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Kommentare - - Seite 633

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Die Bedeutung des Subjekts in der Forschung

    05.09.2015, Regine Reichwein
    Seit Jahrhunderten haben Menschen versucht, eine subjektfreie Wissenschaft zu entwickeln und über die Behauptung, es gäbe eine für alle gemeinsame Wirklichkeit, die man sukzessive immer besser erkennen könne, versucht, Herrschaftsverhältnisse in Bezug auf andere Menschen, andere Kulturen, andere Religionen und über ganze Länder zu errichten.

    Ähnliches beobachte ich in den Fragestellungen und in den Ergebnissen wissenschaftlicher Forschungen der letzten Jahrzehnte. Ich will hier deren Bedeutung keineswegs in Frage stellen, viele Forschungsergebnisse haben das Leben vieler Menschen in konstruktiver Weise beeinflusst und wichtige Veränderungen bewirkt.

    Mir geht es hier darum, dass durch die bisherigen Gebote in den Wissenschaften bestimmte Fragen nicht gestellt werden und dementsprechend auch die zugehörigen Antworten nicht entwickelt werden können.
    Solange der einzelne Mensch mit seinen besonderen Bedürfnissen nach Zugehörigkeit zu einer Gruppe, nach Kontakt und Austausch, nach Bedeutung und Anerkennung, nach Wirkung und Wertschätzung nicht ausdrücklich berücksichtigt wird, und solange die Konsequenzen von Missachtung, Ausgrenzung, Grausamkeit und Gewalt nicht in ihren kurz- und langfristigen Wechselwirkungen mit der gesamten Umwelt in die Forschungen einbezogen werden, solange werden wir entscheidende Antworten in Bezug auf die Entstehung von Gewalt und kriegerischen Auseinandersetzungen nicht finden.

    Menschen sind – wie alle Lebewesen, ökologische, ökonomische und noch viele andere Systeme– selbstorganisierende Systeme und Strukturähnlichkeiten spielen in den radikalen Wechselwirkungen dieser Systeme – im Kleinen wie im Großen – stets eine große Rolle.
    Es wird daher meiner Ansicht nach Zeit, das Subjekt – als betrachtendes und als betrachtetes Subjekt – ausdrücklich wieder in den Forschungsprozess einzubeziehen.

    Selbstorganisierende Systeme haben interessante Eigenschaften. Sie sind nicht kontrollierbar, aber selbst kleinste Einwirkungen können entscheidende Veränderungen nach sich ziehen. Insofern spielt jede einzelne Person potenziell eine bedeutende Rolle und meiner Ansicht ist es wichtig, sich dieses und die stets vorhandene starke Vernetzung selbstorganisierender Systeme immer wieder bewusst zu machen und in die unterschiedlichen Forschungsdesigns – aber auch in gesellschaftpolitische Entscheidungen – mit einzubeziehen.
    Dies ist meiner Ansicht nach entscheidend für die zukünftige Entwicklung unseres Zusammenlebens.
  • Kann ich -auch für Deutschland- bestätigen

    05.09.2015, Thomas Schmidt
    Ganz klar: IMMER einen RA hinzuziehen und selber am Besten gar nichts sagen.
    Es gibt einen Unterschied zwischen "Recht haben" und "Recht kriegen". Zwei falsche Sätze und schon hat man verloren...
    Nicht, weil die Aussage grundsätzlich falsch war, sondern weil man es falsch formuliert hat. NIE machen! ..."Schweigen ist Gold" - besonders im Rechtssystem. ^^
    Dafür gibt es Rechtsanwälte, die für einen reden.
  • Denali, ein schöner Name. Bei McKinley dachte ich immer an Getränke oder Marktforschung!

    05.09.2015, Charly Hiss
    Es ist wichtig, dass solche Beiträge veröffentlicht werden und, dass inzwischen auch die USA bemerkt hat, dass es so nicht weitergehen kann. Umdenken ist angesagt. Ist aber nicht so einfach wie manche(auch ich)es sich vorstellen.
  • Die Karte beruht auf Modellen, nicht Messungen

    05.09.2015, RRMeyer
    Wie schon Herr Blum festgestellt hat, ist die Karte eine Simulation, beruhend auf Reaktordaten und Schaetzungen der lokalen Uran/Thorium-Konzentrationen und Dicke der Erdkruste.

    Die Karte hat eine Ortsaufloesung von <100km. Um dies mit Hilfe von Neutrinodetektoren auf der anderen Seite des Erdballs vermessen zu koennen, muessten diese eine Winkelaufloesung von <0.5 grad haben.

    Die Antineutrino Detektoren KamLAND (Japan) und Borexino (Italien) haben jedoch ueberhaupt keine Winkelaufloesung, d.h. sie liefern keinerlei Information darueber, aus welcher Richtung ein regestriertes Antineutrino gekommen ist.

    Fuer eine Karte in der gezeigten Qualitaet muesste man zudem tausende Ereignisse pro Reaktor registrieren, und das in 8000 kilometer Entfernung. Im Abstand <200km um KamLAND gibt es 21 Reaktoren. Die Abschaltung all dieser nach 2011 reduzierte die gemessene Neutrino-Zahl in KamLAND um etwa ein halbes Ereignis pro Tag. Um die gezeigte Karte aus experimentallen Daten eines Jahres zu erstellen, braeuchte man also nicht nur Winkelaufloesung, sondern auch eine Empfindlichkeit, die die des KamLAND Detektors um einen Faktor (1000/(0.5*365)) * 21 * (8000/200)^2 = 200000 uebersteigt.

    Trotzdem wird es im Spektrum-Artikel (und tausenden anderen Artikeln der internationalen Presse) so dargestellt, als waere die Karte das Ergebnis von Messungen. Ist ueberhaupt noch jemand willens, Meldungen auf Ihren Wahrheitsgehalt zu ueberpruefen, bevor man sie einfach abschreibt?
  • @Gunter Berauer - IST unsere Welt wirklich NICHTDETERMINISTISCH?

    04.09.2015, Wolfgang Klein, Wehrheim
    Gerade das Konzept des Kollaps der Wellenfunktion ist DIE große Schwachstelle der traditionellen Quantenmechanik, denn er ist experimentell nicht nachweisbar. Mit dem Kollapsmechanismus wird aber die zufallsabhängige Messung einer Observablen begründet (Kollaps = Projektion der Wellenfunktion auf den Eigenraum des gemessenen Observableneigenwerts). Laut Kopenhagener Deutung tritt der Kollaps erst bei Beobachtung, das heißt, makroskopischer Messung eines Quantensystems ein. Das führt aber zu logischen Widersprüchen, wie sie Everett in seiner Dissertation analysiert hat (zum Beispiel ein Beobachter beobachtet ein Quantensystem bestehend aus einem weiteren Beobachter und einem Quantensystem, das dieser beobachtet). Die Krux ist, dass die Kopenhagener Deutung einen Unterschied zwischen dem Quantensystem und dem klassischen Messinstrument macht. Das ist aber systematisch inkonsistent. Everett ersetzt diese künstlich dualen Systeme durch eine universelle Wellenfunktion, die alle klassischen Beobachter und die von ihnen beobachteten Quantensysteme umfasst. Auch klassische Beobachter sind grundsätzlich Quantensysteme. Die universelle Wellenfunktion entwickelt sich zeitlich DETERMINISTISCH nach der Schrödinger-Gleichung (oder einer anderen adäquaten Differenzialgleichung). Ein Wellenkollaps ist überflüssig. Ein Zufallskonzept ist nicht erforderlich. Die Messwerte einer Observablen werden sozusagen alle angenommen - sie sind in der Wellenfunktion kodiert. Das Konzept des ZUFÄLLIGEN Auftretens eines einzelnen Messwerts bei einer klassischen Messung ist überflüssig.

    Everetts Theorie ist formal genauso korrekt wie die Kopenhagener Deutung, das heißt, sie ist genauso kompatibel mit allen experimentellen Ergebnissen wie diese. Leider ist (derzeit) kein experimentum crucis bekannt, mit dem Kopenhagen oder universelle Wellenfunktion ausgeschlossen werden könnte.

    Für eingefahrene philosophische Denkweisen ist die universelle Wellenfunktion schwer zu verdauen, weil die wahrgenommene Realität sich nicht entsprechend unserer subjektiven Erinnerung linear entwickelt, sondern eher wie ein nichtlinearer Graph/Baum (der Vergleich hinkt etwas). Unsere wahrgenommene "Geschichte" ist nur ein Pfad innerhalb dieses Graphen. Deshalb ist die Everetts Theorie auch als "Vielweltentheorie" bekannt und es wird populärwissenschaftlich kolportiert, sie behaupte die Existenz von "Paralleluniversen". Das ist aber nicht wirklich korrekt, da hier nichts im mathematischen Sinn parallel ist.

    Everetts Untersuchungen haben Eingang in das Fachgebiet der Dekohärenztheorie gefunden, die den Übergang von Quantenereignissen auf makroskopische Objekte untersucht.

    In deterministischen Systemen gibt es keinen Zufall. Ob es in Quantensystem einen Zufall gibt, ist nicht ausgemacht, weil nicht entschieden ist, ob die QM deterministisch oder nichtdeterministisch ist.

    Nimmt man an, die QM wäre nichtdeterministisch, dann wäre auch ein Computer, also die Realisierung eines Automaten nichtdeterministisch, denn er basiert fundamental auf Halbleitern, also Quanteneffekten. Damit wäre auch ein Computer frei.

    In Ihre Zuschrift hat sich übrigens wieder versteckt der Dualismus-Teufel eingeschlichen. Sie schreiben: "... mehrere Alternativen, die sich aus dem gesamten früheren Zusammenspiel von Zufall und Notwendigkeit in seiner Welt herausgebildet haben ... Zwischen diesen wählt dann der Mensch im Allgemeinen rational logisch eine aus ...". Da ist er wieder der separate Geist, dem zufällige Entscheidungsalternativen sozusagen vorgelegt werden, aus denen er dann logisch eine Auswahl trifft. Wie der maxwellsche Dämon, den es auch nur im Gedankenexperiment gibt. Das ist aber kein wissenschaftlich tragfähiges Konzept. Es ist das Gleiche wie die Trennung zwischen Quantensystem und klassischem Messinstrument in der Kopenhagener Deutung.

    Ich plädiere dafür, ähnlich wie Everett in einheitlichen Gesamtsystemen zu denken. Dualismus führt in die Irre.
  • Ich hatte schon gehofft,

    04.09.2015, Liane Mayer
    wir erfahren, wie viele Kalorien es braucht, um die Region Mordor auf Charon zu erreichen. Wäre interessant gewesen, ob da der Treibstoffbedarf des Vehikels in Kalorien umgerechnet wird oder ob man davon ausgeht, dass ein paar hypothetische Raumfahrer(innen) den Weg zurücklegen und unterwegs verpflegt werden müssen. Ich nehme an, dass beides eine astronomische Zahl ergeben würde...
  • Fragen

    04.09.2015, N. Rosen
    Was ich mich immer frage, wie die Folgen bei "moderatem" Konsum aussehen (also vielleicht 1...2 Joints mit einer Wirkdauer von 1... 2 h am Wochenende). Ich lese immer von Studien mit 1 Joint pro Tag. Da kann ich auch Studien von Leuten machen, die jeden Tag eine halbe Fl. Hochprozentiges trinken. Die haben dann auch Probleme mit der Psyche, dem Gedächtnis, kognitiven Fähigkeiten usw. Das jeder der täglich Drogen konsumiert Probleme hat und dadurch zusätzliche bekommt, ist glaub ich wirklich ausreichend untersucht worden.

    Wo sind Erkenntnisse zum Gelegenheitskiffer (Gelegenheitsschnupfer, Gelegenheitsspritzer)?
  • Erfahrung über Studie

    04.09.2015, Philipp
    Ich lese mittlerweile jeden Tag nur noch über 80 verschiedene Studien, die sich zum Teil selbst widersprechen. Also was soll ich nun glauben?

    Ich glaube meiner Erfahrung aus bisherigen 3 Jahren Cannabis Konsum.

    Angefangen mit 16 und dies nur mit Wochenendkonsum, konsumiere ich die Pflanze seit nun mehr als 1 1/2 Jahren täglich.

    Ich bin jetzt also 19, konsumiere seit 3 Jahren Cannabis und studiere Betriebswirtschaft Dual zu meiner Ausbildungslehre zum Bürokaufmann.

    Einen schulischen oder gesellschaftlichen Absturz oder eine Vernachlässigung der zwischenmenschlichen Beziehungen kann ich auch nicht feststellen.
    Zugegebenermaßen leidet mein Kurzzeitgedächtnis vereinzelt dadurch, aber wofür gibt's Kalender? ;)

    Paranoid bin ich nur, weil die Polizei mich hier schon fast als Staatsfeind behandelt und die Konsumenten hier teilweise mit Handschellen aus dem Gymnasium abgeführt werden, wegen 1,2 Gramm Cannabis (wahre Geschichte).!

    Letztendlich hat mein täglicher Konsum jetzt ein Ende, weil mich die Polizei wohl am liebsten einsperren würde.

    Entzugserscheinungen kann ich wirklich absolut keine feststellen, obwohl man bei mir gut und gerne von durchschnittlich 1,5 Gramm Tageskonsum ausgehen kann. Den THC Gehalt meines Dopes schätze ich auf durchschnittlich 4 - 8 Prozent, den des Haschs auf ca. 4. Wie ich das finanziere bleibt mein Geheimnis, gedealt habe ich noch nie und werde ich auch nie, ich will lediglich meine 3 - 4 Joints am Abend nach der Arbeit rauchen, entspannen und mit Freunden chillen.

    Diese ganzen Studien, das ganze Gerede über diese Droge nervt langsam. Als freier Mensch sollte ich selbst entscheiden dürfen was gut und was schlecht für mich ist.

    Bekannt ist aber auch, das man nicht alles verallgemeinern kann. Menschen werden nicht direkt Schizophren von Cannabis (s. Film "The Culture High"). Der Film ist generell sehr gut und unparteiisch produziert, wobei man am Ende auf nur eine logische Schlussfolgerung kommen kann: Das Verbot ist nachweislich schlechter für unsere Gesellschaft, als die Legalisierung.

    Mein ganzes Umfeld konsumiert Cannabis, z.T. seit deren 14. Lebensjahr. Familiär leben alle in normalen Verhältnissen und haben alle einen normalen Job, eine Lehrstelle oder sind auf dem Weg zu Ihrem Abitur.

    Ich will's hiermit nicht verharmlosen, ich will nur darauf Aufmerksam machen dass NIE etwas verallgemeinert werden kann und man den Menschen mit richtiger Aufklärung selbst entscheiden lassen soll was er sich gönnt und was nicht. Das ist beim Alkohol und Tabak ja nicht anders, nachweislich "todesschädlich", konsumieren ja sogar unsere Vorbildfunktionen der CDU / CSU diese Drogen auf Festen, zum Frühstück und sonst zu jeder erdenklichen Gelegenheit.

    Bitte legalisieren, danke.

  • Gut gemacht!

    04.09.2015, Weizenkeim
    Für mich verteidigt dieser denkende und planende Affe, der eine ihn offensichtlich nervende und auf die Pelle rückende Drohne beseitigen will und kann, seine Würde ggü. seinen Beobachtern. Gut gemacht und ein Indiz, Menschenaffen Menschenrechte zuschreiben zu sollen.
  • Gute Mathematik ist eher einfache Mathematik

    04.09.2015, Volker Wittmann, Philippsburg
    Der Artikel erweckt sogar bei Mathematikern (zumindest bei mir) den Eindruck, dieses Fach wäre eine Geheimwissenschaft für Überflieger und Gehirn-Akrobaten. Leider gibt es viele Kollegen, die so tun. Auf diese Weise gerät diese wunderbare Wissenschaft in Gefahr, sich immer mehr vom Rest der Welt abzukoppeln. Manche Mathematiker haben es sogar schwer, innerhalb der Zunft Gesprächspartner zu finden, die willens und imstande sind, ihnen zu folgen. Insbesondere bezweifle ich, dass recht viele Leser bei dem Loblied von Winfried Scharlau auf Alexander Grothendieck durchgestiegen sind.

    Beipflichten möchte ich indessen der eher beiläufigen Feststellung des Verfassers, wonach beim Theoretisieren über „Kategorien“ wie Grothendiecks Arbeiten „keine tiefen Probleme gelöst wurden“. Tatsächlich führt sein Spezialgebiet, die algebraische Geometrie, eher ein Schattendasein im Vergleich zu anderen Bereichen wie Topologie, Algebra oder komplexe Analysis.

    Nach meiner Überzeugung geht das Jonglieren mit möglichst umfassenden „Büscheln“ aller Art den falsche Weg. Eine wissenschaftliche Erfahrung zeigt vielmehr, dass vor allem unzureichend durchdachte „Komplexe“ vielschichtig und verwickelt anmuten. Wenn das Verständnis voranschreitet, vereinfachen sich die Dinge in der Regel und klären sich im gleichen Zug.

    Ein Beispiel für solche „Komplexe“ sind die Gruppen. Sie trugen einstmals diese nebelhafte Bezeichnung, bis man die Eigenschaften dieser „Komplexe“ auf wenige Kernaussagen, so genannte Axiome, zurückgeführt hatte. Heute gehören Gruppen zum Stoff vieler Gymnasien und der Anfangs-Semester an den Hochschulen.

    Mit anderen Worten, gute Mathematik ist eher einfache Mathematik. Komplizierte macht sich schlechter und unausgegoren. Damit wird auch die wünschenswerte Richtung erkennbar, die das Fach meines Erachtens einschlagen sollte: nach mehr Brückenschlag zu den Anwendungsgebieten streben, statt sich in immer höhere Stockwerke des Elfenbeinturms zu versteigen.
    Stellungnahme der Redaktion

    Der Leserbrief von Volker Wittmann enthält recht subjektive Aussagen zu Punkten, über die man verschiedene Ansichten haben kann ("Gute Mathematik ist einfache Mathematik"). Ich möchte Folgendes zu bedenken geben:

    1) Die Mathematik ist nicht in Gefahr, sich zu "isolieren". Selbst das "Wall Street Journal" war kürzlich der Meinung, dass der Beruf des Mathematikers der interessanteste überhaupt sei. In kaum einem anderen Fach sind die Berufsaussichten so gut.

    2) Entscheidende Durchbrüche in der Mathematik in den letzten Jahrzehnten waren nicht "einfach", sondern in aller Regel extrem kompliziert – von der Klassifikation der einfachen endlichen Gruppen bis zu Perelmans Beweis der Poincaré-Vermutung. Man mag das bedauern, aber es ist so.

    3) M. E. ist in der theoretischen Mathematik die algebraische Geometrie ein absolut zentrales Teilgebiet, jedenfalls zentraler und mit mehr Beziehungen zu anderen Gebieten als die von Wittmann genannten. Dass sie ein "Schattendasein" führe, ist – mit Verlaub – absurd. Das wird auch durch folgenden Punkt bestätigt, mit dem wir zu Grothendieck zurückkommen.

    4) Seit 1970 wurde die Fields-Medaille (der "Nobelpreis" der Mathematik) an 41 Mathematiker und eine Mathematikerin vergeben. Von diesen bauen mindestens acht in ihren preisgekrönten Arbeiten unmittelbar auf Grothendieck auf. Weitere wurden durch ihn wesentlich beeinflusst. Kein anderer Mathematiker seiner Generation hat einen ähnlichen Einfluss in der theoretischen Mathematik gehabt wie Grothendieck.

    Winfried Scharlau

  • Studien aus den USA? Hoher THC-Gehalt = Folge der Verbote

    04.09.2015, M. Steldinger
    Man bestraft ja auch einen Bauer nicht, wenn er große Kartoffeln haben will.

    Die Verbote mit ihrem Schwarzmarkt sind doch daran schuld, dass immer stärkere Sorten gezüchtet werden!

    Bei diesem Artikel sehe ich Studien aus den USA - die sind doch mindestens 20 Jahre vorraus was das angeht und nicht wirklich auf Deutschland übertragbar.

    Laut Meldungen der Europäischen Beobachtungsstelle ist hier der THC-Wert stabil bis eher rückläufig.
    Siehe www.emcdda.org
  • Nach so lange lügen

    03.09.2015, bart wakker
    Nachdem die Behörden so lange gelogen hat und die Gefahren von Cannabis stark übertrieben hat, ist es nur logisch dass immer mehr Leute gar nichts mehr ernst nehmen. Aussagen von der Obrigkeit (ob Behörden, Politiker oder auch Forscher) werden einfach nicht mehr geglaubt nach 70 Jahre lügen.

    Zudem, negative Ergebnisse werden von Politik nicht verwendet um den Leuten zu warnen aber trotzdem selbst die Entscheidung zu lassen. Nein, sie werden gebraucht/misbraucht um Erwachsene zu bevormunden und das Verbot zu rechtfertigen.

    Wenn jeder wüsste, dass negative Auswirkungen nicht als Anlass genommen werden die Prohibition zu rechtfertigen, sondern nur als Fakt um verantwortliche Erwachsene selbst entscheiden zu lassen, bin ich überzeugt dass solche Erkenntnissse viel besser akzeptiert würden.

    Allgemein: Politiker müssen mal verstehen dass die meiste Leute nicht gegen sichselbst beschützt werden wollen, sondern Souverän sind. Informieren ja, bevormunden nein.
  • zu 3)

    03.09.2015, Schorsch
    Der Artikel ist sehr einseitig, teilweise unlogisch und unterschlägt andere, positive(re) Studien (auch Langzeitstudien!) über und Erfahrungen mit Cannabis.

    Das kann man kritisieren.

    Wie auch immer. Tatsache ist, dass das Verbot nicht funktioniert – und nie funktioniert hat. Und dass die Gründe dafür aus heutiger Sicht nicht nachvollziehbar sind.

    Schön, dass man darüber endlich diskutieren kann und dass sich weltweit etwas bewegt.
  • Lieber Daniel,

    03.09.2015, Schorsch
    versuchen Sie es trotzdem weiter.
    Irgendwann klappt’s... ;)


    Anmerkung:
    Es sind in dem Text eben absolute Denkfehler enthalten. Zum Beispiel die Aussage über den (angeblich steigenden; auch hier gibt es Studien, die das nicht bestätigen) THC-Wert.

    "Würde der Staat etwa per Gewicht besteuern, so könnten Kunden nach potenteren THC-Produkten greifen, um Geld zu sparen."

    Schnaps kostet ja auch mehr als Bier (wobei der Preisunterschied da viel zu gering ist!). Aber da steht der Alkoholwert eben deutlich auf der Flasche.
    Mehr THC, höhere Steuern, höherer Preis. Wo ist das Problem? Bei einem staatlich reguliertem Handel kann der THC-Wert zusätzlich begrenzt werden, wie das beim Nikotin/Teer in Zigaretten ja auch gemacht wird.

    Dem Dealer auf der Straße ist Verbraucherschutz genauso egal wie Jugendschutz. Die immer wieder vorgebrachten Nachteile bei einer Legalisierung werden so schnell zu Vorteilen.

    oder
    "Die Legalisierung der Produktion erhöht die Wahrscheinlichkeit eines massiven Preisverfalls"

    Auch eine Aussage, die ich nicht verstehe. Der (illegale) Dealer wird Cannabis garantiert nicht massiv (!) günstiger verkaufen als im legalen Handel, die Herstellung kostet schließlich auch. Und das Risiko erwischt zu werden, bleibt.

    Immer vorausgesetzt, die Steuern sind "vernünftig", werden die allermeisten dann im Fachhandel einkaufen: Bessere und gleichbleibende Qualität / keine Streckmittel / mehr Auswahl / Beratung / ein Gramm = 1 Gramm / legal. Der Schwarzmarkt wird nicht komplett verschwinden, abde deutlich schrumpfen.

    Die verbleibenden illegalen Händler können dann genauso verfolgt werden wie bei Zigaretten, bei denen es durch die massiven Steuern leider ein (kleiner) Schwarzmarkt entwickelt hat. Polizei und Justiz werden dadurch entlastet und können sich wesentlich besser um harte Drogen und Jugendschutz kümmern. Zusätzlich könnte man die eingenommenen Steuern zur Unterstützung ihrer Arbeit und für Aufklärung verwenden.


  • gefährlich, jetzt echt

    03.09.2015, Hero Lucky King Unchanged
    Nachdem legale Kräutermischungen ca. 100 mal stärker als Cannabis sind und massenhaft konsumiert werden, frage ich mich, welche Personen bei Cannabis von einem Rauschgift reden. Ist das alles nur ein intellektuelles Problem?
    Cannabinoide verhindern Krebs, Schlaganfall, Diabetes, Alzheimer und ...
    Einfach nochmals richtig recherchieren und kurzen aussagekräftigen Artikel schreiben. Viele der Kommentatoren verstehen den Inhalt einfach nicht richtig.
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