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Die Besoldung von Professoren ist nur die Spitze des Eisbergs, auch der wissenschaftliche Mittelbau hat durch den Übergang von BAT auf TL bzw. TVÖD deutliche Einbußen hingenommen.
Auch gibt es keine "sicheren Stellen" mehr, die Dauerstellen wurden gekürzt, die Finanzierung erfolgt größtenteils durch Drittmittelaufträge. Gleichzeitig ist der Andrang zum Hochschulsstudium deutlich gewachsen und Bachelor bzw. Master bedeuten erhöhte Belastung.
Betrachtet man das zahlenmäßige Verhältnis von Studenten zu Professoren, so kann in Deutschland nicht mehr von einer adäquaten Hochschulausbildung gesprochen werden.
Die Hauptlast der Lehre liegt schon lange nicht mehr bei den Professoren, die oft mit dem Einwerben von Drittmitteln zur Finanzierung ihres Instituts ausgelastet sind, sondern bei den Doktoranden und beim Mittelbau - die Vorlesungen halten, Seminare organisieren, Studenten beraten und sogar Prüfungen durchführen: alles Aktivitäten, die nicht Ihrem Tätigkeitsprofil (HRG bzw. LHG) aufgeführt sind, aber dennoch durchgeführt werden, damit an deutschen Unis die Lehre durchgeführt werden kann. Da weder Doktoranden noch der Mittelbau eine Lobby haben, fällt das nicht weiter auf.
Die Lösung erster Ordnung wäre "mehr Professoren", was jedoch das Problem nur noch verschärft und die finanzielle Belastung vergrößert. Ein Lösung zweiter Ordnung, d.h. das System der Lehre und Forschung an den Hochschulen zu modernisieren, wurde bisher mit größten Elan verhindert - offensichtlich ist der Leidensdruck noch nicht groß genug.
Wenn man akzeptiert, dass die Zukunft Deutschlands durch die Qualität und Innovationsfähigkeit der Ingenieure und Wissenschaftler bestimmt wird, dann kann man die Diskussion nicht nur auf die Professoren reduzieren, alle am Ausbildungsprozess beteiligen Mitarbeitergruppen sind adäquat zu berücksichtigen.
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Nicht nur die Professoren
17.02.2012, W. HeringAuch gibt es keine "sicheren Stellen" mehr, die Dauerstellen wurden gekürzt, die Finanzierung erfolgt größtenteils durch Drittmittelaufträge. Gleichzeitig ist der Andrang zum Hochschulsstudium deutlich gewachsen und Bachelor bzw. Master bedeuten erhöhte Belastung.
Betrachtet man das zahlenmäßige Verhältnis von Studenten zu Professoren, so kann in Deutschland nicht mehr von einer adäquaten Hochschulausbildung gesprochen werden.
Die Hauptlast der Lehre liegt schon lange nicht mehr bei den Professoren, die oft mit dem Einwerben von Drittmitteln zur Finanzierung ihres Instituts ausgelastet sind, sondern bei den Doktoranden und beim Mittelbau - die Vorlesungen halten, Seminare organisieren, Studenten beraten und sogar Prüfungen durchführen: alles Aktivitäten, die nicht Ihrem Tätigkeitsprofil (HRG bzw. LHG) aufgeführt sind, aber dennoch durchgeführt werden, damit an deutschen Unis die Lehre durchgeführt werden kann. Da weder Doktoranden noch der Mittelbau eine Lobby haben, fällt das nicht weiter auf.
Die Lösung erster Ordnung wäre "mehr Professoren", was jedoch das Problem nur noch verschärft und die finanzielle Belastung vergrößert. Ein Lösung zweiter Ordnung, d.h. das System der Lehre und Forschung an den Hochschulen zu modernisieren, wurde bisher mit größten Elan verhindert - offensichtlich ist der Leidensdruck noch nicht groß genug.
Wenn man akzeptiert, dass die Zukunft Deutschlands durch die Qualität und Innovationsfähigkeit der Ingenieure und Wissenschaftler bestimmt wird, dann kann man die Diskussion nicht nur auf die Professoren reduzieren, alle am Ausbildungsprozess beteiligen Mitarbeitergruppen sind adäquat zu berücksichtigen.