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  • Elektroautos – Ökologische Mogelpackung oder kompletter Irrsinn?

    20.03.2017, Dr. Armin Quentmeier
    Chapeau, Herr Ebert, Sie haben es auf den Punkt gebracht! Das Elektroauto wird gewaltig überschätzt und selbst eine flächendeckende Einführung ist für das Weltklima bestenfalls bedeutungslos, wenn nicht sogar schädlich.
    Der Anteil der verkehrsbedingten Emissionen wird meist überschätzt; er liegt in hochindustrialisierten Ländern bei unter 20 %. Beispiel Deutschland: 800 Mio t CO2-Gesamtemissionen pro Jahr, davon aus PKW- und LKW-Verkehr 140 Mio t = 17,5 %; 100 Millionen t davon entfallen auf die PKW, also 12,5 % und 40 Mio t = 5 % auf LKW). Wenn nun der ehrgeizige und wohl kaum noch realisierbare Plan erreicht werden sollte, bis 2020 eine Million Elektroautos auf deutsche Straßen zu bringen, was wäre damit für den Klimaschutz erreicht? Fast nichts: Die CO2-Einsparung, die damit erreicht werden kann, ist selbst für Deutschland lächerlich gering, im Weltmaßstab bedeutungslos: da es ca. 40 Millionen PKW, vom „Smart“ bis zum SUV oder Kombi-Transporter gibt, würden eine Million Elektroautos die Emissionen im automobilen Bereich um höchstens 2,5 % senken, also ein vernachlässigbarer Betrag. 2,5 % Einsparung von 100 Mio t CO2-Emissionen sind 2,5 Millionen t CO2, von insgesamt 800 Millionen t pro Jahr– und dafür soll jetzt dieser Riesenaufwand mit Abertausenden Ladestationen getrieben werden, der Milliarden Euro kosten wird?
    Wie sieht überhaupt die Ökobilanz eines Elektroautos aus – von Herstellung, Nutzung bis zum Recycling? Wie viel CO2-Emissionen verursacht allein die Batterieherstellung? Schon für ein Auto mit Verbrennungsmotor entfallen ca. 70 % des gesamten Energieverbrauchs von der Wiege (Herstellung) bis zum Kraftstoffverbrauch während der gesamten Nutzungsdauer auf die Herstellung, also Gewinnung der notwendigen Rohstoffe und Verarbeitung zu den tausenden Komponenten, aus denen letztlich ein Auto besteht. Also, wer ein 20 Jahre altes Schätzchen in seiner Garage hat, möge es hegen und pflegen und möglichst lange fahren, das ist der effektivste Klimaschutz!
    Jeder Normalbürger, der beim Autokauf sorgfältig rechnen muß (im Gegensatz zu unseren Politikern mit fünfstelligen Monatseinkommen oder grün angehauchten Doppelverdienern in Villensiedlungen), sollte erst mal die Finger von einem Elektroauto lassen. Ca. 10.000 Euro mehr als ein vergleichbares Auto mit Verbrennungsmotor, aber dafür nur ein Bruchteil der Reichweite – da muß es einem schon sehr gut gehen, am besten so gut, dass man sich noch ein Fahrzeug mit Benzin- oder Dieselantrieb leisten kann. Eigentlich spricht alles gegen ein Elektroauto: die geringe Reichweite, der Mangel an Ladestationen (wie soll das überhaupt funktionieren bei den Millionen Autobesitzern, die ihr Gefährt mangels Garage jeden Abend am Straßenrand parken müssen?) und die negativen ökologischen Folgen (s. o.).
    Ebenso wie die gesamte Energiewende ist die Hoffnung auf eine nennenswerte CO2-Einsparung durch Elektroautos reines Wunschdenken, genau wie die Hoffnung auf eine signifikante Verbesserung der Großstadtluft. Jegliche Förderung der Elektroautos ist eine Verschwendung von Steuergeldern; bitte sofort beenden!
    Auf Jahrzehnte hinaus wird der Verbrennungsmotor noch eine große Zukunft haben, Schon jetzt ist die Abgasreinigung bei LKWs schon so weit fortgeschritten, daß ein 40-Tonner weniger Schadstoffe wie Stickoxide und Feinstaub aus dem Auspuff bläst wie so mancher PKW. Es gibt also noch viel zu tun, zu forschen und zu entwickeln, aber für den Verbrennungsmotor und besonders für den Diesel gilt: „Das Beste kommt noch!“ – es sei denn, ideologisch motivierte Autohasser und unverantwortliche Politiker, die uns schon eine milliardenteure und nahezu nutzlose Energiewende eingebrockt haben und die großen deutschen Energieversorger wie E.ON und RWE ruiniert haben, stürzen sich jetzt auf die deutsche Autoindustrie. Gott bewahre!
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