Direkt zum Inhalt

Kommentare - - Seite 1

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Weisheit

    18.09.2017, Konrad Lehmann
    Ich glaube, was Frau Baudson meint, ist das, was man etwas altmodisch "Weisheit" nennt.
    Weisheit ist tatsächlich etwas anderes als Intelligenz. Die beiden Fähigkeiten überlappen sicherlich, aber es gibt viele intelligente Menschen, die nicht weise sind, und andererseits auch mäßig kluge, vielleicht sogar begriffsstutzige Menschen, die weise sein können.
    Intelligenz ist ja nichts weiter als die Fähigkeit zum Problemlösen. Intelligent sind heutzutage auch Waschmaschinen und dicke Autos für dumme Menschen. Intelligenz ist zweifellos nützlich, aber wertfrei.
    Weisheit umfasst auch Lebenserfahrung, Selbstreflexion und Demut. Da sie von den Persönlichkeitseigenschaften mit geprägt wird, kann man sie vermutlich nicht lehren. Und da man sie schwerlich in den ersten Lebensjahrzehnten erwirbt, dürften Förderprogramme leerlaufen.

    Trotzdem halte ich Robert Sternberg für einen weisen Menschen. In einem Beitrag von 2014 mit dem hübschen Titel "I study what I stink at" hat er sein äußerst erfolgreiches akademisches Leben Revue passieren lassen (Hunderte Artikel, soundsoviele bewilligte Drittmittel, Präsident der APA, Unirektor - gäbe es einen Psychologienobelpreis, hätte er ihn bekommen), nur um mit dem Gedanken zu schließen: Unsere akademischen Leistungen werden nach der Rente sehr schnell vergessen. Daher tun wir gut daran, unser Glück nicht in diesen, sondern in der Familie zu suchen.
    Das gebe ich meinen Studenten seither immer mit auf den Weg.

    Übrigens, Herr Heinrich: Selbstverständlich haben Mozart, Beethoven und alle anderen Künstler die Menschheit weitergebracht. Technische Errungenschaften sind wahrlich nicht alles.
Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.