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Kommentare - - Seite 423

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Vergesst die Hormone nicht!

    06.06.2017, Friedhelm Becker
    Die Diskussion um die technische Realisierung einer personengetreuen Gehirnkopie lässt einen Aspekt außer Acht, der das ganze Unterfangen erschwert, wenn nicht sogar unmöglich macht:
    Das Gehirn reagiert nicht nur auf Inputs, die über Nervenzellen hereinkommen, sondern auch auf eine Vielzahl von Molekülen, die über Körperflüssigkeiten zu ihm gelangen. Diese sind schon bei einem Individuum über die Zeit sehr variabel hinsichtlich ihrer Konzentration – und die Rezeptoren dafür sind nicht permanent gleichmäßig empfindlich.
    Gerade um Gefühl-bezogene Reaktionen zu erzeugen, müsste man nicht auch Hormon- und andere Haushalte „mitkopieren“?
  • Wahrheiten ohne direkte Beobachtung

    05.06.2017, David M.
    Das es Fakten gibt, die nicht direkt mit unserer Beobachtung übereinstimmen, wie das Beispiel mit der Horizontlinie, widerlegt die Existenz der Fakten nicht. Man kann ja mithilfe der wissenschaftlichen Methode Aussagen auf Grundlage der Beobachtungen treffen, die über diese hinausgehen. Selbst wenn Aussagen, die über das unmittelbar Gegebene/die Wahrnehmungen hinausgehen, keine reale Existenz hätten, wären sie insoweit als ein Fakt anzusehen, wie sie das unmittelbar gegebene beschreiben. Das gleiche gilt auch bei anderen Einschränkungen der „realen Existenz“.
  • Schlaf-Wach-Rhythmus

    05.06.2017, Hans Schmidt
    Interessant wäre in diesem Zusammenhang die Auswirkung von Nachtarbeit und damit verändertem Schlaf-Wach-Rhythmus bei langjährig dauerhaften Nachtschichten und Wechselschichtmodellen.
  • Guter Start der Diskussion

    05.06.2017, hullabaluh
    Vielen dank, dass dieser Punkt einmal aufgenommen wird.

    Der Grund, warum Wissenschaft unverzichtbar ist, ist ja eben NICHT, weil man dann mit absoluter Sicherheit weiss, wie etwas ist. Die Wissenschaft ist ein steter Prozess der Suche nach der Wahrheit. Wenn Wissenschaftler aufzeigen, mit welchen Methoden sie zu welchen Ergebnissen gekommen sind, können die Ergebnisse von anderen Menschen geprüft und (hoffentlich) reproduziert werden. DAS ist der Unterschied zu Religion, Populismus und eben "DEN alternativen Fakten".

    Das Faktenregal ist das Ziel, aber die Fakten darin müssen immer als "jetziger Wissensstand" angeschaut werden, denn die Wissenschaft muss immer offen bleiben, dass bisherige Fakten durch neue Wissenschaft widerlegt werden. Ganz im Sinne Lessings:
    "Wenn Gott in seiner Rechten alle Wahrheit und in seiner Linken den einzigen immer regen Trieb nach Wahrheit, obschon mit dem Zusatze, mich immer und ewig zu irren, verschlossen hielte und spräche zu mir: wähle! Ich fiele ihm mit Demut in seine Linke und sagte: Vater gib! die reine Wahrheit ist ja doch nur für dich allein!"
  • ein wahrlich guter Artikel

    04.06.2017, Max
    und wahrlich geistreiche Kommentare dazu. Sehr erfreut hier drüber gestolpert zu sein :)
  • Zum Titel: Wie wahr sind wissentschaftliche Tatsachen

    04.06.2017, Rainer Kirstein
    Ein Zitat (weiss leider nicht mehr woher oder von wem):

    Wissenschaft ist
    eine systematischer und kontrollierter Forschungsprozess, der darauf abzielt, folgerichtig aufgebaute Hypothesen über Zusammenhänge auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu prüfen, um auf diese Weise zu (relativ bzw. vorerst) gesichertem Wissen zu kommen. Zitat Ende.

    Das in der Klammer ist wichtig.
  • you get what you ask for

    04.06.2017, Bernd Kirchheim
    Früher lebten die Wissenschaftler im Elfenbeinturm, keiner von aussen schrie dazwischen und keiner von aussen zweifelte die Wahrheit der Ergebnisse an (was keinesfalls deren Fehlerfreiheit bedeutete - siehe Äther).

    Nun sollen sie raus aus dem Elfenbeinturm, jedes Resultat muss dem Guten und Glück der Menschheit dienen. Der Vorteil ist: es gibt mehr Geld & Ressourchen für Wissenschaft und technischen Fortschritt.
    Der Nachteil: Scharlatanierie und Populismus, auch in der Wissenschaft werden hoffähig - öffentliche Zweifel nicht nur häufiger sondern auch häufiger berechtigt.
    Es scheint mir eine Kostennutzenrechnung zu sein, bisher überwog klar der Nutzen
    (siehe Fortschritte in Technik, Nahrungsgüterproduktion u Medizin bis heute). Aber
    das kann sehr schnell kippen...vorallem wenn man davon ausgeht, dass die Kostenkurve sich nicht so schnell stoppen lässt. Gerationen, die bereits mit dem
    Zweifel an Glaubwürdigkeit naturwissenschaftlicher Erkenntnis aufwachsen (und zB
    eher das Internet als entgültige Wahrheitsquelle sehen) werden sich nicht plötzlich wieder ändern
  • ein Philosoph ...

    03.06.2017, deluge
    muss wohl Probleme mit dem Begriff "Fakt" haben - bzw. herbei konstruieren - da sich doch seine Wissenschaft ausschliesslich im Kopfe abspielt. Und so bewegt sich seine Argumentation in Zyklen und Epizyklen um den Begriff herum (so wie er in der "science" verstanden werden muss), statt von einer klaren Definition auszugehen und dann deren Grenzen zu explorieren.

    Wohin so etwas führt, konnte man etwa im 19ten Jahrhundert sehen, als die Geometrie des realen Raum von Philosophen für denknotwendig euklidisch gehalten wurde. Bis die Physik zeigte, dass es doch anders ist ... (Ich vermute, dass Philosophen hier ansetzen und diskutieren wollen, was es mit dem Realen auf sich hat...)
  • Schade.

    02.06.2017, cero
    Ich habe mehr von einem Beitrag mit diesem Titel erwartet. Der Artikel scheint sich nur darüber auszulassen, dass nicht immer alle Begriffe klar definiert sind (was ein großes Problem ist, aber vor allem eines der 'weichen' Wissenschaften) und dass nicht alles wissenschaftlich evaluierbar ist (sonst bräuchte man keine Politik).

    Beides sind rein menschliche, begriffliche oder emotionale Probleme. Das hat nichts mit dem Nicht-Vorhandensein einer objektiven "Wahrheit" zu tun.

    Auch das Wasserkocher-Beispiel läuft ins Leere. Offensichtlich haben beide Personen eine unzulässige Verallgemeinerung ihres konkreten "Experiments" getroffen, wenn sie einen Widerspruch in ihren Ergebnissen sehen. Das bedeutet nicht, dass es keine objektive Wahrheit gibt, sondern nur dass beide die komplette Wahrheit nicht erfassen konnten.

    Viel spannender wäre doch gewesen, ab wann wissenschaftliche Ergebnisse als gesichert genug gelten, um sie als "Fakt" zu bezeichnen. Das ist nämlich alles andere als klar. Darauf geht der Artikel leider überhaupt nicht ein.
  • Achtsamkeit kann helfen

    02.06.2017, Interessierter Leser
    Ich habe meine Depressionen mit meditativen Übungen und Achtsamkeitstraining in den Griff bekommen. Sich bewusst machen, dass dieser Zustand nicht "normal" ist, hat den entscheidenen Anstoß gegeben.

    Selbst in schlimmeren Krisensituationen schaffe ich es mittlerweile nicht mehr in die Depressionen zurückzufallen. Ich brauchte dafür keine Psychotherapeuten oder Medikamente, dass könnte aber daran liegen, dass ich schon immer sehr ehrlich mit mir selbst umgegangen bin. Wenn man es nicht aus eigenem Antrieb schafft, sollte ein Psychotherapeut schon helfen können, glaube ich.
  • Meine Güte…

    02.06.2017, Gort
    Wieder eine Sau, die alle Jahre wieder durch das Dorf getrieben wird. Als Betroffener im Bereich mittelschwere Depression kann ich nur sagen, dass es die Kombination aus Psychotherapie und medikamentöser Unterstützung war, die mir geholfen hat. Die Medikamente ziehen einen Boden ein, so dass eine Besserung, aber vor allem Stabilität einkehrt und ein Absacken verhindert wird. Darauf lässt es sich dann psychotherapeutisch arbeiten. Ansonsten möchte ich hier einmal eine Lanze für die mitunter belächelte Psychoanalyse brechen. Bei komplexen Situationen ist es wichtig, tiefe Ursachen zu erarbeiten und anzugehen. Ja, das kann langwierig und anstrengend sein, aber auch lohnend. Besser die Wurzel angehen als Symptome.
  • Inflationsmodell in der Kritik

    01.06.2017, Peer Hosenthien
    Urknalltheorie – ein Schöpfungsmythos?

    Der Beitrag hat mir sehr gefallen, da das zur Zeit fast allseits anerkannte Standardmodell, die Urknalltheorie, mir schon vorher suspekt war, denn der Prozess läuft zwangsläufig ab, das heißt der Schluss (die Gegenwart und ggf. sogar die Zukunft) ist schon mit dem Anfang (Urknall) determiniert. Nach meinem Verständnis sind bei komplexen Entwicklungsprozessen, wie der Entstehung der Erde, des Lebens, der Menschheit oder bei der Entwicklung eines einzelnen Menschen, so auch bei der Entwicklung des Universums jeweils viele zufällige Einzelereignisse zu einer lange Folge verknüpft, so dass aus dem Beginn keine Aussagen über das die gesamte Entwicklung getroffen werden kann. Die Urknalltheorie stellt hier eine exotische Ausnahme dar. Vor einiger Zeit hatte ich eine länger Diskussion mit einem Vertreter der Zeugen Jehovas, bei der mir die Urknalltheorie genau aus diesen Grund als göttlicher Plan vorgestellt wurde. Ich halte es für problematisch, wenn eine wissenschaftliche Theorie, hier nicht unberechtigt, als göttlicher Beweis herangezogen werden kann. Es ist nach meine Meinung zu vermuten, dass an einer wissenschaftlichen Theorie dann irgendwas nicht stimmen kann.
  • Sind Instinkte erlernt?

    01.06.2017, Stefan Pschera
    Erlaube mir hinzuweisen auf den Artikel
    https://www.spektrum.de/news/sind-instinkte-erlernt/1460075

    Ganz zögerlich wird die reine Darvinlehre modifiziert. Ein Paradigmenwechsel ist längst überfällig. Aber dies ist gerade für Fachexperten schwierig. Viele Engramme im eigenen Gehirn sind zu verändern. Also, raus aus dem alten Denken: "Unter den Talaren – Muff von 200 Jahren"




  • Fahrradparkplätze und andere Kleinigkeiten

    01.06.2017, Tegres
    Bezugnehmend auf den den Beitrag über meinem:
    Man könnte Arbeitgeber Fördermittel zukommen lassen, wenn sie Autoparkplätze zu sicheren Fahrradparkplätzen, das heißt abgeschlossen und beispielsweise nur für die Mitarbeiter nutzbar, umwandeln.

    Letztenendes denke ich, dass es auch an der Summe der vielen Kleinigkeiten liegt, dass Fahrradfahren für viele nicht attraktiv genug ist: Wie eben den oben genannten (noch vielerorts nicht vorhandenen) sicheren Fahradparkplätzen, keiner Möglichkeit im ICE sein Fahrrad mitzunehmen, außer man besitzt ein Klapprad (kann ich nur empfehlen, es wird sicher zum Glück mit dem neuen ICE 4 wenigstens ein wenig bessern), der nicht überall vorhandenen Freigabe von Einbahnstraßen (ich kenne keine, bei der das keinen Sinn machen würde, aber Ausnahmen bestätigen die Regel), etc.
    Alles Sachen, die sich verhältnismäßig leicht ändern ließen. Hier könnte man mit wenig Aufwand einiges erreichen.
  • Falsches Feinbild

    01.06.2017, Vorstadt Strizzi
    Es fällt auf, dass es keinen Beitrag in Deutschland zu Radverkehr kennt, jedenfalls ist mir noch keiner untergekommen, der nicht gegen den Kfz-Verkehr Stellung bezieht.
    Es scheint, als müssten unbedingt, durchweg und von jedem Autor Rad- und Kfz-Verkehr gegeneinander in Opposition gebracht werden.

    Die in Deutschland durchgesetzte Strategie, den Radverkehr 'wegen der besseren Sichtbarkeit' (alles zu eurer Sicherheit!) in den bedrohlichen und teils lebensgefährlichen Clinch mit den Autofahrern zu schicken, diese Strategie findet sich, jetzt verkehrspolitisch verbrämt, 1:1 in sämtlichen Artikeln zu Radverkehr wieder.
    Die Verkehrsteilnehmer werden aufeinander gehetzt. Stress haben dadurch beide, Kraftfahrer wie Radfahrer. Verlieren jedoch tut einer: Der Radverkehr.

    Interessant daran ist, dass es auch anders geht. In den Niederlanden wird jede Radverkehrsmassnahme so kommuniziert, dass der Nutzen für den kfz-Verkehr sichtbar ist.

    Ich habe kein Problem damit, wenn man meint dass aus umweltpolitischen, Stadtentwicklungs- oder anderen Gründen der Kfz-Verkehr reduziert werden muss. Deshalb muss man aber nicht dem Radverkehr die Schuld zuschieben.

    Was den Radverkehr angeht: Natürlich braucht er Platz. Es ist aber nicht nötig oder ihm gar sachdienlich, ihn als Poller gegen den Kfz-Verkehr einzusetzen.

    Der vorhandene, in der Stadt naturgemäß knappe Raum muss fair aufgeteilt werden. Der Radverkehr hat Anspruch auf eine eigene und ähnlich komfortable Infrastruktur wie der Kfz-Verkehr. Das war's aber auch schon.
    Ab da gilt, soweit es den Radverkehr betrifft: Freie Wahl für freie Bürger.

    Wenn Politiker oder Verkehrsplaner darüberhinaus meinen, aus vielleicht ja auch nachvollziehbaren Gründen etwas gegen den Kfz-Verkehr unternehmen zu müssen, dann sollen sie es den Kfz-Fahrern erklären.

    Aber nicht den Radverkehr vorschieben und die Wut auf ihn lenken. Das Verkehrsklima ist durch die aktuelle Radverkehrspolitik (Kampf auf der Fahrbahn) schlecht genug.
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