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Kommentare - - Seite 1

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  • Fragen Sie einen Fachmann...

    14.10.2016, Robert Orso
    Das ist der unbedingte Rat in jedem Pilz Bestimmungs Buch, jeder APP und jeder Webseite die sich mit dem Thema beschäftigt, auch so renommierte wie die Webseiten der verschiedenen Mykologischen Gesellschaften. Stets wird das gleiche betont: "Die Bestimmungs Hilfsmittel dienen NICHT zur Bestimmung der Essbarkeit, nur zur Bestimmung der Art" und "Wenn Sie nicht 100%ig sicher sind, fragen Sie einen Fachmann".

    Nur, woher nehmen und nicht stehlen? Wenn man Glück hat und in der Nähe einer großen Stadt wohnt, dann gibt es manchmal die Möglichkeit am Marktamt einmal die Woche, "Dienstags zwischen 10 und 11 Uhr" den Pilzkorb aussuchen zu lassen. Die Pilze vom Wochenende sind dann natürlich alle schon kaputt, die 80km Fahrt also ohnehin umsonst.

    Nachdem bestimmt jeder Pilzsammler zu 100% sicher ist, dass seine Pilze ungiftig sind, hilft auch der Rat nicht, im Zweifelsfall lieber einen weniger mitzunehmen. "100% sicher" schließt leider nicht aus, dass man sich nicht trotzdem irrt. Tatsächlich sind die meisten Vergiftungsfälle wohl eher deswegen zu verzeichnen, weil der gefragte "Experte" sich dann doch nicht so genau auskannte wie er dachte.

    Pilze neigen nun mal dazu, gelegentlich anders auszusehen als am Vergleichsbild. Ob die Lamellen jetzt blaßgelb oder cremefarben sind, der Hut rehbraun oder kastanienbraun und ob die Lamellen stumpf oder am Stiel kurz angesetzt sind, ist sicher auch für den Fachmann nicht bei jedem Exemplar Verwechslungs frei erkennbar.

    Früher gab es gerade am Land in fast jedem Dorf eine "Großmutter", die ein Leben Lang Erfahrung mit Pilzen hatte. Heute kennen die meisten Pilze nur noch aus dem Chinarestaurant oder dem Supermarkt. Die Experten vor Ort sind ausgestorben.

    Ich selbst traue mich nur drei Pilzarten "sicher" zu pflücken. Wer weiß wie viele Kaiserlinge ich schon stehen gelassen habe, weil ich sie für Fliegenpilze hielt...

    Schade eingentlich.
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