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Kommentare - - Seite 1

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  • Paar Ergänzungen und Korrekturen

    13.04.2015, Anna
    Also ich hab noch niemanden getroffen, der unter dem Einfluss von Cannabis Unsinn dahergeredet hat, und mir hat auch noch niemand gesagt, dass ich das tun würde. In dem Artikel wird das einfach so behauptet, als ob es Fakt wäre, jedoch ohne irgendwelche Belege oder auch nur eine Erwähnung, wie der Autor zu diesem Schluss gekommen ist. Ist das seine eigene Einschätzung oder die irgendeines Bekannten, und auf wie vielen Beobachtungen fußt sie? Hatten diese Personen wirklich nur Cannabis genommen oder noch andere Drogen dazu?
    Kann sein, dass manche Menschen das tun, dann waren diese Menschen aber auch davor schon dumm. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine wirklich intelligente Person dadurch zum Idioten gemacht wird. Klar, das Gehirn arbeitet langsamer als sonst, aber dafür ist das Bewusstsein erweitert und man ist sich seiner eigenen Unwissenheit mehr bewusst als sonst.
    Hingegen brauche ich nicht lang zu überlegen, bis mir einige Erfahrungen einfallen, wo betrunkene Menschen dumm dahergeredet haben.

    Dass Cannabis die Zunge lösen soll, stimmt auch nur bedingt. Das ist von Person zu Person unterschiedlich, und hängt auch von der Erfahrung des Nutzers und der Dosis ab. Ich z.B. rede bei kleinen Dosen mehr als sonst, aber nur wegen der Stimmungsaufhellung. Ab einer gewissen Grenze werde ich sehr schweigsam und rede fast nur, wenn ich angesprochen werde. (Daher kommt doch auch der englische Begriff “stoned” - man sitzt da wie ein Stein.) Erfahrene Nutzer reden auch generell mehr, weil ihr Gehirn sich bereits an diesen Zustand angepasst hat, so dass es besser darin funktionieren kann.

    Also wenn ihr schon einen Artikel über die wissenschaftlichen Aspekte von Cannabis bringt, dann könntet ihr doch etwas mehr auf die Funktion des Endocannabinoidsystems eingehen. Wenn man nämlich weiß, dass die Endocannabinoide bei körperlicher Bewegung und fettigem Essen ausgeschüttet werden, dann ergeben die Effekte von Cannabis plötzlich Sinn. Man stelle sich nur mal irgendein Tier vor, dass sich in der Natur umherbewegt. Dabei ist es doch sinnvoll, wenn dessen Bewusstsein der Umgebung und Präsenz im jetzigen Moment erhöht sind und es nicht in Gedanken verloren ist. Die aufgebrauchte Bewegungsenergie muss ersetzt werden, daher der gesteigerte Appetit. Hat das Tier Fressfeinde, dann muss es extra auf der Hut sein. Schmerzen müssen unterdrückt werden, um nicht zu stören. Und ist es dann fertig mit seinem Umherbewegen, erfüllen die verbleibenden Endocannabinoide noch zwei Funktionen: Sie beugen Muskelkater vor und machen das Tier müde und entspannt, damit es sich erholen kann.
    Ach und übrigens, noch eine heilende Anwendung habt ihr ausgelassen: Es gibt kein besseres Mittel um Muskelkater zu heilen als Cannabis zu essen. (Die Schmerzen werden davon nicht nur temporär unterdrückt, sondern gehen tatsächlich viel schneller weg, deshalb sage ich bewusst “heilen”.)

    Dass der Anstieg an Psychosen auf das Aufkommen von skunk zurückzuführen sei, stimmt auf jeden Fall. Dazu sollte man aber noch erwähnen: Wäre Cannabis nie illegal gemacht worden, dann hätte es nie eine Notwendigkeit gegeben, skunk zu erschaffen. Denn diese Varianten wurden speziell dafür gezüchtet, dass sie im Haus unter Kunstlicht wachsen können und hohe Erträge liefern. Würde Hanf ganz normal überall frei in der Natur wachsen, wäre niemand überhaupt auf die Idee gekommen, viel Geld für Kunstlichtlampen auszugeben.
    Eines von vielen Beispielen, wie die Kriminalisierung von Drogen mehr Schaden anrichtet als Nutzen bringt!
    Übrigens bin ich nicht sicher, dass die psychosesteigernde Wirkung nur an dem größeren Mengenverhältnis von THC zu CBD liegt. Ein Freund von mir hatte dazu noch eine andere Hypothese, die mir auch plausibel klingt. Pflanzen haben ja auch eine Art Bewusstsein, wozu es ja mittlerweile einiges an Forschung gibt (gab vor ein paar Jahren ja hier auch einen Artikel dazu). Da kann man sich doch gut vorstellen, dass so eine Cannabispflanze sich in einem kleinen Dachgeschoss klaustrophobisch fühlt, und dass sich ihre Angst dann auf den Konsumenten überträgt. Die Hypothese ließe sich doch leicht genug überprüfen.

    Als letztes kann ich es auch nicht lassen, zu erwähnen, dass es nunmal Leute gibt, die leicht in Abhängigkeit von allem Möglichen geraten, und andere die soviel Selbstkontrolle haben dass so gut wie kein Risiko besteht. Wer von sowas wie Cannabis abhängig wird, gehört eindeutig zum ersten Typ und sollte mal seine tieferen Probleme analysieren und den Grund für seine fehlende Selbstkontrolle herausfinden.
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