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Wenn ein Chemiker sich zum Experten für die Suche nach der Lösung des schwierigsten Problems der theoretischen Physik aufschwingt, dann ist äußerste Vorsicht geboten: Selbst wenn der Nachweis von Gravitonen sich als schwierig oder gar unmöglich erweisen sollte, dann heißt das noch lange nicht, dass es keine einheitliche Theorie der Quantengravitation geben kann. Tatsache ist allenfalls, dass die "Stringtheorie" lediglich eine Hypothese ist und keine Theorie der Quantengravitation, weil sie eben gerade so konzipiert ist, dass sie sich jeder experimentellen Überprüfung entzieht. So ist es dann auch kein Zufall, dass in der jüngsten Vergangenheit gerade Stringtheoretiker entweder die Möglichkeit oder die Notwendigkeit einer Theorie der Quantengravitation bestreiten. Wer seine Felle wegschwimmen sieht und sich gleichzeitig seine Spielwiese weiter erhalten will, der muss zumindest die Notwendigkeit einer Theorie der Quantengravitation bestreiten und zur "friedlichen Koexistenz" konkurrierender, unvereinbarer Teiltheorien aufrufen. Die Suche nach der Theorie der Quantengravitation wird weitergehen und irgendwann erfolgreich sei. Und wenn sie dann gefunden sein wird, dann wird es für sie eine Fülle von experimentellen Tests geben, genau so wie es nach Auffinden der Allgemeinen Relativitätstheorie eine Fülle von experimentellen Tests für diese gab.
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Die Suche wird weitergehen
09.05.2013, Dr. Günther Coen