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Kommentare - - Seite 1

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  • Ist die Felswand schuld? Oder: Shoot the messenger?

    01.03.2017, Konrad Lehmann
    Es liegt mir eigentlich fern, einen Riesenkonzern und Datensauger zu verteidigen. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass Herr Lobe ungerecht ist.
    Die Ergebnisse bei der Autovervollständigung werden ja nicht von Google erzeugt. Sie entstehen einfach dadurch, dass andere Nutzer nach diesen Wortkombinationen suchen. Es ist also nicht die Maschine, die hier Gerüchte in die Welt setzt. Sondern es sind Menschen, die sich per Suchmaschine über den Wahrheitsgehalt von Gerüchten informieren wollen, und damit andere womöglich erst auf diese Gerüchte aufmerksam machen.
    Google ist damit nur ein Medium, über das sich Gerüchte verbreiten - ebenso wie andere Informationen. Es ist die Felswand, die das Echo zurückwirft. Aber jemand anderer hat gerufen.
    Wie die Entstehung von Gerüchten funktioniert, hat A. Paul Weber schon vor ca. 70 Jahren treffend illustriert. Das war lange vor Google. Gerüchte sind eine unvermeidliche Begleiterscheinung menschlicher Kommunikation. Wer sie vermeiden wollte, müsste ins Schweigekloster gehen. Da das für die meisten von uns nicht praktikabel ist, ist die einzige Abhilfe, unablässig und unermüdlich Tatsachen dagegen zu stellen. Aber den weitgehend passiven Überbringer der Gerüchte zu erschießen, wird nicht helfen.

    Und übrigens: Die Meinungsfreiheit abzuschaffen mithilfe des Vorwands, Gerüchte neuerdings nicht mehr Gerüchte zu nennen, sondern "Fake News", ist auch keine gute Idee.
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