Direkt zum Inhalt

Kommentare - - Seite 249

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Wo geht der Autor einkaufen?

    14.05.2018, Heinz Günther
    Das letzte Mal, dass ich eine Plastiktüte erhalten habe, ohne dafür zu bezahlen ist Gefühlt eine Ewigkeit her.
    Zahlen von 2010 scheinen daher extrem veraltet. Seit mindestens 2014 werden Plastiktüten doch nur noch verkauft, oder irre ich da?

    Was mich an dem Thema auch immer verwundert ist, dass scheinbar nur der Weg der Waren aus dem Supermarkt betrachtet wird. Wie viel Plastik wird verbraucht, bis eine Ware im Regal liegt? Die Plastiktüte scheint synonym für Plastik im Einzelhandel zu stehen.

    Wenn man nach dem Verbrauch des Einzelhandels an Plastik im Internet sucht, erscheinen Seitenweise Artikel über den Plastiktütenverbrauch. Verstehen sie mich nicht falsch, hier kann jeder seinen kleinen Teil tun, um Plastikmüll zu verringern, und das ist gut so. Es ist gut ein Bewusstsein für das Problem zu schaffen. Allerdings, wer einmal gesehen hat, wie Waren häufig ankommen, sollte sich schon die Frage stellen, ob die Plastiktüte in der die Ware landet wirklich das größte Problem ist und ob die extreme Fokussierung auf die Plastiktüte nicht vielleicht den Raum nimmt, über das Plastik entlang der Wertschöpfungskette zu reden?
    Stellungnahme der Redaktion

    Sehr geehrter Herr Günther,

    ich gehe in verschiedenen Läden/Supermärkten einkaufen (und benötige an der Kasse nie eine Plastiktüte, weil ich Rucksack, Stoffbeutel oder Einkaufskorb dabei habe). Wenn man bei Rewe jedoch größere Mengen von Obst- oder Gemüsestückware kaufen will, heißt es in der Regel, dass man diese dünnen Plastiktüten ziehen muss. Stoffbeutel werden an der Kasse nicht akzeptiert, das Obst wird ausgeleert, gewogen und wird eingefüllt...

    Die aktuellsten verfügbaren Daten zu den Plastiktüten stammen aus dem Jahr 2016 (45 Tüten) - das wird im Text aber auch vermerkt. Die Preise gehen in den meisten Discountern bei 10 Cent los, was sehr wenig ist und nicht unbedingt Lenkungscharakter hat. Im Einzelhandel gibt es Plastiktüten meiner Erfahrung oft noch umsonst.

    Und wie im Artikel beschrieben, gibt es Gründe hierzulande gegen eine derartige Abgabe zu sein - aber nicht mit der Begründung der Ministerin. Und natürlich wäre eine derartige Abgabe auch nur ein erster Schritt, denn es gibt noch sinnlosere Verwendungen von Kunststoff als die Tüten, z.B. als Kondom für Gurken oder um Bananen einzuschweißen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Daniel Lingenhöhl

  • Nur 45 Kunststofftüten?

    14.05.2018, Dietmar
    Die genannten 45 Kunststofftüten sind offensichtlich nur die, die der Handel zählt. Hinzu kommen noch Müllbeutel in nicht unerheblicher Menge sowie Tüten für andere Verwendungszwecke.
    Einweggeschirr, Einmalflaschen oder Plastikstrohhalme können sicherlich durch andere Materialien ersetzt werden. Bei den Tüten für Obst und Gemüse wird sich der Handel einem Ersatz jedoch vehement widersetzen, wenn dadurch die Kassiererin, bzw. der Kassierer, nicht kontrollieren kann, ob der Kunde auch richtig etikettiert hat.
  • Lieber Herr Ebert, Ein paar Zahlen

    14.05.2018, Christoph R.
    Novartis erzielte in den Jahren 2015 und 2016 einen Reingewinn von 7,4 bzw. 7,6 Mrd. €.
    Die Bayer AG von 4,1 bzw 4,5 Mrd. €.
    Würde das intuitiv nicht als "kaum Gewinn" machen bezeichnen.
    Ausgaben für Forschung & Entwicklung bei Novartis 2016 für >200 Projekten in klinischer Entwicklung: 8,55 Mrd.€ (Gesamtumsatz: 46,1 Mrd.€).
    Bayer beziffert diese Ausgaben auf 4,3 bzw. 4,7 Mrd. € bei einem Gesamtumsatz von 46,1 bzw. 46,7 Mrd. €. Allerdings stellt Bayer ja nicht nur Pharmazeutika her.

    Überschrift und Inhalt obigen Artikels stehen in krassem Mißverhältnis zueinander. Im Titel wird - wenn auch mit Konjunktiv und in Form einer Frage - ein Bild von Pharmakonzernen kurz vor dem finanziellen Aus herbeipolemisiert. Dahingegen wird im Artikel selbst hptsl. das aufwendige Verfahren der Medikamentenentwicklung beschrieben, ohne jedoch konkret auf finanzielle Aspekte und die im Titel aufgeworfene Frage einzugehen. Einzige Ausnahme: das wachsweiche "unter Umständen schon über 100 Millionen Euro Entwicklungskosten investiert", das maßstabslos im luftleeren Raum steht. Das Bild vom kaum rentablen Arzneimittelgeschäft, wird im Text nur durch die arbeitsintensive und (zu Recht) hürdenreiche Produktentwicklung suggeriert, jedoch nicht mit handfesten Beweisen untermauert. Pharmakonzerne sind nicht das absolut Böse und entwickeln und liefern wichtige Medikamente, das stimmt wohl. Aber sie stehen auch nicht kurz vor dem finanziellen Ruin, nur um aus Uneigennützigkeit für das Wohl der Menschen zu sorgen. Und zur Gewinnsteigerung bedienen sie sich durchaus auch zweifelhafter Methoden: Preisabsprachen mit Apotheken, Bestechung von Mitarbeitern im Gesundheitswesen, Ausnutzung von Monopolen, wodurch Medikamente extrem teuer und für manche unbezahlbar werden, Vertrieb von gesundheitsschädigeden Mitteln... Alles umso unlustiger, ist doch Gesundheit einer der wichtigsten menschlichen Werte.
    Alles in allem ein seltsamer Artikel. Vielleicht war er ja für einen Urlaub auf Bali gut ; )

    Grüße, Christoph

    Quellen:
    https://www.novartis.com/sites/www.novartis.com/files/novartis-annual-report-2016-de-low-res.pdf S. 10; 271
    http://www.geschaeftsbericht2016.bayer.de/konzernabschluss/gewinn-und-verlustrechnung-bayer-konzern.html
    Geldbeträge von Novartis sind nach dem Wechselkurs vom Ende des jeweiligen Jahres von US$ bzw. CHF umgerechnet.
  • Monsterwellen

    14.05.2018, Ulrich Schulz
    Es müssen nicht immer die fetten 20 - 30 m hohen Wellenberge sein:
    Zwischen dem Jadebusen und Helgoland gibt es ein Seegebiet namens "Hamburger Loch", in dem je nach Wetter neben dem üblichen Seegang immer mal ein "Wellenvieh" mit mehr als doppelter oder dreifacher Höhe der mittleren Wellenhöhe zu beobachten ist. Da eine Überfahrt von der Küste zur Insel mit einem kleinen Segelboot "nur" etwa 8 Stunden braucht, machen sich öfter auch mal Segler auf den Weg, gerne mit Jolle oder Kleinstbooten, vielleicht auch ohne notwendiger Erfahrung. Da wird so eine größere Welle schnell zum Kaventsmann, der entsprechend lebensbedrohlich wird.
    Will sagen:
    Je kleiner ein Boot, um so höher ist die Welle und um so schneller wird sie zum Monster.
  • Regulierungslobby

    14.05.2018, Jens
    Man muss allerdings auch dazu sagen, dass es zu einer üblichen Strategie u.a. im Pharmabereich ist, für mehr Regulierungen Lobbyarbeit zu betreiben, da man sich damit potentielle neue Marktteilnehmer und Konkurrenten vom Leib hält. Ich habe eine Zeit lang in diesem Bereich gearbeitet und die Regulierungsdichte ist wirklich enorm. In vielen Fällen sicher sinnvoll (z.B. nach der Conterganaffäre), oft jedoch sicher exzessiv. Was wiederum die Kosten hochtreibt und dann höhere Gewinne nötig macht. Mit denen man dann jegliche Startup Firmen aufkaufen kann, die alleine natürlich keine Chance haben die Regulierungsauflagen zu erfüllen. Daher gibt es auch kein "Google der Pharmaindustrie" und die alten Monopole bleiben unangetastet.
  • Sehr schöner Artikel

    14.05.2018, Roland Schröder
    Bei diesem wirklich guten Artikel fällt es mir schwer, auf einen Druckfehler hinweisen zu müssen. Die Menge der Zahlen, die um genau 6 größer sind, als ein Vielfaches von 11, enthält nicht die 11, sondern die 17.
    Stellungnahme der Redaktion

    vielen Dank, wir haben den Fehler korrigiert.

    Die Red.

  • Qualitätskontrolle

    14.05.2018, libertador
    Man sollte vielleicht zwei weitere Dinge anmerken.
    1. Ist die Qualität der pharmakologischen Forschung vor allem der Aufsicht zu verdanken, die Herstellungsqualität, Unbedenklichkeit und Wirksamkeit verlangt. Ich denke man sollte diese staatliche Kontrolle erwähnen.
    2. Gibt es leider im Bereich der alternativmedizinischen Pharmakonzerne Ausnahmen vom strengen Arzneimittelrecht. Zum Beispiel müssen Konzerne die Homöopathika (Mitglieder im Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie) herstellen deren Wirksamkeit nicht belegen.
  • Mal Kollegen Schramm fragen

    14.05.2018, Roman Wezenberg
    Georg Schramm hat in der Sendung "die Anstalt" mal sehr deutlich geschildert, wie die Pharmaindustrie arbeitet. Als Beispiel führte er ein Darmkrebspräparat an, das gegen Altersblindheit eingesetzt wurde. 10 Injektionen zu je 25€ und die Altersblindheit war besiegt. Novartis hat die Wirkstoffkombination minimal verändert und plötzlich kostete eine Injektion 1500€. Kaum war das "neue" Medikament auf dem Markt, durfte das günstigere Darmkrebspräparat nicht mehr gegen Altersblindheit verschrieben werden. Das war gute Lobbyarbeit, wie Herr Schramm bestätigte. Wie es nun zu diesem außergewöhnlich hohem Preis kam? Ja, auch das wurde erklärt. Nämlich durch eine Leidensdruckanalyse, angestellt durch die Pharmaindustrie. Niemand ist gerne blind und da greift man halt auch mal tiefer in die Tasche. Und das ist bei weitem nicht der einzige Skandal, der Pharmamafia. Anders kann man die Pharmaindustrie kaum bezeichnen.
  • Wenn da nicht eine entscheidende "Kleinigkeit" wäre...

    14.05.2018, J. Tack
    Es ist verblüffen wie wenig betriebswirtschaftliche Ahnung man haben darf um einen Artikel über Gewinne in Unternehmen schreiben zu können.

    Deshalb hier eine Erläuterung zum Begriff "Gewinne":

    Gewinne sind die Beträge die NACH ABZUG ALLER KOSTEN übrigbleiben.

    Die Entwicklungskosten sind da vorher schon längst in Abzug gebracht worden. Die Kosten für Vertrieb und Herstellung usw. ebenfalls. Diese Gewinne fließen eben NICHT in die Forschung und Entwicklung - sondern auf die Konten der Anteilseigner... Der Autor ist also einer (von der Pharma- Industrie sicherlich gern verbreiteten) Mär aufgesessen.
  • Plastik versus Papier

    14.05.2018, Juan
    Der Autor hat sehr gut das Thema umrissen und mir gefällt auch der Hinweis am Ende, dass es natürlich nicht nur bei Plastiktüten bleiben sollte.
    Aber dann sollte man auch die Papiertüten genauso besteuern. Sonst haben wir in ein paar Jahrzehnten vielleicht noch Rohöl, aber dann keinen Wald mehr.
    Hier noch ein Blogbeitrag zum Thema.
    https://www.plantacionesedelman.com/ist-eine-papiertuete-besser-als-eine-plastiktuete-fuer-die-umwelt/
  • Ein anderes Material verwenden

    14.05.2018, Karl Bednarik
    Viele biologisch abbaubare und kompostierbare Kunststoffe sind bereits im internationalen Markt etabliert.
    Zunehmend finden sie Verwendung für Verpackungsmittel aller Art, Tragetaschen, Müllbeutel, Mulchfolien sowie Catering-Artikel.
    Beispiele für biologisch abbaubare Kunststoffe sind die Bio-Rohkunststoffe CA (Celluloseester), PLA (Polylactide, Polymilchsäure), PHA (Polyhydroxyalkanoate), PCL (Polycaprolacton), Stärkederivate und spezielle Copolyester wie PBAT (Polybutylenadipat-terephthalat) und PBS (Polybutylensuccinat).
  • Fällt im Wald ein Baum um

    14.05.2018, Sebastian Jokisch
    und macht er dann ein Geräusch? So erkläre ich mir die Quanten-Mess-Problematik. Während aber die Wirkung eines Menschen im Wald bedeutend geringer ist als Messinstrumente auf Quantenebene, haben beide Fälle ein und das daselbe Kriterium: beide wirken auf die Bedingungen, das Umfeld, mit ein. Einen Fortschritt in der Quantenmechanik wird es wohl erst geben, wenn man ein Weg findet die Quanten nicht zu beeinflussen, die man gerne beobachten möchte. Den Quanten aber hinterherzurennen wird soviel bringen wie das x auf der rechten Seite der Gleichung x=x+1 zu sein. Das grundlegende Problem des Mikrokosmos ist an sich nicht das Teilen sondern die Vielfalt, die es im Makrokosmos einnimmt. Den Schulterschluss von Mikrokosmos auf den Makrokosmos macht eine grundlegende Erkenntnis im Mikrokosmos ziemlich schwierig zumal die Menschheit sich nur auf einen winzigen Punkt der Realität beschränkt. Wir können noch nichteinmal Experimente außerhalb der Gravitationseinwirkung des Sonnensystems machen. Von nur einem Punkt aus lässt sich Gewissheit, wie es andernorts ist, nicht machen. Das ist wie das Problem der Allwissenheit mit der Zeit. Gäbe es dieses Problem nicht, würden sich also alle Abläufe stetig nur wiederholen, dann würden wir schließlich auch nicht außerhalb dieser Abläufe stehen können, wir müssten uns ja irgendwie heraushalten können. Dann wäre man aber nicht mehr allwissend. Um es philosophischer auszudrücken, kann Gott sich seiner selbst bewusst sein? (wenn es denn einen gibt) Erkenntnisse werden aber so gut wie nie als Ganzes gemacht (die sogenannte Erleuchtung) sondern folgen immer nur Schritt für Schritt und prägen so auch die Erkenntnis selbst.
  • Der menschliche Wille ist frei (?)

    14.05.2018, Ralf Rosenberger
    seit wann ist der "menschliche Wille" frei? - das Einzige, was so was ähnliches wie einen freien Willen erzeugen könnte, wäre eben auch die "Freiheit" der Quantenphysik.
    Unser Hirn muß sich den Naturgesetzen fügen, wir sind keine Wesen, die wider der Natur sind, sondern wir sind ein Teil dessen.
  • Danke!

    13.05.2018, Robert Orso
    Leider gibt es sehr viele Menschen, die über ein "What's in for me?" nicht hinaus kommen. Es ist völlig sinnlos, diese vom "Nutzen" reiner Wissenschaft zu überzeugen. Das ist wie der Versuch, einem Blinden Farben zu erklären, oder einem Tauben Mozarts Requiem.

    Das ist auch der Grund, warum die meisten Forschungen in ihrem conclusio eine vage Hoffnung äußern, dass sich das "irgendwann und irgendwie künftig für eine bessere Therapie gegen irgendwas eignen wird", oder "irgendwie geeignet sein könnte billige Energie herzustellen". Wäre die Forschung nur "interessant", gäbe es kein Geld dafür.

    Zweckgerichtete Forschung kann nur vorhandene Pfade verfolgen. Die echten Durchbrüche der Erkenntnis kommen stets von "nutzlosen" Forschungen.

    Das bessere Verständnis über das Wesen der Welt ist die Triebkraft die die Wissenschaft antreibt. Nebenher fallen immer wieder "nützliche" = monetär verwertbare Erkenntnisse ab. Aber welche Forschungen später tatsächlich "nützlich" werden ist vorher völlig unabsehbar.
  • Schmerz ist per definition "unangenehm"

    13.05.2018, Robert Orso
    Die Vorstellung, dass das Anregen von Schmerzrezeptoren keinen Schmerz verursachen würde hat etwas absurdes. Selbstverständlich hat das Lebewesen "Schmerzen". Das ist die Funktion dieser Rezeptoren. Es soll eine (mögliche) Schädigung des Organismus anzeigen und eine Vermeidungs Strategie auslösen. Wir definieren eine Reaktion zur Vermeidung als "unangenehm", eine zur Wiederholung als "angenehm". Es muss daher zwangsläufig eine unterschiedliche Qualität in der Verarbeitung der Reize geben.

    Nachdem weder Gefühle noch Empfindungsqualitäten objektiv messbar sind, können wir nur einen Analog Schluss ziehen, dass etwas das der Mensch als "schmerzhaft" empfindet, bei einem Organismus der auf ein vergleichbares Stimulans in vergleichbarer Art reagiert ebenfalls als vergleichsweise "unangenehm" verarbeitet wird.

    "Ich nehme Verletzungen wahr. Diese Daten könnte man als Schmerz bezeichnen." (Terminator 2)
Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.