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Kommentare - - Seite 145

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Karma und Impfen

    07.03.2019, Kersten Dohmen
    Im Artikel heißt es: >Krankheiten sind hier eine Folge angesammelten ungünstigen Karmas und helfen beim Abtragen von »Schuld« – oder andersherum dabei, das persönliche »Konto« mit positivem Karma für die Zukunft zu füllen.< Das heißt jedoch im Umkehrschluss nicht, dass man sich nicht vor Krankheiten schützen soll. Dies wird hier jedoch suggeriert als der Schluß, den Menschen ziehen wenn sie an karmische Abhängigkeiten glauben, auch wenn es im Artikel auf Steiners Lehre bezogen wird. Ich sehe das als typische Fehlinterpretationen. Das würde ja dann bedeuten das Buddhisten (der Begriff Karma wurde von Buddha geprägt) bei nichts Vorsicht walten lassen würden weil so ja dann negatives Karma abgebaut wird. Das ist unsinnig, Buddhisten sind vorsichtig. Ich denke auch Steiner hat das nie so gesagt sondern hier wird ungenau interpretiert vom Autor ebenso wie von seinen Jüngern die sich gegen das Impfen stellen.
  • Kompetente Wissenschaftsjournalisten

    06.03.2019, Dr. Jürgen Kunze
    Die im Positionspapier der Pneumologen erwähnten Zahlen hören sich im ersten Moment dramatisch an: So assistiert die WHO den Deutschen, dass sie 600000 Lebensjahre pro Jahr länger leben könnten, wenn die ambiente Luftverschmutzung wegfiele bzw. die Grenzwerte der WHO-Empfehlungen strikt eingehalten würden.

    Bei einer Lebenserwartung von 80,7 Jahren im Jahre 2018 und einer Bevölkerung von 83 Mio. Menschen weist das Lebensjahre-Konto der hiesigen Bevölkerung knapp 6,7 Milliarden Jahre auf. Zusätzliche 600000 Jahre verlängern das Leben der Deutschen um 0,00896 Prozent. Das sind 0,00723 Tage mehr pro Person und Jahr oder 0,583 Tage auf 80,7 Jahre bezogen. (Zum Vergleich: nicht übertriebene Fastenperioden und mehr Bewegung können das Leben um einige Jahre verlängern).

    Als ein Freund von Originalarbeiten, habe ich tatsächlich einmal in das Positionspapier der Pneumologen geschaut (aber natürlich nicht nur in dieses). Dort stößt man auf das Zahlenwerk, dass hinsichtlich des feinstaubverursachenden Diabetes aufgefahren wurde. Eigentlicher Anlass dafür waren die Angaben des Umweltbundesamtes, das in seinem „Positionspapier“ vom 8.3.2018 zwar sagte: „Epidemiologische Studien ermöglichen (...) keine Aussagen über ursächliche Beziehungen“, gleichzeitig aber behauptete, dass acht Prozent der bestehenden Diabetes mellitus-Erkrankungen im Jahre 2014 auf Stickstoffdioxid in der Außenluft zurückzuführen wären (etwa 437.000 Krankheitsfälle).

    Nun zum Positionspapier der Pneumologen, dort heisst es:

    „In Deutschland war im Ruhrgebiet bei Nicht-Diabetikern die mittlere dreimonatige PM2.5-Belastung vor der Blutabnahme mit einem Anstieg des HbA1c-Wertes um 0,07 Prozentpunkte (95%KI: 0,04 – 0,10) per 4,0 μg/m3 PM2.5 assoziiert [19] und in einer nordamerikanischen Querschnittanalyse ein Anstieg des Jahresmittelwertes von NO2 um 8,6 ppb (entspricht ca. 16 μg/m3) mit einem Anstieg des HbA1c um 0,8 % [23],…...“

    Jetzt muss man wissen, dass man einen Kontrollparameter bei der Diabetestherapie (HbA1c) nicht zur Pathogenese-Suche heranziehen kann und zweitens, dass die Qualitätsanforderungen an zertifizierte medizinische Labore bezüglich HbA1c sogar eine Fehlervarianz bei der Bestimmung dieses Wertes maximal bis 10 % erlauben. Letztlich bedeutet dies, dass die Epidemiologen den Nachweis für den Feinstaubeinfluss auf Diabetes in Werteschwankungen suchen, die um mehr als zwei Zehnerpotenzen unter den Qualitätsanforderungen der Laborchemie bezüglich dieses Parameters liegen.

    Der Unterschied zwischen Naturwissenschaft und "Hiobswissenschaft" kann gar nicht klarer ausfallen. Es zeigt sich außerdem, wer die Vorlesungen zur klinischen Chemie und Pathophysiologie schwänzte.

    Die Überprüfung der anderen Zahlenwerke zu den übrigen in Mitleidenschaft gezogenen Organsystemen habe ich mir erspart. Von den Pneumologen hätte ich mir gewünscht, dass sie z. B. Forschungsergebnisse zur Einwirkung der Luftschadstoffe auf das Lungenmikrobiom präsentieren, aber nicht, dass sie die Pathogenese des Diabetes mit fragwürdigem Zahlenmaterial neu stricken.

    Die Forderung des Autoren des Beitrags, Herrn Krauter, dass wir mehr kompetente Wissenschaftsjournalisten in den Redaktionen benötigen, die Studien kritisch hinterfragen und sich nicht so leicht ein X für ein U vormachen lassen, kann ich daher nur unterstützen.

    Denn jetzt machen die Autoren und Verteidiger dieser „Studien“ sich zum Gespött von Labormedizin und Pathophysiologie.

  • Hecken und Bäume am Straßenrand zunehmend beseitigt

    04.03.2019, J. K. Hohlwegler
    Als Pendler fahre ich seit fast 30 Jahren den gleichen Landstraßenabschnitt entlang und konnte beobachten, dass die Schneisen, die die Straßen durch die Landschaft schneiden immer breiter werden. Ohne Sinn und Verstand werden Hecken und Bäume abgeholzt so weit die Hydraulikarme der Unimogs reichen. Wo man früher noch mit wenigen Metern Abstand bzw. mit einem Rückschnitt zufrieden war wird jetzt alles bis zum Boden platt gemacht. Wo früher Vögel und Insekten ihre Heimat hatten ist inzwischen nichts mehr und im Winter werden künstliche Zäune aufgestellt um die Schneeverwehungen zu verhindern die es vor dieser Abholzerei gar nicht gab.
    Meines Erachtens eine ebenso kranke wie teure Entwicklung.
  • Full IP 4all

    04.03.2019, maG
    Oh wie schön, das einmal wieder der Unterschied zwischen dem 'internet'' und dem www gezeigt wird.. In Zeiten wo Facebook, Twitter, Tinder und die anderen üblichen Verdächtigen als das 'Internet' betrachtet wird ist mehr als notwendig das aufzuzeigen.
    Die myspaces und facebooks mögen zwar Dekaden über beständig sein, die eigentliche Veränderung der Wahrnehmung von 'Die Welt in der ich lebe' ist aber denke ich heute sehr viel weit gefasster als in es in den vergangenen Generationen je war, und wird weiter vortschreiten.
    Schade nur das die politisch Verantwortlichen den echten gesellschaftlichen Herausforderungen des 'Informationszeitalter' *noch* nicht gewachsen sind ...
  • Sehr zu empfehlen

    04.03.2019, Doris Michel
    Das Buch „Farben“ von Norbert Welsch und Claus Chr. Liebmann ist sehr zu empfehlen. Es ist auch für Laien wie mich verständlich geschrieben und überzeugt durch die sorgfältige Ausarbeitung der einzelnen Kapitel. Die Abbildungen und darstellenden Grafiken sind treffend ausgewählt und ausgesprochen informativ.
  • Äpfel und Birnen

    03.03.2019, Ronald Krause
    Vince Ebert ist ein origineller Kopf. Sein Spektrum-Blog vom 02.03.2019 stellt die Frage, warum der Wissenschaft oft nicht geglaubt / vertraut wird, obwohl doch die Erfolge der Wissenschaft so klar auf der Hand liegen. Als Beispiele nennt er Widerstand gegen Gentechnik oder Tierversuche. Er meint, dass viele Menschen in Deutschland glaubten dass "der Verzehr von Gentomaten die eigenen Gene verändert", und benennt damit implizit mangelndes Verständnis von wissenschaftlichen Zusammenhängen als Ursache der Skepsis gegenüber den Wissenschaften. Menschen würden "sich brüsten keine Ahnung vom 2. Hauptsatz der Thermodynamik zu haben", sich aber trotzdem ein Urteil über komplexe "wissenschaftliche Themen" wir Energiepolitik oder Digitalisierung anmaßen.

    Gerne stimmen wir ihm zu, gerade als Leser von Spektrum und Freunde der Naturwissenschaften. Da ist ein kleiner spöttischer Seitenhieb auf die "Intellektuellen", die den Unterschied zwischen Faust 1 und Faust 2 für wichtiger halten als "richtige" Wissenschaft doch ok, oder? Er ist ja nicht nur Physiker, sondern eben auch Kabarettist!

    Natürlich hat er recht: ja, eingebildete Dummköpfe sind schlimm. Und es gibt, weiß Gott, genug davon.

    Vince Ebert kennt auch das Gegenmittel (neben dem Physikstudium). Er nennt es uns in seinen Büchern und Vorträgen, die er "Denken Sie selbst!" und "Denken lohnt sich" betitelt. Also hören wir auf ihn, denken wir über seinen Texte ein wenig nach.

    Vince Ebert stellt zum Beispiel die rhetorische Frage warum wir davon ausgehen, „dass ein Schauspieler genauso viel über Kernenergie weiß wie ein Nukleartechniker“. Hat er nicht recht? Ja, hat er. Natürlich versteht ein Nukleartechniker mehr von Kernenergie als ein Schauspieler. Nein, hat er nicht. Ich habe nämlich keineswegs unterstellt dass beide das gleich Wissen haben. Aber: Kernenergie ist ein gesellschaftlich bedeutendes Thema. Der Schauspieler sollte sich durchaus eine Meinung dazu bilden. Das gleiche gilt für Gentechnik und Energiewirtschaft. Das sind komplizierte Themen, sich darüber informieren ist nicht einfach. Hilft uns Vince Ebert dabei, ermutigt er uns? Keineswegs. Er polarisiert, indem er dem Wissenschaftler den Ignoranten gegenüberstellt. Einen informierten Laien gibt es bei ihm nicht. Daher braucht er auch nicht über gesellschaftliche Meinungsbildung zu reden, sondern kann suggerieren, dass die Wissenschaft es besser weiß.

    Dann schauen wir uns doch die Wissenschaftler an, die er uns als ideale, weil kenntnisreiche Entscheider präsentiert. Eberts Weltsicht ist – an dieser Stelle - recht eindimensional. Fachwissen ist das einzige, was er als Entscheidungskompetenz gelten lässt. Funktioniert das? Weiß der Nuklearphysiker wirklich alles über die biologischen Folgen der Radioaktivität? Nein? Ok, dann fragen wir einen Biologen oder Mediziner. Was aber, wenn die beiden zu unterschiedlichen Schlüssen kommen? Zum Beispiel: der Eine Pro, der Andere Kontra Kernenergie? Könnte ja vorkommen. Es wird sehr schnell klar, dass die Wissenschaft eben nicht in der Lage ist, Fragen von gesellschaftlicher Tragweite widerspruchsfrei zu klären. Das ist der Grund, warum wir Demokratie haben, neben der Wissenschaft heute auch eine zu wenig geschätzte Errungenschaft. Es ist gut für alle wenn auch der Schauspieler am gesellschaftlichen Meinungsbildungsprozess Prozess teil hat.

    Und man muss dazu nicht mal auf die Frage eingehen, ob der Wissenschaftler neutral ist.
    Eine Frage übrigens, die Vince Ebert an anderen Orten selbst gerne mal stellt. Warum kommt er hier also nicht auf die Idee, dass der Gentechnikgegner vielleicht kein uninformierter Ignorant ist, der die Gentechnik nur aus mangelndem Verständnis ablehnt? Sondern vielleicht jemand, der recht gut über das Verhalten weltumspannender Konzerne informiert ist und die Technik aufgrund dieser Kentnisse ablehnt? Vince Ebert suggeriert hier, daß komplexe Fragen am besten von der (Fach-)Wissenschaft beantwortet werden können. Was für ein Unsinn.

    Was also soll das ganze? Das Fazit, dass mehr Anerkennung für die Wissenschaften allen nutzt, kann man doch getrost unterschreiben.

    Ja, das schon. Aber sonst nichts. Vince Eberts Blogbeitrag besteht aus einer ganzen Reihe unakzeptabler Praktiken:

    - Vermischung von Äpfeln und Birnen: Wissen und Entscheidungskompetenz.
    - Vermischung von Ebenen: Fachkenntnis und Urteilsfähigkeit.
    - Polarisierende Gegenüberstellung: Naturwissenschaftler vs. Ignorant.
    - Unzulässige Vereinfachung und Suggestion.

    Damit liefert Vince Ebert eben gerade keine Analyse des Problems. Es hilft uns nicht selbst zu denken, sondern bietet uns im Trend der Zeit Übersimplifikation und die damit einhergehende Verdummung an.
  • Ohne Naturwissenschaften waeren Cro-Magnonniveau

    03.03.2019, Gerald Sobotta
    Wir muessen gar nicht den Kuehlschrank oder das Auto zitieren, die Fahrt zum Mond muss es auch nicht sein. Wir koennten weder Naegel noch Draht produzieren, wenn ich mir einmal erlauben darf, unsere Schmiede als die ersten Wissenschaftler zu sehen. Und zaehlt man die Holzarbeiten und die Keramikherstellung noch dazu, dann sieht es noch schlimmer aus. Es waren immer verdammt wenige, die kapierten, was da lief, und der Rest hielt sie fuer Zauberer. Man fuerchtete sie schon, aber Anerkennung? Nicht so recht! - Wie kommt das?- Nun, wer - modern gesprochen - an Fake-News glaubt, also seinen Gefuehlen folgt, der muss ja die "wissenschaftliche Wahrheit" auch nur fuer einen Glaubensinhalt halten, der beliebig austauschbar ist. Diese modebedingte Beliebigkeit, der Kern des grossen Irrtums, ist die Basis des Problems fuer alle Leute, die sich nicht vorstellen koennen, dass die Wissenschaft in der Regel korrekt ist und die Alternativen ausschliesst. Und da ist die Wissenschaft nun schon sehr weit gekommen, viel weiter als noch im 19.Jahrhundert, aber es ist ein fuer die Mehrheit ein sehr kompliziertes Geschaeft geworden. Einerseits scheint unser Wissen zu explodieren, es gibt immer mehr Abiturienten und Studenten, aber gleichzeitig immer weniger Leute, die den Durchblick haben: Man lernt da was auswendig, um Pruefungen zu schaffen, aber kann spaeter dann sein Fachgebiet nicht mehr eindeutig vertreten. Und diese Unsicherheit spueren viele Leute und mischen dieses Wissen mit Film- und Buecherstoff, in dem die Gesetze von Mathematik, Physik, Chemie oder Biologie beliebig ausser Kraft gesetzt werden und so alles moeglich wird. Die rote Linie, die so Wissen und Gefuehle trennt, geht heute mitten durch die - sogenannten - Wissenschaftler durch (Evolution, Klima, Quantencomputer, kalte Fusion, ABC-Vermutung, KFZ-Autopilot etc.) Leider kann derzeit die Menschheit diese Linie nicht einmal lokalisieren. Wie soll man unter diesen Umstaenden "auf die Wissenschaftler hoeren"? Und in dieser Situation gewinnen die Religionen, die Filmer (Sehe gerade mit einem Auge Dr.Strange!) etc.. Kein Mensch lernt dabei, wie man wirklich Naegel schmiedet. Es bleibt nur ein totales Chaos von widerspruechlichen Gedanken uebrig.
  • problem empirischer Wissenschaft

    03.03.2019, kroker
    gerade die Volkswirtschaft, aber nicht nur diese verstösst massiv gegen wissenschaftliche Prinzipien: die Falsifizierung_ gemeint eine Theorie ist schon dann widerlegt, wenn ein konkreter widersprechender Einzelfall existiert und muß dann verworfen werden
    Bsp: Prof Sinn: "Mehrbeschäftigung gibt es nur bei fallenden Löhnen, bei ansonst gleichen Bedingungen"
    wenn das stimmenn würde, müsste es in Griechenland Vollbeschäftigung geben
    und fast alle VWL Lehrstühle vertreten diesen neoliberalen/ neoklassischen Ansatz
    es ist deshalb viel wichtiger geworden zu fragen, wer ist der Auftraggeber und Finanzier einer "wissenschaftlicher" Studie und wem gehört das Medium, wo etwas veröffentlicht wird
  • Leider wahr und nicht lustig

    03.03.2019, Karl Müller
    leider stimmt es auf allen Ebenen. Die Deutungshoheit haben die Schreihälse, Berufsbetroffenen und Angsthaber, und wissen natürlich alles besser.
    Und dieser Zustand ist leider ganz "natürlich"! und es lässt sich auch argumentieren: Der "Erfolg" zählt doch, so lange diese Gruppen sich medial und damit politisch durchsetzen, so lange gibt ihnen der vermeintliche Erfolg doch formal Recht. Diese Aktivisten haben es gar nicht nötig die Hauptsätze oder komplexere Zusammenhänge zu verstehen oder auch nur das Handwerkszeug zu besitzen sich entsprechende Zusammenhänge zu falsifizieren. So weit ist die Empörung, und das Entsetzen, des Naturwissenschaftlers berechtigt, denn es doch eine wenn auch langsam umsetzende Atombombe in der Hand von tumben Narren.
    Persönlich bedrückt mich derzeit der abartige Umgang mit den medialen Märchen zu "Giftgaseinsätzen" in Syrien, immerhin ist das jeweilige Framing nicht ohne Aussage.
    Fachlich packt einen das kalte Entsetzen wie mit schlecht inszenierten Geschichten eine weitgehend naturwissenschaftsferne Öffentlichkeit manipuliert werden kann.
    So lange diese Schwätzer, Berufsbetroffenen und erklärten Naturwissenschaftsfeinde, gerne vermehrt um gewalttätige "religiös"motivierte Extremisten, unwidersprochen die Deutungshoheit in dieser Mediengesellschaft behalten ändert sich nichts.
    Zumal auch die medialen Multiplikatoren fachlich gegründete Diskurse eher vermeiden...
    Schade nur das wissenschaftliche Einwände gar nicht erst verstanden werden; und ehrlich so etwas überprüfbares will auch in dieser Gesellschaft kaum einer hören.
  • Tja...

    03.03.2019, Daniel Hage
    ...Tories, Trolle, Populistische Trottel, - WAS haben die alle nochmal gemeinsam ? Richtig, Ihren Nachnamen: Lemming !...
  • Die im ersten Beitrag formulierte These halte ich aufrecht.

    03.03.2019, Hans-Jürgen Steffens
    Zunächst zu Ihnen Herr Sbals: Ich bin mir nicht sicher, wie Sie Ihre Semantik einer "zufällig ausgewählten Zahl" definieren. Da scheint mir einiges durcheinanderzugehen. Lassen wir das also mal beiseite und konzentrieren wir uns auf Ihren letzten Satz.
    Hierzu ist zu sagen, dass die Auswahl einer beliebigen Zahl von 0 bis unendlich deshalb nicht gleichverteilt geschehen kann, da dies einem grundsätzlichen Theorem der Maßtheorie widerspechen würde. (Einzelheiten in den jeweiligen Lehrbüchern)

    Entnimmt man also Zahlen von 0 bis unendlich, dann sind die kleineren Zahlen wahrscheinlicher und die Voraussetzungen der im Artikel genannten Formeln sind (qualitativ) erfüllt. Das aber widerspricht nicht meiner These.

    Nun zu Ihnen Herr Timm. Auch empirische Datensätze sind (in der Regel) zufallsverteilt. Auch hier scheint mir eine Verwechslung von Zufall mit Gleichverteilung vorzuliegen.

    Wenn ich meine Einwände also noch einem zusammenfasse, dann lässt sich die Argumentation von Freistetter nur dann aufrechterhalten, wenn die gezogenen/erfassten Zahlen und Daten monoton um so unwahrscheinlicher sind, je größer sie ausfallen. Man mag einwenden, dass Freistetter dies mit seinem Zählprozess ja angedeutet und auch, dass er es am Ende des ersten Abschnitts ein wenig relativiert. Dennoch setzt er meines Erachtens einen falschen Akzent, wenn er formuliert: "Es müssen ausreichend viele Zahlen sein, die auch einen ausreichend großen Bereich abdecken." Auch hier halte ich jede Wette, dass es hierfür nichttriviale Gegenbeispiele gibt.

    MfG H.-J.S.

    P.S.
    We are not on Christian names.
  • Die Zeit ist reif, Tunnelblick gefährlich

    03.03.2019, Dr. rer.nat. Wolfgang Epple
    Die wenigen Zeilen von Margit Alm bringen auf den Punkt, was im großen Medienrauschen ums Klima mit Sicherheit unterbelichtet ist - und doch an Top der Agenda gehören müsste: Die rein zahlenmäßig überbordende Menschheit hat die Grenzen globaler Tragfähigkeit, die "planetaren Grenzen" in vielen Bereichen überschritten; siehe sehr fundiert z.B. Rockström et al. (2009) in nature Vol 461
    https://pubs.giss.nasa.gov/docs/2009/2009_Rockstrom_ro02010z.pdf.

    Dass wir als Menschheit die Erde überstrapazieren, weiß man nicht erst, seit fast nur noch im Alarm-Modus über das Klima gesprochen wird. Ganz im Gegenteil: Wissenschaftlich und ethisch fundierte Mahnungen gibt es seit mehr als einem halben Jahrhundert. Der gegenwärtig gepflegte Tunnelblick aufs Klima jedoch würde genau zu dem führen, was immerhin von den Alarmrufern eingeräumt wird: Zu "unerwarteten Konsequenzen", etwa von riskantem Geoengineering und anderen rein technischen Antworten auf die umfassende Ökologische Krise. Einen Vorgeschmack liefern die in vielen Medien so einseitig positiv und unkritisch transportierten "erneuerbaren Energien", deren Ausbau schon heute erhebliche negative Konsequenzen für die ohnehin durch menschliches Handeln umfassend bedrohten Lebensräume und Wildtiere im Gepäck hat, und deren industrielle Herstellung wie in anderen Bereichen einhergeht mit einem bislang ungelösten Senkenproblem. Der Blick aufs Ganze beginnt beim Menschen, dessen gleich mehrfachen Abheben von seiner "ökologischen Einnischung" und den Grundlagen der Primärproduktion des Planeten, die dazu geführt hat, dass unsere gemeinsame Zukunft auf vielen Feldern schon heute umfassend bedroht ist. Dieser Blick aufs Ganze aber muss den Horizont weiten über die anthropozentrische Begrenzung hinaus, zu den Lebensrechten nichtmenschlichen Lebens bis zu den Randbedingungen des Lebens auf unserem Planeten, zu denen unter anderem auch das Klima gehört. Gerechtes Teilen nicht nur unter Menschen ist die zu Grunde liegende Frage.
    Mag der Klima-Alarm noch so berechtigt sein. Sollte er, wie es derzeit den Anschein hat, den stärksten und irrationalsten aller Mythen, die die Menschheit bislang entwickelte, den ökonomischem Mythos vom Wachstum, nicht grundsätzlich stärker hinterfragen, und weiterhin vor allem das technisch Machbare in den Vordergrund stellen, dürfte er nicht wie hier vorgegeben, einen Zeitgewinn, sondern im Gegenteil eine weitere Verschwendung wertvoller Zeit verursachen: Wer von Sofortmaßnahmen in dieser Dringlichkeit spricht, muss die Bevölkerungsexplosion bei gleichzeitiger Ungerechtigkeit der Verteilung des Zugangs zu den Gütern der Erde mit allen Facetten der Verarmung und Verelendung eines nicht unerheblichen Teils der Menschheit auf die Dringlichkeitsskala heben. Und zwar zuvorderst. Dass schiere Not alleine schon genügt, als Mensch mit allen Rechten und Pflichten vor dem eigenen Dasein auf die Umwelt keine Rücksicht nehmen zu können, wurde schon von Hans Jonas in seinem epochalen Werk "Prinzip Verantwortung" vor genau 40 Jahren in kaum zu überbietender Deutlichkeit herausgearbeitet.
    Die Fixierung der Politik auf Technik und Machen wagt es bis heute nicht einmal, der katholischen Kirche und dem jetzigen Papst, dessen Umwelt-Enzyklika in vielen Punkten Klarsicht beweist, ins Stammbuch zu schreiben, dass Geburtenkontrolle einen ernst zu nehmenden Beitrag leisten kann im Sinne von Gerechtigkeit und Verantwortung für und vor der Natur und für und vor den nächsten Generationen. Einer das Ganze bedrohende Krise muss mit Sicht auf das Ganze und mit ganzheitlichen Reaktionen der Menschheit begegnet werden. Verzicht auf das Machbare zu Gunsten des Verantwortbaren gehört zu den ersten Folgerungen einer Ethik der Verantwortung. Geoengineering eingeschlossen.
  • Ich glaube nicht,...

    02.03.2019, Nina
    ... dass die Kurve noch zu kriegen ist. Die Politik reagiert viel zu träge, die einzelnen Menschen haben viel zu viel Angst um ihre kleinen Errungenschaften, sei es das Auto, sei es das Handy, sei es das Grillen am Wochenende und so vieles mehr. Ich will mich da gar nicht ausnehmen, zumal ich angesichts der gesamten Situation auch nicht mehr weiß, wo anzufangen. Letzten Endes wird wohl kaum die ganze Welt vernichtet sondern der Mensch stirbt halt aus. So what, der Welt könnte Schlimmeres passieren.
  • Vorsicht, Witz

    02.03.2019, Brunhild Krüger
    Kommt ein Hamburger nach Dresden, bewundert die Brücken über den Fluss und fragt einen Einheimischen: "Wie heißt denn dieser Fluss?" Sagt der Dresdener: "Elbe." Sagt der Hamburger: "Das kann nicht sein, die Elbe ist doch bei uns."
  • El Nino der Junge und La Nina das Mädchen allein im Universum.

    01.03.2019, Frank Mögling
    Ein düsterer einleuchtender Artikel der Hoffnungslosigkeit, eine aller letzte Botschaft an die Verantwortung der Verantwortungslosen, Uneinsichtigen und Unbelehrbaren aus Politik und Wirtschaft, dass Jahrzehnte lange gegen die Wand beten und reden zu beenden. Offensichtlich ist der Kontakt zu den spirituellen Welten die es in allen Kulturen gibt, beim Tanz um das goldene Kalb unterbrochen worden, so das unsere weitere menschliche Existenz auf unserem Planeten am seidenen Faden baumelt, der aus ökologischen, ökonomischen, politischen oder militärischen Gründen täglich reißen kann.

    Es wird wohl auch in Zukunft keine uns rettenden politischen Lösungen für unseren ökologischen Fußabdruck geben, wenn wir uns nicht zuerst um den menschlichen Abdruck kümmern, den wir im Leben und der Würde des Anderen, unserer Tiere und der Natur auf unserem Planeten hinterlassen.

    In unserem Alltag sehen wir nur das was vor uns ist, wenn wir nachts den raum- und zeitlosen grenzenlosen Sternenhimmel betrachten, müsste uns eigentlich ein Licht aufgehen. Seit dem ersten Sputnik von 1957 wissen wir wie unsere Erde von außen aussieht, inzwischen können wir vom Mond und von fernen Planeten mit Teleskopen und Satelliten auf die Erde blicken und verstehen immer noch nicht.

    Wenn es uns nicht gelingt die Welt mit dem grenzenlosen Mitgefühl der Kinder, wie zum Beispiel einer Greta Thunberg zu sehen sind wir verloren. Die Verletzungen der Naturgesetze kennen weder Gnade noch Erbarmen. Wir können auch eine Stecknadel mit einem blauen Kopf betrachten und uns vorstellen, dass dies unser blauer Planet im Universum ist, um wieviel größer erscheinen uns unserer scheinbaren und eigentlichen Probleme und warum?

    Wir können auch zwei Reiskörner als Symbol für El Nino und La Nina in die Hand nehmen und uns überlegen, was wir mit ihnen tun wollen, wir können sie in die Luft werfen, den Göttern opfern oder sie in die Erde stecken und sie hüten hegen und pflegen bis sie zu einem reifen Reisfeld der freien Entwicklung der Persönlichkeiten unserer Kinder herangewachsen sind.

    Albert Einstein sagte einmal in einem Interview, dass wir ohne Spiritualität wohl zu keinem tieferen Verständnis unseres Universum gelangen können. Ich denke das dies wohl auch für unser menschliches Dasein auf unserem einzigen bewohnbaren Planeten in unserem Sonnensystem gilt und Voraussetzung für unser menschliches friedliches Zusammenleben ist. Wir haben also ein echtes Problem mit unserer Sichtweise auf unsere Welt, was wir zu aller erst lösen müssen.


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