fragen der menschlichen Existenz...

    Viele Grüße
  • Selektive Quellen?

    01.01.2020, Jutta Paulus
    Bedauerlicherweise übersieht Herr Ebert, dass die "offiziellen" Zahlen der WHO durch die IAEA freigegeben wurden. Letztere hat den Auftrag, die friedliche Nutzung der Atomenergie voranzubringen und kommt diesem nach Kräften nach, notfalls auch durch Datenmanipulation und -unterschlagung.
    Der IPPNW hat in mühsamer Kleinarbeit sehr viel dramatischere Zahlen zu den Todesopfern von Tschernobyl ermittelt, siehe
    https://issuu.com/ippnw/docs/ippnw-tschernobyl-studie-2011
    Auch die "nicht angestiegene Mutationsrate" hält einer kurzen Recherche nicht stand, siehe bspw. hier:
    https://www.dw.com/de/nukleare-unf%C3%A4lle-verursachen-mutationen-bei-tieren/a-19179109
    Hinsichtlich Fukushima ist die Lage nicht unbedingt einfacher, da auch die japanische Regierung kein Interesse daran hat, Gesundheitsgefahren durch Strahlung öffentlich zu diskutieren. Die Schilddrüsenkrebsrate bei Kindern ist jedoch unbestreitbar angestiegen, siehe
    https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/64437/Fukushima-Erhoehte-Rate-von-Schilddruesenkrebs-bei-Kindern-und-Jugendlichen
    Und hätte der Wind anders gestanden, wäre Tokio heute vermutlich unbewohnbar. Unter der vom Fallout betroffenen Besatzung des US-Flugzeugträgers USS Ronald Reagan sind mehr als 50 neu aufgetretene Krebserkrankungen dokumentiert; die Betroffenen klagen gegen Tepco.
    Nicht auszudenken, was geschähe, wenn eine solche Katastrophe sich bspw. im dicht besiedelten Mitteleuropa ereignete (Tihange, Cattenom, Doel, Fessenheim lassen grüßen).
    Weiterhin wird oft vergessen, dass der Uranbergbau enorme Mengen radioaktiven Staubs freisetzt, der ganze Landstriche kontaminiert. Ob in Kasachstan, Niger oder Namibia ein Screening der betroffenen Bevölkerung erfolgt und Krebsstatistiken geführt werden, darf bezweifelt werden.

    Interessieren würden mich tatsächlich die Quellen für die Todesopfer durch Wind- und Solarenergie. Vielleicht kann Herr Ebert hier einen Hinweis geben.
  • Bezahlte Werbeeinschltung der Atomlobby?

    01.01.2020, Robert Orso
    Hier spricht wohl eher der Kabarettist als der Physiker.

    "Grob gesagt ist nach einem Jahr Lagerung noch etwa 5 Prozent der ursprünglichen Radioaktivität erhalten, nach zehn Jahren beträgt sie noch etwa 0,8 Prozent."

    Darüber habe ich herzlich gelacht. Natürlich erkennt jeder Leser sofort die Satire in dieser Aussage. Immerhin hat U235 (die spaltbare Variante) eine Halbwertszeit von etwa 700 Millionen Jahren. Danach ist etwa die Hälfte der Substanz in das (etwas weniger) strahlende Isotop U234 übergegangen, das uns dann in etwa bis zum Ende des Universums noch strahlend begleiten wird. Von den 99.3% U238 die bei der Anreicherung entsorgt werden, weil das zwar auch anständig strahlt, aber eben nicht spaltbar ist wollen wir garnicht erst anfangen.

    Und selbst wenn das alles überhaupt nicht strahlen würde, zählen diese Materialien ja immer noch zu den so geschmähten extrem giftigen Schwermetallen.

    Ein kleiner, wenn auch ziemlich irreführender Scherz zum Jahresbeginn.
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