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Kommentare - - Seite 866

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • 31.12.2012, Gerhard Pahl
    Nach den Regeln der Populationsökologie dürfte ein Zusammenbruch der Nahrungs-Populationen einen Zusammenbruch der Krabben-Populationen zur Folge haben - und letztere dürften sich davon langsamer erholen als ihre Nahrung. Deshalb sollte man nicht gleich vom Verschwinden einer kompletten Biozönose ausgehen, aber massive Änderungen der Artenzusammensetzung sind wegen der veränderten abiotischen Faktoren sicher zu erwarten.
    Ohne hier den Klimawandel schön reden zu wollen, empfinde ich die unmittelbaren anthropogenen Eingriffe in Ökosysteme aus kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen (Fischerei, Landwirtschaft, Rohstoffgewinnung) aber als wesentlich gravierender!
  • Vorwärts in die Vergangenheit

    30.12.2012, Heinrich Schön
    Die dunkle Biene kenne ich aus meiner Kindheit in Westpreußen, später dann in Vorpommern. In Erinnerung: Spätentwicklung, wenig Ertrag obwohl bessere Tracht, unruhig, teils agressiv. Es gab keine Züchtung oder Auslese. Wie anders sie derzeit in Verhalten und Ertrag ist, müsste ein objektiver Vergleich zur Carnica zeigen. Wir imkern in dichtbesiedelten Gebieten und sind auf sanftmütige Bienen einer Verträglichkeit angewiesen. Die moderne Landwirtschaft inkl. Pflanzenschutz, sowie Klimaerwärmung zeigen enge Grenzen von Rückzugsnischen für gute Erträge. Der Frühtrachtbeginn vor 40 Jahren war hier Anfang Mai, derzeit Anfang April. Ende der Tracht ist Anfang Juli. Diese Vorgaben genetisch aus der dunklen Biene herauszukitzeln ist fraglich. Verkreuzungen wären fÜr die derzeige Leistungsimkerei nachteilig und Rückschritt. Die nächste Eiszeit ist nicht in Sicht. Bis dahin ist es sicher möglich die dunkle Biene anzupassen.
  • Mäuseverstand?

    30.12.2012, Walter Weiss
    Die dargestellte Konstruktion eines Zwischenbodens hätte die Mäuse (ihr Name ist in den ganz alten Sprachen 'die Diebe' oder 'die, die (das Getreide) wegbringen') zum Lachen gebracht - die damaligen Menschen waren sicher viel schlauer, d.h. sie wandten natürlich die überall bekannte und leicht immer wieder neu zu erfindende Methode an, die Behälter mit den eingesammelten Körnern an der Decke aufzuhängen - was aber leider archäologisch nicht nachgewiesen werden kann.

    Die Zwischenböden müssen also anderen Zwecken gedient haben. Vielleicht waren diese ja gar nicht so kleinen Hütten gar keine Vorratshütten, sondern Wohnhütten, und auf diesen Zwischenböden wohnten und schliefen die Bewohner, gut isoliert gegen Bodenfeuchtigkeit und -Kälte, eventuell auch gegen Schlangen, Skorpione und anderes Ungeziefer.
  • Rätselhaftes Higgs

    29.12.2012, Arnold Krause, Mühlhausen/Thüringen
    Wie im Spektrum der Wissenschaft November 2012, S. 59 geschrieben wurde, soll am LHC ein "higgsartiges Partikel mit einer Masse von 125 GeV" gefunden worden sein. Aber das hat für mich eine Frage aufgeworfen: Wenn das Higgs-Boson anderen Teilchen ihre Masse verleiht, da das Universum mit einem "Higgs-Ozean" gefüllt ist, woher hat das Higgs dann seine Masse von 125 GeV? Existiert etwa eine zweite Art von Higgs-Teilchen?
    Stellungnahme der Redaktion

    Nein, es bedarf keines zweiten Teilchens. Das Higgs-Feld wechselwirkt nicht nur mit allen anderen Feldern, sondern auch mit sich selbst. So kommen auch die Higgs-Teilchen zu ihrer Masse.

  • Nahrung verdieseln

    29.12.2012, Walter Weiss
    Ein sehr wichtiger Aspekt kommt in diesem Artikel praktisch überhaupt nicht vor: nicht nur Palmöl, sondern auch Weizen, Mais und Raps werden in sehr großem Umfang nicht für menschliche Nahrungszwecke angebaut, sondern - mit hohen Subventionen - zu dem Zweck, daraus Diesel und Benzin herzustellen. Und das, obwohl inzwischen gesichert ist, dass die CO2-Bilanz derartiger Fertigungsprozesse höchst negativ ist!

    Solange Menschen hungern und verhungern, wie überall auf der Erde, sollten hier die Staaten ansetzen und dafür sorgen, dass Nahrungsmittel, zumal mit hohen Subventionen hergestellte, auch von Menschen verzehrt und nicht in die Tanks der Fahrzeuge gefüllt werden.

    Den ebenso unsinnigen Umstand, dass menschliche Nahrungsmittel in großem Umfang an Tiere verfüttert werden, um einen unsäglich hochgepuschten Fleischverzehr der Menschen billig zu ermöglichen, erwähne ich nur am Rande.
  • wieder viel zu romantisch

    29.12.2012, Walter Weiss
    Zum letzten Absatz: Die Neuankömmlinge mit dem modernen Knowhow haben die ansässigen Männer nicht etwa bei den ansässigen Frauen 'ausgestochen', sie haben sie vielmehr ERstochen (oder sonstwie umgebracht). Und die ansässigen Frauen sind nicht etwa dem Charme der Neuankömmlinge unterlegen, sie sind vielmehr kurzerhand vergewaltigt und in sexuelle Dauerabhängigkeit gebracht worden.
  • 28.12.2012, Diane de Reynier
    Wenn die "Grünen" zu der Zeit gelebt hätten, als Antarktis sich von Südamerika trennte und in eine Eiswüste verwandelt wurde, mit allen den Konsequenzen für die damalige Tierwelt, können Sie sich die Horrormeldungen in der Presse vorstellen?
  • Nicht durchdachter Horror

    27.12.2012, Oliver Dorsch
    Grundsätzlich ist es richtig, dass ein derart schwieriges und emotionales Thema von jedem selbst abgewogen sein muss. Nach vielen Diskussionen auch in Motorrad-Foren, wo man dem Thema Unfall und Tot manchmal etwas näher ist, sind mir aber vier Punkte auffällig geworden:

    1) Wer Organspende ablehnt, hat(te) in der Regel noch keinen nahen Verwandten/Bekannten, der eine Organspende zum Überleben benötigte. Es lässt sich leicht gegen Organspende sein, wenn es nicht die eigene Tochter oder Vater ist, die dringend ein neues Organ benötigen.

    2) Die Ablehnung der Organspende wird gerne artikuliert - die Verweigerung einer Organ"einpflanzung" eher selten. Man sollte die Organeinpflanzung testhalber an die Bereitschaft zur Organspende koppeln, dann würde die Diskussion m.E. anders geführt werden. Über die eigene Meinung denkt man eher nach, wenn man die Konsequenz mal am eigenen Körper spüren müsste.

    3) Der irrationale Horroraspekt. Dabei wird vergessen, dass die Schreckensbeschreibungen alltägliche zigtausendfache Realität in jeder Operation sind - auch bei einer Blinddarmoperation wehrt sich der Körper gegen den "grausamen" Eingriff -, obwohl das Gehirn weitgehend und massiv betäubt ist (sein muss!). Das ist Realität, wenn Nerven zerschnitten werden, Gewebe durchtrennt wird, zentrale Steuersignale und Koordination ausbleiben. Deshalb sind bei jeder Narkose massiv Muskelentspanner dabei - nicht weil der Arzt Angst hätte, der Patient würde vielleicht kurz aufstehen und sich einen Kaffee holen. Isoliert dargestellt klingt das schrecklich und schockierend, aber in Wirklichkeit wird das Bild künstlich auf ein Horrorszenario verengt.

    4) Angst vor dem Schwarzmarkt. Derselbige entsteht doch erst durch Mangel, wie jeder Schwarzmarkt.

    Ich kann verstehen, wenn sich jemand gegen Organspende entscheidet. Das ist ein Ergebnis unterschiedlicher Wertungen. Aber dieses intensive Bedürfnis, möglichst viele auch dagegen zu vereinnahmen, ist ärgerlich. Wenigstens sollte die Diskussion sachlich erfolgen und keine einzelnen Aspekte überzeichnet als den Ablehnungsgrund darstellen.

    Ich bin Organspender. Auch für Organspendeablehner.
  • Realforschung oder Wissenschaftsarbeit?

    21.12.2012, Lothar Pohl, Chemnitz
    Natürlich bin ich ein eifriger Leser des Journals SDW. Beziehe mich auf die Ausgabe 1/13, ,Ungeeignetes Gedankenmodell'. Herr Hubert Otte aus Mainz meint, dass dieses Gedankenmodell von ,Schrödingers Katze" eher
    ungeeignet sei die Quantenmechanik zu verstehen. Der Mann hat Recht.
    Ich meine, selbst bei den Mainzelmännchen, nach so vielen Jahren, muss es sich doch auch herumgesprochen haben, dass Herr Schrödinger mittels dieser Absurdität nur aufzeichnen wollte, wie stark seine Zweifel an der Konzeption der Quantenmechanik waren.
    Aber man höre und staune! Wineland und Haroche ist es gelungen, die Eigenschaft der SUPERPOSITIONEN zu überlisten. Sie haben einzelne Quantenteilchen beobachtet und zugleich kontrolliert. Das Problem der physikalischen mikroskopischen Eigenschaften zum Übergang makroskopischer Systemeigenschaften ist aber trotzdem, so glaube ich, noch nicht gelöst (Dekohärenzproblem.)
    Siehe auch SDW 12/20l2. Aber wir nähern uns immer mehr der Wahrheit, allerdings ohne sie ganz zu erreichen. Noch eine Bemerkung zum Beitrag: ,,Großer Wirbel um die Turbulenz", auch o.g. Ausgabe. Immerhin sind für die Klärung des Strömungsproblems eine Million US-Dollar ausgelobt. Ich war sichtlich positiv erstaunt, dass hier die Rede von Realforschung / Wissenschaftsarbeit war. Realisiert werden hier Experimente mit 1,8 m Röhren und Drücken von 15 Bar.
    Das freut den Praktiker!
    Im Gegensatz zu ,Turbulente Szenen', SDW-Ausgabe 2011, S. 11, dabei handelt es sich um 4 mm Röhren im Durchmesser, Forschung zum Selbstzweck.
    Wobei mir der Beitrag von Herrn Harald Kirsch aus Düsseldorf ins Konzept passt. Hier schließt sich nämlich der Kreis. Die Möglichkeit einer praktischen Relevanz in der Forschung.
    Die Gegenüberstellung der zuletzt genannten ,Turbulenzbeiträge" lässt doch deutlich erkennen, wo man nur wegen des Forschens Experimente betreibt, oder man forscht, um Wissen zu erweitem mit dem Ziel einer praktischen Anwendung. Auch die Preisträger des letzten Nobelpreises in Physik, arbeiteten am Ziel, ihre Forschungsergebnisse für die Praxis zu nutzen. (QPC )
  • Widerspruchsregelung

    21.12.2012, Horace
    Durch diese Regelung "gewinnt" man keine Spender, sondern man hofft einfach, dass viele Leute vergessen, zu widersprechen und man sie somit ausräumen kann.

    Ich jedenfalls möchte nicht als Hartz-IV-Empfänger und Langzeitarbeitsloser z.B. nach einem Unfall schwer verletzt auf einer Intensivstation liegen, während neben mir der Schulfreund des Chefarztes auf ein neues Herz wartet.

    Daher habe ich einen "Kein Organspender!"-Ausweis in der Brieftasche. Mag hart klingen, aber mir hilft auch keiner! Ich bekomme noch nicht einmal eine Zahnbrücke, weil ich sie mir nicht leisten kann.
  • Und Sie fragen noch nach den Gründen?!

    21.12.2012, Walter Weiss
    Wenn doch, wie die Verfasserin berichtet, nur ein einziger von 100 in einer Klinik Sterbender als Organspender praktisch in Frage kommt, weil bei den übrigen 99 Prozent im Augenblich der Feststellung des Hirntodes die Organe bereits unwiederbringlichen Schaden genommen haben, überlegt sich jeder, der grundsätzlich vielleicht zur Organspende bereit wäre, sehr genau, ob er das tut: mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent wäre eine solche Bereitschaft ja zu 99 Prozent sinnlos!

    Und noch ein weiteres: Wenn das Verhältnis mit 1:99 so erschreckend ungünstig ist, wer befreit die Menschen von der Furcht, die beiden Ärzte, die den Hirntod "feststellen" sollen, könnten vielleicht geneigt (und verführt) sein, bei dieser Feststellung fünfe gerade sein zu lassen, also ein klein wenig zu früh den "Hirntod" festzustellen?
    Diese Bedenken berühren den Fall der Spende von Lebenden (also z.B. von nahen Angehörigen) natürlich nicht.

    Bei der Spende von Toten indessen habe ich das größte Verständnis für jeden, der die Organspende aus den genannten Gründen ablehnt.
  • Warum nur?

    21.12.2012, W.Fritz
    Sie fragen, warum jemand eine Organspende ablehnt?
    Hier die Antwort:
    Vor einer Transplantation steht die Explantation. Was da den Organspendern zugemutet wird - machen Sie sich mal schlau. Google is your friend.

    Mich stört die Borniertheit, mit der bei einer Explantation vorgegangen wird. Da wird KEINE Betäubung vorgenommen, angeblich, weil das "Zielorgan" (Gehirn) ohnehin bereits tot ist.
    Andererseits werden aber Muskelrelaxantien gegeben, weil sich der Körper ohne diese nämlich massiv wehrt. Wo ist da die Logik?
  • Leider wieder nichts visionäres...

    20.12.2012, Detlef Köhler
    Hier muss ich eindeutig dem Autor zustimmen und den bisherigen beiden Kommentatoren leider bescheinigen, dass ihre Raumfahrtsichtweise wohl alles andere als visionär ist. Denn genau dafür – für Visionen – wurde in Neapel nicht gestimmt. Leider zum wiederholten Male. Denn selbst das, was Europa heute ganz gut kann: Satelliten und automatische Raumsonden – ist mittlerweile lediglich zu einem wenig innovativen gigantischem Beschäftigungsprogramm für Unternehmen wie EADS & Co verkommen. Es wird mit all diesen Kompromissen weder jemals einen eigenen bemannten europäischen Zugang zum All geben noch wird man damit das in der europäischen Bevölkerung durchaus vorhandene Potential aus Neugier, Wissensdurst und Begeisterungsfähigkeit für die Raumfahrt bedienen können.
    Dabei würde jedoch gerade die bewährte und technisch excellente Kombination der Ariane-Träger + ATV > ARV > CTV durchaus die Möglichkeit bieten, Europa einen unabhängigen Zugang zum Weltraum zu schaffen. Den haben zZ. nur Russland und China. Doch eher als es die ESA mit den in Neapel gefassten Beschlüssen vermag, werden sich zB. Indien und etliche private Unternehmen zu den unabhängigen Explorern des Alls hinzu gesellen. Allein an den Raumfahrtbudgets asiatischer Staaten und der Verankerung eines positiv besetzten Raumfahrtgedankens in ihrer Bevölkerung erkennt man leicht, dass sie alle offenbar besser wissen, wie sehr Exploration im 21. Jh vor allem entscheidende wirtschaftliche Faktoren eröffnen wird. Und sie wissen auch besser als unsere Entscheidungsträger in Europa, dass man dafür vor allem auch den Mensch im All vor Ort benötigt. Diejenigen, die wieder zuerst auf dem Mond sind, Asteroiden ausbeuten oder orbitale Solarkraftwerke bauen werden die neuen globalen Player dieses Jahrhunderts sein. Mit den wenig innovativen und halbherzigen Beschlüssen zur europäischen Raumfahrt wird Europa wohl lediglich weiter nur der Juniorpartner bleiben, der von den Launen und Mitfluggelegenheiten anderer abhängig sein wird.

    ps: Vom Ausspruch eines ehemaligen Bundeskanzlers, dass jemand, der Visionen hat, besser zum Arzt gehen sollte, halte ich nichts. Raumfahrt lebt von Visionen. Der Aufbruch ins All wird nur demjenigen gelingen, der Visionen hat und an deren Umsetzung arbeitet. Wir Europäer haben durchaus das Potential dazu.
  • Erfreulich

    20.12.2012, Fritz Kronberg
    ... ist es, daß jemand auf dieses Problem aufmerksam macht. Leider tut er das nur für einen eng eingegrenzten Bereich. Viel katastrophaler sind die medizinischen Studien beispielsweise zum Ermitteln kanzerogener Substanzen, wo mit viel zu geringen Samples oder riesigen Überdosierungen gearbeitet wird, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Hier wird nicht nur schlampig gearbeitet, sondern die Statistik geradezu mißbraucht. Das trifft auch fast immer dann zu, wenn jemand mit Hilfe der Statistik eine politische These beweisen will. Hier wird sehr selten einwandfrei beschrieben, auf welche Weise das Ergebnis gewonnen wurde und was die zugrunde liegenden Größen sind.
  • Möglichkeiten mit Fakten verwechselt

    19.12.2012, Gunter Berauer, München
    In dem Beitrag und auch im Leitartikel dazu finden sich Aussagen, die mit der Kopenhagener Deutung der Quantenmechanik nicht in Einklang sind. Nach dieser allgemein anerkannten Interpretation beschreibt die quantenmechanische Wellenfunktion die zeitliche Entwicklung der Wahrscheinlichkeiten, mit denen sich verschiedene Eigenschaften an einem Objekt bei einer Wechselwirkung mit seiner Umwelt zeigen können. Dabei ist in der Wellenfunktion die Art der in Betracht gezogenen Wechselwirkung bereits erfasst. Die Wellenfunktion beschreibt also erstens keine Fakten, sondern nur Möglichkeiten, und zweitens nicht das Objekt an sich, das es in der Mikrophysik auch gar nicht gibt, sondern immer auch die in Betracht gezogene Wechselwirkung desselben mit einer »beobachtenden« Umwelt. Findet dann eine solche, in der Wellenfunktion bereits implizierte Wechselwirkung statt, kollabiert die Wellenfunktion auf einen der vorher in ihr repräsentierten möglichen Eigenschaftswerte, welcher damit zum Faktum bzw. zur Wirklichkeit wird. Die Wellenfunktion beschreibt deshalb die Wahrscheinlichkeitsentwicklung von Ereignissen auch nur zwischen zwei Wechselwirkungen, genauer gesagt, solange nicht eine Wechselwirkung der in der Wellenfunktion in Betracht gezogenen Art stattfindet.

    Da in der Wellenfunktion sich also nur Möglichkeiten und keine Fakten überlagern – bei der Katze die beiden Möglichkeiten, sie beim Nachschauen tot oder lebendig vorzufinden, ist es unsinnig davon zu sprechen, die Katze sei vor dem Nachschauen gleichzeitig tot und lebendig, wie das behauptet wird. Genauso unsinnig wäre es, von einem Lottospieler zu behaupten, er habe, bevor die Zahlen gezogen wurden, gleichzeitig gewonnen und verloren. Und deshalb ist auch Reinhard Breuers Behauptung auf S. 46 nicht korrekt, das Betragsquadrat der Wellenfunktion gäbe an, »mit welcher Wahrscheinlichkeit sich ein bestimmtes Objekt in einem bestimmten Zustand zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort befindet«. Falsch an dem Satz ist zwar nur das letzte Wort. Allerdings ist dieser Fehler gravierend, weil damit Möglichkeiten als Fakten hingestellt werden. Richtig müsste es statt »befindet« etwa heißen: »bei einer Wechselwirkung manifestieren würde«.
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