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Kommentare - - Seite 1

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  • Leider wieder nichts visionäres...

    20.12.2012, Detlef Köhler
    Hier muss ich eindeutig dem Autor zustimmen und den bisherigen beiden Kommentatoren leider bescheinigen, dass ihre Raumfahrtsichtweise wohl alles andere als visionär ist. Denn genau dafür – für Visionen – wurde in Neapel nicht gestimmt. Leider zum wiederholten Male. Denn selbst das, was Europa heute ganz gut kann: Satelliten und automatische Raumsonden – ist mittlerweile lediglich zu einem wenig innovativen gigantischem Beschäftigungsprogramm für Unternehmen wie EADS & Co verkommen. Es wird mit all diesen Kompromissen weder jemals einen eigenen bemannten europäischen Zugang zum All geben noch wird man damit das in der europäischen Bevölkerung durchaus vorhandene Potential aus Neugier, Wissensdurst und Begeisterungsfähigkeit für die Raumfahrt bedienen können.
    Dabei würde jedoch gerade die bewährte und technisch excellente Kombination der Ariane-Träger + ATV > ARV > CTV durchaus die Möglichkeit bieten, Europa einen unabhängigen Zugang zum Weltraum zu schaffen. Den haben zZ. nur Russland und China. Doch eher als es die ESA mit den in Neapel gefassten Beschlüssen vermag, werden sich zB. Indien und etliche private Unternehmen zu den unabhängigen Explorern des Alls hinzu gesellen. Allein an den Raumfahrtbudgets asiatischer Staaten und der Verankerung eines positiv besetzten Raumfahrtgedankens in ihrer Bevölkerung erkennt man leicht, dass sie alle offenbar besser wissen, wie sehr Exploration im 21. Jh vor allem entscheidende wirtschaftliche Faktoren eröffnen wird. Und sie wissen auch besser als unsere Entscheidungsträger in Europa, dass man dafür vor allem auch den Mensch im All vor Ort benötigt. Diejenigen, die wieder zuerst auf dem Mond sind, Asteroiden ausbeuten oder orbitale Solarkraftwerke bauen werden die neuen globalen Player dieses Jahrhunderts sein. Mit den wenig innovativen und halbherzigen Beschlüssen zur europäischen Raumfahrt wird Europa wohl lediglich weiter nur der Juniorpartner bleiben, der von den Launen und Mitfluggelegenheiten anderer abhängig sein wird.

    ps: Vom Ausspruch eines ehemaligen Bundeskanzlers, dass jemand, der Visionen hat, besser zum Arzt gehen sollte, halte ich nichts. Raumfahrt lebt von Visionen. Der Aufbruch ins All wird nur demjenigen gelingen, der Visionen hat und an deren Umsetzung arbeitet. Wir Europäer haben durchaus das Potential dazu.
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