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Kommentare - - Seite 1

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  • Klimawandel findet schon heute statt

    11.07.2016, Dr. rer.nat. Wolfgang Epple
    Leider führt der Klima-Alarmismus, der insbesondere in den Mainstream-Medien betrieben wird, und damit die Verengung der Sicht auf die globale Ökologische Krise auf nur ein Thema, nämlich den "Klimaschutz", nicht zum Kern des Problems: Die Menschheit hat alleine durch ihre überbordende Populationsentwicklung, verbunden mit den immer höheren Ansprüchen durch künstlich geweckte Bedarfe weit jenseits der wirklichen Bedürfnisse, den Planeten, ihr globales "Habitat", schon jetzt weit über die Grenzen seiner Tragfähigkeit überlastet. Es ist nicht so, dass dieser um ein Mehrfaches zu hohe "Ökologische Fußabdruck" nicht bekannt wäre. Es geht nicht um das Vertagen eines Problems, es geht vielmehr um das fahrlässige Verdrängen einer ganzen Reihe von Problemen: Nicht die Klimaänderung, sondern der Verlust der Biodiversität ist noch immer die Hauptkenngröße der globalen Ökologischen Krise. Durch Lebensraumzerstörung, oder -einengung machen wir die Pfade der Evolution für alle betroffenen Arten in die Zukunft dicht. Die gesamte Ökosphäre ist in ihrer Reaktions- und Anpassungsfähigkeit auf Klimaänderungen durch menschliches Tun zusätzlich beeinträchtigt.

    Die aktionistischen Maßnahmen der sogenannten "German Energiewende", insbesondere gekennzeichnet und zunehmend reduziert auf den Zubau der Windkraft an ökologisch sensibelsten Standorten, verschärft die Problematik ohne erkennbaren Nutzen auf der vorgeblichen "Klimaschutz"-Seite.

    Darüber schreiben die Klima-Alarmisten und Subventionsritter und die Ihnen blind folgenden Mainstream-Medien nicht: Über die Notwendigkeit einer wirklichen Wende, einer radikalen Umkehr im Umgang nicht nur mit "Ressourcen", sondern mit allen außermenschlichen natürlichen Entitäten. Die Erde ist immer noch der Selbstbedienungsladen für den ökonomischen "Mehrwert".

    Zur Weitung des Blickes würde insbesondere die Weitung der Moralgemeinschaft weit über den anthropozentrischen Denkrahmen und nutzenorientierten Tellerrand hinaus gehören müssen. Eine ganzheitliche Ethik, verankert in einem "globalen Gesellschaftsvertrag", würde die Abkehr vom Nutzendenken genauso bedeuten müssen wie die sorgfältige Hereinnahme negativer Auswirkungen in die Güterabwägung bei allen Entscheidungen, die mit Eingriffen in die ohnehin angeschlagene Restnatur durch menschliches Handeln in Verbindung stehen.

    Da der "Klimaschutz" einer profitorientierten Energiewende-Prägung den Mythos vom unendlich möglichen Wachstum in einem begrenzten System mit seinen Heilsversprechen der Weltrettung durch Technisierung der Natur sogar noch befördert, verlieren wir in der Tat wertvolle Zeit. Unsere medial klima-alarmierte Gesellschaft jammert kollektiv über "Klimawandel", verweigert sich aber einfachsten Naturschutz-Zielen und verleiht gleichzeitig Managern von Autokonzernen für die Vervielfachung der Verkaufszahlen von Luxuskarossen etwa in China höchste Anerkennung für die durch Asphaltierung und Automobilisierung entlegenster Gebiet erreichte Steigerung der kurzsichtigen und kurzfristigen Gewinne.
    Wie lange noch soll Tabu bleiben, statt über dessen weiteren Export über die notwendigen Einschnitte in unser auf dieser Erde nicht haltbares westliches Wohlstands-System ernsthaft zu diskutieren?
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