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Kommentare - - Seite 1

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    06.02.2018, Christoph
    Meine Zeit als Philosophie-Student ist schon eine Weile her, aber dies dort als philosophische Auseinander/Analyse, was auch immer zu bezeichnen ist doch etwas hoch gestapelt, oder? Im Grunde zerfällt der Text in zwei Teile, wobei der erste gleichwohl (für mich) etwas verworren ist. (Und ich bin kein Reichsbürger oder wie auch immer diese Menschengruppe sich bezeichnen will, wenn sie ein Problem mit dem Begriff haben, können sie doch einen anderen für sich finden, vielleich die Erleuchteten? Solange sie keinen anbieten, sollen sie ihn zumindest in meinem Text als Platzhalter begreifen)

    Wie dem auch sei, der erste Teil ist eine Sprachanalyse, die ungenau Searle und Peirce verbindet und damit einen "Denkfehler" nachzuweisen versucht, wobei ja gerade durch diese Theorien das Denken beider Gruppen (BRD-Bürger und Reichsbürger) aufgezeigt und in Differenz zueinander gesetzt wird. Ich hätte mir nebst einer genaueren Analyse auch die Unterfütterung durch wirkliche philosophische Theorien gewünscht, entweder Rechtstheoretiker/Staatstheoretiker, die generell erst einmal den Staat und dessen Rechte und Pflichten als Ganzes begründen (Ich denke an Hobbes, Locke oder Rousseau oder ganz andere - vielleicht sogar Kant?)

    Das heißt, in philiosophischer Manier begiebt man sich vor die Stadt um auf sie zu blicken - so war das zumindest meiner Zeit anstelle innerhalb des Rechts-Systems (Luhmann!) zu bleiben und dort hin und her zu argumentieren, denn wie die Kommentare zeigen, die Sprachphilosophie-Kritik trifft die Sache und schon gar die Personen nicht.

    Der zweite Teil ist im Grunde eine schwach angedeutete Auseinandersetzung mit dem Reichsbürger als solchen. Eine Defamierung dieser als geistig arme Menschen. Ob dem so ist, kann ich nicht beurteilen, dazu kenne ich "Reichsbürger" nicht gut genug, wenn es reicht ein Video anzuschauen um einer zu werden, dann erinnert mich das irgendwie an den Horrorfilm "The Ring" - oder anders, wenn ein Video meinen Status verändern kann, dann schaue ich mir lieber das an, in dem ich reich und sexy werde (wenn ich es nicht schon unlängst bin).

    Das im Text beschriebene Phänomen ist auch als Dunning Krueger- Effekt bekannt, dass Menschen mangels ihrer Intelligenz nicht dazu in der Lage sind über den Mangel derselben zu urteilen, da ihnen die Intelligenz, also die Urteilsfähigkeit dazu naheliegenderweise fehlt, oder freier: Dumme Menschen können nun mal nicht wissen, dass sie dumm sind, denn wüssten sie es, wären sie es ja nicht. Dies führt zur Selbstüberschätzung. Aber Vorsicht, derjenige, ist vielleicht der Dümmste, der mit Fingern auf andere zeigt.

    Ob Reichsbürger Opfer dieses Effektes sind kann ich leider nicht beurteilen. Dennoch ist es naheliegend, dass Reichsbürger oft den Eindruck erwecken, dass sie ein Geheimnis für sich gepachtet haben, das sie zwar gern mit allen teilen wollen, aber nur insofern sie die Enteckung des Geheimnisses für sich beanspruchen können. Sie sind also stolz darauf, Erfinder oder Finder des Fehlers zu sein. Und hier will ich gern meine Meinung äußern, bzw. meinen Eindruck weiter verdichten. Dieser Fehler nun, und das wollte der Text vermutlich sagen (nur hat er es nicht), besitzt für mich die Qualität eines banalen Aussprachefehlers - in praktischer Hinsicht ist die Argumentation auf dem Niveau: Ich frage, ob du gern Spinnat isst und du antwortest: Das heißt aber SpinAt - und solange ich das Wort nicht recht ausspreche beantwortest du mir die Frage nicht. Die Probleme, die diese Welt hat: Umwelt, Ernährung/Hunger, Kriege, Sicherheit, Flüchtlinge etc. hängen sich nun daran auf, welchen rechtlichen Status die BRD besitzt? Kommt schon Leute, habt ihr keine anderen Sorgen? Anscheinend nicht. Schade

    Und schade, dass der Text mehr Clickbating als Philosophie ist. Schade in alle Richtungen, nur ich habe recht ;)

    PS: Der Harry Potter - Vergleich ist aber gut gemacht, demnächst, wenn ich von den Buskontrolleuren angesprochen werde, werde ich es mal mit Cave Inimicum probieren....
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