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Ich habe eine Anmerkung zum letzten Satz im ersten Punkt Ihrer Aufzählung, in dem Sie schreiben: "Die Ergebnisse des BICEP2-Experiments sind nun der bislang überzeugendste Beleg, wenn nicht gar Beweis, dass es die Wellen tatsächlich gibt." Das ist faktisch falsch.
Die Messungen des BICEP2-Experiments sind, sofern Sie von anderen Experimenten bestätigt werden, ein weiterer indirekter Beweis für die Existenz von Gravitationswellen. Der direkte Nachweis der später im Artikel beschriebenen Auswirkungen (Stauchen und Dehnen der Raumzeit) steht noch aus und wird derzeit von Experimenten wie LIGO, Virgo, GEO600 oder internationalen Pulsar Timing Arrays verfolgt. In den 2030er Jahren wird noch die Weltraummission eLISA dazustoßen.
Indirekte Beweise gab es jedoch bereits und die Entdecker wurden bereits vor 21 Jahren mit dem Physiknobelpreis ausgezeichnet. Russel A. Hulse und Joseph Taylor beobachteten mit dem Arecibo-Radioteleskop wie sich die Umlaufbahn des Radiopulsars B1913+16 in einem Doppelsternsystem veränderte – und zwar genau so wie es Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie vorhersagt. Die besagt, dass das Doppelsternsystem aufgrund seiner Bahnbeschleunigung Gravitationswellen aussendet. Die dabei abgestrahlte Energie wird aus der Bahnbewegung "abgezapft", der Bahndurchmesser schrumpft. Die Beobachtungen zeigen eindrucksvoll die Übereinstimmung mit der Relativitätstheorie. Spätestens seit diesem Zeitpunkt zweifelt niemand an der Existenz von Gravitationswellen.
Das BICEP2-Ergebnis ist – sofern bestätigt – wahrlich aufregend und spektakulär, aber nicht als Nachweis der Gravitationswellen, denn der ist alles andere als neu. Ihre weiteren Punkte in der Aufzählung fassen zusammen, warum.
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Dass es Gravitationswellen gibt, wissen wir seit spätestens 1993
19.03.2014, Benjamin KnispelDie Messungen des BICEP2-Experiments sind, sofern Sie von anderen Experimenten bestätigt werden, ein weiterer indirekter Beweis für die Existenz von Gravitationswellen. Der direkte Nachweis der später im Artikel beschriebenen Auswirkungen (Stauchen und Dehnen der Raumzeit) steht noch aus und wird derzeit von Experimenten wie LIGO, Virgo, GEO600 oder internationalen Pulsar Timing Arrays verfolgt. In den 2030er Jahren wird noch die Weltraummission eLISA dazustoßen.
Indirekte Beweise gab es jedoch bereits und die Entdecker wurden bereits vor 21 Jahren mit dem Physiknobelpreis ausgezeichnet. Russel A. Hulse und Joseph Taylor beobachteten mit dem Arecibo-Radioteleskop wie sich die Umlaufbahn des Radiopulsars B1913+16 in einem Doppelsternsystem veränderte – und zwar genau so wie es Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie vorhersagt. Die besagt, dass das Doppelsternsystem aufgrund seiner Bahnbeschleunigung Gravitationswellen aussendet. Die dabei abgestrahlte Energie wird aus der Bahnbewegung "abgezapft", der Bahndurchmesser schrumpft. Die Beobachtungen zeigen eindrucksvoll die Übereinstimmung mit der Relativitätstheorie. Spätestens seit diesem Zeitpunkt zweifelt niemand an der Existenz von Gravitationswellen.
Das BICEP2-Ergebnis ist – sofern bestätigt – wahrlich aufregend und spektakulär, aber nicht als Nachweis der Gravitationswellen, denn der ist alles andere als neu. Ihre weiteren Punkte in der Aufzählung fassen zusammen, warum.