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Kommentare - - Seite 141

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  • Einige Kritikpunkte

    13.05.2019, Dr. Bernhard Weßling
    Am Buch wie an der Rezension sind einige grundlegende Aspekte zu kritisieren:

    1. Dass die Zeit in den Grundgleichungen der Beschreibung der Welt nicht vorkommt, ist ja kein Beleg - geschweige denn ein Beweis - dafür, daß die Zeit nicht existiert, sondern müsste zumindest bis zur endgültigen Klärung der Frage, OB die Zeit als solche existiert, den Verdacht nähren, daß die Gleichungen unvollständig sind. Es ist ja so, daß es genügend hochgebildete und hochdekorierte Physiker gibt, die allen Ernstes behaupten, daß die Zeit durchaus auch "rückwärts" laufen könne, wenn auch rückwärts laufende Ereignisse "extrem unwahrscheinlich" seien: http://www.bbc.com/earth/story/20160708-the-past-is-not-set-in-stone-so-we-may-be-able-to-change-it, aber auch Spektrum der Wissenschaft, Heft 10/2010, S. 33

    2. Rovelli, der mit seinem Ansatz m. E. nah dran ist an einer Beschreibung der Zeit, mit der ich einverstanden wäre, macht einen systematischen Denkfehler: "Entropie", das Phänomen Entropie, existiert auf der Quantenebene nicht. Photonen sind zeitlos, auch alle anderen Quanten besitzen keine Zeit (in schwarzen Löchern ebenso).

    3. Das Problem ist, daß Rovelli versucht, unterschiedliche Aggregationsebenen (Quanten und makroskopische Welt) miteinander zu vereinen, das ist aber nicht möglich und macht keinen Sinn. Beispiel: Das Phänomen "Leben" existiert auf der Ebene der Atome nicht, d.h. man kann aus den Eigenschaften der Atome nicht die Gesetzmäßigkeiten des Lebens ableiten. Nicht einmal eine DNA als solche "lebt". Erst wenn es alle möglichen chemischen Verbindungen und ihre Anordnungen so gibt, daß ihre Wechselwirkungen Stoffwechsel und Vermehrung erlauben, haben wir die Aggregationsebene "Leben" vor uns, mit gänzlich neuen Gesetzen, die in der welt der Atome nicht vorkommen. Ebensowenig kommt die Zeit auf der Ebene der Quanten vor; sie entsteht erst auf der Ebene der Atome, weil auch dort erst die Entropie existiert. Zu einer Hypothese über "Das Wesen der Zeit":
    https://www.researchgate.net/publication/320880359_The_Essence_of_the_Time
  • Ein paar Anmerkungen:

    12.05.2019, Georg D.
    Die "schlechte" Position deutscher Universitäten in den gängigen Rankings (THE, QS und Shanghai) hängt auch damit zusammen, dass die deutschen Universitäten nicht mit der Erstellern kooperieren. Dies wird vor allem damit begründet, dass diese Rankings einen ökonomischen Hintergrund haben. Sie sollen dafür sorgen, dass internationale Studierende an die Universitäten kommen und dort hohe Studiengebühren zahlen. Die Parameter sind zum Teil darauf ausgerichtet anglo-amerikanischen Universitäten in die Hände zu spielen. Darüberhinaus beinhaltet kein Ranking einen Kostenparameter, was sich sehr zu Gunsten kontinentaleuropäischer Universitäten auswirken würde. Ergebnis: Über diese Rankings sollten wir herzhaft lachen.

    Die Anzahl der Nobelpreise in den USA ist nicht unbedingt auf die gute Ausbildung in den USA zurückzuführen. Während sich Europa zweimal im letzten Jahrhundert zerfleischte, konnte dort geforscht werden. Es ist schwer Geld für die Spitzenforschung aufzuwenden, wenn alles in Schutt und Asche liegt. Zudem stammt ein großer Anteil "us-amerikanischer" Forscher nicht von dort, sondern wurde mit guten Forschungbedingungen gelockt. Man spart bei der Ausbildung und schöpft die Spitzentalente im Ausland ab.
    Ergebnis: Der Anzahl der Nobelpreise sagt nur bedingt etwas über den aktuellen Stand der Spitzenforschung aus. Man darf das historische und gesellschaftliche Gesamtbild dabei nicht vergessen.

    Die mangelnde Allgemeinbildung der Bundesbürger ist nicht nur durch Geldmangel bedingt, sondern auch durch eine Abwertung der Realschul- und Gymnasialbildung.
    Ergebnis: Die Bildung braucht nicht nur mehr Geld.
  • Halbbildung

    11.05.2019, Gustavo Lenz
    Das MIT liegt in Boston. In Cambridge auf der andern Flussseite ist Harvard!-))
    Stellungnahme der Redaktion

    Lieber Leser,

    Gut aufgepasst! Wir haben den Fehler jetzt nachträglich vertuscht.

    Danke für das aufmerksame Lesen,
    mit freundlichen Grüßen

    jo/ Redaktion Spektrum.de

  • Wir und Die

    11.05.2019, Rudi Knoth
    Ich denke, man sollte sich wirklich die Sache genauer ansehen.Schon die Aussage, die mit "Wir" oder mit "Die" anfängt, ist in ihrer Allgemeinheit nicht immer zutreffend. Auch scheinen in vielen Dinge sich die einzelnen "Amerikaner" sich voneinander stärker zu unterscheiden als die einzelnen "Deutschen". Und was Naturwissenschaften angeht, sind auch deutsche Akademiker auch nicht besonders "klug".
  • Hier wird einiges übersehen

    11.05.2019, Max Anders
    Sicher, was Spitzenforschung angeht, sind die USA unschlagbar. Daraus zu folgern, dass das amerikanische Bildungssystem im Ganzen besser ist als das deutsche, halte ich allerdings für ein bisschen voreilig. Mit Bildung verhält es sich in den USA genau wie mit Geld: Sie ist extrem ungleich verteilt. Nur weil einige (wenige) sehr viel davon haben, heißt das nicht, dass das allen Menschen zupass kommt.

    Auch der Vergleich der Zahlen der Hochschulabsolventen führt in die Irre. Es gibt in den USA keine Berufsausbildung außerhalb von Hochschulen. Krankenschwester, Koch, Automechaniker: Wenn Sie eine formelle Ausbildung in diesen Bereichen wollen, müssen sie aufs (teure) College und gelten danach als Hochschulabsolvent.
  • Bildungsniveau US Unis

    11.05.2019, Thomas Lanners
    Als Dozent an einer öffentlichen Hochschule in den USA kann ich dem zustimmen, es zählt vor allem welche Uni... Beispiel: Innerhalb des University of North Carolina Systems gibt es bereits riesige Unterschiede in der Qualität und vor allem der Finanzierung. Aus deutscher Sicht ist dies schwer nachzuvollziehen, da unser System doch recht anders gestaltet ist. Hier hat beispielsweise das Football Team grade einen neuen, aus privater Spende finanzierten, Trainingsbereich gebaut bekommen, während auf der anderen Seite kein Geld da ist um ein Asbest-verseuchtes Gebäude zu ersetzen.
    Vom Niveau her gibt es Unterschiede, die auf die Highschool zurück gehen. Als Schüler wählt man seine Kurse und kann damit, unser Lieblingsbeispiel, Geographie recht früh loswerden und anstelle dessen Theater spielen. Kein Wunder also, dass die Amerikaner in musischen, künstlerischen Fächern bedeutend besser aufgestellt sind. In meinen Kursen, ca. 150 Stundenten, kann fast jeder ein Instrument spielen, ist im Uni Theater oder in einem der Sportteams. Unsere besten Stundenten in Ihrem Fach gehen für den Master an eine der besseren Unis, der Rest ist eher grundlegend ausgebildet und muss das meiste im Job selbst lernen. Ist das als Gesamtpaket besser oder schlechter? Es hat Vor- und Nachteile....
    Was aber natürlich erheblich anders ist, sind die enormen Gebühren: die Studenten, die nicht das Privileg eines Stipendiums oder wohlhabender Eltern besitzen, verlassen unsere Uni nach dem Bachelor mit einem sechsstelligen Betrag an Schulden...und gehen erstmal viele Jahre arbeiten, um dies abzubezahlen.
  • Eigentum ist "natürlich"

    11.05.2019, Dr. Johannes Bohnenberger
    Sehr geehrter Herr Warkus,
    zu Ihrem Artikel „Der Streit um das Eigentum“ gebe ich Folgendes zu bedenken:

    Die Behauptung, alle Eigentumsverhältnisse seien Menschenwerk und ….. nichts an ihnen sei natürlich… ist recht anthropozentrisch gedacht und dürfte wohl auch einfach falsch sein. Dazu muss noch nicht einmal das Verhalten eines Kleinkindes herangezogen werden, das „seinen“ Ball nicht hergeben will – man könnte ja denken, das kleine Menschlein hat den Begriff erst erfunden; bei jedem Dackel kann man die unleugbare Wertschätzung seines Eigentums in Form eines Knochens oder eines erbeuteten Stockes vielleicht sogar schmerzhaft erfahren. Und die dem menschlichen Verhalten innewohnende*, also durchaus natürliche Neigung, den Wert im Eigentum befindlicher Güter höher einzuschätzen als den erst zu erwerbender Güter zeigt, dass Eigentum und dessen Wertschätzung zumindest für den Menschen (und den Dackel) als angeboren, also natürlich anzusehen ist. Dies ist es, was der Familie Klatten/Quandt (wie uns allen) die Vergesellschaftung ihres Eigentums so unangenehm und das Christentum sowie den Sozialismus so unmöglich durchführbar macht.

    Mit freundlichen Grüßen
    Johannes Bohnenberger
    *z.B.: Kahneman, D., Knetsch, J. L., & Thaler, R. H. (1990). Experimental Tests of the Endowment Effect and the Coase Theorem. Journal of Political Economy, 98 (6), 1325–1348.
    Kahneman, D. (2012). Schnelles Denken, langsames Denken. München: Siedler.
  • Wie kann man es nur fertig bringen...

    10.05.2019, Oliver
    ...einen Grundsatzartikel über das Eigentum zu schreiben ohne nur einmal den Namen von Marx und Engels zu erwähnen?
  • Nicht alles kann Eigentum sein.

    10.05.2019, Dr. Konrad Lehmann
    Wenn ich mich recht erinnere, vertrat schon Schopenhauer die Ansicht, Eigentum sei das, wodurch der Mensch seinen "Willen" formend der Welt aufdrückt (ich rate gerade, wie er es wohl ausgedrückt hätte), also das und nur das, was der Mensch erzeugen kann.
    Die Freiwirtschaftslehre sind das ähnlich, und, na ja, ich auch: Eigentum kann nur sein, was der Mensch herstellen kann. Für Land gilt das nicht. Niemand hat die Erde gemacht - es hat nur jemand als erster zugegriffen. Und, oft genug, das Land anderen Menschen und Völkern geraubt. Was hinwiederum Eigentum sein kann, sind die land- und forstwirtschaftlichen Erzeugnisse, die der Mensch durch sein Tun dem Land abgewinnt.
    Land und alle Bodenschätze hingegen dürften nur verpachtet, nie aber übereignet werden.
  • Atomforschung

    08.05.2019, Helmut von Brandis
    Wenn die Atomforschung nicht systematisch aus Deutschland vertrieben worden wäre, zuerst von den Grünen, dann von Rot-Grün und schließlich auch von der CDU, wären wir heutzutage zumindest auf dem besten Wege absolut sichere Atomkraftwerke zu bauen. Die Technik dazu gibt es. Wir wären dann nicht auf diesen landschaftsverschandelnden Wackelstrom angewiesen.
  • Faszinierend - aber kein Ausweg

    07.05.2019, Erich Schlagintweit
    Die gleichsam kosmische Energie der Kernfusion nicht nur freisetzen sondern auch kontrollieren zu können gehört zu den faszinierendsten Forschungsfeldern. Daraus aber die Aussicht auf die paradiesische Zukunft einer Welt ohne (Energie-)Probleme abzuleiten, verkennt eine grundlegende Wahrheit: Wer eine Grenze überwindet, stößt unweigerlich auf die nächste, möglicherweise weit gravierendere. So ändern unendliche Energieressourcen nichts daran, dass zum Beispiel die nutzbare Erdoberfläche und deren Rohstoffe begrenzt sind, ebenso wie die Kapazitäten der Geo-, Atmo- und Biosphäre zur Pufferung von Umweltbelastungen. Teure und knappe Energie ist eine der wenigen heilsamen Rückkopplungen, die das System Erde noch am Heißlaufen hindern. Unendliche Energieressourcen würden die Menscheit dagegen noch schneller - und ohne Wendemöglichkeit - in die Sackgasse materieller Endlichkeit treiben.
  • Es existiert ein rasanter Bewusstseinswandel, der die Veränderung begleitet

    07.05.2019, Bernd Hofmann
    anders kann der Mensch nicht in die neue Zeit eintreten. Dieser Bewusstseinswandel ist im Gang. Mir haben die Bücher von Jean Gebser: Abendländische Wandlung und Ursprung und Gegenwart und Hariri viel gegeben. Die großen massiven Veränderungen werden zunächst von Innen kommen, in einem veränderten Bewusstsein. Ich rechne mit einem neuen Zeitalter der Entdeckungen - vergleichbar mit dem 16. Jh jedoch weit größer!

    Falls dies nicht geschieht, dann sehe ich schwarz! (Aber eigentlich nicht) Bin sehr zuversichtlich.
  • Der Schlüssel: Kollektivierung aller Energiekonzerne

    07.05.2019, Reik Kneisel
    "Die Forschung an der Nutzbarmachung der Kernfusion soll und muss definitiv weitergehen. Aber wir sollten uns nicht allzu sehr darauf verlassen, dass sie demnächst alle unsere Energie- und Klimaprobleme lösen wird. Kurzfristig muss unsere Aufmerksamkeit auf jeden Fall den erneuerbaren Energien gelten."
    Der letzte Absatz und damit ein Ausblick in die nähere Zukunft des Autors ist ernüchternd, stellte er doch fest, dass wir nicht darauf hoffen sollten, dass die Kernfusion bald unseren Energiehunger stillen könnte.Stattdessen solle man lieber auf erneuerbare Energien setzen. Das kann jedoch nur in soweit ein Ziel sein, als das erneuerbare Energien eher unstetige Quellen sind und aus heutiger Sicht nicht dafür ausreichen, unseren kompletten Energie bedarf zu decken. Zudem kann es auch nicht unser Wunsch sein, die halbe Welt mit Windkraftanlagen oder Solarfeldern zupflastern (überspitzt gesagt).
    Der Schlüssel für die Energiequellen der Zukunft liegt in der Kernfusion. Dafür ist es jedoch nötig, Zeit und Mittel zu investieren. Jedoch sind die Staaten heutzutage nicht gewollt, die Mittel massiv zu steigern. Es muss zuvor ein kompletter Umschwung her, der beinhaltet, dass die Schlüsselindustrien und Großkonzerne, also auch unsere Energieversoger, in Gesellschaftsunternehmen überführt werden und durch demokratische Planung die Forschung an der Kernfusion deutlich vorangetrieben wird. Wir brauchten die Kernfusion als Energiequelle besser gestern als übermorgen. Doch das wird im Kapitalismus nicht möglich sein, weil sich in diesem Wirtschaftssystem ja finanziell alles rechnen muss. Um das jedoch umzukehren und die Energie in den Dienst der Weltbevölkerung zu stellen und das Weltklima zumindest ein Stück zu retten, dürfen "Kosten" keine Rolle spielen. Der Weg nennt sich Sozialismus. Das mag in manchen Ohren schrecklich klingen (aufgrund schräger Berichterstattung grausig klingen, weil allzuoft der Stalinismus mit dem Sozialismus gleichgemacht wird). Für uns führt aber kein Weg vorbei! Wenn wir noch vielen Jahrhunderte etwas von dieser Welt haben wollen, müssen wir dieses bestialische Wirtschaftssystem Kapitalismus beenden und eine gesellschaftliche Wirtschaftsform etablieren!
  • Warum nicht den zuverlässigsten Fusionsreaktor nutzen?

    07.05.2019, Joachim Eckert
    Warum sollte unsere Aufwerksamkeit nur "kurzfristig" den erneuerbaren Energien gelten? Schließlich schickt uns der einzige Fusionsreaktor, der seit über fünf Milliarden Jahren zuverlässig funktioniert, weit mehr Energie zur Erde, als die Menschheit jemals in der Lage sein wird, auch nur annähernd zu verwerten. Frei von Abfällen, Emissionen, und noch für ein paar Milliarden weitere Jahre - in meinen Augen ist das mehr als"langfristig". Und Sonnenenergie ist und bleibt die einzige Energieform mit einem positiven Amortisationskoeffizient.
    Die Probleme der künstlichen Kernfusion hingegen sind vergleichbar mit denen der Kernspaltung: exorbitante laufende Kosten und Folgekosten, vergleichsweise hohe CO2-Emissionen (u.a. für Gewinnung und Anreicherung des "Brennmaterials"), begrenzte Reichweite der Vorräte (hier hätte die Fusion tatsächlich Vorteile), hochaktive Abfälle (auch im Fusionsreaktor entstehen aus den Wandungen erhebliche Mengen hochaktiver Radioisotope).
    Doch zugegeben: für die interstellare Raumfahrt könnte ein künstlicher Fusionsreaktor eine ideale Option sein...
  • Es gibt nicht nur erneuerbare Energien

    05.05.2019, Ralph Fischer
    Es stimmt schon, das die alten Kernreaktoren gefährlich und inneffektiv waren, aber wenn der Dual Fluid Reaktor funktioniert wie er soll, dann könnte er beim Vernichten der abgebrannten Brennstäbe von heute genug Energie gewinnen, um das Klima zu retten. Dabei wäre er auch noch sicherer als es die Kraftwerke von heute sind.

    https://dual-fluid-reaktor.de/
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