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  • Elektroautos als Teil der Energiewende – und die ist krachend gescheitert!

    29.03.2017, Dr. Armin Quentmeier
    Seit vor 17 Jahren die damalige rot-grüne Bundesregierung das Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) verabschiedet hatte, wurden in Deutschland zehntausende Windräder und Fotovoltaik (Solarstrom)-Anlagen gebaut, hunderttausende Häuser mit einer extremen Wärmedämmung versehen und seit einigen Jahren versuchen die Regierenden, Elektroautos mit hohen Subventionen in den Markt zu drücken. Das höhere Ziel der ganzen Energiewende-Bemühungen ist, den CO2-Ausstoß in Deutschland stark zu verringern, am liebsten die deutsche Wirtschaft weitestgehend zu „dekarbonisieren“. Diese Bemühungen haben natürlich ihren Preis; allein der Strom aus Wind, Sonne und Biomasse wird z.Z. über die EEG-Umlage mit 24 Milliarden Euro gefördert. Diese gewaltige Summe, die von Jahr zu Jahr ansteigt, müssen die deutschen Stromkunden bezahlen, während energieintensive Industrien davon befreit sind (müßten diese Unternehmen auch die EEG-Umlage zahlen, käme vor der Dekarbonisierung Deutschlands wohl die Deindustrialisierung durch massenhafte Pleiten).
    Genützt hat der ganze Aufwand in den letzten acht Jahren fast nichts, wenn man einen aktuellen Spiegel-Artikel liest („Problem Erderwärmung – Adieu Klimaziel“, Spiegel online vom 16.3.2017): Im Jahr 2016 lag der Ausstoß an Treibhausgasen bei 906 Millionen t CO2-Äquivalent (neben 800 Millionen t CO2 werden auch die Beiträge von Methan, Lachgas u.a. erfaßt). In 2009 waren es 907 Millionen t CO2-Äquivalent! Also fast keine Reduktion in den letzten sieben Jahren, obwohl mittlerweile über 26.000 Windräder mit 46 MW Leistung (80 % mehr als 2009) und 40 MW Fotovoltaik-Leistung installiert worden (eine Vervierfachung gegenüber 2009) ist und zahllose Häuser gedämmt worden sind. Kosten allein der EEG-Umlagen von 2009 bis 2016: unglaubliche 120 Milliarden Euro, die den Stromkunden aus der Tasche gezogen worden sind für unrealistische grüne Träume! Und das alles für eine kaum meßbare CO2-Einsparung!
    Ähnlich wirkungslos dürfte die massive Förderung der Elektromobilität bleiben: selbst wenn bis 2020 die von der Politik gewünschten eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen rollt, werden damit ca. 2,5 Millionen t CO2 pro Jahr eingespart, daß entspricht bei Gesamtemissionen von 800 Millionen t CO2 pro Jahr gerade mal 0,3 %, ein Betrag, der sozusagen im „statistischen Grundrauschen“ der Erfassung der Treibhausgas-Emissionen untergeht. Selbst wenn es 10 Millionen Elektroautos wären, könnte man damit gerade mal 3 % der deutschen CO2-Emissionen eingespart werden.
    Fazit: das Elektroauto ist für die CO2-Reduktion und damit für die Klimabilanz in Deutschland praktisch bedeutungslos. Jegliche Subvention zum Kauf von Elektroautos ist eine Verschwendung von Steuergeldern und sollte sofort beendet werden. Die Forschungen zur Entwicklung leistungsfähigerer Batterien sollten natürlich weitergehen. Ziel: eine Batterie mit moderatem Gewicht, die genügend Strom für mindestens 500 km Reichweite haben muß und in fünf Minuten vollgeladen werden kann – und bei der Herstellung dürfen nur so geringe CO2-Mengen emittiert werden, daß es über die „Lebenszeit“ der Batterie nicht die CO2-Bilanz komplett verdirbt. Solange es solche Batterien nicht gibt, ist die Hoffnung auf weitere Verbreitung von Elektroautos reines Wunschdenken.
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