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Kommentare - - Seite 1

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  • Kant touch this

    01.04.2017, Unbekant
    Es ist ja okay, wenn man sich mit Kant nicht so gut auskennt und ihn deshalb etwas verzerrt widergibt. Das genaue Gegenteil von dem zu schreiben, was Kant geschrieben hat, nämlich dass man keinen Glauben benötigt, um moralisch handeln zu wollen, geht finde ich zu weit.

    In "Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft" beschreibt Kant, dass die Idee der Unsterblichkeit der Seele und die Idee Gottes unbeweisbare, aber notwendige (!) Postulate der Vernunft (unser Zugang zur Moral) sind. 2 Minuten Wikipedia Recherche hätten für die Information gereicht.

    Und dann kommt auch noch der übliche Vergleich des Kategorischen Imperativs mit der Goldenen Regel "Was du nicht willst, ...". Diese Gleichstellung ist nicht nur falsch, sie ist auch noch auf eine solche Weise falsch, dass einer der wichtigsten Punkte in Kants Argumentation ins Gegenteil verkehrt wird. Moral entspringt laut ihm nämlich einer universellen Vernunft und nicht aus irgendwelchen Überlegungen was ich will, was man mir antut und was nicht.

    Es wäre auch schön gewesen, wenn Moral hier nicht nur deskriptiv betrachtet worden wäre. Das will ich einem gelernten Naturwissenschaftler aber nochmal durchgehen lassen, auch wenn die normative Seite der Moral eigentlich mindestens genauso interessant ist.

    Ich fänds toll, wenn Sie in Zukunft wieder sorgfältiger beim Schreiben ihrer Kolumne vorgehen könnten. Spektrum stand bisher ja eigentlich schon für hohe Qualität. Ihr letzter Artikel war ja auch hauptsächlich dazu gut, um aus der schlechten Argumentation zu lernen.
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