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Betrachtet man die Möglichkeiten neuartiger Analysetechnologien, auf Basis welcher Technologie auch immer, stellt dies in der Regel auch althergebrachte Denkweisen bezüglich Recht und Ordnung in Frage.
Dass statistische Verfahren teils extrem wirkungsvolle Werkzeuge sein können, zeigt nicht zuletzt die Möglichkeit, psychische Erkrankungen wie Psychosen schon in ihrer Entstehung zu erkennen.
In welcher Weise kann die Politik darauf reagieren? Doch in erster Linie so, dass – ausgehend von einem festen moralischen Wertesystem – Konzepte regelmäßig überprüft werden.
Im Beispiel Unterwanderung von Anonymisierung müsste geprüft werden, anhand welcher Informationen eine eindeutige Identifikation möglich ist. Eine neue Form von (Daten-)Abschirmung um den Wähler wird notwendig. In der Vergangenheit war es ausreichend, wenn man sich in eine Wahlkabine mit mehr oder weniger geschlossenem Vorhang begab, um seine Kreuzchen zu machen und anschließend einen Zettel in – wie vorsintflutlich – einen Kasten zu werfen. Bedenkt man die Möglichkeiten heutiger Forensik, müsste man in Zukunft wohl elektronisch von einem anonymisierten Terminal aus wählen.
Das Beispiel zeigt, wie weit diese beiden Welten auseinander liegen. Da wird in irgendwelchen Labors ein neues Analyseverfahren entwickelt, und plötzlich gibt es Bedarf für geänderte Wahlabläufe.
In der Wirtschaft spricht man von Multiplikatoren. Einzelne kleine Entwicklungen können zusammen genommen einen sehr großen Effekt haben.
Da ist es nicht verwunderlich, dass Politiker – und nicht nur die – manchmal überrascht von neuen Entwicklungen sind.
Angesichts dieser Herausforderungen könnte es sinnvoll erscheinen, das Gefährdungspotenzial neuer Technologien in Bezug auf die Grundrechte unserer Gesellschaft regelmäßig neu zu bewerten und konsequent Maßnahmen daraus abzuleiten, wie dieser Bedrohung zu begegnen ist. Eventuell zeigte sich dann, dass neue Technologien eben auch eine große Unterstützung für die Grundrechte der Menschen darstellen können.
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Alles ändert sich
30.08.2015, Andreas GrundDass statistische Verfahren teils extrem wirkungsvolle Werkzeuge sein können, zeigt nicht zuletzt die Möglichkeit, psychische Erkrankungen wie Psychosen schon in ihrer Entstehung zu erkennen.
In welcher Weise kann die Politik darauf reagieren? Doch in erster Linie so, dass – ausgehend von einem festen moralischen Wertesystem – Konzepte regelmäßig überprüft werden.
Im Beispiel Unterwanderung von Anonymisierung müsste geprüft werden, anhand welcher Informationen eine eindeutige Identifikation möglich ist. Eine neue Form von (Daten-)Abschirmung um den Wähler wird notwendig. In der Vergangenheit war es ausreichend, wenn man sich in eine Wahlkabine mit mehr oder weniger geschlossenem Vorhang begab, um seine Kreuzchen zu machen und anschließend einen Zettel in – wie vorsintflutlich – einen Kasten zu werfen. Bedenkt man die Möglichkeiten heutiger Forensik, müsste man in Zukunft wohl elektronisch von einem anonymisierten Terminal aus wählen.
Das Beispiel zeigt, wie weit diese beiden Welten auseinander liegen. Da wird in irgendwelchen Labors ein neues Analyseverfahren entwickelt, und plötzlich gibt es Bedarf für geänderte Wahlabläufe.
In der Wirtschaft spricht man von Multiplikatoren. Einzelne kleine Entwicklungen können zusammen genommen einen sehr großen Effekt haben.
Da ist es nicht verwunderlich, dass Politiker – und nicht nur die – manchmal überrascht von neuen Entwicklungen sind.
Angesichts dieser Herausforderungen könnte es sinnvoll erscheinen, das Gefährdungspotenzial neuer Technologien in Bezug auf die Grundrechte unserer Gesellschaft regelmäßig neu zu bewerten und konsequent Maßnahmen daraus abzuleiten, wie dieser Bedrohung zu begegnen ist. Eventuell zeigte sich dann, dass neue Technologien eben auch eine große Unterstützung für die Grundrechte der Menschen darstellen können.