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Kommentare - - Seite 1

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  • Klimawissenschaft ist nicht nur Wissenschaft

    13.03.2014, Martin Holzherr
    Dieser Artikel ist vom Konsens-Gedanken geprägt wie er auch in den Klimawissenschaften dominiert. Wer wie die Klimaskeptiker gegen den Konsens verstösst "stellt auch das gesamte System zu Beurteilung der naturwissenschaftlichen Forschung in Frage" liest man in diesem Artikel.
    Mein Eindruck ist aber, dass man es sich hier mit der Lagerbildung zu einfach macht. Auf der einen Seite die Klimawissenschaftler, die für die Wissenschaft schlecht hin stehen, auf der andern Seite die Klimaskeptiker, die mit ihren Aussagen gegen die wissenschaftlichen Erkenntnisse verstossen.

    Warum dann aber klagen auch einige Experimental- und theoretische Physiker gegen die Verpolitisierung der Klimawissenschaft. In Bezug auf das Cloud-Experiment am CERN welches die Wolken-und Aerosolbildung untersucht äusserste sich beispielsweise der Direktor des CERN Rolf-Dieter Heuer, das CERN solle sich bei Interpretationen zu den Ergebnissen zurückhalten, da die Klimawissenschaft verpolitisiert sei und sich das CERN da raushalten müsse um seine Arbeit tun zu können. Tatsächlich sind die meisten Klimawissenschaftler nicht nur Wissenschaftler sondern auch klimapolitisch engagiert und stehen beispielsweise für Erneuerbare und gegen Nuklearenergie oder für Carbon Capture und Storage als matchentscheidend. Solch ein Enagement muss nicht unbedingt falsch und verboten sein. Es ist nur problematisch, wenn einige Klimawissenschaftler die Meinung durchblicken lassen, "the science ist settled". In der Teilchenphysik scheint mir eine andere Haltung vorzuherrschen. Diese Physiker fordern beispielsweise Experimentalanlagen wie den Large Hadron Collider um weiterzukommen. Und für diese Forderung gibt es einen Konsens. Wo aber sind die Klimawissenschaftler zusammengestanden und haben bestimmte Forschungssatelliten oder nötige Vertiefungen der Forschung gefordert? Ist es nicht vielmehr so, dass Klimaforscher selbst den Eindruck erwecken, es sei eigentlich schon ausgeforscht, es müsse nur noch umgesetzt werden?
    Dabei hat die Klimawissenschaft gerade das Problem, dass ihre Aussagen grosse Auswirkungen auf die Politik haben, sie aber weit weniger abgesichert sind als die Aussagen der Teilchenphysiker oder überhaupt vieler anderer Naturwissenschaften.
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