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Vielen Dank dem Autoren, Dr. Lingenhöhl.
Jedem, der mit offenen Augen durch die Natur geht, konnte der Rückgang der Insektenpopulationen auffallen. Die Reaktionstypen sind voraussehbar: die Leugner, die bei der Gelegenheit gleich alles Wissenschaftliche in Zweifel ziehen, und die "Innovativen", für die alles eine Marktlücke ist: in den USA kommen zum Bestäuben teure reisende Sattelauflieger-Trucks voller Bienenstöcke, weil die natürlich vorkommenden Bienen vernichtet wurden, und in Japan entwickelt man Drohnen als Bestäuber ( http://www.zeit.de/digital/mobil/2017-02/bienensterben-drohne-blueten-bestaeuben ). Die "unnützen", weil für Menschen nicht bei erster Ansicht notwendigen Insekten dürfen aussterben, weil es genug Populisten gibt, die die Erforschung von natürlichen Zusammenhängen nicht für nötig halten, da sie ja ohnehin schon aus anekdotischer Anschauung alles wissen.
Zu Ihrem Beispiel von der nachträglichen Bewertung der Waldsterben-Warnung als Hysterie, weil jenes ja nicht stattgefunden habe, kann ich aus eigener beruflicher Erfahrung ein weiteres beitragen. Genau so wurde nämlich nachträglich die Warnung vor Schäden durch EDV-Fehler beim Jahr-2000-Wechsel als Hysterie abgetan, weil ja kaum solche Schäden eingetroffen seien. Übersehen wurde aber, dass viele Unternehmen Millionen aufgewendet haben, um die Software-Fehler aufzuspüren und rechtzeitig zu beseitigen. Ich selbst habe in Konzernen einige aufwendige Projekte über die gesamten Prozessketten hinweg durchgeführt, in denen wir Datums-bezogene Schwachstellen (nicht nur für den Jahrtausendwechsel) aufgedeckt haben, die die Produktion stillgelegt und/oder eine Fakturierung verhindert hätten. Die Schwachstellen wurden dann beseitigt, so dass die befürchteten Effekte eben nicht mehr auftreten konnten. Die Einen haben sich Neujahr den Schweiß von der Stirn gewischt, während die Anderen posaunten: sehr ihr, es ist nichts passiert, wir haben es ja gewusst, dass das Jahrtausendwechsel-Problem nur ein Fake war.
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Volle Zustimmung
27.07.2017, Pollo AsadoJedem, der mit offenen Augen durch die Natur geht, konnte der Rückgang der Insektenpopulationen auffallen. Die Reaktionstypen sind voraussehbar: die Leugner, die bei der Gelegenheit gleich alles Wissenschaftliche in Zweifel ziehen, und die "Innovativen", für die alles eine Marktlücke ist: in den USA kommen zum Bestäuben teure reisende Sattelauflieger-Trucks voller Bienenstöcke, weil die natürlich vorkommenden Bienen vernichtet wurden, und in Japan entwickelt man Drohnen als Bestäuber ( http://www.zeit.de/digital/mobil/2017-02/bienensterben-drohne-blueten-bestaeuben ). Die "unnützen", weil für Menschen nicht bei erster Ansicht notwendigen Insekten dürfen aussterben, weil es genug Populisten gibt, die die Erforschung von natürlichen Zusammenhängen nicht für nötig halten, da sie ja ohnehin schon aus anekdotischer Anschauung alles wissen.
Zu Ihrem Beispiel von der nachträglichen Bewertung der Waldsterben-Warnung als Hysterie, weil jenes ja nicht stattgefunden habe, kann ich aus eigener beruflicher Erfahrung ein weiteres beitragen. Genau so wurde nämlich nachträglich die Warnung vor Schäden durch EDV-Fehler beim Jahr-2000-Wechsel als Hysterie abgetan, weil ja kaum solche Schäden eingetroffen seien. Übersehen wurde aber, dass viele Unternehmen Millionen aufgewendet haben, um die Software-Fehler aufzuspüren und rechtzeitig zu beseitigen. Ich selbst habe in Konzernen einige aufwendige Projekte über die gesamten Prozessketten hinweg durchgeführt, in denen wir Datums-bezogene Schwachstellen (nicht nur für den Jahrtausendwechsel) aufgedeckt haben, die die Produktion stillgelegt und/oder eine Fakturierung verhindert hätten. Die Schwachstellen wurden dann beseitigt, so dass die befürchteten Effekte eben nicht mehr auftreten konnten. Die Einen haben sich Neujahr den Schweiß von der Stirn gewischt, während die Anderen posaunten: sehr ihr, es ist nichts passiert, wir haben es ja gewusst, dass das Jahrtausendwechsel-Problem nur ein Fake war.