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Kommentare - - Seite 825

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Sitzenbleiben durchbricht den Kreislauf nicht

    25.06.2013, Roland Schröder
    Frau Zeibig ist offenbar im deutschen Schulsystem nicht gut zu Hause, sie schreibt: "Auch in diesem Jahr werden einige Schüler mit einem mulmigen Gefühl in die Sommerferien starten." Zu Beginn der Sommerferien ist das mulmige Gefühl bereits der Gewissheit gewichen!

    Und: Es soll nicht einfach das Sitzenbleiben abgeschafft werden, sondern die Gründe, die dazu führen. Sitzenbleiber befinden sich in einem verhängnisvollen Wechselspiel aus Unlust und Misserfolg. Diesen Kreislauf können sie oft aus eigener Kraft und trotz Sitzenbleibens nicht durchbrechen. Hier ist professionelle Hilfe angesagt. Und die kostet dann Geld - mehr als das Sitzenbleiben und mehr als der Staat für die Bildung ausgeben möchte.
  • zu Nikolaus von Kues

    24.06.2013, Nikolaus
    zum Kommentar von Hans Tappeiner:
    "Sagte schon Nikolaus von Kues - Cusanus: Gott ist das Nichts, in dem alles zusammenfällt".
    Wenn wenn für die "Nichts" des Herrn Kues das selbe Wort (Gott) verwendet, mit dem die Religionen und die meisten Menschen ein Wesen mit konkreten Eigenschaften zusammen mit verrückten Annahmen von Himmel, Hölle oder Seelen, dann ist das wohl eher ein Taschenspielertrick um diesen Geist durch die Hintertür (Verwendung desselben Wortes) wieser einzuschleusen: siehste, es gibt ihn (männlich) doch! das er, es ein Nichts ist, hat man bis dahin schon wieder vergessen: der Wunsch setzt sich durch: wär ja auch zu schrecklich, sein bisheriges Leben einen kompletten Schwachsinn geglaubt zu haben! Da sei Gott vor.
  • Moderne Theologie

    24.06.2013, Dr.phil. Stephan-Alexander THOMAS
    Hallo Herr Noe,

    wann geben Sie und Ihre Zunft endlich einmal zu, dass es sich bei der Gottesvorstellung der modernen Theologie einschließlich der Pannenberg`schen Hegelei nur um eine larvierte Variante des Atheismus handelt. Das nicht zu erkennen, ist übrigens der fundamentale Fehler von Richard Dawkins. Als Philosophiehistoriker gehe ich Ihnen da schon wesentlich schwerer auf den Leim. Um so schlimmer fällt allerdings auch mein Verdikt aus: Ich werfe Ihnen nicht wie Dawkins Rückständigkeit und Borniertheit, sondern Beutelschneiderei und Augenwischerei vor.

    Bereits vor über hundert Jahren schrieb der deutsch-idealistische Philosoph und vehemente Theologiekritiker Karl Robert Eduard von Hartmann Ihresgleichen in's Stammbuch: < Der Theismus ... glaubt selber nicht mehr recht an seine Metaphysik. Er hält an ihr nur faute de mieux und um den Zusammenhang mit dem geschichtlichen Christentum zu conservieren, fest. Er lehrt uns zwar Unsterblichkeit des bewussten Individualgeistes mit unendlichem Fortschritt desselben; aber er setzt voraus, dass wir uns um dieses zweifelhafte Jenseits nicht weiter bekümmern werden. Er lehrt uns die sittliche Freiheit, und die liebende Vorsehung Gottes, aber er nimmt als selbstverständlich an, dass wir mit der modernen Naturwissenschaft an den Weltverlauf nach unwandelbaren nothwendigen Gesetzen glauben. Soll man da nicht auf den Gedanken kommen, dass die theistische Metaphysik blosse Scheinfassade ist, und dass dahinter sich in Wahrheit ein ganz andersartiges Bauwerk versteckt; der moderne Naturalismus mit seinem Glauben an die Substantialität der Materie. ...>

    Die Theologie des 20. Jahrhunderts hat mich bis heute nicht eines anderen belehren können. Im Gegenteil, sie bestätigt Hartmann noch einmal hoch zehn.




    Als Vertreter der Philosophie vermag ich die "fundamentale Größe der heutigen Gottesvorstellung" (Zitat Noe) einschließlich der Pannenberg`schen Hegelei doch schon etwas besser zu
  • Winter 1944/45 in den Niederlanden

    24.06.2013, Paul R. Woods, Honiara (Salomonen)
    In der niederländischen Wikipedia heißt es (übersetzt):
    Die Knappheit wurde durch eine Vergeltungsmaßnahme der deutschen Besatzungsmacht verursacht, als Reaktion auf den Generalstreik der Eisenbahner, zu der nach dem 17. September 1944 die niederländische Regierung in London aufgerufen hatte. Der Streik fiel zeitlich mit der historisch umfangreichsten alliierten Luftlandungs-operation in der Nähe von Arnheim zusammen - Operation Market Garden. Die deutsche Besatzungsmacht blockierte alle Nahrungsmitteltransporte in den Westen der Niederlande. Die Blockade dauerte sechs Wochen und verursachte eine Hungersnot mit katastrophalem Umfang.

    Ich wurde im Januar 1945 in Amsterdam geboren. Meine Eltern und andere Zeitzeugen berichteten außerdem, dass die Deutschen und niederländischen Kollaborateure Lebensmittelgeschäfte ausräumten und Heizmaterialien beschlagnahmten.

    Ihr Darstellung ist aus meiner Sicht etwas zu "neutral".
  • Anmerkung zum Thema "Kosmologie"

    23.06.2013, Ralf Korthals
    Immer wieder wird mit Hinweis auf Einsteins berühmteste Formel behauptet, dass die Lichtgeschwindigkeit nicht überschritten werden kann, dass es also nichts Schnelleres im Universum gibt als das Licht.
    Nun lese ich zu meinem Erstaunen in dem genannten Beitrag von Professor Wolschin, dass sich das Universum in seiner Inflationsphase sogar mit vielfacher Lichtgeschwindigkeit exponentiell ausgedehnt haben muss.
    Falls also die einsteinsche Relativitätstheorie in dieser Phase des Universums, in der immerhin bereits Protomaterie in Form von Quantenteilchen existierte, keine Gültigkeit besaß,so würde sich hier bereits generell ihre eingeschränkte Gültigkeit offenbaren. Oder sehe ich das falsch?
    Stellungnahme der Redaktion

    Der Widerspruch ist nur ein scheinbarer. Der folgende Erläuterungstext (aus "Das Universum in der Kiste" von Brian Hayes, Spektrum der Wissenschaft 12/2012) gibt weitere Hinweise:

    Nach aktuellen Schätzungen sind die Teile des Kosmos, deren Licht wir heute gerade noch empfangen können, 42 bis 47 Milliarden Lichtjahre von uns entfernt. Dieses Licht kann zwar nur 13,7 Milliarden Jahre unterwegs gewesen sein. Aber in der Zwischenzeit ist seine Quelle wegen der kosmischen Expansion von uns weggewandert, und zwar um über 30 Milliarden Lichtjahre, also mit mehr als der doppelten Lichtgeschwindigkeit. Das steht nicht im Widerspruch zur speziellen Relativitätstheorie, weil sich mit dieser Geschwindigkeit keine Materie bewegt hat, sondern nur der Raum expandiert ist.
    In "The Size of the Universe: A Hard Question" erläutert Ethan Siegel die
    Sache (auf Englisch) mit bildreichen Metaphern.

  • Rezept für Verkaufserfolg

    23.06.2013, Roland Schröder
    Autoren wie Spitzer kennen das Rezept für Verkaufserfolge: Man mische Richtiges und Falsches, wissenschaftlich Begründetes und unbeweisbares Provokantes. Dann erhält man Aufmerksamkeit in allen Lagern. Und wer mitreden will, kauft das Buch.
    Auf diese Weise erweist Spitzer einer wichtigen Diskussion einen Bärendienst. Die modernen Medien können wir aus der Welt der Kinder und Jugendlichen nicht fernhalten. Worauf es deshalb ankäme, wäre eine Medienerziehung. Diese unterbleibt jedoch weitgehend. Stattdessen führen Kultusministerien elektronische Rechenwerkzeuge verbindlich im 7. Schuljahr ein. Das war nicht erforderlich. Mehr als die Hälfte der Studienanfänger mit Fachrichtung Mathematik können keine Bruchrechnung, und ebenso viele brechen ihr Mathematikstudium ohne Examen ab.
  • Entfernungen im Kosmos

    22.06.2013, Rüdiger Hohlfeld
    Wie kommen im 13,8 Milliarden Jahre alten Kosmos Entfernungen von 17,5 Milliarden Lichtjahren zustande? Ein Rechner auf Ned Wright's "Cosmology Website" ermittelt für eine Rotverschiebung von z=7,4 3,74 Milliarden Lichtjahre.
    Stellungnahme der Redaktion

    Der Widerspruch ist nur ein scheinbarer. Der folgende Erläuterungstext (aus "Das Universum in der Kiste" von Brian Hayes, Spektrum der Wissenschaft 12/2012) gibt weitere Hinweise:

    Nach aktuellen Schätzungen sind die Teile des Kosmos, deren Licht wir heute gerade noch empfangen können, 42 bis 47 Milliarden Lichtjahre von uns entfernt. Dieses Licht kann zwar nur 13,7 Milliarden Jahre unterwegs gewesen sein. Aber in der Zwischenzeit ist seine Quelle wegen der kosmischen Expansion von uns weggewandert, und zwar um über 30 Milliarden Lichtjahre, also mit mehr als der doppelten Lichtgeschwindigkeit. Das steht nicht im Widerspruch zur speziellen Relativitätstheorie, weil sich mit dieser Geschwindigkeit keine Materie bewegt hat, sondern nur der Raum expandiert ist.
    In "The Size of the Universe: A Hard Question" erläutert Ethan Siegel die Sache (auf Englisch) mit bildreichen Metaphern.

  • Verjahrung von wissenschaftlichem Fehlverhalten

    22.06.2013, Alex. Lokowandt
    Stellen Sie sich vor, Sie sitzen im Theater zwischen zwei Menschen. Ihr rechter Nachbar hat vor 15 Jahren einen Rembrandt aus dem Museum gestohlen und in seinen Privatgemächern versteckt. Ihr linker Nachbar hat vor 15 Jahren bei seiner Doktorarbeit eine falsche eidesstattliche Versicherung abgegeben. Bei beiden ist die Tat strafrechtlich verjährt. Trotzdem muss der Dieb das Bild zurückgeben und seine bürgerliche Existenz (z.B. als Polizeipräsident) ist gefährdet.

    Der Doktor-Grad wird verliehen für den Nachweis der Fähigkeit, wissenschaftlich zu arbeiten. Wer diesen Nachweis nicht erbringt, hat auch keinen "Dr." verdient. Wer einen Namenszusatz mit "Gewohnheitsrecht" möchte, soll Professor werden. Das sieht ebenfalls hübsch aus, wenn das eigentliche Ziel das Schmücken des Briefkopfs ist.
  • Evolution braucht Zeit, Erfindungen werden geboren

    20.06.2013, Peter Kosek, Gütersloh
    Veränderungen im Gehirn oder der Körperstatur ziehen sich über Jahrtausende hin. Ursachen sind fast immer Anforderungen von außen: Klimawandel, Gefahr durch wilde Tiere, soziale Veränderungen durch höhere Populationsdichte. Dagegen können Kunst und Erfindungen von einem Tag auf den anderen geschehen. Auch vor 100.000 Jahren wird es schon Menschen gegeben haben, die ausgesprochene Künstler waren, weil sie das Talent dazu hatten. Mozart oder Michelangelo wurden auch nicht langsam entwickelt. Sie waren plötzlich da. Sie hatten Eingebungen und verwirklichten sie. Voraussetzung war allerdings, dass das Umfeld um diese Genies herum stimmte. Genauso wird es wohl mit der Erfindung des Feuers gewesen sein: Da hat einer vor vielleicht 200.000 Jahren nicht mal ein bisschen angefangen, Feuer zu machen und diese "Anfangs"-Fertigkeit weitergegeben, sondern er machte richtiges Feuer, stellte fest, wie das ging und wozu man es brauchte - und machte danach immer wieder Feuer. Eine Erfindung von heute auf morgen. Das ist der Unterschied zwischen Evolution und Erfindung: Das eine braucht Weile, das andere kann durch den "Sperrklinkeneffekt" (SdW 6/2013, S. 28) mit einem "Heureka" gleichsam vom Himmel fallen, will heißen "geboren" werden. Somit ist die "Geburt der Kreativität" auf Grund deren möglichen "Plötzlichkeit", mit der etwas geschieht, durchaus als sinnvolle Bezeichnung anzusehen.
  • Verursacher

    19.06.2013, Fritz Kronberg
    Aus meiner Sicht ist es extrem unwahrscheinlich, daß die syrischen Regierungstruppen für einen Einsatz chemischer Kampfmittel (so es ihn denn gegeben hat) verantwortlich sind. Ihnen fehlt schlicht das Motiv, um so eine geringe Anzahl von Menschen über einen längeren Zeitraum damit in Kontakt zu bringen. Das Motiv hat allerdings Obama mit seiner leichtsinnigen roten Linie den Rebellen geliefert. Die würden nur zu gern den kompletten Westen in ihren Krieg mit hinein ziehen und die dschihadistischen Gruppen sind auch skrupellos genug, dafür unbeteiligte Zivilisten zu töten, bzw. zu verletzen. Im Übrigen läßt sich Sarin in nicht allzugroßen Mengen auch in Hinterhofküchen produzieren, wie eine japanische Sekte vor nicht allzu langer Zeit gezeigt hat. Die Dementis beider Seiten sind insofern glaubwürdig, als diejenigen, die sie aussprechen sicher von deren Wahrheit überzeugt sind. Ebenso sicher ist aber, daß die Sprecher der Rebellen weitaus weniger über die Handlungen ihrer Verbündeten wissen, als die syrische Regierung über ihr Militär. Das ist offensichtlich noch nicht einer so verzweifelten Lage, daß es zu Chemiewaffen greifen müßte.
  • La Ferrassie - nicht 1 sondern mehrere Neandertaler

    19.06.2013, Ruth Lotter
    Diese Funde waren alle in Ost-West-Orientierung. Es handelt sich also nicht um einen Skelettfund, wie der Artikel andeutet, sondern um mehrere.
    Das steht nicht nur in Wikipedia, sondern wurde mir heuer auch bei einer fundierten Führung in La Ferrassie erläutert. Sieben Skelette, die durch Sedimente begraben wurden? Das Ergebnis von Mr. Dibble irritiert mich, es passt jedoch zu dem Konflikt zu diesem Thema. Es finden dort nach wie vor jährliche Grabungen statt.

    P.S. im Orginalartikel ist der Name La Ferrassie korrekt, hier steht "La Ferassie"
    Stellungnahme der Redaktion

    Liebe Frau Lotter

    sie haben Recht, in La Ferrassie hat man die Überreste mehrerer Individuen gefunden. Es handelt sich hier um einen Übersetzungsfehler. Auch die Schreibweise haben wir korrigiert.

    Vielen Dank, die Redaktion

  • Auftragsstudien durch Pharmaunternehmen dienen der Objektivität

    19.06.2013, Martin Diefenbach, Edewecht
    Lieber Herr Lieb,
    Ihre Hypothese: Auftragsstudien durch Pharmaunternehmen gefährden die Objektivität und Neutralität der Forschung ist plakativ und in dieser Form falsch.
    Keine Forschung ist unabhängig, es sei denn, sie kommt ohne Forscher, Geld und Geräte aus. Kommt weniger Geld aus der Industrie, wird weniger geforscht und nicht andere Themen. Ob die Gelder aus Industrie oder Steuergeldern kommen, bestimmt die Richtung der Forschung, kann aber die Ergebnisse nicht beeinflussen. Lediglich die Interpretation mag wohlwollend formuliert werden. Deshalb gibt es in jeder wissenschaftlichen Publikation neben der „Diskussion“ auch die Teile „Material und Methoden“ und „Ergebnisse“.
    Ihr Punkt „Erstens“ ist nicht nachvollziehbar. Themen beziehungsweise Forschung, für die kein Geld vorhanden ist, findet nicht statt. Das ist banal und keine manipulative Beeinflussung der Forschung. Dass andere Themen dadurch vernachlässigt werden oder Kapazitäten gebunden werden, stimmt nicht, denn ein Forscher kann sich frei entscheiden, wie er seinen Lebensunterhalt bestreitet. Vielleicht fehlt Geld an anderer Stelle, aber es bindet keine Kapazitäten, die deshalb an anderer Stelle fehlen.
    Zum Punkt „Zweitens“: Nicht die Pharmaindustrie bestimmt die Forschungsmethoden. Das Ziel einer Arzneimittelprüfung ist der Nachweis der Überlegenheit gegenüber Placebo und nicht des eigenen Produktes gegenüber dem des Konkurrenten. Die Arzneimittelstudien werden im Arzneimittelgesetz §§40-42b geregelt. Jede Arzneimittelstudie in Deutschland wird nach GCP durchgeführt und muss vor Beginn geplant und durch das BfArM/PEI und eine Ethikkommission genehmigt werden. Schon vor dem Start der Studie ist die Methodik im Prüfplan eindeutig festgelegt. Von jeder heute durchgeführten Arzneimittelstudie muss das Ergebnis an die zuständige Bundesoberbehörde zur Eingabe in die allgemein verfügbare Datenbank nach §67a Absatz 2 AMG zur Verfügung gestellt werden. Damit hat sich auch Ihr „Drittens“ erledigt, denn die Daten sind inzwischen öffentlich.
    Ein negatives Studienergebnis bedeutet, dass die Ausgangshypothese (Arzneistoff wirkt besser als Placebo) nicht bestätigt wird. Deshalb ist der Arzneistoff nicht unwirksam oder Placebo besser, sondern vielleicht nur die Methodik nicht geeignet und die Daten nicht interpretierbar. Eine Fehleranalyse der Studie (Fallzahl, Hauptzielkriterien, Einschluss-, Ausschlusskriterien …) führt zu einem besseren Versuchsplan, der dann vielleicht ein positives Ergebnis liefert. Dadurch dass negative Studien nicht publiziert werden, wird die Wahrnehmung des Wirkstoffs in der wissenschaftlichen Welt nicht „manipuliert“. So wie Sie es schildern, kommt der falsche Eindruck auf, dass nicht publizierte Studien eine negative/keine Wirkung belegen würden, und das ist falsch.
    Stellungnahme der Redaktion

    Ich danke Herrn Diefenbach für seine Kommentare zu Arzneimittelprüfungen und der inzwischen verpflichtenden Registrierung von Studien sowie für sein Statement, dass „keine Forschung unabhängig ist“, womit ich voll übereinstimme. Im restlichen Leserbrief kommt allerdings der Eindruck auf, alle (pharmafinanzierte) Forschung laufe nach klaren Regeln, unabhängig und frei. Dass das häufig nicht der Fall ist, habe ich versucht klarzumachen, wobei es mir nicht um plakative Pauschalurteile, sondern um eine Sensibilisierung für wissenschaftlich nachgewiesene Einflüsse geht: Industrie und Forscher können interessengeleitet sehr wohl die Methodik und damit auch die Ergebnisse von Studien zu ihren Gunsten beeinflussen, interessengeleitete Forschungsthemenplatzierung kann sehr wohl zur Vernachlässigung von Forschung mit Patientennutzen führen, und nicht publizierte Studien sind deutlich häufiger Studien mit negativem Ergebnis. Das heißt weder, dass jede Pharmastudie schlecht ist noch, dass alle Forscher manipulieren. Es heißt nur, dass Interessenkonflikte Forschung unangemessen beeinflussen können und wir dafür eine verstärkte Aufmerksamkeit brauchen.

  • Positive Aspekte der Flussregulierungen werden wieder mal bewusst weggelassen

    18.06.2013, Uli
    Wiedereinmal werden offensichtlich die positiven Aspekte der Flussregulierungen werden mal wieder nicht erwähnt.
    So ist es gelungen die Malaria aus Deutschland zu vertreiben und die Anbauflächen deutlich zu vergrößern.
    Auch wird offenbar gerne weggelassen, dass der Rhein am Pegel Maxau den zweithöchsten Stand erreicht hat. Aber größere überschwemmungen gab es nicht. Es wird darüber schwadroniert, ob eine zweite Linie Hochwasserdämme helfen könnte. Am Rhein hat man deren drei. Dazu gibt es entsprechende Polderflächen. Es muss eher die Frage gestellt werden, ob in den Flutgebieten genug für den Hochwasserschutz getan wurde oder ob auf Grund von Bedenkenträgertum wieder einmal auf die wirklich wichtigen Maßnahmen verzichtet wurde.
    Das heist nicht, dass man nicht überlegen sollte ob eine Stelle wirklich bebaut werden sollte, denn wer sein Haus an einen Fluß baut, der muss auch damit rechnen, dass der Fluß mal Hochwasser führen kann und dass das auch mal richtig hoch steigen kann.
  • Wiederkehrzeit

    18.06.2013, Douglas Maraun
    Lieber Herr Lingenhöhl,

    schöner Artikel zur Magdalenenflut - wobei mich die Äußerung "Die Wassermassen waren enorm: Sie entsprachen dem 50- bis 100-Fachen des Hochwassers an der Oder 1997 oder der Elbe 2002 und 2013" dann doch ein wenig überrascht.

    Ein Punkt in Ihrem Artikel ist jedoch schlicht falsch - die Aussage von Herrn Glaser zu Wiederkehrzeiten bzw. Wiederkehrwerten: "Wiederkehrzeit heißt nicht, dass wir 500 bis 700 Jahre warten können, bis es tatsächlich wiederkehrt, sondern dass ein Ereignis in diesem Zeitraum mindestens einmal vorkommt" Das ist falsch. Eine Wiederkehrzeit von z.B. 100 Jahren für ein Ereignis bedeutet, dass dieses Ereignis (oder ein stärkeres) in einem Jahr mit einer Wahrscheinlichkeit von 1/100 auftritt, in 100 Jahren also *im Mittel* ein Mal. Es kann aber auch häufiger oder eben auch seltener auftreten. So beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens ein 100 Jahresereignis innerhalb von 100 Jahren auftritt, nur etwa 63 Prozent (1 - 0.99^100). Das läßt sich in jeder Einführung in die Extremwertstatistik nachlesen oder z.B. auf Wikipedia:
    http://en.wikipedia.org/wiki/Return_period

    Viele Grüße,
    Douglas Maraun
  • Keine Schnellschüsse!

    18.06.2013, howetzel
    @Gilbert Brands
    Nachdenke ist wichtig!
    Wenn ich Keller mit sauberem Wasser flute, muß er nicht dicht sein!
    Das Fluten ist richtig, den 20cm Wasserhöhe entspricht der Bemessungslast von Decken für Wohnbauten!
    Wasser hat eben die Dichte von einer Tonne pro Kubicmeter!
    Und erst kürzlich wurde an gleicher Stelle vom Hochwasser 1342 berichtet! Da hatte der Mensch noch nicht eingegriffen! Und damals war das vor der sog. kleinen Eiszeit.
    Also Nachdenken, Aktionismus, Panikmachen hilft nicht wirklich!
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