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Wir wissen aber auch was für ein Regime wir in Kolumbie haben ?! Auch wenn durch die Rinderbarone degradiertes Weideland zur Palmölproduktion verwendet wird, so ist der Bedarf an Pflanzennährsstoffen und Wasser bei der Ölpalme ziemlich hoch - gibt es "synthetische Düngung", woher kommt das Wasser ??? Und nebenbei liest man, wenn man von der medialen Hauptstrasse abweicht, immer mal wieder, daß Kleinbauern zwecks Palmölplantagen von iherm Land vertrieben werden (gut bei der Steinkhle für Hamburg-Moorburg ist das auch der Fall. Also meiner Meinung nach genügt dieser Artikel. ob seiner Lücken, nicht dem wissenschaftlichen Anspruch von spektrum.
Genetische IQ-Fixierung ist ein Märchen. Wir haben neuronale Plastizität. Denken verändert das Gehirn umso besser, je aktiver man körperlich dazu agieren muss. Eigenbeispiel: ohne Lehrer daheim immer anspruchsvoller klimpern, sobald man an die Tasten kommt. Schweißtreibendes Durchflutschen vor allem von Chopin Etudes bewirkt priorisierte Areale, die mit Trampelpfaden verknüpft sind. Ein IQ-Test durch Experten meinte später, man sei hochbegabt. Im doofen Ing.-Studium waren die Matheklausuren nach jeweils 15 Minuten verblüffend fehlferfrei fertig, wurden gelangweilt sofort abgegeben, um den Hörsaal verlassen zu können. Konstruktionstechnik musste wiederholt werden - keine Ahnung, was das sein sollte, minimierte Anwesenheit. Vor der Wiederholung genügten 3 Tage reindenken wenigstens für die 2. Die lustige Dipl.-Arbeit (SW militärischer Mustererkennung) wurde nach 4 Wochen abgegeben, auch nur die 2, minimaler Aufwand, viele explizierte und modifizierte Formeln. Aus erkannten oder erfunden Folgen und Reihen lassen sich lustige Formeln entwickeln, in Algorithmen transformieren und codieren, was Spass macht. So funktionieren auch die Finanzmärkte und zumindest teilweise KI. KI vergessen lernen lassen, sonst gibts Festplattenkrebs, lach. Sowas kann zumindest ohne Gehirnschaden jeder erreichen, wenn es das Milieu ermöglicht. In einem Vortrag zeigte ein bekannter Experte Gehirnquerschnitte eines Beamten und eines LKW-Fahrers, die sich in den Scanner "verirrt" hatten. Sie haben nur Hirnrinde, 90 % Gehirnflüssigkeit und leben völlig unauffällig. Aufwuchsmilieus bewirken die Gehirnentwicklung. Später dauert es nur etwas länger, Defizite aufzuholen. Jeden Tag 1 bis 2 h körperlich sehr aktiv anspruchsvolle Denkinhalte ralisieren: klimpern, wie denn sonst? Klimpermilieu bedingt daheim ein Klavier, gerne auch einen Flügel - dabei keine Nachbarn belästigen. Als Einzelkind in einem Dorf war das gut gegen Langeweile. Sport oder gar Fußball wollte ich nie. Der Violinschlüssel erinnert an das Integralzeichen, die Notenlinien an Bruchstriche. Noten samt Partituren gehen bereits in Richtung von Formeln. Dazu den Körper täglich herzklopfend heftig bewegen müssen priorisiert Areale, die sich für völlig andere Denkinhalte lebenslang nutzen lassen. Mit Bildungssystemen hat das nichts zu tun. Schulen und Lehrer waren komisch und langweilig. Ohne das wären die Matheklausuren genauso erfolgt.
Die Frage lautet eher: was wäre wenn das Bildungssystem gerecht wäre... Eine Frage, die man zu beantworten versuchen sollte, nachdem man im Sinne der "beschriebenen Blätter" geklärt hat was wohl für jedes Blatt gerecht wäre.
Sie schreiben dass ein Teil der Elektronen in die Produktion von Fluorid fließt. Da das Fluor in Perfluoroctansäure (PFOA) schon die selbe Oxidationsstufe wie in Fluroid hat, bedeutet das, dass der Kohlenstoff von von PFOA reduziert werden müsste. Damit würde das Bakterium Stickstoff (aus Ammonium) oxidieren (zu Nitrit), um Kohlenstoff (aus PFOA) zu reduzieren. Diese Reaktion liefert keine Energie (sondern würde welche verbrauchen) da Stickstoff elektronegativer als Kohlenstoff ist. Davon kann das Bakterium nicht leben. Viel wahrscheinlicher ist genau das Gegenteil: Es oxidiert die C-C-Bindungen in PFOA anstatt Ammonium zu oxidieren. Das erklärt auch völlig zwanglos, warum die Forscher keine Kohlenstoffverbindungen nachweisen konnten (es ensteht ja auch nur CO2). Im Artikel wurde die Hypthese aufgestellt, dass eventuell noch andere heterotrophe Bakterien die Kohlenstoffverbindungen abgebaut hätten. Oder in anderen Worten: eine reduktive Dehalogenierung mit Ammonium als Elektronenquelle funktionert einfach nicht. Ob eine reduktive Dehologenierung Energie liefert hängt natürlich von der Elektronenquelle ab. Ammonium ist eine sehr schlechte Elektronenquelle. Ein Bakterium dass stattdessen PFOA als Elektronenquelle benutzen kann, kommt an sehr viel mehr Energie ran.
Gutes und aktuelles Thema. Die Einordnung von "ich denke, also bin ich" finde ich lehrreich, denn ich habe mir nie wirklich Gedanken gemacht, woher dieses geflügelte Wort kommt.
Aber der Kommentar ist etwas kurz und das Ende kommt unerwartet. Ich hatte irgendwie noch eine ausführlichere oder anschaulichere Erklärung erwartet, inwieweit das alltägliche verschwörungstheorisieren kein Skeptizismus ist. Denn es ist ja nicht nur grundloses infragestellen, sondern mit Zweifel zB an Schulmedizin geht einher, dass gleichzeitig einer "Alternative" keine Zweifel entgegen gebracht werden.
Das "triviale Gegenargument" geht oftmals zu weit: wir entscheiden aufgrund unseres unvollständigen Wissens, etwas als wahr oder falsch zu betrachten und interpretieren dann neue Informationen als Bestätigung (confirmation bias). Hier würde mehr Skeptizismus gut tun in einer realistischen Einschätzung, auf welchen Quellen unser Wissen beruht und wie sicher wir sein können, dass wir die Wahrheit kennen. Dann ergibt sich nicht eine schwarzweiße Einschätzung beispielsweise von "Impfen ist gut" oder "Impfen ist schlecht", sondern "ich bin mir 99% sicher, dass die Vorteile die Nachteile übertreffen", wobei man die Risiken im Kopf behält und einordnet.
Anders ausgedrückt sollten Fehlerbänder in wissenschaftlichen Ergebnissen in der medialen Rezeption stärker verbreitet werden.
Kurz nach dem Urknall soll sich der Raum mit Überlichtgeschwindigkeit ausgedehnt haben. Da der Raum immer auch Information enthält, wäre hier eine Bewegung der Information im expandierenden Raum im Vergleich zur Mitte (Zentrum des Urknalls) mit Überlichtgeschwindkeit unterwegs. Was ist wenn der Raum ein Stück Raum verschiebt. Ist dann auch Überlichtgeschwindigkeit möglich, weil sich der Raum und nicht die Information im Raum im Verhältnis zum Raum bewegt. Das wäre vielleicht mit der speziellen Relativitätstheorie vereinbar. Also müsste man nur noch herausfinden, wie man Raum im Raum erschafft, der nicht an seinem natürlichen Platz ist und somit an seinem natürlichen Platz bewegt wird mit Naturkräften. So quasi wie die Dichte von Stoffen über Auftrieb oder Abtrieb entscheidet, wo wir Gravitation haben.
Das Schönheitsempfinden ist keine förderliche Eigenschaft für das menschliche Bestreben nach Erkenntnis; im Gegenteil, denn es verführt entweder zur Beharrlichkeit oder – da es oft flüchtig ist – zum Wunsch der Wiederholung. So käme denn auch Goethes Faust zur Ruhe, wenn er den Augenblick erlebt, von dem er sagen könnte, „Verweile doch! Du bist so schön!“
Das Schönheitsempfinden ist eher ein Hemmschuh für die exakte Wissenschaft und für die Philosophie, weil die beiden suchend unterwegs sind. Wohl ist das Streben nach Schönheit ein Antrieb. Sucht aber dieses Streben nach einer Erkenntnis? Das ist eine Frage an Olaf Müller, der den Sitz auf einen philosophischen Lehrstuhl innehat. Denn es ist zu sagen: Die Schönheit ist nicht dinglich; sie blüht in der Empfindung eines schauenden Menschen. Damit unterliegt sie stets einer Wertschätzung. Oder anders ausgedrückt: Die Schönheit ist ein von einer subjektiven Empfindung abhängiges, aber kein dem Gegenstand eigentümliches Merkmal, auch dann nicht, wenn von dem Gegenstand eine erkennbare Wirkung ausgeht, die in einem Subjekt einen sinnlichen, einen gefühlten Eindruck auslöst, der daran anschließend oft zu einer Vorstellung mutiert.
Ein akzentuierter Beitrag u.a. zum politisch-publizistischen Verstärkerkreislauf, der insbesondere bei der aufgezeigten Thematik auf Seiten des Opferschutzes emotional aufgeladener kaum sein könnte. Parteiprograme werben auf der Suche nach Zuspruch mithin durch übersteigerte Absichten, was den Zyklus unweigerlich forciert. Aber ausdrücklich an dieser Position gilt es hastigen Plädoyers Einhalt zu gebieten.
Wenn jemand sagt, früher war es besser und interessanter als heute, dann stellen sich meine Haare zu berge, wie wenn ich in eine Steckdose gefasst hätte. Dann bleibt nur noch übrig, alles schlechte von früher aufzuzählen und mit heute zu vergleichen. Dabei hilft ein bisschen Einfühlungsvermögen und Wissen über die Vergangenheit, um den Vergleich nachzuvollziehen. Insgesamt scheint der Mensch sich vom rücksichtlosen Egomanen auch zu einem zu wandeln, der auf die schwächeren Rücksicht nimmt. Wobei wir heute immernoch für letzteres kämpfen müssen.
Ohne diese Grundannahme keine Beschleunigung ohne Rückstoß möglich. Dann aber fällt das Dogma von wegen einer Bindung = Masse-Äquivalenz mit gigantischem Energie im Speicher. Eine kurzzeitige Trägelosigkeit anzunehmen bring mehr.
Das Werk einer Autorin , die sich, wie Sie selbst schreiben, bezüglich ihres Hauptanliegens selbst ad absurdum führt, indem sie das kritische Rezeptieren offenbar nur auf ihre politischen Gegner anwenden will und sich selbst offenbar von ihren moralischen Anweisungen ausnimmt, halten Sie für "insgesamt positiv"?
Stellungnahme der Redaktion
Es gibt kaum Autor(inn)en, die völlig unbeeinflusst von jeglicher "sozialen Blase" sind, daher muss man dies auch nicht zur unbedingten Voraussetzung machen, um so ein Buch zu schreiben. Da die Autorin für ihre Antworten gut recherchiert hat und wissenschaftlich belegte Argumente bringt, ist eine positive Beurteilung gerechtfertigt: Vielen Lesern ist damit geholfen. Dass das Buch einzelne Fehler und Abweichungen von der eigenen Argumentation enthält, darauf habe ich als Rezensent hingewiesen; aber sie entwerten eben nicht das Buch im Ganzen.
Als Studienwerbungsgruppe innerhalb der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg engagieren wir uns seit Jahren dafür, Kinder und Jugendliche für ein Studium im MINT-Bereich, insbesondere natürlich der Elektro- und Medizintechnik zu begeistern. Dafür organisieren wir mit großer Begeisterung MINT-Mitmachaktionen und "Tage der offenen Labortür" (siehe https://twitter.com/hashtag/TagDerOffenenLabort%C3%BCr?src=hash) für Kinder und SchülerInnen aller Altersgruppen in der Experimentellen Fabrik in Magdeburg, die uns dafür freundlicherweise perfekte Räumlichkeiten zur Verfügung stellt. Mit solchen Aktionen möchten wir den Kindern und dabei auch insbesondere Mädchen die Berührungsängste vor den Anwendungen der MINT-Fächer nehmen, die in der Schule oft zu kurz kommen, nicht sehr mitreißend dargestellt werden und deshalb leider dann später leider nicht zu den beliebtesten Studienfächern zählen. Unser Ansatz ist, alle Altersgruppen vom Kinderkarten bis zur Oberstufe spielerisch, in kleinen Gruppen und unter studentischer Anleitung experimentieren, viele kleine Dinge selbst ausprobieren, basteln und programmieren zu lassen. Dafür nutzen wir z.B. Elektrobaukästen, bei denen die SchülerInnen auf einem Steckbrett einfache Schaltungen zusammenbauen können, die z.B. eine Melodie spielen oder einen kleinen Propeller fliegen lassen. Ein anderes Beispiel, sind kleine Roboter, die auf Linien entlang fahren und sich durch selbstgemalte Farbmuster steuern und "programmieren" lassen. Manche werden sich fragen, ob Kindergartenkinder nicht doch ein bisschen zu jung als Zielgruppe für Studienwerbeaktionen wie diese sind, doch sie sind es nicht. Im Kindergartenalter merkt man wirklich keinen Unterschied zwischen Mädchen und Junge, alle lassen sich gleich gut für MINT-Experimente begeistern. Irgendwo in der Grundschule entwickeln dann leider viele Mädchen eine gewisse Angst vor dem Umgang mit Technik, sei es durch Eltern, Großeltern, Freunde oder das Alltagsgeschehen. Spätestens in der Mittelstufe haben dann einige der Mädels eine Abneigung zur Physik, Chemie und Technik entwickelt und wir wundern uns dann, warum der Frauenanteil in den MINT-Studienfächern so gering ist. Dementsprechend gibt es sehr viele Initiativen wie z.B. der Girls' Day, die unserer Meinung aber viel zu spät ansetzen. In Kindergarten und Grundschule muss man auch den Mädchen zeigen, dass Technik interessant ist, Relevanz hat und Spaß machen kann. Dann ist es danach in der Oberstufe viel einfacher, Mädchen und auch Jungs für MINT-Themen zu begeistern. Leider sind solche Aktionen zeitlich und organisatorisch sehr aufwending und erfahren im Universitätsalltag leider oft eine zu geringe Wertschätzung und Anerkennung als besondere Form der Wissenschaftskommunikation.
der Bestäubung der Bedecktsamer habe ich mal gelernt: Selbstbestäubung und Windbestäubung. Beide spielen auch heute noch eine wichtige Rolle und könnten Vorläufer der Insektenbestäubung sein. Dies würde das Henne-Ei-Problem, das Sie postulieren, klären und sollte in Ihrem Artikel erwähnt werden.
Nachdem Dornröschen vollständige Kenntnis des Versuchsablaufs erhalten hatte, überlegte sie: »Wenn ich an dem Versuch teilnehme, werde ich zu keinem Zeitpunkt – solange der Versuch noch nicht abgeschlossen ist – andere Informationen haben als ich sie bereits jetzt habe. Also kann ich jede Frage, die mir während des Versuchs gestellt werden kann, auch jetzt schon beantworten. Meine rationale Einschätzung der Wahrscheinlichkeit, dass die Münze „Kopf“ zeigt, kann sich also nicht ändern. Zu den Voraussetzungen des Versuchs gehört, dass die Münze fair ist – also die Wahrscheinlichkeit für „Kopf“ und „Zahl“ jeweils ein Halb ist. Fällt „Kopf“, werde ich nur einmal, nämlich am Montag, befragt. Fällt aber „Zahl“ werde ich zweimal, nämlich am Montag und Dienstag (das Gleiche) gefragt. Wegen meines (drogeninduzierten) Verlustes der Erinnerung (in der Nacht von Montag auf Dienstag) an die Geschehnisse des Montags und meiner Unkenntnis des Wochentages sind diese beiden Situationen (Montag und Dienstag) für mich jedoch ununterscheidbar – also identisch. Für mich persönlich gibt es denn auch im Falle, dass „Zahl“ fällt, nur ein Befragungsereignis – meine subjektive Wahrscheinlichkeit für „Kopf“ ist und bleibt deshalb ein Halb. Der Versuchsleiter wird aber ein Protokoll anfertigen, in dem Fragen, Antworten, Datum und Ergebnis des Münzwurfs verzeichnet sind. Die Wahrscheinlichkeit für „Zahl“ unter der Bedingung, dass die Befragung stattfindet und ein Protokoll geführt wird, ist aber doppelt so groß wie für „Kopf“, denn bei „Zahl“ gibt es für den Versuchsleiter zwei Befragungen und bei „Kopf“ nur eine. Würde der Versuch sehr oft wiederholt, so ist rational zu erwarten, dass eine statistische Auswertung aller Protokolle in ca. zwei Drittel der Fälle der Eintrag „Zahl“ vermerkt ist (und nur in einem Drittel „Kopf“). Die relative Häufigkeit von „Kopf“ wird mit steigender Zahl der Versuche gegen ein Drittel streben. Nehmen wir einmal an, dass die Münze von einem Meta-Versuchsleiter im Verborgenen geworfen wird. Wenn ich den Versuchsleiter in der Versuchssituation, nachdem er mich befragt hat, nach seiner Einschätzung der Wahrscheinlichkeit eines Kopfwurfes fragen würde, so müsste seine rationale Antwort am Montag ein Halb, und am Dienstag Null lauten – ihm ist ja der Wochentag bekannt. Der gewichtete Durchschnitt der Wahrscheinlichkeiten beträgt zwar ein Drittel, aber es gibt keine Situation in der, für den Versuchsleiter oder mich, dieser Wert zutreffend wäre. Die rationale Antwort eines Unbeteiligten, der das Versuchsschema kennt und dem nur mitgeteilt wird, dass der Versuch stattgefunden hat oder stattfinden wird, muss offensichtlich ein Halb lauten. Es existiert also erstaunlicherweise kein Agent, für den ein Drittel eine rationale Antwort wäre, obwohl die objektive relative Häufigkeit, die sich protokollarisch manifestiert, gerade ein Drittel ist!«
Als ich das mit dem Berufswahlbeispiel las, wollte ich gleich was dazu schreiben - und las dann, daß Brunhild Krüger bereits auf diesen Irrtum hingewiesen hat. Bleibt mir also nur darauf zu verweisen, daß Ihr Freund zumindest in Ihrem persönlichen Fall doch recht gehabt hat: Daß das Philosophiestudium mehr einbringt als die laienhafte Anwendung der Goldenen Regel, läßt sich in Ihrem Artikel jedenfalls nicht erkennen.
Auf der anderen Seite hat Josef König, ungewollt zwar, aber recht deutlich, den Sinn philosophischen Studierens, das Mehr des Kategorischen Imperativs gegenüber der Goldenen Regel, hervorgehoben. Denn während die Goldene Regel in der Tat nach dem "was habe ich davon" fragt, geht es im Kategorischen Imperativ nicht darum, sondern um ein "was hat die Gesellschaft davon". Mit Kant können auch Aktionen erklärt werden, die keinem einzelnen Individuum einer Gemeinschaft zum Vorteil gereichen und daher keinen Egoismus bedienen, wohl aber der Gesellschaft nützen. Deswegen ist für Kant der Knackpunkt seiner Forderung nicht Freudscher Lustgewinn, sondern die Pflicht. Ja Kant sieht sogar von den individuellen Besonderheiten ab. Wenn ein Misanthrop lieber von allen in Ruhe gelassen werden will, so kann er dies dennoch nicht für eine praktikable gesellschaftliche Maxime halten und steht somit selbst in der Pflicht, sich nicht misanthropisch zu verhalten. Was laut König Schopenhauers Alternative zum Kategorischen Imperativ sein soll, ist in Wahrheit direkte Folge aus Kants Forderung. Und auch dies, ungewollt, aber passend: dafür mußte sogar ein Schopenhauer über seinen eigenen Schatten springen - ganz im Sinne von Kants Pflicht.
Palmöl - Kolumbien
23.11.2019, Armin Christich sag's gern
23.11.2019, spacefanEigenbeispiel: ohne Lehrer daheim immer anspruchsvoller klimpern, sobald man an die Tasten kommt. Schweißtreibendes Durchflutschen vor allem von Chopin Etudes bewirkt priorisierte Areale, die mit Trampelpfaden verknüpft sind. Ein IQ-Test durch Experten meinte später, man sei hochbegabt. Im doofen Ing.-Studium waren die Matheklausuren nach jeweils 15 Minuten verblüffend fehlferfrei fertig, wurden gelangweilt sofort abgegeben, um den Hörsaal verlassen zu können. Konstruktionstechnik musste wiederholt werden - keine Ahnung, was das sein sollte, minimierte Anwesenheit. Vor der Wiederholung genügten 3 Tage reindenken wenigstens für die 2. Die lustige Dipl.-Arbeit (SW militärischer Mustererkennung) wurde nach 4 Wochen abgegeben, auch nur die 2, minimaler Aufwand, viele explizierte und modifizierte Formeln. Aus erkannten oder erfunden Folgen und Reihen lassen sich lustige Formeln entwickeln, in Algorithmen transformieren und codieren, was Spass macht. So funktionieren auch die Finanzmärkte und zumindest teilweise KI. KI vergessen lernen lassen, sonst gibts Festplattenkrebs, lach.
Sowas kann zumindest ohne Gehirnschaden jeder erreichen, wenn es das Milieu ermöglicht.
In einem Vortrag zeigte ein bekannter Experte Gehirnquerschnitte eines Beamten und eines LKW-Fahrers, die sich in den Scanner "verirrt" hatten. Sie haben nur Hirnrinde, 90 % Gehirnflüssigkeit und leben völlig unauffällig.
Aufwuchsmilieus bewirken die Gehirnentwicklung. Später dauert es nur etwas länger, Defizite aufzuholen.
Jeden Tag 1 bis 2 h körperlich sehr aktiv anspruchsvolle Denkinhalte ralisieren: klimpern, wie denn sonst? Klimpermilieu bedingt daheim ein Klavier, gerne auch einen Flügel - dabei keine Nachbarn belästigen. Als Einzelkind in einem Dorf war das gut gegen Langeweile. Sport oder gar Fußball wollte ich nie. Der Violinschlüssel erinnert an das Integralzeichen, die Notenlinien an Bruchstriche. Noten samt Partituren gehen bereits in Richtung von Formeln. Dazu den Körper täglich herzklopfend heftig bewegen müssen priorisiert Areale, die sich für völlig andere Denkinhalte lebenslang nutzen lassen. Mit Bildungssystemen hat das nichts zu tun. Schulen und Lehrer waren komisch und langweilig. Ohne das wären die Matheklausuren genauso erfolgt.
Humorist
23.11.2019, Joachim BergerStoffwechsel wohl eher mit genau umgekehrtem Elektronentransfer
23.11.2019, Dr. Jens FreundOder in anderen Worten: eine reduktive Dehalogenierung mit Ammonium als Elektronenquelle funktionert einfach nicht. Ob eine reduktive Dehologenierung Energie liefert hängt natürlich von der Elektronenquelle ab. Ammonium ist eine sehr schlechte Elektronenquelle. Ein Bakterium dass stattdessen PFOA als Elektronenquelle benutzen kann, kommt an sehr viel mehr Energie ran.
Abruptes Ende
23.11.2019, Erwin ZuckerAber der Kommentar ist etwas kurz und das Ende kommt unerwartet. Ich hatte irgendwie noch eine ausführlichere oder anschaulichere Erklärung erwartet, inwieweit das alltägliche verschwörungstheorisieren kein Skeptizismus ist. Denn es ist ja nicht nur grundloses infragestellen, sondern mit Zweifel zB an Schulmedizin geht einher, dass gleichzeitig einer "Alternative" keine Zweifel entgegen gebracht werden.
Das "triviale Gegenargument" geht oftmals zu weit: wir entscheiden aufgrund unseres unvollständigen Wissens, etwas als wahr oder falsch zu betrachten und interpretieren dann neue Informationen als Bestätigung (confirmation bias). Hier würde mehr Skeptizismus gut tun in einer realistischen Einschätzung, auf welchen Quellen unser Wissen beruht und wie sicher wir sein können, dass wir die Wahrheit kennen. Dann ergibt sich nicht eine schwarzweiße Einschätzung beispielsweise von "Impfen ist gut" oder "Impfen ist schlecht", sondern "ich bin mir 99% sicher, dass die Vorteile die Nachteile übertreffen", wobei man die Risiken im Kopf behält und einordnet.
Anders ausgedrückt sollten Fehlerbänder in wissenschaftlichen Ergebnissen in der medialen Rezeption stärker verbreitet werden.
Wenn der Raum sich bewegt
19.11.2019, Michel Benoit DormSchönheit ist nicht objektiv
18.11.2019, Gerd HeitmannDas Schönheitsempfinden ist eher ein Hemmschuh für die exakte Wissenschaft und für die Philosophie, weil die beiden suchend unterwegs sind. Wohl ist das Streben nach Schönheit ein Antrieb. Sucht aber dieses Streben nach einer Erkenntnis? Das ist eine Frage an Olaf Müller, der den Sitz auf einen philosophischen Lehrstuhl innehat. Denn es ist zu sagen: Die Schönheit ist nicht dinglich; sie blüht in der Empfindung eines schauenden Menschen. Damit unterliegt sie stets einer Wertschätzung. Oder anders ausgedrückt: Die Schönheit ist ein von einer subjektiven Empfindung abhängiges, aber kein dem Gegenstand eigentümliches Merkmal, auch dann nicht, wenn von dem Gegenstand eine erkennbare Wirkung ausgeht, die in einem Subjekt einen sinnlichen, einen gefühlten Eindruck auslöst, der daran anschließend oft zu einer Vorstellung mutiert.
Schönheit ist nicht objektiv.
Differenziert
18.11.2019, ChristophWürde nie in der Vergangenheit leben wollen
18.11.2019, Michel Benoit DormMassenträgheits Varierbarkeit
17.11.2019, Kurt GminderWidersprüchliches
17.11.2019, L.SchaberEs gibt kaum Autor(inn)en, die völlig unbeeinflusst von jeglicher "sozialen Blase" sind, daher muss man dies auch nicht zur unbedingten Voraussetzung machen, um so ein Buch zu schreiben. Da die Autorin für ihre Antworten gut recherchiert hat und wissenschaftlich belegte Argumente bringt, ist eine positive Beurteilung gerechtfertigt: Vielen Lesern ist damit geholfen. Dass das Buch einzelne Fehler und Abweichungen von der eigenen Argumentation enthält, darauf habe ich als Rezensent hingewiesen; aber sie entwerten eben nicht das Buch im Ganzen.
Mit freundlichen Grüßen, Josef König
Die Weichen werden schon in der Grundschule gestellt.
15.11.2019, Mathias MagdowskiManche werden sich fragen, ob Kindergartenkinder nicht doch ein bisschen zu jung als Zielgruppe für Studienwerbeaktionen wie diese sind, doch sie sind es nicht. Im Kindergartenalter merkt man wirklich keinen Unterschied zwischen Mädchen und Junge, alle lassen sich gleich gut für MINT-Experimente begeistern. Irgendwo in der Grundschule entwickeln dann leider viele Mädchen eine gewisse Angst vor dem Umgang mit Technik, sei es durch Eltern, Großeltern, Freunde oder das Alltagsgeschehen. Spätestens in der Mittelstufe haben dann einige der Mädels eine Abneigung zur Physik, Chemie und Technik entwickelt und wir wundern uns dann, warum der Frauenanteil in den MINT-Studienfächern so gering ist. Dementsprechend gibt es sehr viele Initiativen wie z.B. der Girls' Day, die unserer Meinung aber viel zu spät ansetzen. In Kindergarten und Grundschule muss man auch den Mädchen zeigen, dass Technik interessant ist, Relevanz hat und Spaß machen kann. Dann ist es danach in der Oberstufe viel einfacher, Mädchen und auch Jungs für MINT-Themen zu begeistern.
Leider sind solche Aktionen zeitlich und organisatorisch sehr aufwending und erfahren im Universitätsalltag leider oft eine zu geringe Wertschätzung und Anerkennung als besondere Form der Wissenschaftskommunikation.
zwei weitere Wege
15.11.2019, Heinrich SauerDornröschens Gedanken
15.11.2019, Dr. Holm Simon»Wenn ich an dem Versuch teilnehme, werde ich zu keinem Zeitpunkt – solange der Versuch noch nicht abgeschlossen ist – andere Informationen haben als ich sie bereits jetzt habe. Also kann ich jede Frage, die mir während des Versuchs gestellt werden kann, auch jetzt schon beantworten. Meine rationale Einschätzung der Wahrscheinlichkeit, dass die Münze „Kopf“ zeigt, kann sich also nicht ändern. Zu den Voraussetzungen des Versuchs gehört, dass die Münze fair ist – also die Wahrscheinlichkeit für „Kopf“ und „Zahl“ jeweils ein Halb ist. Fällt „Kopf“, werde ich nur einmal, nämlich am Montag, befragt. Fällt aber „Zahl“ werde ich zweimal, nämlich am Montag und Dienstag (das Gleiche) gefragt. Wegen meines (drogeninduzierten) Verlustes der Erinnerung (in der Nacht von Montag auf Dienstag) an die Geschehnisse des Montags und meiner Unkenntnis des Wochentages sind diese beiden Situationen (Montag und Dienstag) für mich jedoch ununterscheidbar – also identisch. Für mich persönlich gibt es denn auch im Falle, dass „Zahl“ fällt, nur ein Befragungsereignis – meine subjektive Wahrscheinlichkeit für „Kopf“ ist und bleibt deshalb ein Halb.
Der Versuchsleiter wird aber ein Protokoll anfertigen, in dem Fragen, Antworten, Datum und Ergebnis des Münzwurfs verzeichnet sind. Die Wahrscheinlichkeit für „Zahl“ unter der Bedingung, dass die Befragung stattfindet und ein Protokoll geführt wird, ist aber doppelt so groß wie für „Kopf“, denn bei „Zahl“ gibt es für den Versuchsleiter zwei Befragungen und bei „Kopf“ nur eine. Würde der Versuch sehr oft wiederholt, so ist rational zu erwarten, dass eine statistische Auswertung aller Protokolle in ca. zwei Drittel der Fälle der Eintrag „Zahl“ vermerkt ist (und nur in einem Drittel „Kopf“). Die relative Häufigkeit von „Kopf“ wird mit steigender Zahl der Versuche gegen ein Drittel streben.
Nehmen wir einmal an, dass die Münze von einem Meta-Versuchsleiter im Verborgenen geworfen wird. Wenn ich den Versuchsleiter in der Versuchssituation, nachdem er mich befragt hat, nach seiner Einschätzung der Wahrscheinlichkeit eines Kopfwurfes fragen würde, so müsste seine rationale Antwort am Montag ein Halb, und am Dienstag Null lauten – ihm ist ja der Wochentag bekannt. Der gewichtete Durchschnitt der Wahrscheinlichkeiten beträgt zwar ein Drittel, aber es gibt keine Situation in der, für den Versuchsleiter oder mich, dieser Wert zutreffend wäre. Die rationale Antwort eines Unbeteiligten, der das Versuchsschema kennt und dem nur mitgeteilt wird, dass der Versuch stattgefunden hat oder stattfinden wird, muss offensichtlich ein Halb lauten. Es existiert also erstaunlicherweise kein Agent, für den ein Drittel eine rationale Antwort wäre, obwohl die objektive relative Häufigkeit, die sich protokollarisch manifestiert, gerade ein Drittel ist!«
Kritik der hiesigen Vernunft
14.11.2019, Pertti ValkonenAls ich das mit dem Berufswahlbeispiel las, wollte ich gleich was dazu schreiben - und las dann, daß Brunhild Krüger bereits auf diesen Irrtum hingewiesen hat. Bleibt mir also nur darauf zu verweisen, daß Ihr Freund zumindest in Ihrem persönlichen Fall doch recht gehabt hat: Daß das Philosophiestudium mehr einbringt als die laienhafte Anwendung der Goldenen Regel, läßt sich in Ihrem Artikel jedenfalls nicht erkennen.
Auf der anderen Seite hat Josef König, ungewollt zwar, aber recht deutlich, den Sinn philosophischen Studierens, das Mehr des Kategorischen Imperativs gegenüber der Goldenen Regel, hervorgehoben. Denn während die Goldene Regel in der Tat nach dem "was habe ich davon" fragt, geht es im Kategorischen Imperativ nicht darum, sondern um ein "was hat die Gesellschaft davon". Mit Kant können auch Aktionen erklärt werden, die keinem einzelnen Individuum einer Gemeinschaft zum Vorteil gereichen und daher keinen Egoismus bedienen, wohl aber der Gesellschaft nützen. Deswegen ist für Kant der Knackpunkt seiner Forderung nicht Freudscher Lustgewinn, sondern die Pflicht. Ja Kant sieht sogar von den individuellen Besonderheiten ab. Wenn ein Misanthrop lieber von allen in Ruhe gelassen werden will, so kann er dies dennoch nicht für eine praktikable gesellschaftliche Maxime halten und steht somit selbst in der Pflicht, sich nicht misanthropisch zu verhalten. Was laut König Schopenhauers Alternative zum Kategorischen Imperativ sein soll, ist in Wahrheit direkte Folge aus Kants Forderung. Und auch dies, ungewollt, aber passend: dafür mußte sogar ein Schopenhauer über seinen eigenen Schatten springen - ganz im Sinne von Kants Pflicht.