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Kommentare - - Seite 1

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  • Spannendes Thema - nur die Lösungsansätze greifen nicht...

    26.11.2010, Holger Roloff, Hamburg
    Vielen Dank für diesen Artikel. Er spricht endlich das entscheidende Problem unserer Zeit überhaupt an.

    Theoretisch kann man dazu allerdings einiges mehr sagen. Das Thema Wachstum - ob notwendig oder nicht bzw. dauerhaft möglich oder nicht - ist zumindest in einem Teil der Theorie schon sehr weit durchdacht worden - nämlich in der "modernen Wertetheorie".

    Eine kurze, prägnante Zusammenfassung des gegenwertigen Erkenntnisstandes inklusive der wichtigsten Quelltexte führender Autoren, die diesen Argumentationsstand untermauern, findet man hier:

    http://www.exit-online.org/textanz1.php?tabelle=aktuelles&index=2&posnr=498

    Demnach rettet uns keiner der im obigen Artikel genannten Lösungsansätze. Kapitalismus ohne Wachstum wäre ein Widerspruch in sich selbst, denn es handelt sich dabei keineswegs nur um eine politische Doktrin, sondern vielmehr eine objektive Grundbedingung, damit das Wertschöpfungsprinzip funktionieren kann. Siehe auch:

    http://www.exit-online.org/textanz1.php?tabelle=aktuelles&index=4&posnr=391&backtext1=text1.php

    Wirtschaft kann sehr wohl ohne Wachstum auskommen. Das Konstrukt Marktwirtschaft / Kapitalismus kann es jedoch nicht. Warum das ein Unterschied ist, zeigt die Wertetheorie, wie ich finde, sehr schön auf.

    Die Lösung ist dann zum Greifen nahe, wenn man das Wertschöpfungsprinzip zur Disposition stellt. Wird das Kapital als gesellschaftliches Verhältnis überwunden, dann öffnen sich ein riesiges Spektrum an Lösungsmöglichkeiten, da sich die menschen wieder selbst als Bestandteil der Natur verstehen könnten, anstatt diese nur auszubeuten. Die Arbeitszeit könnte auf alle verteilt werden und würde sich auf etwa 1-2 Stunden täglich reduzieren, der Energieverbrauch könnte sinken, wir stünden nicht mehr unter dem Zwang zu konsumieren und niemand könnte mehr den anderen ausbeuten.

    Die gesamte Reproduktion müsste dazu aber auf neue Füße gestellt - also auf der Ebene des stofflichen anstatt wertmäßigen Reichtums gesteuert werden. Ich denke, das ist durchaus möglich. Sachlich spricht jedenfalls nichts dagegen, bis auf die Schranken in unseren Köpfen. Die zu überwinden scheint mir das größte Hindernis zu sein.


    Mit freundlichen Grüßen aus Hamburg
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